Read Ebook: Celsissimus: Salzburger Roman by Achleitner Arthur
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Ebook has 1678 lines and 69989 words, and 34 pages
Salomes Vater, Herr Wilhelm Alt, war mit sich selber nicht recht einig, als er mit der Schw?gerin, der Muhme Salomes, dahinschritt. Die seiner Tochter widerfahrene Auszeichnung schmeichelte zum Teil ja gewiss auch dem Vater, besonders da Wolf Dietrichs Art sonst hochm?tig ist und der junge Gebieter viel auf h?fische Formen h?lt. Aber eben die so pl?tzliche Durchbrechung der Etikette will dem stolzen Kaufherrn nicht gefallen, sie verletzt durch ihre Ausserordentlichkeit. Einem Stachel gleich wirkt auch die von Wilhelm Alt wohl beobachtete Scene, wie der Bruder-B?rgermeister von den Herren des f?rstlichen Gefolges an die Stiegenwand gedr?ckt wurde; die Hofschranzen nehmen sich in ihrem ?bermut zu viel heraus, der B?rgerstolz ist verletzt und stolz waren die Salzburger Patrizier von jeher. Was aber thun in diesem ungew?hnlichen Falle? Es ist nicht opportun, als Vater hinzutreten und dem F?rsten die Tochter aus dem Arm zu reissen.
Die Muhme-Schw?gerin trippelte an Wilhelm Alts Seite, schwelgend in Gl?ckseligkeit. Von dem ihrem Gatten widerfahrenen Affront hat sie keine Ahnung, sie hat nur die begl?ckende Auszeichnung ihrer Nichte durch den stolzen Landesherrn wahrgenommen, mit eigenen Augen gesehen, wie der Gebieter die Hand Salomes gek?sst, als w?re die Nichte eine wahrhaftige Prinzessin. Welches Gl?ck, welche Auszeichnung f?r Salome, f?r die ganze Familie Alt! Die Muhme sieht die Zukunft in rosigem Lichte. Wer weiss, welche Auszeichnungen ein Verkehr mit dem f?rstlichen Hofe, mit dem Erzbischof noch bringen kann! Hat doch Wolf Dietrich die besten Beziehungen zum Vatikan! Verwandt mit Seiner Heiligkeit! Ihn kann es nur ein Wort kosten, und die Muhme erh?lt den p?pstlichen Segen separat, nur f?r sich! Die B?rgermeisterin erschrak in Gedanken vor der K?hnheit ihrer Hoffnungen, sie erinnerte sich, dass der Gemahl nichts weniger denn solche r?mische Aspirationen hegt und seine Behaglichkeit h?her sch?tzt als F?rstengunst. Wenn es sich aber heimlich bewerkstelligen liesse, alles und just das brauchte der B?rgermeister ja nicht zu wissen, -- der Muhme schwindelte vor diesem Gedanken und unwillk?rlich st?tzte sie sich fester auf den Arm des Schwagers.
Wer sich am Rundgang nicht beteiligt hatte, die j?ngeren B?rger, Junker, auch die Pl?nderer des Schenktisches, hatten sich an der Saalwand aufgestellt und bildeten eine Gruppe in der Ecke, zu welcher sich der gr?ndlich vergr?mte B?rgermeister Alt gesellte, dessen Blicke nicht viel Gutes zu k?nden schienen. Manches bissige Wort ?ber den F?rsten und sein Charmieren mit Salome fiel in dieser Gruppe, und der B?rgermeister wehrte dessen nicht. In ihm kochte es, die Behandlung auf der Treppe hat sein Blut erhitzt. Nicht minder ?rgert es Alt, dass sein Eheweib an des Bruders Seite ersichtlich verkl?rt, schwimmend in Gl?ckseligkeit, hinterdrein trippelt und durch dieses alberne Nachlaufen das f?rstliche Karessieren gewissermassen sanktioniert. B?rgermeister Alt knurrte: ,,Dumme Gans! Und Wilhelm k?nnte auch etwas Besseres thun, als mit der alten Schachtel hinterdrein zu laufen!"
Einer der Jungen, die vom S?dwein zu viel erwischten, kr?hte mit heiserer Stimme: ,,Guckt ihn an, den Erzbischof, der t?nzelt wie ein spanischer Junker!"
Und ein anderer, dessen Augen bereits gl?sern geworden, brachte schluckend heraus: ,,Fein -- wird--'s im E--e--er--z--st--st--stift!"
Inzwischen war Wolf Dietrich mit Salome an diese Gruppe herangekommen; der F?rst winkte der Musik, die mit einer Dissonanz j?h abbrach, und sprach, seine Dame im Arm behaltend, den B?rgermeister mit vollendeter Liebensw?rdigkeit und Herablassung wohlwollend an: ,,Lieber Alt! Niente di male! Ihr verzeiht mir wohl, dass ich im Banne der Sch?nheit auf Eure Meldung und Unordnung nicht gewartet, das Fest mit der K?nigin in persona er?ffnet habe. Salzburgs sch?nste M?dchenblume rechtfertigt mein Verhalten und erkl?rt die Begeisterung meiner Gef?hle! Gl?cklich ein Land, in dessen Gefilden solche Blumen bl?hen, gl?ckliches Salzburg, dessen Herr zu sein mich mit freudigem Stolz erf?llt! Nun, mein lieber B?rgermeister, ist es nach Eurer Absicht, so lasst uns das Mahl beginnen, doch w?nsche ich, dass zu Tisch mir des Festes K?nigin zur Partnerin verbleibe!"
Der B?rgermeister hatte seinen Ohren nicht getraut, diese huldvolle Ansprache warf alle Rachegedanken ?ber den Haufen, sie musste einen Drachen in ein sanftes Lamm verwandeln; zum mindesten, das f?hlte der Stadtvater deutlich genug, geh?rt auf solche Huld eine h?fliche Dankesantwort, die aber im Handumdrehen nicht gedrechselt werden kann, denn Herr Ludwig Alt ist kein Geschwindredner und seine Gedanken verlangen eine ?berlegte gem?chliche Aneinanderreihung. ,,Hochf?rstliche Gnaden haben geruht!" Das war der erste Anlauf, und nun muss einen Augenblick nachgedacht werden, was hinzugef?gt werden k?nnte.
Doch der lebhafte F?rst sprach dazwischen: ,,Ihr seid also nimmer ungehalten, solche Vers?hnlichkeit ehrt Euch und l?sst den milden Sinn des treubesorgten Stadtvaters erkennen! Ich irre nicht, wenn ich Eure Zustimmung voraussetze. Zu Tische denn, und Euch, B?rgermeister, lade ich ein, zu meiner Linken den Platz zu nehmen. Zu meiner Rechten behalte ich die Verk?rperung der Sch?nheit, des Festes K?nigin!"
Eine Fanfare schmetterte in den Saal, in ihr ging der Dank des B?rgermeisters unter.
,,Eure Gemahlin nehmen wir mit!" rief Wolf Dietrich dem Stadtvater zu, dem darob die Ohren sausten.
Die Herablassung des Landesherrn wirkte z?ndend, die gl?nzende Versammlung akklamierte frohgestimmt dem leutseligen jungen F?rsten, ein Tusch der Musikanten verst?rkte die brausenden Hochrufe, und in lebhafter Beweglichkeit ward zur Tafel geschritten. Eilig hatte es die B?rgermeisterin, welche die Worte des Gebieters gl?cklich erhascht hatte, an die Seite des Gatten zu gelangen, wozu die ?bergl?ckliche ihre Arme wohl zu gebrauchen und sich im Menschengewirr Bahn zu schaffen verstand. Die Herren, welche Frau Alt so unsanft zur Seite dr?ngte, lachten auf ob der Beteuerung, dass der F?rst Verlangen trage nach der Stadtmutter, und liessen die in ihrer Gl?ckseligkeit drollige Frau bereitwillig durch. So gelangte Frau Alt zu ihrem Gatten, der sie nun wohl oder ?bel zu Tisch geleiten musste.
,,Der Sch?nheit Majest?t wolle mich begl?cken!" fl?sterte Wolf Dietrich, als er mit Salome sich dem Ehrenplatz an der Prunktafel n?herte.
,,Hochf?rstliche Gnaden ?bersch?tten mich mit Huld und Gunst in unverdientem Masse!" erwiderte l?chelnd Salome und senkte bescheiden die Lider.
,,Nicht doch! Wessen Blick geschult ist durch das Leben im ewigen Rom, vermag wahre Sch?nheit zu erkennen, doch versagt die Sprache, sie geb?hrend zu preisen. Ich huldige der sch?nsten K?nigin, so die Erde tr?gt, und bitte, diese aufrichtige Huldigung in Gnaden aufzunehmen!" Ein leiser Druck des Armes auf jenen Salomes, dann gab Wolf Dietrich seine Dame frei, winkte einem Edelknaben und beorderte diesen zur Bedienung der Dame.
Man setzte sich zur Tafel, und wie angeordnet, kam immer zwischen zwei Herren eine Dame zu sitzen, Frau Alt, deren Wangen vor Aufregung die Farbe der Klatschrose angenommen, hatte gehofft, zur Linken des F?rsten placiert zu werden, aber das litt nun der Gemahl doch nicht, hier wurde die Ausnahme gemacht. Daf?r sass nun die Stadtmutter zwischen den Br?dern Alt, also immer noch in auszeichnendster N?he des Landesherrn und Ehrengastes.
Noch ehe das Mahl begann, hatte sich Wolf Dietrich an seine Tischgenossin gewendet: ,,Irre ich nicht, so war das Geschick mir schon einmal g?nstig, und ein guter Stern hat Euch vor kurzer Zeit in meinen Palazzo gef?hrt?"
Salome erhob das strahlend sch?ne Auge zum Gebieter, dann nickte sie und lispelte: ,,Nicht ein Stern ist's gewesen, des Vaters Auftrag f?hrte mich in den Palast. In Geldangelegenheiten geht mein Vater sicher und deshalb muss zum Einhub die Tochter kommen."
,,So waret Ihr es doch, die ich fl?chtig nur bei meinem Kastner sah!"
Salome nickte.
,,Und Euer Vater, gl?cklich zu preisen ob solcher Tochter, die allen Liebreiz in sich verk?rpert, ist er hier in unserem Kreise?"
Leise erwiderte Salome, dass der Vater zur Linken neben der Muhme Platz genommen habe.
,,Und die Mutter?"
,,Die Teure ist seit langem uns entrissen!"
,,Wie schmerzlich muss es gewesen sein, von solchem Kind zu scheiden! Doch wollen wir in der Gegenwart bleiben!" Wolf Dietrich lehnte sich in seinen Stuhl, dessen Lehne mit dem Raittenauer Wappen und den bisch?flichen Farben geschm?ckt war, zur?ck, um den Blick auf Wilhelm Alt frei zu bekommen. Ein kurzer, musternder, pr?fender, stechender Blick, der dem Antlitz des F?rsten einen harten Ausdruck gab, dann kehrte wohlwollende Leutseligkeit in das Antlitz zur?ck, und freundlich, mit gewinnender G?te und Herablassung rief Wolf Dietrich dem Handelsherrn zu: ,,Wilhelm Alt, meinen Gruss! Verzeiht, dass so versp?tet ich an Euch mich wende, Euch gl?cklich preise ob der sch?nen Tochter und den Dank Euch sage daf?r, dass es mir verg?nnt, die K?nigin des Festes zur Partnerin zu haben!"
Wilhelm Alt hatte sich schon bei den ersten Worten erhoben und dem F?rsten tiefe Reverenz durch eine Verbeugung erwiesen. Dann aber blieb der Handelsherr aufrecht vor dem Landesherrn stehen, stattlich anzusehen als ein seiner Bedeutung wohlbewusster, reicher Patrizier. Ein von Liebe und v?terlichem Stolz sprechender Blick flog zu Salome hin?ber, ein zweiter galt dem F?rsten, und dieser Blick schien pr?fend, misstrauisch zu sein, gleichsam, als traue der Vater nicht dem jungen Herrn, der so wenig Hehl aus seiner Bewunderung und Huldigung f?r die Tochter mache. Der Dank f?r die Ansprache fiel etwas k?hl aus, vollendet h?flich und ehrerbietig, aber f?hlbar frostig.
Sofort zeigte des F?rsten Antlitz den Zug unbeugsamer H?rte, den Ausdruck von Hochmut, der Blick ward stechend und h?hnisch; doch weltgewandt meisterte Wolf Dietrich sofort seine Empfindungen und den Gesichtsausdruck, die Falte auf der geistkundenden Stirn gl?ttete sich, l?chelnd gr?sste der junge Kirchenf?rst unter den Worten: ,,Wir danken Euch, Wilhelm Alt und wollen Euch den nun beginnenden Tafelfreuden nicht l?nger entziehen!"
Nach abermaliger tiefer Verbeugung nahm der Kaufherr seinen Platz wieder ein, sofort von der Schw?gerin interpelliert, was denn alles der gn?dige Herr gesprochen. ,,Ich h?r' auf einem Ohr nicht gut, das schlechte Wetter ist daran schuld!" f?gte die neugierige B?rgermeisterin hinzu. Wilhelm Alt war boshaft genug, um der Schw?gerin zuzuwispern: ,,Einen Hopser will er sp?ter mit Euch machen!" Frau Alt schien das Gefl?ster doch vollkommen verstanden zu haben, denn ganz etikettwidrig platzte sie heraus: ,,Nicht m?glich?" Das klang so drollig, dass auch Salome ein Kichern nicht unterdr?cken konnte.
Wolf Dietrich hatte sich an den B?rgermeister gewendet, als der Gang: ,,Ein gelb Essen ist lind zu essen" serviert worden war, und sprach zum ehrerbietig aufhorchenden Stadtgewaltigen: ,,Nun wir die linde Speise hinter uns haben, wollen wir auch linder Stimmung sein und vernehmen, was die Herzen meiner Salzburger beweget."
Das klang wie Musik in den Ohren Ludwig Alts, der es gleich dem Stadtrat bitter genug empfunden hatte, dass der Landesherr kaum nach seinem Regierungsantritt von den Errungenschaften fr?herer Erzbisch?fe schleunigst Gebrauch machte und eine Revision in den Personen des Stadtrates in Bezug auf ihre Gesinnung vornahm, die eine f?hlbare Ver?nderung dieser Instanz hervorrufen musste.
Ludwig Alt traute aber der ,,linden" Stimmung des jungen Gebieters nicht v?llig, immerhin wollte er den Versuch machen, sie zu Gunsten der Stadt, namentlich zur Wiedererlangung der abgenommenen Kriminalgerichtsbarkeit auszunutzen. Vorsichtig brachte Alt hervor: ,,Wenn wir in schuldiger Ehrfurcht eines vom gn?digen Herrn erbitten d?rften, so w?re es, dass das Stadthaupt und der Rat gewissermassen doch auch noch etwas zu sagen h?tten!"
Wolf warf den geistvollen Kopf auf, sein scharfer, geschwinder Sinn hatte im Nu erfasst, wohinaus der B?rgermeister zielte, doch wollte er die Erkenntnis nicht verraten und fragte daher: ,,Wie meint Er das?"
,,Wenn Hochf?rstliche Gnaden es huldvoll verstatten wollen: Wir haben nur noch die Exekutive, seit Ew. Gnaden neue Hofratsordnung in Kraft getreten ist und auch diese Gerichtsbarkeit dieser erzbisch?flichen Beh?rde ?bertragen wurde, und --"
In diesem gewichtigen, ja gef?hrlichen Augenblick trat Wilhelm Alt, der in h?chster Spannung dem bedeutungsvollen Gespr?ch zugeh?rt, dem Bruder warnend auf den Fuss.
,,Und?" fragte Wolf Dietrich mit lauernder Miene.
Der B?rgermeister konnte die br?derliche Warnung nicht recht deuten und im Banne der f?rstlichen Frage rutschte ihm heraus: ,,Und diese Exekutive erniedrigt uns zum bedeutungslosen Polizeib?ttel, der sonst nichts ist und nichts zu sagen hat!"
Wolf Dietrichs Wangen f?rbten sich rot, Wilhelm Alt, der Weitblickende, erblasste. Ahnunglos plauderten und assen die Festg?ste, nur in der n?chsten Umgebung des F?rsten herrschte beklemmende Ruhe.
Wieder meisterte der Landesherr sein heisses Blut, k?hl, fast h?hnisch sprach er: ,,Deut' ich das vernommene Wort recht, und es ist nicht schwer zu deuten, so spukt in euren K?pfen der Geist der Rebellion!"
Beide Alts zuckten zusammen. Da griff Salome helfend ein: ,,Verstattet gn?digster Herr und Gebieter ein vermittelnd Wort!"
?berrascht rief Wolf Dietrich: ,,wie? Majest?t Sch?nheit will sich ins Gebiet der Politik begeben?"
,,Verzeihung, gn?digster Landesvater! Ich f?hle wohl den herben Tadel in den Worten Ew. Hochf?rstlichen Gnaden und gestehe willig dessen Berechtigung zu. Ein Weib, ein M?dchen nun gar soll schweigen, so im Kreise bedeutender M?nner das Wohl des Landes beraten und erwogen wird. Ein Weib --"
,,Ein f?rstlich Weib!" murmelte Wolf Dietrich und ein bewundernder Blick schien die sch?ne Gestalt Salomes umfassen zu wollen.
Klug n?tzte Salome den Augenblick wie die Schmeichelei: ,,Ein Weib versteht nichts von den wichtig politischen Dingen, doch kann weibliches Empfinden oft besser erfassen, den Kern einer Sache erkennen, als ein kluger Manneskopf, wasmassen das Weib meist nicht von Nebendingen beeinflusst ist."
,,Ei ei, der Diplomat im weiten Rock!" lachte der F?rst am?siert.
Tapfer behauptete Salome: ,,Ew. Hochf?rstliche Gnaden werden mir zugeben, dass ich in der eben vernommenen Sache ganz unzweifelhaft nicht beeinflusst bin, denn mit Kriminal- und peinlichen Prozessen habe ich in meiner Lebtage nichts zu schaffen gehabt und hoffe, davon verschont zu bleiben, bis des Alters Schnee auf meinem Haupte lastet und dar?ber hinaus."
,,O, carissima mia! Wie kann das lieblichste Gesch?pf der Erde die Schrecken des Alters heraufbeschw?ren, st?ren den harmonisch sch?nen Eindruck, der mein Herz entz?ckt! Schnee auf Eurem goldigen Haupte, holde G?ttin meiner Seele! Bannt mir solches Denken! Hinweg damit! Ich kann dieses Wortbild nicht fassen, ich hasse es!"
,,Und dennoch wird jene Zeit auch ?ber mich kommen! Doch Euer Wunsch, gn?digster Herr, ist mir Befehl, heut und so lang ich lebe --"
,,H?rt ihr es!" wandte sich Wolf Dietrich zu den beiden Alten, ,,so spricht eine Unterthanin Salzburgs, weise und ergeben in den f?rstlichen Willen, und w?ren der Unterthanen alle wie Sch?nsalome, es w?re eine Freud' und Lust, Herr zu sein! -- Doch sprecht aus, was Eure Brust bewegen mag!"
,,Mein Ohm," erwiderte Salome, ,,der allverehrte B?rgermeister hat es ehrlich, wenn auch vielleicht zu hastig, ausgesprochen, dass zu viel genommen ward von den Rechten Salzburgs, dass der Rat erniedrigt sei zu bedeutungsloser Exekutive. Wahr ist dies Wort und Eure Partnerin ist nicht viel anderes als des Stadtb?ttels Nichte, nicht wert an der Seite des gn?digsten F?rsten und Landesherrn zu sitzen!"
Galant erwiderte Wolf Dietrich: ,,Sch?nheit adelt und erhebt!"
,,Mit nichten, gn?digster Herr! Ein F?rst wird niemals ein Weib erk?ren, das nahezu unfrei ist, von niederer Abkunft, mag das Weib dabei engelsch?n sein!"
,,Ein Anwalt, wie ich ihn meiner Sache nicht besser w?nschen kann!" schmeichelte der F?rst, und f?gte bei: ,,Doch Eure Pr?misse stimmt nicht: Die Tochter eines Wilhelm Alt, des reichen Handelsherrn, ist nicht von niederer Abkunft, au contrair, der edelsten eine in meinem Lande, nur nicht von Adel! -- Ist irrig die Pr?misse, kann die Folgerung nicht richtig sein! Was aber w?nscht die verk?rperte Anmut in so bemeldter Sache?"
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