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Read Ebook: Flower o' the Peach by Gibbon Perceval

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Ebook has 711 lines and 41729 words, and 15 pages

Die schwarzen Br?der.

Eine abentheuerliche Geschichte von M. J. R.

Berlin und Frankfurt, bei Johann Andreas Kunze.

Mein Vetterchen,

Frage: wie so? -- Antwort: weil er, erstlich, hin und wieder auf einen guten Akker ein gutes Saamenkorn streuen kann. Zum andern dient er wenigstens als ein Etwas wider die traurige Langeweile. Ein fetter Landrath vergisst vielleicht ?ber das Lesen einen neuen Anschlag auf die Kasse seiner reichen Bauern, welchen er in langweiligen Minuten ausgegr?belt hatte. Eine verliebte Donna besinnt sich vielleicht in R?ksicht ihres Galans, der unm?glich ihr ehelicher Gemahl werden k?nnte, eines bessern. Ein runder, orthodoxer Beisizzer des hohen Sinedriums l?sst vielleicht, vertieft in meine Plaudereien, einen braven freidenkenden Schriftsteller durchschl?pfen, dessen zum Druk bestimmtes Manuscript sehnlich nach einem vidi von der Hand des Zensors schmachtet. -- Eine alte z?nkische Tante sieht vielleicht einem liebenden M?dchen durch die Finger zu, und willigt von Herzen in Verlobung und Hochzeit, indem sie hoft, der arme Br?utgam werde mit Gottes H?lfe doch auch noch einmal ein Herr von Sorbenburg. -- Ein junger Autor nimmt sich vielleicht beim Lesen meines Romans vor ein unsterblicheres Werk hervorzubringen, als das meinige ist. -- Ein Rezensent erwirbt sich vielleicht, um die deutsche Litteratur ein unendliches Verdienst, wenn er meinen armen, abentheuerlichen Roman zum abentheuerlichsten Popanz, zum V?gelscheu und furchtbaren Merkzeichen f?r alle und jede macht, welche sichs einfallen lassen m?gten ein Rom?nchen zu verfertigen. -- --

Inhalt dieses B?ndchens.

Erster Abschnitt.

Erstes Kapitel. Der rothe Mantel. 1 Zweites Kapitel. O, der gl?cklichen Nachwelt. 6 Drittes Kapitel. Der Onkel beweis't, dass er Graf sei. 16 Viertes Kapitel. Und -- das ist Liebe! -- -- -- 28 F?nftes Kapitel. Ein langes Gesicht. 36 Sechstes Kapitel. Der Onkel in der Kom?die. 45 Siebentes Kapitel. Ein Adelsbrief -- Ein Rittergut -- Verlobung und -- -- 51

Zweiter Abschnitt.

Erstes Kapitel. Auch Prinzessinnen haben Herzen. 55 Zweites Kapitel. -- -- Und wen? -- -- 64 Drittes Kapitel. Der arme Florentin! 69 Viertes Kapitel. Einige Damen werden behorcht. 75 F?nftes Kapitel. Das Strumpfband. 82 Sechstes Kapitel. Ein sonderbares Ph?nomen. 100 Siebentes Kapitel. Eine Sch?ferstunde. 106

Dritter Abschnitt.

Erstes Kapitel. Hofnungen von Italien her. 115 Zweites Kapitel. Das Wort an einen F?rsten. 123 Drittes Kapitel. Supplement zum Vorigen. -- Ein Schrek. 136 Viertes Kapitel. Wer so stirbt, der stirbt wohl! 143 F?nftes Kapitels Schw?rmereien Augustens von G?lden. 152 Sechstes Kapitel. Der Donner aus der Ferne. 162 Siebentes Kapitel. Das Gewitter zieht n?her heran. 172 Achtes Kapitel. Eine Episode. 183

Vierter Abschnitt.

Erstes Kapitel. Holder erscheint wieder. 187 Zweites Kapitel. Ein Traum. 195 Drittes Kapitel. Zeitungen -- Thr?nen, Fl?che, Marionetten. 205 Viertes Kapitel. Der Traum hat ein Ende. 210 F?nftes Kapitel. Gute Nacht, Florentin. -- Auch ein Postscriptum an den Leser! 227

Die schwarzen Br?der.

Erster Abschnitt.

Erstes Kapitel. Der rothe Mantel.

Es war ein f?rchterlicher Abend; ein Donnerschlag verjagte den andern; der Sturm pfif ?ber die Felder und entwurzelte Eichen, der Regen schos so dicht und h?ufig, dass es ein Wolkenbruch zu sein schien.

Er verdoppelte jezt seine Schritte, um spornstreichs seinem Neveu in die Arme zu fliegen, aber er rannte sich bald ausser Athem, und war gezwungen mitten im Regen seinen gem?chlichen Spazierschritt beizubehalten. Hier soll er zum erstenmahl auf seinen stattlichen Bauch b?se geworden sein.

>>L?nger halt ich's nicht aus! es ist zu arg, bin nas am ganzen Leibe und die Strasse ist ein wahrer Mordweg! -- Meine Per?kke ist, Gott sei bei uns, auch --<< --

Hier schwieg er pl?zlich still, denn er gewahrte einer Gestalt, die dicht hinter ihm herschritt. Ihm kam ein Grausen an. Es blizte -- er sah sich in eben dem Augenblik um, und erblikte den hinter ihm Wandelnden von oben bis unten blutroth.

Seine Angst vermehrte sich bei jedem Athemzuge, er sprang in einen Nebenweg, den er entdekte, und der fremde Bluthrothe sprang ihm nach. -- >>Hier soll's irre gehn, ich hab's oft geh?rt!<< dachte er bei sich, und dehnte seine F?sse von einander zur Flucht. Kaum war er vier Schritt gelaufen, so glitschte er auf dem schlammigten Fusssteig aus und fiel.

Es blizte. Die Gestalt stand neben ihm, fasste ihm mitleidig unter die Arme und hob ihn auf.

>>War der Fall hart?<< fragte der Fremde.

>>Ich f?hle nichts!<<

>>Ist nicht ein Wirthshaus, oder ein Dorf in der N?he wo man untertreten k?nnte?<<

>>Ich denke -- ich denke nicht weit.<<

>>Es ist ein grimmiger Regen, doch bin ich solcher Witterung vielleicht mehr gewohnt, als Sie. Sie dauern mich, Kann ich mit meinem Mantel aufwarten!<<

>>Wo wollen Sie hin?<<

>>Kann ich mit dem Mantel aufwarten?<<

>>Er -- oder Sie brauchen ihn ja selbst!<<

>>Wenn Sie ihn wollen, nicht mehr.<<

Sprachs, und ihn dem seufzenden Edelmann um, der tausendmahl dankte.

>>Nun werden Sie ja nas.<<

>>Meine Kleider verderben nicht!<<

So dialogisirten sie sich eine ziemliche Strekke Weges fort. Dem Grafen war die Gespensterfurcht verschwunden, und der Fremde hatte nun einen Leitsmann. -- Mit einemmale h?rten sie einen Wagen auf sich zu fahren.

>>He da! guter Freund, wohin?<< rief der nunmehrige Manteltr?ger dem Fahrenden zu.

>>Ach Gott, gn?diger Herr, sind Sie's selbst. Steigen Sie doch ein, ich hin schon eine halbe Stunde lang herumgefahren, um Sie zu suchen und nach Haus zu bringen!<< antwortete der Kutscher. --

Keiner segnete den Himmel hierum mehr, als der alte Graf. Er stieg ein, und zog den Fremden hinter sich her. >>Sie haben mir, sagte er, Ihren Mantel geliehen, izt leih' ich Ihnen meine Kutsche. Hurtig herein!<<

Sie fuhren beide fort, und in wen'ger Zeit stiegen sie im Schlosse ab. Der Graf zog den Fremden immer hinter sich her; schleppte ihn in sein Schlafzimmer, liess durch den Bedienten zwei Schlafr?kke, Pantoffeln, M?tzen u. s. f. bringen; sie kleideten sich um und nun schob der Alte den Fremden in das Visitenzimmer.

Zweites Kapitel. O, der gl?klichen Nachwelt!

>>Nehmt's mir nicht ?bel,<< hub der Greis an, indem er die grauen Wimpern troknete, und sich zur Gesellschaft wandte: >>nehmt's mir nicht ?bel, alte Leute sind so leicht, als Kinder zum Weinen zu bewegen. Ich hab' den Jungen nun seit drei Jahren nicht gesehn; hab ihn nicht fr?her sehn wollen, um meine Freude zu vergr?ssern -- aber nun, wahrhaftig nun ist sie zu gros.<<

Worte machen das Herz leicht und Thr?nen; man sah ein, dass es nicht wohl anging den ganzen Abend in dieser Attit?de zu verbleiben -- also wurden einige Komplimente gewechselt und Entschuldigungen hervorgebracht.

>>Nun, mein Seel, ich hab' ja keinen M?kkenfl?gel geschossen -- und das Gewitter -- --<<

>>Den Tokaier aus dem Keller!<<

>>In Ernst, Br?derchen, sag mir doch, was hast Du denn ergattert?<<

>>Wie gesagt, immer mehr, als Du. -- Sieh doch her -- eine Schnepfe! ha, ha, ha!<<

>>Ha, ha, ha, ha! ja, dann hab ich freilich die Wette verlohren!<<

Beide lachten sich beinahe ihrer Wette und Jagd willen krank. Inzwischen war die Tafel gedekt; man sezte sich und as.

>>Ja. Nur gelesen hab ich sie noch nicht.<<

>>Weis wohl, lieber Graf; aber dass die dasigen Aerzte sich durch einen vorbeireisenden Fremdling mussten besch?men lassen, das ist doch 'ne schrekliche Blame f?r sie.<< --

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