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Read Ebook: Our Legal Heritage: King AEthelbert - King George III 600 A.D. - 1776 by Reilly S A

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Ebook has 3357 lines and 287336 words, and 68 pages

-- Bester Vater, er war doch ein muthiger Mann, wandte der Advokat ein.

-- Ein Schreihals, ein verdrehter Kopf war er, den man gl?cklicherweise beseitigt hat. O mein Gott, was hat dieser Mensch f?r Ungl?ck angerichtet! Und wer schloss sich ihm an? Nur Leute, die nicht wussten, was sie wollten -- l?derliche Menschen, die keine Lust zur Arbeit hatten und keine Steuern bezahlen wollten. Der gute B?rger, mein Freund, muss immer zahlen, ohne widerspenstig zu sein, vorz?glich, was er dem Staate schuldet, dann leben wir in Ruhe und Frieden und die Gesch?fte gedeihen. Gott sei Dank, rief er aus und hob sein schwarzes K?ppchen empor -- Gott sei Dank, dass der Herr Generalfeldzeugmeister Herr im Lande geblieben ist und die verw?nschten Rebellen verjagt hat! Ich hoffe, er wird sie noch alle erwischen, damit jeder Keim zur Emp?rung ausgerottet wird. Wenn er nur so gl?cklich w?re, die Gr?fin Andrasy dahin zu bringen, wohin sie geh?rt.

-- In diesem Falle m?sste er doch ihrer erst habhaft werden, sagte l?chelnd der Advokat.

-- Allerdings! Das weiss ich auch! Sie entschl?pft ihm aus der Hand wie ein Aal -- doch nur Geduld, wenn sie es jemals wagen sollte, nach Semlin zu kommen, sollen ihre Abenteuer bald zu Ende sein, denn wir sind alle dem rechtm?ssigen Kaiser mit Leib und Seele ergeben. Selbst Niklas ist schwarz-gelb gesinnt, er ist in politischer Beziehung stets meiner Meinung und um dem Kaiser zu dienen, sind wir zu allem f?hig. Und vorz?glich jetzt muss ich doppelten Eifer beweisen -- --

-- Jetzt -- warum jetzt? fragte der Advokat.

-- Weil ich heute bei der neu errichteten Schutzwache unserer Stadt zum Kommandanten gew?hlt worden bin!

-- Ah, ich gratulire, mein bester Czabo!

-- Danke! antwortete stolz der Apotheker, indem er w?rdevoll sein schwarzes K?ppchen mit zwei Fingern emporhob. Morgen ist die erste Parade, bei der ich in vollem Glanze erscheinen werde -- ich habe heute noch soviel zu besorgen, dass ich nicht weiss, wo mir der Kopf steht.

-- Ihre B?cher werde ich nach Tische berichtigen, machen Sie sich deshalb keine Sorgen -- und was das Hauswesen anbetrifft, so wird Netti -- --

-- Ach ja, die hilft soviel sie kann, sie ist meine kleine Haush?lterin -- wird aber nun bald die Deinige werden. Ach, wenn ich doch meine alte Meta noch h?tte! Kathi, die seit zwei Tagen in meinen Diensten steht, ist ein Landm?dchen, ein sehr h?bsch gewachsenes Landm?dchen -- ich habe auch sonst nichts auf sie zu sagen; aber sie kann und weiss nichts. Ihr Vetter Lajos, der Fischer, auf dessen Empfehlung ich sie genommen habe, hat mir es vorhergesagt -- da f?llt mir etwas ein!

-- Nun? fragte der Advokat, der eine wichtige Neuigkeit erwartete.

-- Dieser Lajos ist so schwarz-gelb, dass ich mich recht innig ?ber den alten Mann gefreut habe.

-- Wie, ein Fischer kaiserlich gesinnt?

-- Kaiserlich durch und durch! Deshalb habe ich ihm auch erlaubt, dass er in dem Arme der Save, der meinen Garten hinter dem Hause begrenzt, nach Gefallen fischen kann, denn die Strecke des Flusses an meinem Grundst?cke ist mein Eigenthum. Wenn er nun einen Hecht oder einen schlanken Aal erwischt, so bringt er sie mir -- doch nun komm, mein Freund, es wird Zeit zum Mittagessen sein -- vorher will ich noch einmal in der K?che nachsehen, ob Kathi keine Dummheiten begangen hat.

Die beiden M?nner stiegen die Treppe hinab und traten in das freundliche Wohnzimmer, wo Netti besch?ftigt war, den Tisch zu decken.

Die Tochter des Apothekers war ein sch?nes, bl?hendes M?dchen von ein und zwanzig Jahren. Ihre Gestalt war schlank, nicht ?ppig, aber wohlgeformt. Ihr dunkelbraunes Haar hing in zwei langen Flechten ?ber den R?cken herab, w?hrend es auf der weissen Stirn sich in einem einfachen Scheitel theilte. Das grosse blaue Auge, von dunkeln Augenbrauen bedeckt, strahlte freundliche, milde Blicke und verrieth einen nicht gew?hnlichen Grad weiblicher Bildung. Ihre Wangen, die bei jeder Bewegung der frischen Lippen niedliche Gr?bchen zeigten, waren von einer leichten R?the gef?rbt, die zu dem weissen Teint des zarten ovalen Gesichts einen lieblichen Kontrast bildeten. Ein einfaches dunkelblaues Kleid umschloss die schlanke Taille der Braut des jungen Advokaten.

-- Netti, sagte Ferenz z?rtlich, indem er ihre Hand ergriff und sie an seine Lippen zog -- es kostet M?he, Sie heute zu sehen!

-- Sie haben Recht, antwortete das junge M?dchen mit einer weichen, wohlklingenden Stimme -- mein guter Vater hat heute soviel Gesch?fte, dass ich ihm ein wenig helfen muss.

-- Netti, rief Herr Czabo im Tone des Vorwurfs -- Du l?sst Kathi allein in der K?che, die von der edeln Kochkunst so wenig versteht -- Du hast ihr doch gesagt, dass der Braten -- --

Das junge M?dchen trat zu dem Vater und ergriff seine Hand, als ob sie seinen aufkeimenden Unwillen rasch bes?nftigen wollte.

-- Gewiss, lieber Vater! sagte sie bittend -- Kathi ist noch unerfahren und an unsere Hausarbeit nicht gew?hnt -- haben Sie ein wenig Nachsicht mit ihr -- bitte, mein guter Vater! Es ist nicht ihre Schuld -- sie ist nicht einen Augenblick aus der K?che gekommen.

-- Wie, rief aufbrausend der Apotheker, ist etwas mit dem Braten vorgefallen?

-- Wenn ich nicht darauf geachtet h?tte -- er wollte anbrennen!

-- Ach, mein Gott, wie ist doch ein armer Wittwer zu beklagen! Ein so herrlicher Braten, bei dem ich heute Mittag mein Avancement zum Kommandanten der Schutzmannschaft feiern wollte! Warum musste auch meine alte Meta blind werden, die h?tte es gewiss nicht geschehen lassen! Nein, das ist unverzeihlich, ich werde auf der Stelle -- --

-- Vater, sagte Netti schmeichelnd, indem sie ihn sanft bei der Hand zur?ckhielt, wollen Sie mir etwas versprechen?

-- Was?

-- Z?rnen Sie der armen Kathi nicht, sie ist so ?ngstlich, dass sie kaum noch weiss, was sie thut.

-- Sie ist ?ngstlich?

-- Ja, vor Ihrem Unwillen!

Der Apotheker sah seine Tochter einen Augenblick an.

-- Gut, antwortete er pl?tzlich beruhigt, ich will diesmal noch schweigen, wenn es aber wieder geschieht --

-- Es wird nicht wieder geschehen!

-- Kathi ist noch jung -- glaubst Du, dass wir sie f?r unsern Haushalt werden bilden k?nnen?

-- Gewiss, mein Vater, versicherte Netti.

-- Gut, Netti, besorge Du den Tisch, ich werde in die K?che gehen, um das arme M?dchen zu beruhigen.

Herr Czabo schob seine goldene Brille von der Stirn auf die Nase herab und verliess still l?chelnd das Zimmer.

Er schlug den Weg nach seiner K?che ein.

Als Netti sich nach ihrem Br?utigam umsah, sass er in einer Ecke des Sopha's, hielt sein Taschenbuch in der Hand und war in tiefes Nachsinnen versunken. Der junge Mann schien von der ganzen Unterhaltung zwischen Vater und Tochter nicht ein Wort geh?rt zu haben.

-- Nun, fragte Netti l?chelnd, woran denken Sie, lieber Ferenz?

Der Angeredete fuhr empor und verbarg sein Taschenbuch.

-- Verzeihung, Netti, ich dachte an Sie, an unser Gl?ck!

-- Oder vielmehr an das, was Sie so oft besch?ftigt -- f?gte sie sanft hinzu -- an Ihre Verse. Habe ich Recht?

-- Netti! rief der Advokat.

-- Es soll kein Vorwurf sein, lieber Ferenz -- fuhr Netti mit einer unbeschreiblichen Anmuth fort -- ich bin weit entfernt, mich dar?ber zu beklagen. Sie besitzen Geist und Talent und Ihre sch?nen Verse haben mich oft erfreut -- vernachl?ssigen Sie die edle Dichtkunst nicht; doch denken Sie dabei auch an Ihre Netti.

-- Immer, immer, meine geliebte Braut! rief feurig der junge Mann, indem er sanft seinen Arm um ihre Taille schlang und einen zarten Kuss auf ihre weisse, sch?ne Stirn dr?ckte.

-- Ferenz, lispelte Netti, ich werde stolz sein, Ihre Frau zu heissen!

-- Und ich der gl?cklichste der Menschen, Ihr Mann zu sein!

Beide vollendeten jetzt das Arrangement des Mittagstisches.

Herr Czabo war indess in die K?che gegangen.

Der Apotheker schien etwas mehr zu beabsichtigen, als die neue K?chin wegen des angebrannten Bratens beruhigen zu wollen.

Leise ?ffnete er die Th?r, aus der ihm ein Duft entgegenquoll, der das erste Zeugniss von Kathi's Versehen ablegte. Herr Czabo r?mpfte die Nase, aber er schwieg.

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