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Read Ebook: Liebesgedichte by Huch Ricarda

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Ebook has 227 lines and 10816 words, and 5 pages

Am Klavier. Nie lass mich h?ren alte T?ne 49

O sch?ne Hand, Kelch, dessen Duft Musik 50

Wie eines K?nigs Hand Ber?hrtes adelt 51

Die Erde, von des Himmels Macht umrundet 52

Um diese H?gel, die dem Blick entgleiten 53

Sieh mich, das Meer, das dir zu F?ssen brandet 54

An unsrer Seite geht Erinnerung 55

Leben. Hell str?mt aus Schluchten 56

Wie zwei Tote, die um Liebe starben 57

Da wo der fr?hen Falter gelbes Lodern 58

Wie lastet mir das Leben ohne dich 59

Musik bewegt mich, dass ich dein gedenke 60

Uralter Worte kundig kommt die Nacht 61

Wir wanderten von junger Liebe trunken 62

Der Becher klingt; mein Herz ist der Becher! Trink Liebe, trinke dich satt! Es zittert; o berauschter Zecher, Der fest in bebenden H?nden es hat! Wer hat wie du ein Meer zum Pokale? Ein Meer voll wachsender Glut! Es saugt aus eurem feuchten Strahle, Ihr trunkenen Augen, die himmlische Flut.

Ich werde nicht an deinem Herzen satt, Nicht satt an deiner K?sse Glutergiessen. Ich will dich, wie der Christ den Heiland hat: Er darf als Mahl den Leib des Herrn geniessen. So will ich dich, o meine Gottheit, haben, In meinem Blut dein Fleisch und Blut begraben. So will ich deinen s?ssen Leib empfangen, Bis du in mir und ich in dir vergangen.

Wo hast du all die Sch?nheit hergenommen, Du Liebesangesicht, du Wohlgestalt! Um dich ist alle Welt zu kurz gekommen. Weil du die Jugend hast, wird alles alt, Weil du das Leben hast, muss alles sterben, Weil du die Kraft hast, ist die Welt kein Hort, Weil du vollkommen bist, ist sie ein Scherben, Weil du der Himmel bist, gibt's keinen dort!

Was f?r ein Feuer, o was f?r ein Feuer Warf in den Busen mir der Liebe Hand! Schon setzt es meinen zarten Leib in Brand Und w?chst an deiner Brust noch ungeheuer. Zwei Fackeln lodern nun in eins zusammen: Die Augen, die mich anschaun, sind zwei Kerzen, Die Lippen, die mich k?ssen, sind zwei Flammen, Die Sonne selbst halt ich an meinem Herzen.

Eine Melodie Singt mein Herz, die du gesungen. Still auf deinem Knie Lag mein Haupt, von deinem Arm umschlungen.

Schwerer Duft der Nacht Zog mit m?dem Hauch vor?ber. Bang hab ich gedacht: Sterben m?sst ich, h?tt ich dich noch lieber.

Liebst du auch so sehr? Warum singst du solche Lieder? Aus verh?lltem Meer L?uten Glocken auf und tauchen nieder.

Tief im dunklen Dom Schwanken Weihrauch und Chor?le ... Wie ein Tr?nenstrom Zieht es einsam jetzt durch meine Seele.

Wie liebten wir so treu in jenen Tagen, Fest wie die Sonne stand das Herz uns da. Getrennt, wie hatten wir uns viel zu sagen, Und sagten stets nur eines: Liebst du? Ja! O Liebe, kannst du wie ein Traum der N?chte Vor?bergehn, die du unendlich scheinst? Mir ist, als ob er fernher mein ged?chte Und fragte: Liebst du mich? Sag ja wie einst!

Still vom Fr?hlingsabendhimmel Schwebt ein Wolkenkahn zu mir hernieder; Durch das irre Weltget?mmel Zieht er lautlos wie auf Traumgefieder.

Mein Geliebter lenkt den Nachen, Gram und Inbrunst in den sch?nen Z?gen. >>Heim ziehn alle, die noch wachen. Komm und lass uns Seel an Seele schmiegen.<<

Langsam schwer in Abgrundsferne Sinkt erl?schend der begr?nte H?gel, Und das Himmelreich der Sterne Taucht aus seiner Augen dunklem Spiegel.

Ein Engel hat den vollen Kranz der Liebe Einst auf dies t?richt junge Haupt gesetzt, Und dass er Rosen ?berschwenglich triebe, Mit seiner Tr?nen Flut ihn reich benetzt. Die Sonne sank, seit wir uns Treu gelobten. Wie gr?n er war, der Kranz ist lang verbleicht -- -- O Scham, Triumph und Demut des Erprobten, Dem Gott die Krone ewgen Lebens reicht!

Ein Todesengel, g?ttlich sanft und sch?n, Tr?gst du gen Himmel m?chtig meine Seele. Durch alle Nacht hindurch, wie St?rme wehn, F?hlst du den Weg, den ich allein verfehle. Wie r?cken die Gestirne weit, so weit! Der Erde fern und fern der Ewigkeit Nichts fass ich mehr als deines Herzens Schlagen. Ein Adler ist's, der steigt: einst wird es tagen.

Ach Gott, ein Grablied meinem Herzen stimmt, Weil von der Erde nun es Abschied nimmt.

Verschworen hat's den argen Mummenschanz, Den Schleier nimmt es und den Rosenkranz.

Ins Kloster geht's, die Kutte legt es an, Ein Heilger wird's, zu dem man beten kann.

Einst tanzt es als ein Sternlein hoch im Blau; Hernieder fiel es und erlosch im Tau.

Ein Schw?rmer stieg's in die entz?ckte Luft, Verspr?hte buntes Licht; nun ist's verpufft!

Johannisk?fer war's und gl?hte sch?n; Nun ist's ein W?rmchen, h?sslich anzusehn.

Wie Nachtigall sang's Liebe immerzu; Ein K?uzchen ward es nun und ruft schuhu.

Gestern weint ich in den Schoss des Gl?ckes: Ach, mir fehlt die Sonne deines Blickes!

Lass mich, lass mich deine stolzen s?ssen Goldnen Augen einmal noch geniessen,

Dass ich froh die Blicke wieder wende Auf den Tanz der Weltallsgegenst?nde,

Und das Gl?ckchen wieder h?re klingen Lieblich in den bunten Erdendingen.

Da erblickt ich in der grossen Ferne Eine Wiese voller Blumensterne,

?berrieselt von der Sonne R?te, Bienen?bersummt wie Hauch der Fl?te,

Und das Gl?ck sprach: Sieh, so wirst du liegen Und dich an zwei traute Lippen schmiegen.

Aber einst, nach langen Sommertagen -- -- -- Und da schwieg es, wollte nichts mehr sagen.

O bl?hende Heide, welken wirst du m?ssen! Du Sternenantlitz, musst du auch vergehn? Es g?b ein andres Gl?ck als dich zu k?ssen, Und andre W?nsche als dich anzusehn? Ihr Seelenaugen, warmes Licht der Liebe, Erl?schen sollt ihr? nie mehr widerspiegeln Die goldne Bl?ue ?ber diesen H?geln? Du w?rst dahin, und Erd und Himmel bliebe?

Sinkt nun der Fr?hlingstraum verwelkt von allen B?umen, So bebt mein Herz von einem Jubelschrei: Es muss vor?bergehn, was lebt in Erdenr?umen -- Ich habe dich, und du gehst nicht vorbei. Hoch auf am Ararat der Liebe branden Die wilden Wasser der Verg?nglichkeit, Wir sehn die Welt zu unsren F?ssen stranden, Umstrahlt vom Himmel, der das Grab der Zeit.

STURMLIED

O Brausen des Meers und Stimme des Sturms Und Irren im Nebelschwarm! In Hafens Ruhe, im Schutze des Turms, Wie eng und arm.

Ich will kein Kissen mir unters Haupt, Kein Schreiten auf Teppichen weich; Hat mir der Sturm auch die Segel geraubt -- Da war ich reich!

O herrliche Fahrt im Windeshauch Hinauf und hinab und zur?ck! Nur k?mpfend, und unterlieg ich auch, Ist Leben Gl?ck.

Du, dem ich angeh?re, lass, wenn ich gestorben, Was von mir ?brig, meine Asche, bei dir sein. Und deine Hand, um die mein Leben einst geworben, Tauch in den Staub, der einst dein Fleisch war, ein. L?sst du den tr?ben Strom durch deine H?nde fluten, Die einst, wie Fr?hlings Hauch aufz?ckt im jungen Stamme, Ber?hrend diesen Leib entz?ndeten zur Flamme, F?hlst du ihn pl?tzlich wohl ergl?hn in alten Gluten.

Wie Laodamiens Gatte f?r drei Stunden Vom Nebelschoss des Todes losgebunden, Erschienest du, wie einst mir zu geh?ren; Und da ich noch mit innigstem Beschw?ren An deinem traumesschweren Leibe sauge, Senkst du in meine Brust zum letztenmal Mit dunkler Kraft das mittern?chtge Auge, Und tauchst hinunter in die leere Qual!

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