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Read Ebook: Die Traumdeutung by Freud Sigmund Rank Otto Contributor

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Ebook has 1356 lines and 216912 words, and 28 pages

c) Zur Wunscherf?llung 432

d) Das Wecken durch den Traum. Die Funktion des Traumes. Der Angsttraum 446

e) Der Prim?r- und der Sekund?rvorgang. Die Verdr?ngung 456

f) Das Unbewusste und das Bewusstsein. Die Realit?t 472

A. Bis zum Erscheinen dieses Buches 482

B. Seit dem Erscheinen dieses Buches 488

Die wissenschaftliche Literatur der Traumprobleme.

Bis zur ersten Ver?ffentlichung dieses Buches 1900.

Auf den folgenden Bl?ttern werde ich den Nachweis erbringen, dass es eine psychologische Technik gibt, welche gestattet, Tr?ume zu deuten, und dass bei Anwendung dieses Verfahrens jeder Traum sich als ein sinnvolles psychisches Gebilde herausstellt, welches an angebbarer Stelle in das seelische Treiben des Wachens einzureihen ist. Ich werde ferner versuchen, die Vorg?nge klarzulegen, von denen die Fremdartigkeit und Unkenntlichkeit des Traumes herr?hrt, und aus ihnen einen R?ckschluss auf die Natur der psychischen Kr?fte ziehen, aus deren Zusammen- oder Gegeneinanderwirken der Traum hervorgeht. So weit gelangt, wird meine Darstellung abbrechen, denn sie wird den Punkt erreicht haben, wo das Problem des Tr?umens in umfassendere Probleme einm?ndet, deren L?sung an anderem Material in Angriff genommen werden muss.

Eine ?bersicht ?ber die Leistungen fr?herer Autoren sowie ?ber den gegenw?rtigen Stand der Traumprobleme in der Wissenschaft stelle ich voran, weil ich im Verlaufe der Abhandlung nicht h?ufig Anlass haben werde, darauf zur?ckzukommen. Das wissenschaftliche Verst?ndnis des Traumes ist n?mlich trotz mehrtausendj?hriger Bem?hung sehr wenig weit gediehen. Dies wird von den Autoren so allgemein zugegeben, dass es ?berfl?ssig scheint, einzelne Stimmen anzuf?hren. In den Schriften, deren Verzeichnis ich zum Schlusse meiner Arbeit anf?ge, finden sich viele anregende Bemerkungen und reichlich interessantes Material zu unserem Thema, aber nichts oder wenig, was das Wesen des Traumes tr?fe oder eines seiner R?tsel endg?ltig l?ste. Noch weniger ist nat?rlich in das Wissen der gebildeten Laien ?bergegangen.

Die Traumlehre der Alten. -- Artemidorus.

Eine Geschichte unserer wissenschaftlichen Erkenntnis der Traumprobleme zu schreiben, ist darum so schwer, weil in dieser Erkenntnis, so wertvoll sie an einzelnen Stellen geworden sein mag, ein Fortschritt l?ngs gewisser Richtungen nicht zu bemerken ist. Es ist nicht zur Bildung eines Unterbaues von gesicherten Resultaten gekommen, auf dem dann ein n?chstfolgender Forscher weitergebaut h?tte, sondern jeder neue Autor fasst die n?mlichen Probleme von neuem und wie vom Ursprung her wieder an. Wollte ich mich an die Zeitfolge der Autoren halten und von jedem einzelnen im Auszug berichten, welche Ansichten ?ber die Traumprobleme er ge?ussert, so m?sste ich darauf verzichten, ein ?bersichtliches Gesamtbild vom gegenw?rtigen Stande der Traumerkenntnis zu entwerfen; ich habe es darum vorgezogen, die Darstellung an die Themata anstatt an die Autoren anzukn?pfen und werde bei jedem der Traumprobleme anf?hren, was an Material zur L?sung desselben in der Literatur niedergelegt ist.

Da es mir aber nicht gelungen ist, die gesamte, so sehr verstreute und auf anderes ?bergreifende Literatur des Gegenstandes zu bew?ltigen, so muss ich meine Leser bitten, sich zu bescheiden, wenn nur keine grundlegende Tatsache und kein bedeutsamer Gesichtspunkt in meiner Darstellung verloren gegangen ist.

Bis vor kurzem haben die meisten Autoren sich veranlasst gesehen, Schlaf und Traum in dem n?mlichen Zusammenhange abzuhandeln, in der Regel auch die W?rdigung analoger Zust?nde, welche in die Psychopathologie reichen, und traum?hnlicher Vorkommnisse anzuschliessen. Dagegen zeigt sich in den j?ngsten Arbeiten das Bestreben, das Thema eingeschr?nkt zu halten und etwa eine einzelne Frage aus dem Gebiete des Traumlebens zum Gegenstand zu nehmen. In dieser Ver?nderung m?chte ich einen Ausdruck der ?berzeugung sehen, dass in so dunklen Dingen Aufkl?rung und ?bereinstimmung nur durch eine Reihe von Detailuntersuchungen zu erzielen sein d?rften. Nichts anderes als eine solche Detailuntersuchung, und zwar speziell psychologischer Natur, kann ich hier bieten. Ich hatte wenig Anlass, mich mit dem Problem des Schlafes zu befassen, denn dies ist ein wesentlich physiologisches Problem, wenngleich in der Charakteristik des Schlafzustandes die Ver?nderung der Funktionsbedingungen f?r den seelischen Apparat mitenthalten sein muss. Es bleibt also auch die Literatur des Schlafes hier ausser Betracht.

Beziehung zum Wachleben.

Das wissenschaftliche Interesse an den Traumph?nomenen an sich f?hrt zu den folgenden, zum Teil ineinanderfliessenden Fragestellungen:

>>Et quo quisque fere studio devinctus adhaeret, aut quibus in rebus multum sumus ante morati atque in ea ratione fuit contenta magis mens, in somnis eadem plerumque videmur obire; causidici causas agere et componere leges, induperatores pugnare ac proelia obire,<< etc. etc.

Es kommt zun?chst vor, dass im Trauminhalt ein Material auftritt, welches man dann im Wachen nicht als zu seinem Wissen und Erleben geh?rig anerkennt. Man erinnert wohl, dass man das Betreffende getr?umt, aber erinnert nicht, dass und wann man es erlebt hat. Man bleibt dann im unklaren dar?ber, aus welcher Quelle der Traum gesch?pft hat, und ist wohl versucht, an eine selbst?ndig produzierende T?tigkeit des Traumes zu glauben, bis oft nach langer Zeit ein neues Erlebnis die verloren gegebene Erinnerung an das fr?here Erlebnis wiederbringt und damit die Traumquelle aufdeckt. Man muss dann zugestehen, dass man im Traume etwas gewusst und erinnert hatte, was der Erinnerungsf?higkeit im Wachen entzogen war.

Das Traumged?chtnis. -- Hypermnesie des Traumes.

Derselbe Autor berichtet:

Ein ihm bekannter Musiker h?rte einmal im Traum eine Melodie, die ihm v?llig neu erschien. Erst mehrere Jahre sp?ter fand er dieselbe in einer alten Sammlung von Musikst?cken aufgezeichnet, die vorher in der Hand gehabt zu haben er sich noch immer nicht erinnert.

Ein Patient tr?umte in einem l?ngeren Zusammenhange, dass er sich in einem Kaffeehause eine >>Kontusz?wka<< geben lasse, fragte aber nach der Erz?hlung, was das wohl sei; er habe den Namen nie geh?rt. Ich konnte antworten, Kontusz?wka sei ein polnischer Schnaps, den er im Traume nicht erfunden haben k?nne, da mir der Name von Plakaten her schon lange bekannt sei. Der Mann wollte mir zuerst keinen Glauben schenken. Einige Tage sp?ter, nachdem er seinen Traum im Kaffeehause hatte zur Wirklichkeit werden lassen, bemerkte er den Namen auf einem Plakat und zwar an einer Strassenecke, welche er seit Monaten wenigstens zweimal im Tage hatte passieren m?ssen.

Die Herrschaft des Traumes ?ber das Kindheitsmaterial, welches bekanntlich zum gr?ssten Teil in die L?cken der bewussten Erinnerungsf?higkeit f?llt, gibt Anlass zur Entstehung von interessanten hypermnestischen Tr?umen, von denen ich wiederum einige Beispiele mitteilen will.

Infantiles und rezentes Material.

Ich kann hier einen eigenen Traum erz?hlen, in dem der zu erinnernde Eindruck durch eine Beziehung ersetzt ist. Ich sah in einem Traume eine Person, von der ich im Traume wusste, es sei der Arzt meines heimatlichen Ortes. Ihr Gesicht war nicht deutlich, sie vermengte sich aber mit der Vorstellung eines meiner Gymnasiallehrer, den ich noch heute gelegentlich treffe. Welche Beziehung die beiden Personen verkn?pfe, konnte ich dann im Wachen nicht ausfindig machen. Als ich aber meine Mutter nach dem Arzte dieser meiner ersten Kinderjahre fragte, erfuhr ich, dass er ein?ugig gewesen war, und ein?ugig ist auch der Gymnasiallehrer, dessen Person die des Arztes im Traume gedeckt hatte. Es waren 38 Jahre her, dass ich den Arzt nicht mehr gesehen, und ich habe meines Wissens im wachen Leben niemals an seine Person gedacht, obwohl eine Narbe am Kinn mich an seine Hilfeleistung h?tte erinnern k?nnen.

Die dritte, merkw?rdigste und unverst?ndlichste Eigent?mlichkeit des Ged?chtnisses im Traume zeigt sich in der Auswahl des reproduzierten Materials, indem nicht wie im Wachen nur das Bedeutsamste, sondern im Gegenteil auch das Gleichg?ltigste, Unscheinbarste der Erinnerung wert gehalten wird. Ich lasse hier?ber jene Autoren zum Worte kommen, welche ihrer Verwunderung den kr?ftigsten Ausdruck gegeben haben.

Erinnerung an nebens?chliche Eindr?cke.

Aus sp?terer Erfahrung f?ge ich hinzu, dass gar nicht so selten harmlose und unwichtige Besch?ftigungen des Tages vom Traume wiederholt werden, etwa: Koffer packen, in der K?che Speisen zubereiten u. dgl. Bei solchen Tr?umen betont der Tr?umer selbst aber nicht den Charakter der Erinnerung, sondern den der >>Wirklichkeit<<. >>Ich habe das alles am Tage wirklich getan.<<

Was man unter Traumreizen oder Traumquellen verstehen soll, das kann durch eine Berufung auf die Volksrede >>Tr?ume kommen vom Magen<< verdeutlicht werden. Hinter der Aufstellung dieser Begriffe verbirgt sich eine Theorie, die den Traum als Folge einer St?rung des Schlafes erfasst. Man h?tte nicht getr?umt, wenn nicht irgend etwas St?rendes im Schlafe sich geregt h?tte, und der Traum ist die Reaktion auf diese St?rung.

Die Er?rterungen ?ber die erregenden Ursachen der Tr?ume nehmen in den Darstellungen der Autoren den breitesten Raum ein. Dass das Problem sich erst ergeben konnte, seitdem der Traum ein Gegenstand der biologischen Forschung geworden war, ist selbstverst?ndlich. Die Alten, denen der Traum als g?ttliche Sendung galt, brauchten nach einer Reizquelle f?r ihn nicht zu suchen; aus dem Willen der g?ttlichen oder d?monischen Macht erfloss der Traum, aus deren Wissen oder Absicht sein Inhalt. F?r die Wissenschaft erhob sich alsbald die Frage, ob der Anreiz zum Tr?umen stets der n?mliche sei oder ein vielfacher sein k?nne, und damit die Erw?gung, ob die urs?chliche Erkl?rung des Traumes der Psychologie oder vielmehr der Physiologie anheimfalle. Die meisten Autoren scheinen anzunehmen, dass die Ursachen der Schlafst?rung, also die Quellen des Tr?umens, mannigfaltiger Art sein k?nnen und dass Leibreize ebenso wie seelische Erregungen zur Rolle von Traumerregern gelangen. In der Bevorzugung der einen oder der anderen unter den Traumquellen, in der Herstellung einer Rangordnung unter ihnen je nach ihrer Bedeutsamkeit f?r die Entstehung des Traumes gehen die Ansichten weit auseinander.

Traumreize und Traumquellen.

Wo die Aufz?hlung der Traumquellen vollst?ndig ist, da ergeben sich schliesslich vier Arten derselben, die auch zur Einteilung der Tr?ume verwendet worden sind.

Von solchen Reizen gibt es nun eine grosse Reihe, von den unvermeidlichen an, die der Schlafzustand mit sich bringt oder nur gelegentlich zulassen muss, bis zum zuf?lligen Weckreize, welcher geeignet oder dazu bestimmt ist, dem Schlafe ein Ende zu machen. Es kann st?rkeres Licht in die Augen dringen, ein Ger?usch sich vernehmbar machen, ein riechender Stoff die Nasenschleimhaut erregen. Wir k?nnen im Schlafe durch ungewollte Bewegungen einzelne K?rperteile entbl?ssen und so der Abk?hlungsempfindung aussetzen oder durch Lagever?nderung uns selbst Druck- und Ber?hrungsempfindungen erzeugen. Es kann uns eine Fliege stechen oder ein kleiner n?chtlicher Unfall kann mehrere Sinne zugleich best?rmen. Die Aufmerksamkeit der Beobachter hat eine ganze Reihe von Tr?umen gesammelt, in welchen der beim Erwachen konstatierte Reiz und ein St?ck des Trauminhaltes so weit ?bereinstimmten, dass der Reiz als Traumquelle erkannt werden konnte.

?ussere Sinnesreize als Traumquellen. -- Experimentelle Tr?ume.

>>Chauffeurs<< hiessen Banden von R?ubern in der Vend?e, die sich dieser Tortur bedienten.

Von mehreren Seiten ist die >>auff?llige Fertigkeit des Traumes bemerkt worden, pl?tzliche Eindr?cke aus der Sinneswelt dergestalt in seine Gebilde zu verweben, dass sie in diesen eine allm?hlich schon vorbereitete und eingeleitete Katastrophe bilden<< . >>In j?ngeren Jahren,<< erz?hlt dieser Autor, >>bediente ich mich zu Zeiten, um regelm?ssig in bestimmter Morgenstunde aufzustehen, des bekannten, meist an Uhrwerken angebrachten Weckers. Wohl zu hundert Malen ist mir's begegnet, dass der Ton dieses Instrumentes in einen vermeintlich sehr langen und zusammenh?ngenden Traum dergestalt hineinpasste, als ob dieser ganze Traum eben nur auf ihn angelegt sei und in ihm seine eigentliche logisch unentbehrliche Pointe, sein nat?rlich gewiesenes Endziel f?nde.<<

Ich werde drei dieser Weckertr?ume noch in anderer Absicht zitieren.

Tr?ume auf den Weckreiz.

>>Also ich gehe an einem Fr?hlingsmorgen spazieren und schlendre durch die gr?nenden Felder weiter bis zu einem benachbarten Dorfe, dort sehe ich die Bewohner in Feierkleidern, das Gesangbuch unter dem Arme, zahlreich der Kirche zuwandern. Richtig! es ist ja Sonntag und der Fr?hgottesdienst wird bald beginnen. Ich beschliesse, an diesem teilzunehmen, zuvor aber, weil ich etwas echauffiert bin, auf dem die Kirche umgebenden Friedhofe mich abzuk?hlen. W?hrend ich hier verschiedene Grabschriften lese, h?re ich den Gl?ckner den Turm hinansteigen und sehe nun in der H?he des letzteren die kleine Dorfglocke, die das Zeichen zum Beginn der Andacht geben wird. Noch eine ganze Weile h?ngt sie bewegungslos da, dann f?ngt sie an zu schwingen -- und pl?tzlich ert?nen ihre Schl?ge hell und durchdringend -- so hell und durchdringend, dass sie meinem Schlafe ein Ende machen. Die Glockent?ne aber kommen von dem Wecker.<<

>>Eine zweite Kombination. Es ist heller Wintertag; die Strassen sind hoch mit Schnee bedeckt. Ich habe meine Teilnahme an einer Schlittenfahrt zugesagt, muss aber lange warten, bis die Meldung erfolgt, der Schlitten stehe vor der T?r. Jetzt erfolgen die Vorbereitungen zum Einsteigen -- der Pelz wird angelegt, der Fusssack hervorgeholt -- und endlich sitze ich auf meinem Platze. Aber noch verz?gert sich die Abfahrt, bis die Z?gel den harrenden Rossen das f?hlbare Zeichen geben. Nun ziehen diese an; die kr?ftig gesch?ttelten Schellen beginnen ihre wohlbekannte Janitscharenmusik mit einer M?chtigkeit, die augenblicklich das Spinngewebe des Traumes zerreisst. Wieder ist's nichts anderes als der schrille Ton der Weckerglocke.<<

>>Noch das dritte Beispiel! Ich sehe ein K?chenm?dchen mit einigen Dutzend aufget?rmter Teller den Korridor entlang zum Speisezimmer schreiten. Die Porzellans?ule in ihren Armen scheint mir in Gefahr, das Gleichgewicht zu verlieren. >Nimm dich in acht,< warne ich, >die ganze Ladung wird zur Erde fallen.< Nat?rlich bleibt der obligate Widerspruch nicht aus: man sei dergleichen schon gewohnt usw., w?hrenddessen ich noch immer mit Blicken der Besorgnis die Wandelnde begleite. Richtig, an der T?rschwelle erfolgt ein Straucheln -- das zerbrechliche Geschirr f?llt und rasselt und prasselt in hundert Scherben auf dem Fussboden umher. Aber -- das endlos sich fortsetzende Get?n ist doch, wie ich bald merke, kein eigentliches Rasseln, sondern ein richtiges Klingeln; -- und mit diesem Klingeln hat, wie nunmehr der Erwachende erkennt, nur der Wecker seine Schuldigkeit getan.<<

Illusionstheorie der objektiven Sinnesreize. -- Innere Sinnesreize.

Riesenhafte Personen im Traum lassen annehmen, dass es sich um eine Szene aus der Kindheit des Tr?umers handelt.

Hypnagogische Halluzinationen. -- Innerer, organischer Leibreiz.

Ganz ?hnlich wie diese Bilder k?nnen auch Geh?rshalluzinationen von Worten, Namen usw. hypnagogisch auftreten und dann im Traum sich wiederholen, als Ouverture gleichsam, welche die Leitmotive der mit ihr beginnenden Oper ank?ndigt.

Ausser dieser diagnostischen Verwertung der Tr?ume muss man ihrer therapeutischen Bedeutung im Altertum gedenken.

Bei den Griechen gab es Traumorakel, welche gew?hnlich Genesung suchende Kranke aufzusuchen pflegten. Der Kranke ging in den Tempel des Apollo oder des ?skulap, dort wurde er verschiedenen Zeremonien unterworfen, gebadet, gerieben, ger?uchert, und so in Exaltation versetzt, legte man ihn im Tempel auf das Fell eines geopferten Widders. Er schlief ein und tr?umte von Heilmitteln, die ihm in nat?rlicher Gestalt oder in Symbolen und Bildern gezeigt wurden, welche dann die Priester deuteten.

Die Theorie der Organreize und Organempfindungen.

Es ist auch, wenn man die Literatur des Traumes durcharbeitet, ganz unverkennbar, dass einzelne der Autoren durch den Einfluss ihrer eigenen Krankheitszust?nde auf den Inhalt ihrer Tr?ume zur Besch?ftigung mit den Traumproblemen gef?hrt worden sind.

Der Zuwachs an Traumquellen aus diesen unzweifelhaft festgestellten Tatsachen ist ?brigens nicht so bedeutsam, als man meinen m?chte. Der Traum ist ja ein Ph?nomen, das sich bei Gesunden -- vielleicht bei allen, vielleicht alln?chtlich -- einstellt, und das Organerkrankung offenbar nicht zu seinen unentbehrlichen Bedingungen z?hlt. Es handelt sich f?r uns aber nicht darum, woher besondere Tr?ume r?hren, sondern was f?r die gew?hnlichen Tr?ume normaler Menschen die Reizquelle sein mag.

Indes bedarf es jetzt nur eines Schrittes weiter, um auf eine Traumquelle zu stossen, die reichlicher fliesst als jede fr?here und eigentlich f?r keinen Fall zu versiegen verspricht. Wenn es sichergestellt ist, dass das K?rperinnere im kranken Zustand zur Quelle der Traumreize wird, und wenn wir zugeben, dass die Seele im Schlafzustand, von der Aussenwelt abgelenkt, dem Innern des Leibes gr?ssere Aufmerksamkeit zuwenden kann, so liegt es nahe, anzunehmen, dass die Organe nicht erst zu erkranken brauchen, um Erregungen, die irgendwie zu Traumbildern werden, an die schlafende Seele gelangen zu lassen. Was wir im Wachen dumpf als Gemeingef?hl nur seiner Qualit?t nach wahrnehmen und wozu nach der Meinung der ?rzte alle Organsysteme ihre Beitr?ge leisten, das w?rde nachts, zur kr?ftigen Einwirkung gelangt und mit seinen einzelnen Komponenten t?tig, die m?chtigste und gleichzeitig die gew?hnlichste Quelle f?r die Erweckung der Traumvorstellungen ergeben. Es er?brigte dann noch die Untersuchung, nach welchen Regeln sich die Organreize in Traumvorstellungen umsetzen.

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