Read Ebook: Flower o' the Peach by Gibbon Perceval
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Ebook has 711 lines and 41729 words, and 15 pages
>>Weis wohl, lieber Graf; aber dass die dasigen Aerzte sich durch einen vorbeireisenden Fremdling mussten besch?men lassen, das ist doch 'ne schrekliche Blame f?r sie.<< --
>>Ganz recht, gn?dige Frau,<< brummte eine Basstimme von der andern Seite des Tisches; >>ganz recht! ?berhaupt, sollte man solchen herumstreichenden Quaksalbern nie das Leben einer f?rstlichen Person anvertrauen, und die Renomm?e der ?brigen Aerzte verderben lassen. Wenn ich Herzog w?re, so -- --<<
>>Ludwig Holder.<<
>>Ich bins.<<
>>Der Teufel, was ists denn?<< rief die bewusste Basstimme, und kam n?her heran.
>>Nu, was zu bunt ist, ist doch zu bunt!<< rief der alte Graf, nachdem der erste Taumel vor?ber war. >>Wir m?ssen mehr davon plaudern; allons, St?hle zusammenger?kt und die Pfeifen wieder angez?ndet! -- I, i, in aller Welt, wie h?tt' ich mir das tr?umen lassen k?nnen!<<
So schwazte man den Abend hin; bis die Gesellschaft aus einander schied, und jeder sich in die weichen Arme des Schlafes warf.
Drittes Kapitel. Der Onkel beweiss't dass er Graf sei.
Als das Morgenroth durch die zitternden Gardinen seines Fensters spielte, sprang er auf vom Lager, wikkelte sich in seinen Schlafrok und ?fnete den Fl?gel eines Fensters.
Wie sch?n die Natur nun da ausgegossen lag vor seinen Bliken, erquikt durch das vergangne Gewitter. Eine Sonne emporschwimmend hinter den fernen, blauen Waldeswipfeln; eine Sonne an jedem bethauten H?lmchen! -- Jeder Strauch, jeder Baum, jedes Gel?nder war ein alter Bekannter; jedes Thal, jeder H?gel, jedes umb?schte B?chlein ein Mitkundiger seiner vergangner Freuden.
Nein, denkt er, nirgends scheint doch unsers Herrgotts Sonne, So mild, als da, wo sie zuerst mir schien. So lachend keine Flur, so frisch kein andres Gr?n!
Du kleiner Ort, wo ich das erste Licht gesogen, Den ersten Schmerz, die erste Lust empfand, Sei immerhin unscheinbar, unbekannt, Mein Herz bleibt ewig doch vor allen dir gewogen, F?hlte ?berall nach dir sich heimlich hingezogen, F?hlt selbst im Paradies sich doch aus dir verbann!
Florentin. Sie sind schon fr?h auf?
Holder. Nicht sehr fr?h -- ich habe seit einer halben Stunde aus dem Fenster gesehen.
Florentin. Nicht wahr, ist es nicht ein sch?ner Morgen und eine sch?ne Landschaft?
Florentin. Kann Freude die Mutter des Schmerzes sein?
Holder. O wie so leicht, Herr Graf! -- Warum, dacht ich, leben in einer so sch?nen Welt so h?ssliche Seelen? Warum sind doch mit der gr?ssten Vollkommenheit die gr?ssten M?ngel verbunden! --
Florentin. Eben dies geh?rt vielleicht mit zur Vollkommenheit -- und sind diese M?ngel Unvollkommenheiten, nun wohl, so d?rfen wir hoffen dass sie, so wie tausend M?ngel vor uns, auch noch nach uns ausgemerzt werden. Wir stehen zwischen Tag und Nacht -- die Nacht ist vergangen, der Morgen graut schon, und den Genossen des k?nftigen, sp?tern Zeitalters ist's vielleicht aufbehalten den Mittag in vollem Glanze zu sehn. --
Holder. Sie kommen auf die gestrige Idee Ihres gutm?thigen Onkels, da er in Entz?kkung rief: o, die gl?kliche Nachwelt! -- Es ist eine angenehme Grille, dass die Bewohner des Erdenrundes sich noch g?nzlich ihren Unvollkommenheiten entreissen k?nnten, -- dennoch aber bin ich ?berzeugt, dass ein Jahrhundert so gl?klich und ungl?klich, als das andere sein werde, es sei fr?h, oder sp?t in der Weltgeschichte vorhanden! -- Doch ich bitte, fahren Sie in ihrer sch?nen Schw?rmerei fort Herr Graf!
Holder. Sie sind ein vortreflicher junger Mann, nicht Ihre Schw?rmerei, aber das durch diese Schw?rmereien hervorschimmernde gute Herz macht Sie liebensw?rdig -- Graf, bei Gott, Sie verdienen -- ich weis Ihren ganzen Lebenslauf, all Ihre sch?ne Thaten. -- --
Florentin. Holder! -- schmeicheln Sie mir nicht, ich bin ein junger Mensch! -- K?nnt ich mir durch sch?ne Thaten etwas verdienen, so w?nscht' ich die Bewohner der Erde ?ber f?nf hundert Jahren noch einmal zu sehn.
Holder. Bei dem Ewigen, Heiligen, Verborgnen, schw?r' ichs, -- handle sch?n, handle sch?n, junger Mensch, und ?ber f?nf hundert Jahren siehst Du mich wieder in Deutschland! --
>>Graf, ich habe Dir viel versprochen,<< rief er nochmals dem tr?umenden J?ngling zu: >>aber bei der Wahrheit dessen der da ist und war und sein wird, ich halte mein feierliches Wort, ?ber Jahrhunderte siehst Du mich in Deutschland wieder!<<
In eben dem Augenblikke wurden sie beide zum Kaffeetische gerufen.
>>Ich will Ihnen nicht l?nger beschwerlich fallen!<<
>>Mit einem Worte, Sie bleiben bei mir, so lange es mir gef?llt, und mir wirds lange gefallen, Sie m?gen nun wollen oder nicht; Sie m?ssen!<<
>>Verzeihen Sie, Herr Graf, ich kann --<<
Holder. Warum?
Friedrike. Gef?llt es Ihnen bei uns nicht?
Holder. Ach, sowohl! sowohl -- aber ob ich auch Ihnen -- Ihnen -- und Ihrem Onkel und Ihrem Bruder gefalle! --
Friedrike. Je mein Gott -- warum sollten Sie denn nicht?
Holder. Sollt ich wohl, liebes Fr?ulein!
Friedrike. Ganz gewiss!
Holder. Wenn es wahr w?re! wenn es wahr w?re, so w?nscht' ich, wohl ewig hier zu sein!
>>Ich glaub es Ihnen leicht!<< erwiederte das unschuldige M?dchen, und ?ber ihr ganzes Gesicht schwamm die liebensw?rdigste R?the.
Mit einemmale h?rte man einen f?rchterlichen Tumult im Schloshofe; man rannte durch einander her; die Thore wurden zugemacht; ein ewiges, verworrnes Fragen und Rufen, und Klirren der Klingen wie Degenklingen, f?llte die Luft.
>>Nun das war doch ein Wort;<< entgegnete der Alte, mit einem herzlichen H?ndesch?tteln: >>so muss man's machen wenn man was erpressen will! -- Allons, ihr tapfern Kriegesleute da unten, macht die Thore auf, und geht in eure St?lle mit Frieden; der Rothmantel k?mmt nicht!<<
Viertes Kapitel. Und -- das ist Liebe! -- -- --
Das Mittagsessen schmekte nicht; mism?thig sezte man sich zum Kaffee nieder.
Und izt nicht mehr, liebes Fr?ulein?
>>Gewiss nicht mehr. Es ist mir, als h?tte sich alles, alles hier, seit Ihrer Ankunft, verwandelt. Jedes Zimmer, jeder Spaziergang, jede Tageszeit ist mir izt angenehmer. Man sollt es sich nicht vorstellen, wie es m?glich w?re, dass eine neue Gesellschaft auch alle Gegenst?nde verneuen k?nnte!<<
>>Und wie das Ohngef?hr so sonderbar spielt! just der rothe Mantel musste Sie zu uns bringen.<<
Daf?r ich dem Ohngef?hre nicht genug danken kann.
>>Ist das Ihr Ernst?<<
Mein vollkommner Ernst.
O doch, Fr?ulein, doch manches, was ich nicht allenthalben gefunden habe.
>>Zum Beispiel?<<
So gute, liebensw?rdige Karaktere -- eine solche sch?ne Freundin, wie -- Sie.
>>Wie mich? Sie scheuen; haben Sie noch gar keine Freundin gehabt?<<
>>Nun gut, so -- so will ichs sein, aber<< -- --
Aber?
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