Read Ebook: Freaks of Fortune; or Half Round the World by Optic Oliver
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Ebook has 1551 lines and 62218 words, and 32 pages
Neue Novellen
von
Elise Polko.
Leipzig, Verlag von Bernhard Schlicke. 1861.
>>Dem Verfasser des Werkes:
>>Die Frauen in der Culturgeschichte<<
dem
Oberbibliothekar und Hofrath
Herrn
widmet diese >>#Frauennovellen#<<
herzlicher Verehrung
Elise Polko.
Inhaltsverzeichniss.
Seite.
Vor hundertf?nfzehn Jahren 1745 1
Elisabeth 69
Czinka 187
Vor
hundertf?nfzehn Jahren.
Nach dieser Rede erhob sich der Gelehrte ein klein Wenig von seinem Schreibschemel, gr?sste mit der Hand, herablassend wie ein F?rst die beiden Studenten und setzte sich dann, ohne auf deren Abschiedsverbeugungen zu achten, zum Schreiben zurecht. -- Die Th?r des Arbeitszimmers schloss sich, und man h?rte eine Weile Nichts als das Knirschen der Feder, die ?ber das Papier schlich, denn der Professor Gottsched pflegte so langsam zu schreiben als er redete. Er mochte jedoch kaum eine Zeile zu Wege gebracht haben als die Th?r sich wieder leise ?ffnete und ein sch?ner Frauenkopf hereinschaute. Dem Kopfe folgte eine hohe schlanke Gestalt, die etwas zagend auf den Schreibtisch zuschritt. Auf halbem Wege blieb sie aber stehn und sah ein Wenig furchtsam auf den ber?hmten Mann, der sich so eben umwandte, einen erstaunten Blick auf die Eingetretene warf und mit dem Ausdruck grosser Verwunderung fragte: >>Ihr seid es, Victoria Adelgunde, -- und zu solch ungewohnter Stunde? Was bringt Ihr?<< -- >>Nichts!<< lachte sie heiter und stand mit einem Sprunge neben ihm, die Hand auf seine Schulter legend, >>ich komme nur um Euch Etwas zu fragen -- aber werdet mir nicht b?se ob der St?rung.<< --
>>Sagt mir doch, bitte, wer die beiden jungen Leute waren, die da so eben von Euch gingen!<<
>>Studenten der Theologie -- aus denen aber schwerlich etwas Rechtes werden wird, denn sie treiben allerlei Allotria.<<
>>Aber aus dem mit den grossen Augen wird doch gewiss etwas Gutes -- wenn auch vielleicht kein Pfarrer. Wie hiess er wohl?<<
>>Ziemt es sich f?r die Ehefrau des Professor Gottsched nach den Namen solcher junger Burschen zu forschen? Hat der mit den grossen Augen Euch irgend ein Leid angethan?<< scherzte der ber?hmte Mann.
>>O nein! Er lief nur etwas hastig die Treppe hinab und ich kam just aus dem Keller, und so h?tte er mich fast umgestossen, er verlor sein Manuscript dabei, -- die Bl?tter flogen um mich her -- -- und da mussten wir Beide lachen und ich half ihm die Bl?tter aufnehmen. -- Der Andere, glaube ich, stand ?usserst verlegen dabei und r?hrte keine Hand.<<
>>Wenn er hastig gelaufen, so war das zweifelsohne der Schlimmste der Beiden, n?mlich der Studiosus Gotthold Ephraim Lessing aus Kamenz. Ihr h?ttet Euch den Andern lieber ansehen sollen denn ihn, Frau Victoria Adelgunde, der hat ein wackeres Trauerspiel geschrieben, und war des Ansehens werther. Sein Name lautet Christian Felix Weisse aus Annaberg. Es ist wunderlich dass der sanfte sinnige Mensch so mit Leib und Seele an dem unsteten Burschen, dem Lessing, h?ngt. Sie wohnen beisammen und sind unzertrennliche Gef?hrten bei Tag und Nacht. -- Beide werden diesen Abend kommen um ihre Dichterversuche zu Geh?r zu bringen, Beide haben St?cke geschrieben und hoffen, dass die Neuberin sie auf dem Theater auff?hren l?sst. -- Ich w?rde aber, so ich mit dem genannten nichtsw?rdigen Weibe noch ferneren Verkehr pflegte, sicherlich nur dem Trauerspiel des Christian Weisse das Wort reden. Es f?hrt den Titel: >>die Matrone zu Ephesus<<, -- das Lustspiel des Andern heisst nur schlechtweg: >>der junge Gelehrte.<<
>>Wer soll denn heute Abend zuh?ren?<<
>>Der Professor Gellert, und meine gelehrten Freundinnen, die ber?hmten Frauen Leipzig's.<<
>>Die Zieglerin wollt Ihr einladen?<< fragte die sch?ne Frau, und ?ber ihr Gesicht flog etwas wie ein Wolkenschatten. >>Diese Person soll in unser Haus kommen?<< -- Und heftig zog sie die rosenfarbenen B?nder der kleinen Haube, die oben auf der Spitze des leichtgepuderten Haars befestigt war, zusammen. >>Habt Ihr vergessen dass eben sie sich gegen Eure Frau nicht so benimmt, wie es ihr zuk?me sich gegen die Gef?hrtin eines Gottsched zu benehmen?<<
Er stand auf, k?sste ihr die Hand, geleitete sie feierlich bis zur Th?r, und sie verliess ohne weiter zu reden das Zimmer. Ganz langsam und gedankenvoll schritt sie ?ber den Gang der Treppe zu. -- An dem Gel?nder blieb sie aber pl?tzlich stehn, schaute hinab und murmelte dann mit dem L?cheln eines Kindes: >>da -- an der zw?lften Stufe war's! -- Es ist doch gut, dass ich den Ephraim Lessing schon kenne. Ich denke wir Beide werden heute Abend zusammenhalten. Er sieht ganz so aus als ob er sich auch -- wie ich -- vor gelehrten Frauen f?rchten k?nne. -- Wie wunderbar und fremd blickten aber seine Augen! -- Mich d?nkt, ich sah nie sch?nere -- -- ausser den Augen meines Gottsched -- --<< setzte sie lieblich hinzu und ging dann die Treppe hinab in die K?che. --
Seit zehn Jahren war Luise Victoria Adelgunde, geborene Kulmus aus Danzig, die Gattin des ber?hmten Leipziger Professors, und bis zur Stunde f?hlte sie sich nur in den vier W?nden ihres engen Hauses wohl und heimisch, nicht aber in der Stadt und in dem Bekanntenkreise ihres Mannes. Lange Zeit krankte sie an einem tiefen Heimweh nach ihrer alten d?stern Vaterstadt, obgleich sie, ausser zahlreichen Freunden, von ihrer eigentlichen Heimath nichts mehr dort fand als -- die Gr?ber ihrer Eltern. Und dies Heimweh steigerte sich, je mehr Menschen sie sah, und von ihrem reizenden Gesicht schwanden die Rosen und das L?cheln wich von ihren Lippen. Stundenlang sass sie an dem Fenster ihres Wohnzimmers in der Grimmaischen Gasse und starrte auf das finstere Thor und den seltsamen Thurm und w?nschte sich Fl?gel, um weit weit hinwegzuflattern aus jener Lindenstadt, die sich Klein-Paris nannte. Die Menschen erschienen ihr so ganz anders denn daheim, so ernsthaft und gelehrt, oder so ?berm?ssig gesch?ftig und zerstreut. Und doch hatte sie unter den M?nnern, die ihr hier in den Weg traten, bald mehr denn Einen gefunden, der ihr lieb und werth geworden und dessen Reden sie gern lauschte. Mit besonderer Innigkeit hing sie an dem freundlichen Professor Gellert, der auch seinerseits an der bildsch?nen kindlichen Frau grosses Wohlgefallen bezeigte. Aber jene Frauen, die ihr Gatte seine >>Freundinnen<< nannte, und mit denen er t?glichen Verkehr pflegte, verleideten ihr den ganzen Aufenthalt in Leipzig. So eindringlich Gottsched ihr solchen Umgang als einen besonders bildenden und belehrenden bezeichnet, sie konnte sich trotz aller M?he, die sie sich gab, mit diesen Gestalten nicht befreunden, ja sie empfand eine Art Grauen vor ihnen und war in ihrer N?he einem furchtsamen Kinde zu vergleichen. -- Vor jeder Frage die eine oder die Andere jener Ber?hmtheiten an sie richtete, erschrak sie, und beantwortete selbige wie das sch?chternste M?dchen nur mit einem >>ja<< oder >>nein.<< Um die Welt h?tte sie all jene dichtenden Frauen nicht merken lassen, dass sie selber in ihres Vaters Hause so oft und mit voller Seele Poeterei getrieben, und bat fast auf den Knieen ihren Gatten, Keiner von ihnen jemals zu verrathen, dass sie schon als achtzehnj?hrige Jungfrau eine Ode verfasst auf die Kaiserin Anna von Russland, und die Schriften der Frauen Lambert und Gomez aus dem Franz?sischen in's Deutsche ?bertragen. -- Als die hochgefeierte Zieglerin, geborene Romanus, die am 17. October des Jahres 1733 von dem Decan der philosophischen Facult?t zu Wittenberg, dem Pfalzgrafen Johann Gottlieb Krause, >>Kraft der Kaiserlichen Macht und Gewalt und im Namen seiner Facult?t<< durch die Ueberreichung eines Lorbeerkranzes und Ringes zur kaiserlichen gekr?nten Poetin erhoben worden, zum ersten Mal vor der jungen Gottschedin erschien, f?hlte sich Victoria Adelgunde sofort auf das Entschiedenste von der ber?hmten Dichterin abgestossen. Hochm?thig und kalt schaute die Leipziger B?rgermeisterstochter auf das Danziger Doctorskind, und hielt mit scharfen grauen Augen Musterung ?ber die Erkorene des gefeierten Freundes Gottsched. Dann liess sie sich zu der Frage herab: >>haben die wertheste Gottschedin auch schon Etwas gearbeitet?<< >>Ja -- ich habe mir alle meine Spitzen selber gekl?ppelt<< stiess da die junge Frau ?ngstlich hervor, und mit einem siegenden Hohnl?cheln wandte sich die Zieglerin an ihre, eben zum Besuch anwesende, Sch?lerin, die h?bsche und anmuthige Hedwig Z?unemann aus Erfurt und sagte laut genug, dass Jeder der im Zimmer war, es h?ren konnte: >>mich d?nkt sie geh?re zu jenen V?geln, deren Geschrei einstmals das Capitol errettet. Wir m?ssen sie fallen lassen!<< --
Ein gl?ckseliges L?cheln hatte damals, nach diesen Worten, die Lippen Victoria Adelgundens umspielt. Tief aufathmend murmelte sie: >>O dem lieben Gott sei's gedankt, sie l?sst mich fallen!<< --
To guard against this horrible event, he had actually converted some of the less reliable of his securities into gold, and concealed it in his house, preferring to sacrifice the interest to the safety of the principal, bitter as the necessity seemed to be.
For two months uncle Nathan had kept four thousand dollars in gold in the house, groaning at the loss of sixty-six and two thirds cents a day in interest; but a bank somewhere in the state had failed, and he dared not trust the money out of his own possession. It had been hidden in the cellar, hidden in the parlor, hidden in the kitchen, and hidden in his chamber; but no place seemed to be safe, and the miser trembled when awake, and trembled when asleep, in his dreams, lest the figurative description of riches should be realized, and his gold should take to itself wings and fly away.
Ruin and decay had invaded the sleeping-room of the miser, as it had every other part of his house. There was many a hole in the plastering, and many a hole in the floor; but there was one particular hole in the wall, about a foot above the floor, in a corner behind the bed. This particular hole was selected as the receptacle for the gold. He had cut away the laths, so that he could thrust his arm down into the aperture, and deposit the bag on the sill of the house.
He had begged a piece of board of Mr. Mogmore to cover this hole, and had fastened it over the plastering with four screws. While he was thus engaged, Mat Mogmore, the carpenter's son, had come for the screw-driver uncle Nathan had borrowed at the shop. Mrs. Fairfield, not knowing what her husband was doing, sent him into the chamber for it.
"Stoppin' up the cracks to keep the cold out," whined the miser. "I cal'late I got the rheumatiz out of this hole."
Mat wanted the screw-driver, but he helped fasten up the board before he took it, and wondered what the old man had cut away the laths for. The board was put up, and the money was safe; but the miser hardly dared to go out of sight of the house.
FIRE.
Levi entered the house. Uncle Nathan was not at home, but he was probably somewhere in the vicinity. Aunt Susan was in the kitchen baking her weekly batch of brown bread, the staple article of food in the family, because it was cheaper than white bread.
"Aunt, I want to go up in the garret and get that little saw-mill I made four or five years ago," said Levi.
"Well, I s'pose you can," replied she, filling up the old brick oven with pine wood, which cracked and snapped furiously in the fierce flames.
"It's up there now--isn't it?"
"I s'pose 'tis, if you put it there; I hain't teched it."
"Will you give me a little piece of candle, too, if you please?"
"You can take that piece in the candlestick on the mantel-tree piece, if it's long enough."
"That will do just as well as if it were a foot long," replied Levi, taking the piece of candle, and rolling it up in a bit of newspaper.
He went up into the attic, found the saw-mill just as he had left it, though it was covered with half an inch of dust and cobwebs. When he came down, he heard uncle Nathan's voice in the kitchen. He was growling because his wife used so much wood to heat the oven, and Levi concluded not to see him that day, for he seemed to be in a more than usually unamiable frame of mind. He went out at the front door, and Bessie joined him as he passed Mr. Mogmore's house. The saw-mill was taken to the spot where it had stood before. The dam was reconstructed much more readily than the rebel states.
Taking the candle from his pocket, Levi greased the running parts of the machine, hoisted the gate, and away went the saw as briskly as a bee after its years of rest in the attic, to the intense delight of Bessie, who was quite ready to vote another feather for the cap of the hero. A piece of board was adjusted on the carriage, and the saw began to whisk, whisk, whisk through it, when a series of yells in the direction of the road attracted the attention of the engineer of the structure.
"Why, what's that smoke?" exclaimed Bessie.
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