Read Ebook: Ein Mann Des Seefahrers und aufrechten Bürgers Joachim Nettelbeck wundersame Lebensgeschichte von ihm selbst erzählt by Nettelbeck Joachim
Font size:
Background color:
Text color:
Add to tbrJar First Page Next Page Prev Page
Ebook has 1109 lines and 145742 words, and 23 pages
He plummeted down into the City's heart. Somehow, he knew there was still a form of life in the City.
The smooth, soft walls of plastic stretched away and disappeared in a mauve green distance. Amco stood humbled, sensing something of magnitude beyond his ken in the scene.
Down the endless hall, growing smaller and smaller with distance, bodies lay outstretched on slabs. Monochromatic harmonies of light oscillated soothingly and dreamily. Their forms were nude and their noble heads were enmeshed in mechanical contrivances that eluded Amco's technical genius.
As in a dream, he began walking down between the rows of corpses. Or were they alive? He couldn't tell. Perhaps some elaborate form of burial with perfect preservation.
But the emotion reflected by every face differed. Differed in all the basic emotions of pain, joy, fear, pleasure, enlightenment, imbecility, perplexity, ecstasy, defeat, shame, grandeur--and all the endless shades of the intermingling of these and the gradations. Their hands lay open at their sides, and their eyes were closed. Yet the expressions on their faces were unmistakable.
The hall was sufficiently weird, bizzare and alien so that he was hardly surprised when he was accosted by the Robot.
The teleo-electronic man walked up and stopped in front of Amco. There was something unfriendly, almost inimical in his attitude. The emanations from the electronic brain seemed coldly unemotional:
"I suppose you must be destroyed," the thought from the electronic brain impinged sharply on Amco's consciousness.
"Why?" said Amco.
"I have been commanded to do so."
"Yes," radiated the teleo-electronic man. "I was told to destroy anything that might intrude on the dreams of the sleepers. It's very doubtful that they anticipated intrusion from something already dead. Why are you here?"
The thought penetrated Amco's mind that no thought processes he might have could be given up to the robot according to Amco's desires. His mind was completely open to the robot. He wanted to have a few thoughts to himself, but--
"Only the dead have that privilege," said the robot.
And then the logical, the only realization Amco could maintain, flooded his brain: "But you cannot kill me. I am already dead."
"My mind isn't dialectical," radiated the robot. "My mind lacks that human characteristic. You say you are from two million years in the past, and because of that, you are already dead and that I cannot kill you again. Such reasoning means nothing to my type of thinking apparatus. It couldn't become an obsession with me. My orders are to destroy you. I will carry out that order. If you are already dead, it won't matter. If you aren't then--well--you soon will be."
Amco, analyzing his emotions, found only a mild excitement. As an example of the world he had left, he proved its great need for change.
"Try to reason," said Amco. "That command was given you to provide for the advent of aliens bent on harmful intent. I have no such intentions."
"Why are you here?"
"I'm here to try and determine what course civilization has taken since my time. What course has evolution taken, if any? And if it has evolved, is there any conceivable goal toward which it is evolving?"
The teleo-electronic man's reaction radiations were confused.
Amco glanced at the rows of outstretched bodies. "Is this the end? These Dhomans sleep. Is such sleep the ultimate end for two million years of struggle? If so, what is its nature and purpose?"
The teleo-electronic man radiated: "This is both the beginning and the ending. Somewhat of a state of eternity. I am fitted to repair myself so that I will also be eternal. I administer to them, and repair myself, and we all live on and on."
Amco's consciousness expressed distaste at the robot's vagueness.
"You must pardon me," emanated the robot. "I love beauty of woln im freien Felde ausgesetzt gefunden habe.
Neben manchen anderen Kindereien war ich auch ein grosser Liebhaber von Tauben. Von meinem Fr?hst?cksgelde sparte ich mir so viel am Munde ab, dass ich mir ein Paar kaufen konnte. Das war nun eine Herrlichkeit! Da aber meine Grosseltern unter dem Posthause bei Herrn Frauendorf wohnten, so gab es hier keine Gelegenheit, die Tauben ausfliegen zu lassen. Ich machte daher mit dem sogenannten >>Postjungen<<, Johann Witte , einen Akkord, dass er meine Tauben zu sich nehmen, ich aber t?glich eine gewisse Portion Erbsen zum F?ttern hergeben sollte, die ich meinen Grosseltern leider heimlich in den Taschen wegtrug! Die Tauben vermehrten sich, hinfolglich auch die Futtererbsen.
Bei all diesen Spielereien ward die Schule vers?umt; ich hatte weder Lust noch Zeit dazu. Wenn meine Grossmutter meinte, ich s?sse fleissig auf der Schulbank, so schiffte ich in Rinnsteinen und Teichen, oder ich verkehrte mit meinen Tauben; und das machte mir so viel zu schaffen, dass ich weder bei Tag noch bei Nacht davor ruhen konnte. Diese unruhige Gesch?ftigkeit hat mich auch nachmals bei weit wichtigeren Dingen und selbst bis in mein Alter verfolgt. Freilich habe ich mir wohl dabei weniger f?r mich als f?r andere meiner Mitmenschen zu tun und zu sorgen gemacht.
So war ich also meine Tauben los und nun kriegt' ich einen so brennenden Trieb zur Schule, dass mich die Lernbegierde auf Schritt und Tritt verfolgte. Ich wollte und musste ja ein Schiffer werden! Auch alle meine heiligen Christgeschenke, woran es meine Herren Paten nicht fehlen liessen, hatten immer eine Beziehung auf die Schifferschaft. Bald war es ein runder holl?ndischer Matrosenhut, bald lange Schifferhosen, bald Pfefferkuchen, als Schiffer geformt.
So mochte es in meinem achten Jahre sein, als Pate Lorenz Runge mir unter anderen Weihnachtsbescherungen auch eine Anweisung zur Steuermannskunst in holl?ndischer Sprache verehrte. Dies Buch machte meine Phantasie so rege, dass ich Tag und Nacht f?r mich selbst darin studierte, bis mein Vater ein Einsehen hatte und mir bei einem hiesigen Schiffer, namens Neymann, zwei w?chentliche Unterrichtstage in jener edlen Kunst ausmachte. Dagegen blieben die anderen vier Tage noch zum Schreiben und Rechnen bei einem anderen geschickten Lehrer, namens Sch?tz, bestimmt. Ein Jahr sp?ter aber ward die Steuermannskunst die Hauptsache und alles andere in die Neben- und Privatstunden verwiesen.
Mein Eifer f?r diese Sache ging so weit, dass ich im Winter oftmals bei strenger K?lte, wenn des Nachts klarer Himmel war, und wenn meine Eltern glaubten, dass ich im warmen Bette steckte, heimlich auf den Wall und >>Die hohe Katze<< ging, mit meinen Instrumenten die Entfernung der mir bekannten Sterne vom Horizont oder vom Zenit mass und danach die Polh?he berechnete. Dann, wenn ich des Morgens erfroren nach Hause kam, verwunderte sich alles ?ber mich und erkl?rte mich f?r einen ?berstudierten Narren. Schlimmer aber war es, dass man mich nun des Abends sorgf?ltiger bewachte und mich nicht aus dem Hause liess. Dennoch suchte und fand ich oftmals Gelegenheit, bei Nacht wieder auf meine Sternwarte zu kommen, was mir aber, wenn ich mich morgens wieder einstellte, von meinem Vater manche schwere Ohrfeige einbrachte.
Bald ging es nun zu einem Wagest?ck weiter. Auch in die Spitze des Turmes krochen wir in dem inwendigen Holzverbande hinauf -- so hoch, bis wir uns in dem beengten Raume nicht weiter r?hren konnten. Aber eben diese Gewandtheit und Ortskenntnis kam mir in der Folge recht gut zu statten, um hier in der ?ussersten Spitze, wo ein Wetterstrahl am 28. April 1777 gez?ndet hatte, das Feuer l?schen zu k?nnen; wie ich zu seiner Zeit weiter unten erz?hlen werde.
Und nunmehr gen?gte es uns nicht, bloss innerhalb uns von Balken zu Balken zu schwingen: es sollte auch ausserhalb des Geb?udes geklettert werden! So machten wir uns denn auf das kupferne Dach; stiegen bei den Glocken aus den Luken auf das Ger?st; von da auf den First des kupfernen Kirchendaches, und indem wir darauf wie auf einem Pferde ritten, rutschten wir l?ngshin vom Turme bis an den Giebel und auf gleiche Weise wieder zur?ck. Ein paar Hundert Zuschauer gafften drunten, zu unserer grossen Freude, nach uns beiden jungen Wagh?lsen in die H?he. Auch mein Vater war, ohne dass ich es wusste, unter dem Haufen gewesen, und so konnte es nicht fehlen, dass mich, bei meiner Heimkunft, f?r diese Heldentat eine derbe Tracht Schl?ge erwartete.
Aber die Lust zu einem wiederholten Versuche war mir dennoch nicht ausgetrieben worden! Ich lauerte es nur ab, dass mein Vater verreist war, und an einem sch?nen Sommertage, nachmittags um vier Uhr, als ich der Zucht des Herrn Sch?tz entlaufen war, konnte ich nicht umhin, meinen lieben Turm wieder zu besuchen. Ein Schulkamerad, David Sp?rke, eines hiesigen Schiffers Sohn, leistete mir Gesellschaft. Diesen beredete ich, den Ritt auf dem Kirchendache mitzumachen. Zuerst stieg ich aus der Luke auf das Ger?st und von da auf den First des Daches. David Sp?rke kam mir zuversichtlich nach, da er mich so flink und sicher darauf hantieren sah.
Des n?chsten Tages kam mein Vater wieder nach Hause, und da gab es denn, wie zu erwarten war, rechtschaffene, aber verdiente Pr?gel. Damit aber nicht genug, meinte auch Herr Sch?tz, mein Lehrer, es m?sse hier, der ?brigen Schulkameradschaft wegen, noch ein anderweitiges Beispiel zu Nutz und Lehre statuiert werden, und bat sich's bei meinem Vater aus, gleichfalls noch Gericht ?ber mich halten zu d?rfen. Das ward ihm gern bewilligt. Meine Strafe bestand in einem dreit?gigen Quartiere in dem dunklen Karzer auf dem Schulhofe. Hier ward ich nachmittags, sobald die Schulzeit abgelaufen war, eingesperrt und immer erst morgens um acht Uhr, wo die Schule wieder anging, herausgelassen. Nur mittags durfte ich nach Hause gehen, um zu essen; aber schon in der n?chsten Stunde auf meiner Schulbank mich einfinden und um vier Uhr meine traurige Wanderung in die Finsternis wieder antreten.
Wovon mir das Herz voll war, ging mir auch alle Augenblicke der Mund ?ber. Ich gestand meinem Oheim, wie gern ich am Bord eines solchen ansehnlichen Ostindien-Fahrers sein und die Reise mitmachen m?chte. Er gab mir immer die einzige Antwort, die darauf passte: Dass ich nicht klug im Kopf sein m?sste. Endlich aber ward dieser Hang in mir zu m?chtig, als dass ich ihm l?nger widerstehen konnte. In einer Nacht, zwei Tage vor unserer Abreise, schl?pfte ich heimlich in unsere angeh?ngte Jolle -- ganz wie ich ging und stand und ohne das geringste von meinen Kleidungsst?cken mit mir zu nehmen. Man sollte n?mlich nicht glauben, dass ich desertiert, sondern dass ich ertrunken sei, und wollte so verhindern, dass mir nicht weiter auf den anderen Schiffen nachgesp?rt w?rde. Unter diesen aber hatte ich mir eins aufs Korn gefasst, von welchem mir bekannt geworden war, dass es am anderen n?chsten Morgen nach Ostindien unter Segel gehen sollte. Das letztere zwar war richtig, aber ?ber seine Bestimmung befand ich mich im Irrtum, denn es war zum Sklavenhandel an der K?ste von Guinea bestimmt.
Still und vorsichtig kam ich mit meiner Jolle an der Seite dieses Schiffes an, ohne von irgend jemand bemerkt zu werden. Ebenso ungesehen stieg ich an Bord, indem ich mein kleines Fahrzeug mit dem Fusse zur?ckstiess und es treibend seinem Schicksale ?berliess. Bald aber sammelte sich das ganze Schiffsvolk verwundert um mich her. Jeder wollte wissen, woher ich k?me? wer ich w?re? was ich wollte? Statt aller Antwort -- und was h?tte ich auch sagen k?nnen? -- fing ich an, erb?rmlich zu weinen.
Am andern Morgen mit Tagesanbruch fand sich der Lotse ein; der Anker ward aufgewunden und man machte sich segelfertig; wobei ich treuherzig und nach Kr?ften mit Hand anlegte. Unter diesen Besch?ftigungen kam endlich auch der Kapit?n heran. Ich ward ihm vorgestellt, und auch seine erste und nat?rlichste Frage war: Was ich auf seinem Schiffe wollte? -- Ich f?hlte mich nun schon ein wenig gefasster und gab ihm ?ber mein Wie und Woher so ziemlich ehrlichen Bescheid; nur setzte ich hinzu , dieser habe mich auf der Reise oftmals unschuldig geschlagen, wie das denn auch noch gestern geschehen sei. Ich k?nne dies nicht l?nger ertragen, und so sei ich heimlich weggegangen und b?te flehentlich, der Kapit?n m?chte mich annehmen. Ich wollte gerne gut tun.
Nun ich einmal so weit gegangen war, durfte ich auch die richtige Antwort auf die weitere Frage nach meines Oheims Namen und Schiff nicht schuldig bleiben. >>Gut!<< sagte der Kapit?n -- >>ich werde mit dem Manne dar?ber sprechen.<< -- Das klang nun gar nicht auf mein Ohr! Ich hub von neuem an zu weinen, schrie, ich w?rde ?ber Bord springen und mich ers?ufen, und trieb es so arg und kl?glich , dass nach und nach das Mitleid bei meinem Richter zu ?berwiegen schien. Er ging mit seinen Steuerleuten in die Kaj?te, um die Sache ernstlicher zu ?berlegen; ich aber lag indes, von Furcht und Hoffnung hin und her geworfen, wie auf der Folter, denn die Schande, vielleicht zu meinem Oheim zur?ckgebracht zu werden, schien mir unertr?glich.
Endlich rief man mich in die Kaj?te. >>Ich habe mir's ?berlegt,<< hub hier der Kapit?n an, >>und du magst bleiben. Du sollst Steuermanns-Junge sein und monatlich sechs Gulden Gage haben, auch will ich f?r deine Kleidungsst?cke sorgen. Doch h?re, sobald wir mit dem Schiffe in den Texel kommen, schreibst du selbst an deines Vaters Bruder und erkl?rst ihm den ganzen Zusammenhang. Den Brief will ich selbst lesen und auch f?r seine sichere Bestellung sorgen.<< -- Man denke, wie freudig ich einschlug und was f?r ein Stein mir vom Herzen fiel!
Jetzt gingen wir auch unter Segel. Allein ich will es auch nur gestehen, dass, sowie ich meines Oheims Schiff so aus der Ferne darauf ansah, mir's innerlich leid tat, es bis zu diesem t?richten Schritte getrieben zu haben. Trotz diesem Herzweh erwog ich, dass er nicht mehr zur?ckgetan werden konnte, wofern ich nicht vor Besch?mung vergehen sollte. Ich machte mich also stark; und als wir im Texel ankamen, schrieb ich meinen Abschiedsbrief, den der Kapit?n las und billigte, und mein Steuermann an die Post-Suite besorgen sollte.
Wie die Folge ergeben hat, ist jedoch dieser Brief, mit oder ohne Schuld des Bestellers, nicht an meinen Oheim gelangt; entweder dass dieser zu fr?h von Amsterdam abgegangen, oder dass das Blatt unterwegs verloren gegangen. Mein Tod schien also ungezweifelt, denn man glaubte , ich sei in der Nacht aus der Jolle gefallen, die man am n?chsten Morgen zwischen anderen Schiffen umhertreibend gefunden hatte.
Nachdem wir in Texel unsere Ladung, Wasser, Proviant und alle Zubeh?r, welche der Sklavenhandel erfordert, an Bord genommen hatten, gingen wir in See. Mein Kapit?n hiess Gruben und das Schiff Afrika. Alle waren mir gut und geneigt; ich selbst war vergn?gt und sp?rte weiter kein Heimweh. Wir hatten zwei Neger von der K?ste von Guinea als Matrosen an Bord. Diese gab mir mein Steuermann zu Lehrern in der dortigen Verkehrssprache, einem Gemisch aus Portugiesisch, Englisch und einigen Negersprachen; und ich darf wohl sagen, dass sie an mir einen gelehrigen Sch?ler fanden. Denn mein Eifer, verbunden mit der Leichtigkeit, womit man in meinem damaligen Alter fremde Spracht?ne sich einpr?gt, brachten mich binnen kurzem zu der Fertigkeit, dass ich nachher an der K?ste meinem Steuermanne zum Dolmetscher dienen konnte. Und das war es eben, was er gewollt hatte.
Unsere Fahrt war gl?cklich, aber ohne besonders merkw?rdige Vorf?lle. In der sechsten Woche erblickten wir St. Antonio, eine von den Inseln des gr?nen Vorgebirges, und drei Wochen sp?ter hatten wir unser Reiseziel erreicht und gingen an der Pfefferk?ste, bei Kap Mesurado, unter sechs Grad n?rdlicher Breite, vor Anker, um uns mit frischem Wasser und Brennholz zu versorgen. Zugleich war dies die erste Station, von wo aus unser Handel betrieben werden sollte.
Sp?terhin gingen wir weiter ?stlich nach Kap Palmas; und hier erst begann der Verkehr lebendiger zu werden. Die Schaluppe wurde mit Handelsartikeln beladen, mit Lebensmitteln f?r zw?lf Mann Besatzung auf sechs Wochen versehen und mit sechs kleinen Drehbassen, die ein Pfund Eisen schossen, ausger?stet. Mein Steuermann befehligte im Boot; ich aber, sein kleiner Dolmetscher, blieb auch nicht dahinten und ward ihm im Handel vielfach n?tzlich. Wir machten in diesem Fahrzeuge drei Reisen l?ngs der K?ste, entfernten uns bis zu f?nfzig Meilen vom Schiffe und waren gew?hnlich drei Wochen abwesend. Nach und nach kauften wir hierbei vierundzwanzig Sklaven, M?nner und Frauen , eine Anzahl Elefantenz?hne und etwas Goldstaub zusammen. Bei dem letzten Abstecher ward auch der europ?ische Briefsack auf dem holl?ndischen Hauptkastell St. George de la Mina von uns abgegeben.
Unser Schiff fanden wir bei unserer R?ckkehr etwas weiter ostw?rts, nach der Reede von Laque la How oder Kap Lagos vorger?ckt. Acht unserer Gef?hrten waren in der Zwischenzeit infolge des ungesunden Klimas gestorben. Dagegen hatte der Kapit?n anderthalbhundert Schwarze beiderlei Geschlechts eingekauft und einen guten Handel mit Elfenbein und Goldstaub gemacht. F?r alle diese Artikel gilt Kap Lagos als eine Hauptstation, weil landeinw?rts ein grosser See von vielen Meilen L?nge und Breite vorhanden ist, auf welchem die Sklaven von den Menschenh?ndlern aus dem Inneren in Kanots herbeigef?hrt werden.
Gerade in dieser Gegend war auch Kapit?n Gruben bei den hier ans?ssigen reichen Sklavenh?ndlern von alters her wohl bekannt und gern gelitten. Dennoch war ihm schon auf einer fr?heren Reise hierher ein Plan fehlgeschlagen, den er entworfen hatte, sich zum Vorteil der holl?ndischen Regierung an diesem wohlgelegenen Platze unvermerkt fester einzunisten. Er hatte mit den reichen Negern verabredet, ein zerlegtes h?lzernes Haus nach europ?ischer Bauart mitzubringen und dort aufzurichten, worin zehn bis zwanzig Weisse wohnen k?nnten und welches durch einige daneben aufgepflanzte Kanonen gesch?tzt werden sollte. Als es aber fertig dastand, kamen diese Anstalten den guten Leutchen doch ein wenig bedenklich vor. Sie bezahlten lieber dem Kapit?n sein H?uschen, das so ziemlich einer kleinen Festung glich, reichlich mit Goldstaub; und als ich es sah, war es von einem reichen Kaffizier bewohnt.
Nachdem wir von hier noch eine Bootreise, gleich den vorigen und mit ebenso gutem Erfolge, gemacht hatten, gingen wir nach vier bis f?nf Wochen mit dem Schiffe weiter nach Axim, dem ersten holl?ndischen Kastell an dieser K?ste, wo denn auch fortan der Schaluppenhandel ein Ende hatte. Ferner steuerten wir, Cabo tres Puntas vorbei, nach Accada, Boutrou, Saconda, Chama, St. Georg de la Mina und Moure. ?berall wurden Eink?ufe gemacht; so dass wir endlich unsere volle Ladung, bestehend in vierhundertundzwanzig Negern jedes Geschlechtes und Alters beisammen hatten. Alle diese Umst?nde sind mir noch jetzt in meinem hohen Alter so genau und lebendig im Ged?chtnisse, als wenn ich sie erst vor ein paar Jahren erlebt h?tte.
Nunmehr ging die Reise von der afrikanischen K?ste nach Surinam, quer ?ber den Atlantischen Ozean hin?ber, wo unsere Schwarzen verkauft werden sollten. W?hrend neun bis zehn Wochen, die wir zur See waren, sahen wir weder Land noch Strand, erreichten aber unseren Bestimmungsort gl?cklich, vertauschten unsere ungl?ckliche Fracht gegen eine Ladung von Kaffee und Zucker, und traten sodann den R?ckweg nach Holland an. Wir brauchten dazu wiederum acht bis neun Wochen, bis wir endlich wohlbehalten im Angesichte von Amsterdam den Anker fallen liessen. Es war im Juni 1751, und die ganze Reise hin und zur?ck hatte einundzwanzig Monate gedauert. Elf Leute von unserer Mannschaft waren w?hrend dieser Zeit gestorben.
In Amsterdam liess ich es mein erstes sein, nach Kolberg an meine Eltern zu schreiben und ihnen Bericht von meiner abenteuerlichen Reise zu erstatten. Denke man sich ihr freudiges Erstaunen beim Empfange dieser Zeitung! Ich war tot und wieder lebendig geworden! Ich war verloren und war wiedergefunden! Ihre Empfindungen dr?ckten sich in den Briefen aus, die ich unverz?glich von dort her erhielt. Segen und Fluch wurden mir darin vorgestellt. Ich Ungl?ckskind w?re ja noch nicht einmal eingesegnet! Augenblicklich sollte ich mich aufmachen und nach Hause kommen!
Es traf sich erw?nscht, dass ich mich in Amsterdam mit einem Landsmanne, dem Schiffer Christian Damitz, zusammenfand. Auf seinem Schiffe ging ich nach Kolberg zur?ck. Von meinem Empfange daheim aber tue ich wohl am besten, zu schweigen.
In meiner Vaterstadt blieb ich nun und hielt mich wieder zum Schulunterricht, bis ich mein vierzehntes Jahr erreichte und die Konfirmation hinter mir hatte. Dann aber war auch kein Halten mehr, ich wollte und musste zur See, wie der Fisch ins Wasser, und mein Vater ?bergab mich an Schiffer Mich. Damitz, der soeben von Kolberg nach Memel und von da nach Liverpool abgehen wollte, und in den er ein besonderes Vertrauen setzte. Beide Fahrten waren gl?cklich. Wir gingen weiter nach D?nkirchen, wo wir eine Ladung Tabak einnahmen; dann ?ber Norwegen nach Danzig -- und so kam ich, kurz nach Neujahr, zu Lande, um neunzehn Taler L?hnung reicher, nach Kolberg zur?ck. Ich glaubte Wunder, was ich in diesen neun Monaten verdient h?tte! Und noch vor wenig Jahren brachten es unsere Matrosen wohl auf f?nfzehn und mehr Taler monatlich. So ?ndern sich die Zeiten!
In den beiden n?chstfolgenden Jahren schw?rmte ich auf mehr als einem Kolbergschen Schiffe und unter verschiedenen Kapit?nen auf der Ost- und Nordsee umher, und war bald in D?nemark und Schweden, bald in England und Schottland, in Holland und Frankreich zu finden.
Add to tbrJar First Page Next Page Prev Page