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Read Ebook: Der Mann von vierzig Jahren by Wassermann Jakob

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Ebook has 391 lines and 45722 words, and 8 pages

Stockend brachte Agathe ihr Anliegen vor und fragte, ob de Vriendts nicht wisse, wohin sich Sylvester gewandt habe. De Vriendts zog die Brauen hinauf und erwiderte, er wisse nichts von Sylvester, der seit vier Tagen nicht mehr bei ihm gewesen sei. Er heftete einen misstrauischen Blick auf Agathe und fragte ein wenig lebhafter: >>Ja, ihr lieben Leute, wart ihr denn nicht gl?cklich miteinander?<<

>>Ich war der Meinung, dass wir gl?cklich seien,<< antwortete Agathe leise, >>aber f?r das Gl?ck bin ich vielleicht doch nicht mehr jung genug. Mit siebenunddreissig Jahren muss eine Frau verzichten lernen, scheint mir.<<

De Vriendts legte den Kopf zur?ck und mit gleichg?ltiger Miene schloss er die Augen.

>>An wen k?nnte ich mich nur wenden?<< fuhr Agathe ebenso leise fort. >>Ich will ja alles hinnehmen, ich will ja warten, aber einen Grund will ich wissen.<<

De Vriendts hob j?h den Kopf und sah b?se aus. >>Wenn Sie den Weg nicht scheuen und ?bles Gerede nicht f?rchten, dann erkundigen Sie sich doch bei Ursanner,<< stiess er fast schadenfroh hervor.

>>Hat er denn mit Ursanner verkehrt?<< fragte Agathe verwundert.

>>Nichts nat?rlicher, als dass einer mit dem Teufel anbindet, wenn er von Gott verlassen ist,<< versetzte de Vriendts h?hnisch.

Agathe versuchte einzulenken. >>Sylvester war in fr?heren Jahren sehr befreundet mit Achim Ursanner,<< sagte sie sch?chtern.

>>Das mag ja sein, jeder Verbrecher war einmal unschuldig, Ursanner wahrscheinlich auch. Und damit ich's Ihnen nur offen gestehe: als man mir hinterbrachte, dass Sylvester mit diesem Menschen zusammenkommt, habe ich ihn gebeten, mein Haus zu meiden.<<

Ein Fr?steln lief Agathe ?ber den R?cken.

Das war der jahrtausendalte, unvers?hnliche Geist der Kirche, der ihrem Herzen fremd blieb. Sie beschloss, zu Ursanner zu gehen.

Sie schien zu vergessen wo sie war. Vor den Fenstern lag ein dicker Nebel, der das Zimmer mehr und mehr verdunkelte. Die Schachfiguren verloren ihre Farbe und sahen aus wie eine Schar von Gnomen. Es war ein wundersch?nes Elfenbeinspiel; die T?rme hatten goldene F?hnchen auf ihren Basteien.

Unten auf der Strasse zogen Soldaten mit dumpfem Gleichschritt vor?ber. De Vriendts hatte Agathes Schweigen geschont, weil er ihr Zeit geben wollte, sich zu sammeln. Nun, da er seiner Christen- und Priesterpflicht gen?gt zu haben glaubte, ver?nderte sich sein Wesen v?llig. >>Sie leben doch, Frau Agathe, Sie leben,<< sagte er, und sein Geniessermund, der alle Leckerbissen des Daseins gekostet hatte, w?lbte sich gierig-schlaff, >>ihr Lebenden wisst nicht, was das heisst. Ich, sehen Sie, ich habe nur noch einen Wunsch, ich m?chte noch einmal singen h?ren. Nicht von einem Mann, M?nner d?rften eigentlich nicht singen. Auch nicht von einer Frau, Frauen sind schon zu erfahren, das himmlische Instrument in ihrer Kehle ist verstimmt. Was ich meine, ist der Gesang vor den Toren des Lebens, der von S?nde und Tod nichts weiss, der die Wollust heiligt und das Blut s?sser macht. Wenn ich das noch einmal h?ren kann, will ich meine letzte Flasche Bocksbeutel entkorken, den ?ltesten, der so jung und sanft wird mit der Zeit und will ihn schl?rfen, bis sich der kleine Rausch in den grossen Tod verwandelt hat.<< Er griff nach einer Zeitung, die neben ihm lag. >>Haben Sie von Gabriele Tannhauser gelesen?<<

>>Von der S?ngerin?<<

>>Schon nennt man sie die G?ttliche. Alle Journale sind voll von ihr. Morgen singt sie in Karlsruhe. Ich werde hinfahren und wenn man mir vorher die Beine amputiert.<<

Agathe hatte ein seltsames Gef?hl von Scham. Der ekstatische, ja fast irre Blick aus den blassgr?nen Augen des Greises ?ngstigte sie. De Vriendts beleckte mit der Zunge seine Lippen, faltete die H?nde und fuhr mit heiserer Stimme fort: >>Haben Sie nie die Erfahrung gemacht, dass man eine Bl?te mit anderen Augen ansieht, als mit bloss neugierigen oder bewundernden, wenn man sie noch in der Knospe gesehen hat? Es mag jetzt vier Jahre her sein, im Herbst, da fuhr ich von Rom nach Deutschland und musste in Augsburg ?bernachten. Am Abend ging ich durch die Strassen, traurig und verstimmt, da komm' ich ans Theater und lese auf dem Zettel, dass >Lucia di Lammermoor< aufgef?hrt wird. Die Vorstellung hat schon angefangen, ich kaufe mir ein Billett, und mit geringer Erwartung geh' ich hinein. Das Theater ?hnelt einem Stall, ?berall riecht es nach ?llampen, kaum hundert Personen sitzen schl?frig herum, und das Orchester macht einen L?rm, dass mir die Ohren weh tun. Nicht viel anders sieht es auf der B?hne aus, Akteure und Aktricen sind mit schmierigen Lappen bekleidet und singen zum Steinerweichen. Auf einmal erscheint da ein Pers?nchen und erhebt seine Stimme und mir ist, als ob Rom ein b?ser Traum sei und Florenz eine H?lle und Deutschland ein Grab. Mir ist, als juble der s?sseste von allen Engeln ?ber die Auferstehung der Toten, mein Herz wird klein und gross, meine Augen f?llen sich mit Wasser, die H?nde zittern mir, und als der Vorhang f?llt, wanke ich hinaus und lese auf dem Zettel: Gabriele Tannhauser. Ich habe sie dann gesehen. Ein j?mmerlicher Bursche, den sie Direktor nannten, hat mich hinter die Kulissen gef?hrt. Sie sass auf einem Pappendeckelfelsen und blickte mich mit grossen, grauen Augen fremd an. Sie konnte nicht ?lter als achtzehn Jahre sein. Ich nahm ihre Hand und k?sste sie und sagte: sp?ter werden K?nige dasselbe tun. Sie erhob sich und ihre Augen leuchteten. Es war etwas Ersch?tterndes in diesem zuversichtlichen und zugleich dem?tigen Glanz. Ich ging weg wie ein neuer Mensch, und nicht zwei Jahre hat es gedauert, da klang dieser Name aus der Dunkelheit in die begl?ckte Welt. Nun m?chte ich sie noch einmal h?ren.<<

Agathe schwieg. Sie wusste nichts zu sagen. Halb war sie erstaunt, halb von ihren qu?lenden Gedanken abgezogen. Sie stand auf und verabschiedete sich.

Sie ass bei einer alten Verwandten zu Mittag, schrieb dann mehrere Briefe und bestellte den Wagen, um nach Randersacker zu fahren. Als sie der alten Dame sagte, dass sie zu Ursanner wolle, bekreuzigte sich diese und sch?ttelte entsetzt den Kopf.

Achim Ursanner war der Sohn eines Flussbaumeisters, eines angesehenen und in seinem Fach t?chtigen Mannes. Seine Mutter war eine Franz?sin gewesen, aber gerade diesem Umstand verdankte er eine fast trotzige Liebe f?r sein Vaterland, f?r deutsches Wesen und deutsches Leben. Er hatte die Rechte studiert und dem Wunsch seines Vaters gehorsam die Laufbahn eines Staatsbeamten gew?hlt. Sein Talent, seine Tatkraft wie auch einflussreiche Verbindungen brachten ihn rasch in die H?he, und mit dreissig Jahren war er bereits Kabinettschef im Ministerium. An dieser Stelle machte er sich zum erstenmal durch ein reforms?chtiges Treiben unliebsam bemerkbar, aber je mehr man diese Eigenschaft bek?mpfte, je st?rker trat sie hervor. Es erregte Aufsehen, als er nach vielen Bem?hungen die Wiederaufnahme eines Prozesses durchsetzte, in dem nach seiner Meinung ein ungerechtes Urteil gef?llt worden war; es erregte nicht minder Aufsehen, als er in einer Druckschrift gewisse M?ngel der Justiz und der Verwaltung r?cksichtslos an den Pranger stellte, und bald begn?gte er sich damit nicht mehr, sondern ging dem Schlendrian der Beh?rden, der Bestechlichkeit der Beamten, dem Servilismus der Hofschranzen, der Verbr?derung der Profitmacher und der Nachl?ssigkeit in der F?hrung ?ffentlicher Gesch?fte mit einer solchen Wut und Bitterkeit zuleibe, dass er eines Tages kurzerhand den Abschied erhielt und der K?nig ihm befehlen liess, die Hauptstadt zu meiden. Seine Frau, eine M?nchener Kaufmannstochter, die er ein Jahr zuvor geheiratet und die ihn durch Anmut und leichte Lebensart bezaubert hatte, war bei dieser Nachricht wie aus den Wolken gefallen, denn sie hatte sich um das, was ihn erf?llte und gef?hrdete, nicht im geringsten bek?mmert.

Es hatte begonnen als ein Funken; vielleicht mit einem ?rger, vielleicht mit dem Erstaunen ?ber eine vers?umte Handlung der Billigkeit; der Widerstand, den sein m?nnliches Eingreifen erfuhr, hatte ihn erhitzt. Nach und nach musste er wahrnehmen, dass er einem solchen Widerstand ?berall dort begegnete, wo er das Unrecht in Recht verwandeln wollte, dass es der Widerstand der Tr?gen, der Aufruhr der Bequemen war. Jetzt wurde ihm Lebensziel, was vorher nur Wallung gewesen. Sein ganzes Inneres entflammte sich gegen eine zerr?ttete, verdorbene, faulende Welt.

Er ging in die Heimat. Seine Frau folgte ihm, missvergn?gt durch die Aussicht auf dauernde l?ndliche Langeweile und emp?rt durch den erzwungenen Verzicht auf ihre gesellschaftliche Stellung in der grossen Stadt. Die Seinen empfingen ihn kalt. Der Vater gr?mte sich ?ber den Zusammenbruch der Hoffnungen, die er auf den einzigen Sohn gesetzt, zu Tode; die Mutter war verst?ndnislos und den Einfl?ssen geistlicher Berater unterworfen. Ursanner nahm dies alles hin. Er publizierte eine Rechtfertigung, die eine gl?hende und beispiellos k?hne Anklage gegen die Regierung war. Er nannte sich herausfordernd den Deutschen; die Deutschen, an die er sich wendete, von Mal zu Mal freier, gesammelter, bewusster und beredter, denen er den Wurzelfrass ihres nationalen Haders, ihrer Kleingeisterei, ihrer Verlogenheit und Selbstgen?gsamkeit aufdeckte, nannten ihn den Feind. Er war so gef?rchtet als gehasst. Das Brandmal eines Verr?ters haftete ihm an, in dessen Seele die heisseste Liebe f?r sein Land und f?r sein Volk wohnte. Als es gar noch bekannt wurde, dass er mit Ferdinand Lassalle in brieflichem Verkehr stand, dem Erzketzer und Demagogen, verliessen ihn selbst die wenigen, die bis dahin wenn auch nicht zu seiner Sache, so doch zu seiner Person gehalten hatten. Damals hatte sich auch Sylvester von Erfft von ihm zur?ckgezogen -- gezwungenermassen, um nicht selbst von seinen Freunden gemieden zu werden.

Aber es war Achim Ursanner vom Schicksal nicht bestimmt, auf dem geraden und zweifellosen Wege des geistigen Kampfes zu bleiben. Die Umst?nde rissen ihn ins Kleine und Gemeine und verzehrten dort seine Kraft. Ein Jahr nach dem Tod des Vaters starb auch die Mutter. Bei der Testamentser?ffnung stellte sich heraus, dass sie einen Teil des Grundbesitzes, einen Weinberg und mehrere ?cker, dem nahegelegenen Karmeliterkloster vermacht hatte. Achim Ursanner bestritt die G?ltigkeit dieser Schenkung und strengte einen Prozess gegen das Kloster an. Sein Einspruch wurde zur?ckgewiesen; er appellierte; er brachte Zeugnisse bei, die kl?rlich bewiesen, dass seine Mutter in ihren letzten Lebenstagen in getr?bter Geistesverfassung gewesen. Der Prozess lief von Instanz zu Instanz und kostete Geld ?ber Geld. Indessen hatte sich Jakobe, seine Frau, innerlich von ihm abgekehrt. Ihr Betragen gegen ihn wurde feindselig und sein Schmerz war gross, als sie es nicht mehr vor ihm verbarg, dass sie mit den Karmelitern im Einverst?ndnis war und in ihm, wie die M?nche sie gelehrt, eine Art von b?sem D?mon erblickte. Als er eines Tages von der Stadt zur?ckkehrte, war Jakobe mit den beiden Kindern verschwunden. Er liebte die Kinder bis zur Verg?tterung, und von der Stunde ab war sein einziges Bestreben, wieder in ihren Besitz zu gelangen. Er verwandte darauf seine ganze Umsicht und Energie, alle Erfindungsgabe und allen Mut. Die Spuren der Fl?chtigen zogen ihn nach den verschiedensten Gegenden des Landes, ja bis nach Tirol und Verona. Diese Reisen, das Aufgebot von Helfern und die Besoldung der Advokaten verschlangen nahezu sein ganzes Verm?gen, und obgleich der Kampf, den er im Finstern und gegen die Finsternis f?hrte, sein Herz zermalmte, erlahmte der Wille nicht. Nach dreizehnmonatlichen Fahrten entdeckte er Jakobes Aufenthalt. Sie befand sich in einem Dorf in der N?he von Nancy, in der Wohnung einer Generalswitwe, und von dort fuhr sie bisweilen nach Paris, um sich zu zerstreuen. Nachdem Achim das Versteck gefunden, traf er alle Vorbereitungen, um die Kinder zu rauben, und als Jakobe wieder einmal von ihnen wegfuhr, wartete er den sp?ten Abend ab, stieg durch ein Fenster in das Haus, nahm die schlafenden Kinder, von denen das eine sieben, das andere sechs Jahre alt war, aus den Betten und entfloh mit ihnen, ohne dass er gesehen wurde. Ein Wagen zum n?chsten Bahnhof stand bereit, und zwei Tage darauf befand er sich mit den beiden Kindern wohlbehalten in Randersacker. Aber jetzt erst erhob sich die wahre H?lle gegen ihn. Jakobe rief die Gerichte an. Er konnte erh?rten, dass ihn sein Weib ohne Rechtsgrund verlassen, dass sie ihm die Kinder b?swillig genommen und dass er in erlaubter Notwehr gehandelt, als er sich wieder in ihren Besitz gesetzt hatte. Neue Prozesse kamen in Gang. Das Schlimmste war, dass die Bev?lkerung gegen ihn aufgehetzt wurde. Er konnte kaum mehr wagen, auf die Strasse zu gehen. Die F?lle der Verleumdungen, der Beleidigungen und des niedrigsten Unflats machte ihn krank vor Ekel. Sein Haus glich einer Festung. Er musste von weit her und gegen hohes Entgelt Leute kommen lassen, die ihm dienten und seine Kinder besch?tzten. Er musste t?glich und st?ndlich gewappnet sein gegen den Andrang eines verrohten und missleiteten P?bels.

So standen die Dinge um Achim Ursanner, als Agathe sich anschickte, ihn zu besuchen.

Das Haus lag auf einem H?gel, und ein Schlangenweg f?hrte hinauf. Agathe liess den Wagen unten halten. Es fiel ihr auf, dass zwei junge Burschen am Tor oben standen und ein Pfeifensignal gaben, als sie den Weg hinanschritt. Jetzt erschien Achim Ursanner selbst, warf einen sp?henden Blick auf Agathe und kam langsam h?gelabw?rts. Erst als er vor ihr stand, erkannte er sie, l?pfte den Hut und bot ihr zum Gruss die Hand.

Er war ein ziemlich kleiner Mann von gedrungenem K?rperbau, kurzhalsig und breitbr?stig; das Gesicht war von einem r?tlichbraunen Bart umrahmt, und er trug eine Brille mit dicken Hohlgl?sern, hinter denen die Augen bisweilen rasch und erregt aufblitzten. Seine Z?ge hatten einen tr?umerischen Ausdruck, und der Mund war von fast frauenhafter Weichheit.

>>Was f?hrt Sie zu mir, gn?dige Frau?<< fragte er mit tiefer, verwunderter Stimme, w?hrend er an Agathes Seite umkehrte. Agathe sch?ttelte den Kopf, wie wenn ihr die Antwort nicht leicht fiele. Als sie in den Hof getreten waren, schlossen die beiden W?chter das Tor zu. Drei riesige Doggen sprangen herbei und umschnupperten Agathe misstrauisch. Das Innere des Hauses zeigte Spuren der Vernachl?ssigung, die dem Auge einer Frau nicht entgehen konnten. Von den W?nden war an vielen Stellen der M?rtel abgefallen, Diele und Treppen waren seit langem nicht gescheuert, und die T?rklinken waren rostblind. Ursanner schien die Gedanken Agathes zu erraten; sein resigniertes L?cheln wollte sagen: ein Kranker putzt sich nicht. Er geleitete Agathe in ein grosses, niedriges Zimmer zu ebener Erde, z?ndete, da es schon dunkel wurde, die H?ngelampe an und schaute nun seiner Besucherin ruhig forschend ins Gesicht. In seiner Haltung, in seinem Auge war etwas von einem L?ufer, der stille steht und sich besinnt, etwas, wovon Agathe ahnungsvoll ergriffen wurde, so dass ihr pl?tzlich der Grund ihres Hierseins klein und unwichtig vorkam und sie nur mit ?berwindung die Frage nach Sylvester ?ber die Lippen brachte. Sie hatte sich niedergesetzt und blickte zaghaft zu Ursanner empor. Da er stumm blieb, f?hlte sie das Unzul?ngliche der blossen Frage und f?gte in mattem Ton eine Erkl?rung ihrer seltsamen Situation hinzu.

>>Ich weiss nichts von ihm,<< antwortete Achim Ursanner, genau wie de Vriendts geantwortet hatte. Dann fuhr er fort: >>Wir trafen uns eines Tages in der Stadt, als ich ins Pfandhaus ging. Anfangs war er verlegen, aber dann begleitete er mich bis hier heraus. Ich musste ihm von meinen Umst?nden berichten, und er h?rte mir geduldig zu. Er bot mir Geld an, aber ich schlug es aus. Ein Mann, der Weib und Kind hat, darf keinem andern Mann Geld borgen. Er sagte mir, dass er reisen wolle, und ich begl?ckw?nschte ihn dazu. Und als er fortging, versprach er, mir zu schreiben. Er hat mir wohlgetan, es waren ein paar menschliche Stunden, wir haben uns sogar noch geduzt wie in fr?herer Zeit, als wir beim Regiment standen.<<

>>Er wollte Ihnen also schreiben?<< unterbrach Agathe den hastig Redenden.

>>Ja, er wollte schreiben. Sein H?ndedruck, als wir schieden, hatte auch etwas Bindendes, und das war nicht der Fall, als wir uns vor Jahren zum letztenmal die Hand reichten. Er hatte vielleicht eingesehen, dass er treulos gewesen, er, gerade er, mit dessen Namen ich den Himmel gegr?sst h?tte. Aber was soll mir Reue? Ich hab' ihn ja noch immer gern, doch ein Freund, der vor mir steht und bereuen muss, l?sst mein Herz nicht froh werden.<<

Wie ver?ndert er ist, dachte Agathe; Achim Ursanner war ihr noch gegenw?rtig als eine Gestalt von eigent?mlicher Helligkeit, die W?rme mitteilte und Offenheit nat?rlich machte, als ein Mann, dessen ordnender Verstand jedem Gespr?ch einen erquickenden Fluss verlieh und dessen Humor und stille ?berlegenheit jeden Gegenstand adelte, den sein Wort ber?hrte. So hatte sie ihn vor acht oder neun Jahren gesehen, als Sylvester den Jugendgef?hrten in sein Haus gef?hrt hatte; jetzt aber schn?rte sich in seiner N?he ihre Brust zusammen, und die ganze Atmosph?re des Hauses erdr?ckte sie. Sie beugte sich weit vor, st?tzte beide Ellenbogen auf die Knie, legte die Wangen zwischen beide H?nde und mit ernsten Augen, zwangvoll und furchtsam zugleich, bat sie ihn, er m?ge ihr erz?hlen, was sich in seinem Leben ereignet hatte; denn obwohl sie vom H?rensagen mancherlei wusste, und Sylvester bisweilen diese oder jene Neuigkeit ?ber Achim aus der Stadt mitgebracht hatte, verlangte sie jetzt doch nach anderm Aufschluss und sie sch?mte sich, dass sie nur kannte, was die betr?gerische Fama verbreitet hatte.

Er willfahrte ihr. Er erz?hlte. Er ging im Zimmer auf und ab, und es war, als spreche er zu den W?nden. Seine S?tze waren kurz, scharf, schneidend. Jeder einzelne enthielt eine Tatsache und nichts weiter. Es war aufregend, ihn zu h?ren.

>>Nun ist es soweit gekommen, dass B?cker und Kr?mer mir nichts mehr verkaufen wollen,<< schloss er seinen Bericht; >>Leute, denen ich einst geholfen habe, spucken aus, wenn sie mich sehen. Kinder und Weiber laufen vor mir davon. Heute habe ich sieben Drohbriefe erhalten, anonym nat?rlich. Die Bauern werfen mir Steine auf die Acker, des Nachts demolieren sie den Zaun und wollen meine Hunde mit vergiftetem Fleisch umbringen. Wer mich nur gr?sst, der ist schon verfemt, und es war kein kleines Wagnis von Sylvester, zu mir zu kommen. Sie, Frau Agathe, scheinen nicht recht gewusst zu haben, was Sie taten. Ich bin vogelfrei. Wer mich besudelt, verdient sich einen Gotteslohn. Ich bin wie ein Aas, an dem sich die Raben m?sten. Nun, wir wollen sehen. Es wird sich ja zeigen, wieweit die menschliche Niedertracht zu gehen vermag; es ist eine wahre Begierde in mir, ihre Grenzen kennen zu lernen; so sonderbar es klingt, ich bin immer wieder ?berrascht, wenn sie sich in einer neuen Entfaltung zeigt.<<

Agathe hatte allm?hlich die Augen gesenkt und blickte wortlos zur Erde. Hie und da lief ein Fr?steln ?ber ihre Glieder, und es kam ihr vor, als h?tte sie bis zu dieser Stunde nicht geahnt, in was f?r einer Welt sie lebte. Ihr ward es dunkel im Gem?t, und so beredt auch ihr Schweigen f?r Ursanner war, sie selbst nahm es f?r einen Beweis von Schw?che, ja von Mitschuld. Sie legte die Hand ?ber die Augen. Achim setzte seine Wanderung durch das Zimmer unerm?dlich fort. An den Fenstern trug jemand eine Pechfackel vor?ber, und die Flamme war wie ein Band gebogen.

>>Wollen Sie mich nicht zu Ihren Kindern f?hren?<< liess sich Agathe endlich vernehmen. Ursanner nickte, sie stand auf und folgte ihm durch den Korridor ?ber den Flur in den ersten Stock. Er ?ffnete eine T?re und sie blieb auf der Schwelle stehen. Die zwei blondlockigen Knaben sassen auf der Erde und blickten in ein Bilderbuch. In der Ecke zwischen Ofen und Wand hockte ein alter Knecht mit der Tonpfeife im Mund und schlief. Die Kinder waren blass und einander ?hnlich wie Zwillinge. Sie bewegten kaum die K?pfe, als die T?r aufging, sie schauten nur schief zum Vater und zu der fremden Frau hin?ber. Agathe trat zu ihnen, b?ckte sich und redete z?rtlich auf sie ein. Doch sie schwiegen trotzig, und auf den Lippen des ?lteren Knaben zeigte sich ein sonderbar lauerndes L?cheln. Ratlos sah Agathe Achim Ursanner an, und sie bemerkte, dass seine Z?ge sich verfinstert hatten und dass sein Mund zuckte. Sie erhob sich. >>Ich muss jetzt gehen,<< sagte sie, >>ich m?chte am Abend zu Hause sein. Werden Sie mir Nachricht geben, wenn Ihnen Sylvester schreibt?<<

>>Das werde ich, Frau Agathe, das werde ich unbedingt,<< versicherte Ursanner in seinem treuherzigen Ton. >>Und wenn Sie erlauben, will ich auch Ihren Besuch erwidern, sobald ich aufatmen kann,<< f?gte er hinzu; >>mir ist, als m?sste ich Ihnen danken, und vielleicht darf ich's, denn sind Sie auch nicht meinetwegen gekommen, so weiss ich doch, dass Sie ein zweitesmal meinetwegen kommen w?rden. Stimmt es?<<

>>Es stimmt,<< antwortete Agathe, und sie selbst f?hlte etwas wie Dankbarkeit. Er begleitete sie hinunter zum Wagen; die drei grossen Hunde standen um ihn her, und ihre Augen gl?hten aus der Dunkelheit. >>Was raten Sie mir zu tun?<< fragte Agathe, w?hrend ihre Hand schon den Griff der Wagent?re gefasst hatte.

>>Wenn ich mir den Eindruck zur?ckrufe, den Sylvester auf mich machte, so muss ich sagen, er ist auf keiner guten Bahn,<< entgegnete Ursanner. >>Es ist am besten, wenn Sie ganz stille bleiben. Seien Sie grossm?tig. Es gibt im Leben jedes Mannes eine Zeit, wo er Gott verliert, und wenn er da einen Menschen hat, der ihn liebt, was ist nat?rlicher, als dass der ein wenig Gottes Rolle ?bernimmt? Ich h?tte nicht gedacht, dass zwischen euch beiden solche Dinge passieren k?nnten, aber eine Ehe ist f?r den Dritten so ziemlich das Geheimnisvollste auf der Welt. Und Mann und Weib, was wissen sie voneinander? Die N?he macht grausam, die Ferne blind, Gef?hle sind vergesslich, Worte Luft. Und trotzdem, glauben Sie mir, wird mit einem Wort oft viel erreicht. Manchmal, wenn ich so zwei Leutchen zanken h?rte oder einander stumm zerfleischen, war ich versucht, ihnen zuzurufen: Kinder, warum sagt ihr euch denn nicht das richtige, gute Wort? So geht's mir auch im Theater, wenn die Herrschaften einander Szene machen. Es ist sehr viel Freiwilligkeit in dem B?sen, das Eheleute einander zuf?gen, und jede Liebestat will sich r?chen durch eine Hassestat. Seien Sie grossm?tig.<<

Mit fast ungest?mer Bewegung streckte Agathe dem Freunde die Hand hin, und er presste sie fest in der seinen. Dann stieg sie ein, nickte noch einmal aus dem Fenster, und die Pferde zogen an.

Agathes Herz war schwer. Sie konnte die zwei Kinder nicht vergessen, das sonderbar lauernde L?cheln des einen Knaben, den schlafenden Knecht hinterm Ofen und Achim Ursanners zuckenden Mund. Es lag f?r sie eine Unheilsverk?ndigung in dem Bild, und ihr d?nkte, sie sei mit dem nahenden Unheil verkettet.

War dies die Ursache, dass sie sich entschlossener als bisher in ihre Lage fand? War es die Vergleichung der Schicksale, die sie geduldiger stimmte, ernster, gesammelter? Sie wandte ihre ganze Aufmerksamkeit der Wirtschaft zu, ?berwachte die Lieferung des Holzes und der Viktualien, die Ausbesserung der Pfl?ge und Wagen, die Pflege der Tiere in den St?llen und rechnete jeden Samstag mit dem Inspektor ab. Ihr Einblick wurde tiefer, ihre Kenntnis der Verh?ltnisse gr?ndlicher und im Umgang mit den angestellten Leuten zeigte sie sich verst?ndig und durchaus f?hig zu regieren. Aber ihr war, als ob sie Fleiss und M?he ans Bodenlose verschwende, als sie eines Tages von dem W?rzburger Bankier abermals eine Bescheinigung dar?ber erhielt, dass an Herrn von Erfft nach Paris dreitausend Taler geschickt worden seien.

So wusste sie also wenigstens, wo er war.

Bisweilen kam die Inspektorin mit ihrer Geige, Agathe setzte sich ans Klavier, und sie spielten eine Mozartsche Sonate. Bisweilen las sie, doch selten mit Anteil. In manchen Stunden war Schwermut unabweisbar, und wenn man nach innen weinen kann, sie sp?rte solche Tr?nen; dann floh sie den Anblick aller Menschen, die auf dem Gut um sie waren, stieg in das Turmzimmer ?ber dem Hause und schaute regungslos in die winterliche Landschaft, bis es Abend wurde.

Einmal ersp?hte Silvia, wohin die Mutter ging und folgte ihr. Das kluge Kind stand lange vor der T?re und wagte nicht, sie zu ?ffnen; schliesslich setzte es sich nieder, und seine sch?nen Augen f?llten sich mit Traurigkeit. Es war kalt da oben, der Wind heulte im Sparrenwerk, und wenn der Schnee ?ber die Ziegeln rutschte, klang es, als ob Geisterf?sse ?ber das Dach trippelten. Es wurde d?mmerig und Silvia schien es, dass sie ganz allein auf der Welt sei. Sie lehnte den Kopf an einen schr?gen Balken und gedachte ihres Vaters. Sie malte sich aus, wie er in der Fremde unter vielen Menschen herumirrte und wie er den Weg nach Hause nicht mehr finden konnte, weil ?berall der Schnee zu hoch war. Da knarrte die T?r, und Agathe, den Pelzmantel um die Schultern, trat heraus. Sie erblickte das Kind sich zu F?ssen, erschrak und kniete nieder. Silvia umhalste die Mutter, ohne zu sprechen; Agathe bedeckte die Frierende mit ihrem Mantel, hob sie auf und trug sie hinab. Am Kamin in der Bibliothek setzte sie das Kind auf ihren Schoss und erz?hlte ihm das M?rchen vom Wacholderbaum.

>>... und als ein Monat vorbei war, da war der Schnee vergangen, und zwei Monat, da war es gr?n, und drei Monat, da kamen die Blumen aus der Erde, und vier Monat, da dr?ngten sich alle B?ume in dem Holze und die gr?nen Zweige waren alle ineinander gewachsen. Dort sangen die V?glein, dass das ganze Holz erschallte, und die Bl?ten fielen von den B?umen. Da war der f?nfte Monat vorbei und die Frau stand wieder unter dem Wacholderbaum, dort sprang ihr das Herz vor Freude, und sie fiel auf die Knie. Und als der sechste Monat vorbei war, da wurden die Fr?chte dick und stark und sie wurde ganz still und im siebenten Monat, da griff sie nach den Beeren und ass sich satt und wurde traurig und krank. Der achte Monat ging hin und sie rief ihren Mann und weinte und sagte: wenn ich sterbe, begrabt mich unter dem Wacholderbaum. Da war sie getrost, und im neunten Monat kriegte sie ein Kind so weiss wie Schnee und so rot wie Blut, und als sie das sah, freute sie sich so, dass sie starb.<<

Silvia schaute drein wie eine Frau, und Agathe fuhr in ihrer Erz?hlung fort.

Am andern Tag kam ein reitender Bote von Achim Ursanner. Er brachte einen Brief des Inhaltes, dass Sylvester aus Paris geschrieben habe. >>Ich will Ihnen die Epistel nicht schicken,<< schrieb Ursanner, >>wozu auch? Er versteckt ja nur sein Gesicht. Er berichtet von der Sch?nheit einer T?nzerin, und dass irgendeine Gr?fin eine Liebschaft mit ihrem Kutscher hat, dass der Marquis de Luzon aus Indien zwei Tiger mitgebracht hat, dass einer gewissen Kreolin ganz Paris zu F?ssen liegt, und dass man beim spanischen Gesandten auserlesene Weine trinkt; er schw?rmt von den exotischen Blumen, die das Fr?ulein von Feurqui?res z?chtet und von der Juwelensammlung des Herzogs von Praslin; von dem Bild eines ber?hmt gewordenen jungen Malers, von einer Begegnung im Versailler Schloss, von einer Bootsfahrt in Passy, von lustiger Gesellschaft auf dem Montmartre und von einem Feuerwerk im Luxembourg. Genug an dem, es ist Schaum. Mancher setzt sich einen bunten Kranz aufs Haupt, wenn ihn das schlechte Gewissen nicht schlafen l?sst. Ich denke viel an Sie, aber ich kann nicht kommen, damit ist alles gesagt. Letzten Sonntag ist von der Kanzel herunter gegen mich gepredigt worden. Leben Sie wohl. A. U.<<

Es ist alles aus, dachte Agathe, und sie sp?rte, wie es in ihrem Herzen dunkel und ?de wurde, w?hrend sie langsam in den Flur ging, um den Boten zu entlohnen.

In Karlsruhe machte Sylvester Station. Er besuchte mehrere Freunde, ging zu Hofe und wurde zu einer Soiree im Schloss geladen. Vorher hatte er einen ganzen Nachmittag darauf verwendet, sein Gesicht verj?ngen zu lassen, und zwar durch Adam Hund, der sich auf diese Kunst meisterlich verstand. Er hatte alle Utensilien in einem schwarzlackierten, l?nglichen Kasten, der mit seinen silbernen Spangen wie ein kleiner Sarg aussah; es befanden sich in ihm Rasiermesser, Schneide- und Brennscheren, Feilen, B?rsten, Pinsel und K?mme, Puderschachteln und Salbentuben, verschiedene Gl?ser mit Essenzen, eine Spritze mit k?lnischem Wasser, und auf der inneren Seite des Deckels war ein geschliffener Spiegel angebracht.

Adam Hund war ein magerer Mann; dennoch wirkte er fett; alles war hell an ihm, das Haar, das Gesicht und die Augen; dennoch machte er einen finstern und unzufriedenen Eindruck, wenigstens solange er nicht redete; er glich einem Kavalier, dennoch erweckte er ein Gef?hl von Fadenscheinigkeit. Diese widerspruchsvolle Person, bei der man an allen Ecken und Enden auf die Gegens?tze der menschlichen Natur stiess, hatte sich zu Sylvesters Erg?tzen immer mehr als ein unvers?hnlicher Weiberfeind entpuppt. Das sechsj?hrige Zusammenleben mit der b?sen Bierbrauerstochter hatte ihn mit t?dlichem Hass gegen das andere Geschlecht erf?llt. Er war im Besitz einer Liste, die in alphabetischer Reihenfolge alle schlechten Eigenschaften aufz?hlte, die er an den Frauen entdeckt hatte; n?mlich: Aberglauben, Dummheit, Eifersucht, Eigensinn, Habsucht, Hoffart, Klatschsucht, Launenhaftigkeit, Leichtsinn, L?genhaftigkeit, Naschhaftigkeit, Neid, Neugier, Prahlsucht, Putzsucht, Rechthaberei, Sinnlichkeit, Spottsucht, Streitsucht, Vergn?gungssucht und Verschwendungssucht. >>Und in diesen Pfuhl von Qualit?ten werfen Millionen von M?nnern ihre arme Seele,<< pflegte er auszurufen, mit einer Geb?rde wie Hamlet, wenn er seiner Mutter den Geist zeigt.

Zuerst hatte er nicht recht begriffen, welchen Zweck die Reise seines Herrn verfolgte. Der Zwischenfall mit der sch?nen J?din kl?rte ihn in einer angenehmen Weise auf. Er war ?berzeugt, dass sich Sylvester in einer Lage befand, die der seinigen sehr ?hnlich war, nur dass er es nicht bei unt?tigem Groll bewendet sein liess, sondern t?tige Rache ?bte. Er soll nur m?glichst viele von den langhaarigen Satanst?chtern ins Ungl?ck st?rzen, sagte sich Adam Hund, damit sie endlich das Kuschen lernen, und er hatte das Gef?hl, einer Jagd beizuwohnen, die seine Dienste als Aufpasser und Spurenfinder in Anspruch nahm.

W?hrend er Sylvesters br?nettem Haar einen jugendlicheren Schnitt gab, dann den Schnurrbart zurechtstutzte, hierauf das Gesicht mit Fett bestrich, wie einen Teig knetete und wie eine Metallplatte rieb, erz?hlte er die Stadtneuigkeiten, die er ausgekundschaftet hatte. >>Es soll jetzt eine S?ngerin hier sein, die das ganze Mannsvolk behext,<< sagte er; >>der Erbprinz ist jeden Tag im Theater, wenn sie spielt, und es heisst, dass man ihn ins Ausland schicken will, um ein Malheur zu verh?ten. Ein Legationsrat soll sich ihretwegen erschossen haben, und in Stockholm, man sollte nicht glauben, dass es dort droben so hitzige Leute gibt, hat sich ein Buchh?ndlersgehilfe aus Liebe zu ihr ins Meer gest?rzt. Gabriele Tannhauser heisst die Kanaille. Das fl?tet und lockt, bloss damit unsereiner den Verstand verliert. Soll ich ein Billett besorgen, Herr Baron?<<

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