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Read Ebook: Instigations Together with An Essay on the Chinese Written Character by Pound Ezra Fenollosa Ernest Contributor

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Ebook has 540 lines and 27554 words, and 11 pages

Der Erbe.

Roman von Friedrich Gerst?cker.

Die Uebersetzung dieses Werkes in fremde Sprachen wird vorbehalten.

Zweiter Band.

Jena, Hermann Costenoble. 1867.

Inhaltsverzeichniss.

Seite 1. Am Krankenbett 7 2. Zwei Gl?ckliche 24 3. Frau Hessberger 54 4. Neben der Werkst?tte 86 5. Die Werbung 112 6. Staatsanwalt Witte zu Hause 136 7. Bei der Leiche 164 8. Der Raubmord 185 9. Die Untersuchung 222 10. Verschiedene Eindr?cke 248 11. Rath Fr?hbach 275 12. Die Nachbarin 296 13. Das Gest?ndniss 323

Am Krankenbett.

Ungleich der st?rmischen oder doch bewegten Unterhaltung im unteren Theil des Schlosses verhandelten die Personen im oberen, in Benno's Krankenstube, und Benno selber sass mit hochger?theten Wangen in seinem Bett und lauschte der Erkl?rung Baumann's, der vor ihm auf einem kleinen Tische die mitgebrachte Maschine stehen hatte und jetzt ihre Wirksamkeit beschrieb.

>>Aber woher haben Sie das wunderliche Ding, Baumann?<< sagte der Knabe mit blitzenden Augen, denn sein ganzes Interesse war geweckt worden. >>Doch nicht selber gefertigt? Das sieht ja gerade so aus, als ob es schon ?ber hundert Jahre alt w?re.<<

>>Das ist es auch vielleicht, lieber Baron,<< erwiederte der junge Mechanikus, >>und eine nicht ganz werthlose Antiquit?t, die dem alten, reichen Salomon geh?rt.<<

>>Aber was, um Gottes willen, stellt es vor? Was bezweckt es? All' die vielen R?der, die schwere Kugel dann und die Hebel!<<

>>Weil es noch nicht in Gang gebracht ist,<< erwiederte Baumann; >>wenn das aber geschieht -- und wir wollen das gleich einmal thun --, so kann ich Ihnen versichern, dass es ununterbrochen fortl?uft und kein Aufh?ren mehr zu berechnen ist, die Zeit nat?rlich ausgenommen, wo sich das Material selber abnutzt und die R?der ausgeleiert werden -- ein Nachtheil, der allen Menschenwerken anh?ngt, ob er sie nun sp?ter oder fr?her ereilt.<<

>>Und wie kommen Sie dazu, Baumann?<<

>>Es war die erste Arbeit, die mir, seit ich mich selbstst?ndig etablirt habe, anvertraut wurde,<< sagte der junge Mechanikus, >>und ich glaube, ich habe meine Aufgabe ehrenvoll gel?st, denn der alte Salomon versicherte mir, er h?tte das kleine Werk schon in alle gr?sseren St?dte Deutschlands, zu den ber?hmtesten Arbeitern gesandt, ohne es je reparirt zu bekommen. Die Antwort von Allen habe gelautet, sie wollten lieber etwas Aehnliches neu herstellen, als den Fehler finden, der hier die R?der verhinderte, fortzuarbeiten. Und doch lag das Ganze nur an einer Kleinigkeit, an einem falsch eingesetzten R?dchen, das vielleicht einmal eine ungeschickte Hand beim Reinmachen herausgenommen und, da es Aehnlichkeit mit einem andern hatte, nicht wieder an die rechte Stelle brachte. Das aber st?rte nat?rlich die Arbeit des ganzen Werkes, weil seine Z?hne etwas weiter aus einander stehen.<<

>>Und Sie fanden den Fehler?<<

>>Gewiss, und Sie sollen sich jetzt selber ?berzeugen, wie g?nstig und glatt es geht. Drei Tage und drei N?chte habe ich es schon bei mir im Zimmer in Gang gehabt; es arbeitet vortrefflich, und ein Ablaufen des R?derwerkes ist, so lange die R?der selber in Ordnung bleiben, gar nicht denkbar.<<

Er hatte dabei die Messingkugel auf einen bestimmten Punkt gelegt und liess sie dort auf einen Hebel fallen; dadurch kam das ganze R?derwerk in Gang, und die Kugel selber wurde langsam, aber in genau abgemessener Weise nach und nach und von Zahn zu Zahn wieder hinauf an ihre alte Stelle gebracht, um ihren Kreislauf dort von Neuem zu beginnen. Jedesmal aber, wenn sie den Punkt erreichte und dann wie vorher ab und auf den Hebel traf, brachte sie das Ganze von Frischem in Gang.

Kathinka, die sich noch im Zimmer befand, hatte der kleinen Maschine, an der sich Benno nicht satt sehen konnte, mit vielem Interesse zugeschaut, aber doch dabei manchmal aus dem Fenster gehorcht, denn es war ihr fast, als ob sie unten die scharfe, keifende Stimme des Fr?uleins von Wendelsheim h?rte. Was war da wieder vorgefallen -- und sicher trug wieder der Baron Bruno daran die Schuld, der eben dort zum Thore hinaussprengte, oder hatte wenigstens die Ursache gegeben. Sollte sie selber jetzt hinuntergehen? Es war wohl besser, sie wartete noch eine kurze Zeit, bis der Sturm ein wenig ausgetobt; sie mochte der >>Tante<< nicht muthwillig in den Weg laufen.

Eine Viertelstunde verging noch so, und Benno konnte nicht m?de werden, das kleine Kunstwerk zu beobachten, das, freilich immer nur eine Spielerei, doch dem Verfertiger alle Ehre machte, als pl?tzlich die Th?r rasch ge?ffnet wurde und Tante Aurelia einen Blick in's Zimmer warf.

>>So,<< rief sie dabei, >>und Du sitzest noch hier, die H?nde im Schooss, und weisst gar nicht, dass unten Alles auf dem Kopfe steht? Und Benno soll seinen Thee wohl ebenfalls kalt trinken, Mamsell, heh? Haben wir Dich deshalb in's Haus genommen und die langen Jahre gef?ttert, um nur eine Hofdame aus Dir zu machen, die sich Morgens in Staat wirft und dann den ganzen Tag spazieren geht?<<

>>Ich wusste nicht, dass es schon so sp?t war,<< sagte Kathinka sch?chtern und glitt an der Zornigen vorbei aus der Th?r, w?hrend die Tante ihr nachzankte: >>Und wozu hast Du Deine Augen, als Dich selber darum zu bek?mmern und nach der Uhr zu sehen, Du nachl?ssiges Ding Du! Den jungen Leuten nachlaufen, ja, das kann sie, aber zu sonst ist sie auf der Gotteswelt nichts nutz, und ich erlebe doch hoffentlich auch noch die Zeit, wo wir die B?rde hier vom Halse los werden!<<

Kathinka hatte wahrscheinlich nicht die H?lfte der harten Worte mehr geh?rt, denn sie war in Schreck und Scham die Treppe hinabgesprungen. Benno aber, als sie die Th?r wieder schloss, jedenfalls um ihr nachzugehen und ihre Strafpredigt fortzusetzen, seufzte recht tief auf und sagte traurig: >>Das arme, arme M?dchen! Sie ist so gut und brav, arbeitet von fr?h bis sp?t und pflegt mich, wie es eine Mutter nicht besser k?nnte, und nie ist die Tante mit ihr zufrieden; immer und ewig zankt sie und macht ihr unser Haus zu einer H?lle. O, dass ich nur gesund w?re und ihr beistehen k?nnte! Aber wenn ich nur laut reden will, sticht es mich hier so in der Brust, und ich muss dann stundenlang regungslos auf meinem Kissen liegen.<<

>>Sie haben recht, Baumann,<< l?chelte Benno, >>und ihre Zunge ist die Kugel, die stets auf's Neue das ganze R?derwerk in Bewegung setzt, denn schon nach den ersten Worten arbeitet sie sich selber in die gr?sste Aufregung hinein. Nur mit mir zankt sie nicht, so gern sie es auch manchmal m?chte, und dass Sie mich besuchen, scheint ihr auch nicht angenehm zu sein.<<

>>Ich habe wenigstens noch nie einen freundlichen Blick oder Gruss von ihr bekommen.<<

>>Dessen k?nnen sich ?berhaupt nur wenig Menschen r?hmen,<< seufzte Benno. >>O, warum sich und Anderen das Leben so schwer machen! Es ist doch so sch?n und, ach, so kurz!<<

Kathinka trat herein und brachte den Thee, setzte ihn aber nur auf den Tisch und verliess augenblicklich das Zimmer wieder. Sie hatte rothgeweinte Augen und wollte die wahrscheinlich nicht vor den jungen Leuten sehen lassen.

Baumann's Blick haftete auch mit innigem Mitleiden auf ihr; sie war so jung und so ungl?cklich schon, stand so ohne Schutz und Freunde da, und ertrug doch Alles mit so stiller Demuth, ohne ein einziges Wort der Widerrede! Er hatte auch wirklich einen bittern Fluch gegen die >>steinerne Tante<< auf den Lippen, verbiss ihn aber, um Benno nicht wehe zu thun, und setzte nun langsam die Maschine ausser Gang und zur?ck neben seinen Hut.

>>Sie wollen doch noch nicht fort, Baumann?<< fragte Benno rasch. >>Du lieber Gott, dann bin ich ja ganz allein, denn Kathinka hat die Tante weggejagt und Bruno ist ja auch wieder fortgeritten, er w?re sonst gewiss noch einmal heraufgekommen.<<

>>Ich kann noch etwas bleiben, lieber Baron, aber ich f?rchte, Sie regen sich zu sehr auf. Sie sehen jetzt schon so blass aus.<<

>>Weil ich mich ?ber die Tante ge?rgert habe,<< sagte der Knabe. >>Weshalb zankt sie immer mit der armen Kathinka -- ich bin ja auch gar nicht krank mehr, nur noch schwach, wie mir der Doctor selber gesagt hat, und nur ausruhen soll ich mich, recht ordentlich ausruhen, damit ich wieder zu Kr?ften komme -- k?nnt' ich nur fort von hier!<<

>>Aber wohin?<< fragte Baumann.

>>Bruno hat mir versprochen,<< fuhr der Knabe mit leuchtenden Blicken fort, >>wenn er jetzt das viele Geld von seiner grossen Erbschaft bekommt, was ja nur noch wenige Wochen dauert, dann macht er mit mir eine Reise nach Italien. Dort ist weiche, warme Luft, dort erhol' ich mich gewiss in so viel Tagen, wie hier in Monden, und dann nehmen wir Kathinka als Krankenpflegerin mit -- ja, Baumann, gewiss! Ich habe es schon Alles mit meinem Bruder ausgemacht -- ich brauche noch Pflege unterwegs, wenigstens in der ersten Zeit -- aber die Tante,<< setzte er l?chelnd hinzu, >>die lassen wir hier in dem alten, ?den Schlosse, wo es mir immer ist, als ob die Mauern ?ber mir zusammenbrechen m?ssten, und dann kann sie nicht mehr mit Kathinka zanken, und sie wird wieder heiter und gl?cklich werden und wieder lachen -- ach, Baumann, Sie sollten sie einmal lachen h?ren, wie herzlich, wie lieb das klingt! Aber,<< setzte er leise hinzu, >>es ist schon lange her, dass ich es nicht mehr geh?rt habe, und es thut mir doch so wohl.<<

Er lag viele Minuten still und regungslos, und Baumann, das Herz von innigem Mitleiden mit dem Armen erf?llt, wagte selber nicht das Schweigen zu brechen. Welchen Trost h?tte er ihm auch geben k?nnen? Endlich sagte Benno wieder:

>>Wo nur der Vater heute sein mag, dass er nicht ein einziges Mal zu mir heraufkommt, und er weiss doch, wie ich mich immer freue, ihn hier zu sehen -- aber freilich,<< setzte er seufzend hinzu, >>bei mir hier oben ist es so langweilig, und er hat so wenig Geduld -- da ist die Kathinka besser, und wenn sie d?rfte, s?sse sie halbe Tage lang an meinem Bett und erz?hlte mir ihre wunderh?bschen Geschichten. Ach, sie kann so sch?n erz?hlen, Baumann, und wenn sie es thut, seh' ich all' die Personen, die sie beschreibt, all' die Feen und Elfen mit ihren lieben Gestalten um mein Bett stehen, und es wird mir dann so wohl, o, so wohl...<<

Er sank zur?ck, Todtenbl?sse deckte seine Z?ge, er war ohnm?chtig geworden, und Baumann zog jetzt die Klingel, um H?lfe herbeizurufen, aber nur die Magd erschien. Das gn?dige Fr?ulein Tante war unten in den St?llen und zankte sich gerade mit einer der Viehm?gde, Fr?ulein Kathinka war aber in den Garten geschickt, um dort die Blumen zu begiessen.

Benno erholte sich jedoch, wie ihm nur Baumann ein nasses Tuch um die Stirn legte, rasch von selber wieder; aber er war jetzt so schwach geworden, dass er nach Ruhe verlangte.

>>Ich will schlafen,<< sagte er leise, indem er dem Freund die Hand reichte -- >>heute bin ich recht elend, aber wenn Sie wieder herauskommen, finden Sie mich von allen Schmerzen frei -- dann beginnt eine gl?ckliche Zeit. Leben Sie wohl, mein guter Baumann!<< Er drehte sich ab und legte sich auf die Seite. Baumann sah nur noch die eingefallenen Wangen, die hohlen Schl?fe und geschlossenen Augen. Es war ihm, als ob er einen Todten verliess, als er, seine Maschine im Arm, die Th?r des Zimmers hinter sich zudr?ckte.

Er stieg langsam die Treppe hinunter und betrat durch eine Seitenth?r den Garten -- es wurde unten im Park an dem einen Theile der Mauer gebaut, und er wusste, dass er dort hinaus ein bedeutendes St?ck seines Weges abschneiden konnte --, aber er musste an dem Gartensaal vor?ber, und als er die Th?r desselben passirte, bemerkte er den alten Freiherrn, der dort, die Stirn noch immer an die Glasscheibe gelegt, stand und anscheinend hinaus in den Garten sah. Im ersten Momente wollte er ihn auch anreden und ihm sagen, dass Benno wieder eine Ohnmacht gehabt. Der Kranke schlief aber jetzt gerade; wenn der Baron hinaufging, st?rte er ihn nur wieder. Das vorher gerufene M?dchen w?rde es schon der Tante sagen; er selber beschloss, nichts davon zu erw?hnen. Nur als er vor?berging, zog er seinen Hut ab und gr?sste den alten Herrn, dessen stieres Auge auf ihm haftete -- aber ob er ihn trotzdem nicht sah? Er dankte wenigstens nicht, noch gab er irgend ein Zeichen der Erkennung. Still und regungslos stand er an der Glasth?r und starrte, wie in das Leere, in die gr?nen B?sche und Str?ucher hinein. Dem jungen Mann wurde es auch ganz unheimlich, als er ihn da so stehen sah. Was um Gottes willen war vorgegangen, das den alten, sonst so strengen und kalten Herrn dermassen ersch?ttern und von seiner n?chsten Umgebung ablenken konnte!

>>Soll mich der Himmel vor Macht und Reichthum bewahren,<< fl?sterte Baumann leise vor sich hin, als er durch die laubigen G?nge des Parkes schritt, >>wenn ich sie solcher Art mit meinem Seelenfrieden erkaufen musste! Wie kummervoll der Mann aussieht! Hat er vielleicht von dem neuen Anfall des j?ngsten Kindes geh?rt und sorgt sich dar?ber? -- armer Vater! -- Oder ist es etwas Anderes, das ihn dr?ckt? Wenn so, dann m?sste er es auch allein tragen, denn er hat keinen Freund, dem er sich anvertrauen k?nnte oder wollte.<< Er war wohl ein >>vornehmer Herr,<< aber er stand allein, trostlos allein in der weiten Welt, und Niemand half ihm seine Lasten tragen, und doch war der Glanz und Prunk, der ihn umgab, und das Meiste von alledem, nur noch gemacht, wie Baumann recht gut wusste. Ein ?bert?nchtes Elend, um Rang und Stand mit den letzten, fast ersch?pften Kr?ften aufrecht zu erhalten, und das Alles ohne die Spur von h?uslichem Gl?ck und Frieden, und nichts in dem grossen, ?den Schlosse, als Stolz, Hass und Unfriede, und dazwischen den lauernden Tod am Krankenbett des Sohnes!

Baumann war, in seine tr?ben Gedanken vertieft, rasch durch den Park jener Stelle zugeschritten, an welcher, wie er wusste, die Mauer niedergeworfen worden und eben neu aufgebaut werden sollte. Er hatte auch auf seine Umgebung wenig oder gar nicht geachtet, als er pl?tzlich ein lichtes Kleid durch die B?sche schimmern sah und gleich darauf Kathinka erkannte. Sie kam gerade, eine grosse, aber jetzt leere Giesskanne in der Hand, von den ihr anvertrauten Beeten her und wollte nach dem Schloss zur?ck. Als sie Baumann bemerkte, war es auch fast, als ob ihr Fuss einen Moment z?gerte; sie w?re ihm in der That am liebsten ausgewichen, denn ihre Augen zeigten noch Spuren von vergossenen Thr?nen, und sie scheute sich, die den Fremden sehen zu lassen; aber es ging nicht mehr, er war schon zu nahe herangekommen, und Baumann selber ging auf sie zu, um ihr den Unfall mitzutheilen, der Benno w?hrend ihrer Abwesenheit betroffen.

>>Du lieber Gott,<< rief sie erschreckt aus, >>der arme junge Mensch! O, nicht einen Augenblick sollte er allein gelassen werden -- sie wissen ja gar nicht, wie krank er ist, sie k?nnen es nicht wissen, oder sie w?rden anders handeln. Ich will gleich zu ihm.<<

>>Lassen Sie ihn jetzt,<< sagte Baumann freundlich; >>er ist eingeschlafen, und die Ruhe wird ihm gut thun; er bedarf ihrer.<<

>>Er wird bald von allen seinen Leiden ausruhen,<< sagte Kathinka traurig -- >>bald und f?r immer.<<

>>Halten Sie seinen Zustand wirklich f?r so gef?hrlich?<<

>>Ich f?rchte, ja. Er hat die letzten Tage an Kr?ften in erschreckender Weise abgenommen, und seine Augen haben einen so unheimlichen Glanz bekommen.<<

>>Der arme, arme Benno, wie wenig Freude hat er noch im Leben gehabt, und so jung schon sterben -- sterben jetzt, da vielleicht in dem Reichthum seines Bruders und dem neu erwachenden Glanz des Hauses auch ein besseres Dasein f?r ihn beginnen k?nnte! Glauben Sie nicht?<< fuhr er fort, als Kathinka leise mit dem Kopf sch?ttelte. >>Bruno w?rde gewiss freundlich mit ihm sein, er ist von Herzen gut und hat ihn lieb.<<

>>Ja,<< sagte Kathinka, >>Bruno schon, aber die Tante ist der b?se Geist im Hause, der kein Gl?ck und keinen Frieden aufkommen l?sst, und ich selber h?tte es auch schon lange verlassen, wenn ich nicht Benno's wegen bliebe. Aber er hat sich so an mich gew?hnt, dass er ganz ungl?cklich sein w?rde, wenn ich ginge -- sonst lieber trocken Brot unter Fremden essen,<< setzte sie leise hinzu.

>>Sie haben ein schweres Leben hier im Hause, mein armes Fr?ulein,<< sagte Baumann mitleidsvoll, >>und ich begreife da wirklich die Tante nicht, denn sie hat Benno lieb, das zeigt sich in Allem, und doch kr?nkt sie ihn so oft durch Sie. Er sagte mir selber heute, dass ihn das Zanken wieder krank gemacht.<<

>>Ich muss zum Hause zur?ck,<< erwiederte Kathinka ausweichend. >>Benno k?nnte aufwachen und nach mir verlangen, und meine Arbeit ist hier beendet. Leben Sie wohl, Herr Baumann!<< Und mit leichten Schritten eilte sie den Gang hinab dem Schlosse zu.

Fritz Baumann verliess den Park heute mit recht schwerem Herzen. Er hatte den kranken Knaben wirklich liebgewonnen, und wie lange konnte es noch dauern, bis er in der k?hlen Erde ruhte! Dann kehrte auch er nicht mehr in den Schatten dieser B?ume zur?ck, dann war auch ihm der Weg hieher abgeschnitten, denn er f?hlte recht gut, dass ihn der Baron wie die Tante hier nur Benno's wegen duldeten. Er selber w?rde sie auch nie aufgesucht haben.

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