Read Ebook: Das Büchlein vom Leben nach dem Tode by Fechner Gustav Theodor
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Ebook has 172 lines and 17090 words, and 4 pages
Anmerkungen zur Transkription:
Gustav Theodor Fechner
Das B?chlein vom Leben nach dem Tode
>>Indessen freut es immer, wenn man seine Wurzeln weiter ausdehnt und seine Existenz in andere eingreifen sieht.<<
Schiller am 4. April 1797 an Goethe.
Mit einem Geleitwort von Wilhelm Wundt
Im Insel-Verlag zu Leipzig
Zuerst erschienen 1836
Geleitwort von Wilhelm Wundt
Die Zeit, da Fechners philosophische Schriften zuerst in die ?ffentlichkeit traten, war f?r ihre Wirkung die denkbar ung?nstigste. Als die drei B?nde des >>Zendavesta<<, dieser umfassendsten Darstellung seiner Anschauungen, im Jahre 1851 erschienen, beherrschten ganz andere Interessen die wissenschaftliche Welt. Die Naturphilosophie hatte gr?ndlich Fiasko gemacht, auch der Stern der Hegelschen Philosophie war verblichen; der Pessimist Schopenhauer harrte in Frankfurt noch immer vergebens der Wiederauferstehung seines vergessenen Werkes, an die damals ausser ihm niemand glaubte. Ludwig Feuerbach und in den folgenden Jahren der in seinen Spuren wandelnde physiologische Materialismus kamen dem popul?ren philosophischen Bed?rfnisse entgegen, w?hrend sich die strengere Wissenschaft auf ihre Spezialgebiete zur?ckzog und die Philosophie ?berhaupt meist f?r einen ?berwundenen Standpunkt ansah. Wie konnte da ein Werk, das sich schon auf dem Titel als eine Lehre von den Dingen des Himmels und des Jenseits ank?ndigte, als etwas anderes denn als ein phantastischer Traum erscheinen, der mit Wissenschaft ?berhaupt nichts zu tun habe!
Fechner hat schwer unter dieser Ungunst der Zeiten gelitten. Er ist nicht m?de geworden, die ?berzeugungen, die er gewonnen und durch die er sich begl?ckt f?hlte, immer wieder in neuer Gestalt der Welt zu verk?nden. Dem >>Zendavesta<< liess er kleinere Schriften folgen, in der Hoffnung, dass die k?rzere Form der Verbreitung seiner Gedanken f?rderlicher sei. In dem Vorwort zu der Schrift >>?ber die Seelenfrage<< sagt er: Einem Publikum, das sich durchaus nicht aus dem Bette alter Ansichten zurechtfinden k?nne, habe er zum erstenmal in seinem >>B?chlein vom Leben nach dem Tode<< zugerufen: >>Steh auf!<< Als man ihn nicht geh?rt, da habe er wieder und wieder gesprochen: >>Steh auf!<< >>Jetzt rufe ich ein f?nftes Mal, und, wenn ich lebe, werde ich noch ein sechstes und siebentes Mal 'Steh auf!' rufen, und immer wird es nur dasselbe 'Steh auf!' sein. Aber zum Rufe, der eine schlafende Welt aufwecken soll, geh?rt ein starker Atem; ich bin nur ein Atemzug in diesem Atem.<<
Am meisten verwahrt er sich gegen den Namen eines Phantasten. Einen Phantasten, so meint er, nenne man mit Recht denjenigen, der irgendwo im Himmel oder auf Erden Dinge als wirklich annehme, die den sichergestellten Gesetzen der Erscheinungswelt widersprechen und f?r die sich gar keine Gr?nde in dem Zusammenhang der Erfahrung aufzeigen liessen. In diesem Sinne sei z. B. die Lehre von der Seelenwanderung phantastisch, oder sei es phantastisch, anzunehmen, dass die menschliche Seele in einer Sonne oder einem Planeten oder irgendwo sonst in einer fernen Welt weiterlebe. Phantastisch sei daher im Grunde auch die ganze heute herrschende religi?se Weltanschauung, weil sie zwischen der Welt unseres gegenw?rtigen und der unseres k?nftigen Daseins gar keine Vermittelungen oder Beziehungen anerkenne. Man zeige mir aber einmal, so fragt er, den Punkt, wo meine Ansicht den feststehenden Tatsachen widerspricht! Man wird diesen Punkt nirgends finden. Im Gegenteil, was ich lehre, das ist aus der Anschauung der wirklichen Natur und des wirklichen Lebens gesch?pft. Allerdings ist es in dieser f?r uns unmittelbar erfassbaren Wirklichkeit der Dinge nicht selbst schon enthalten. Aber die Philosophie ist ihm ?berhaupt nicht Sache des Wissens, sondern des Glaubens. Man kann eine Weltanschauung nicht beweisen, wie man einen mathematischen Lehrsatz beweisen kann, und man kann sie nicht empirisch aufzeigen, wie man eine Naturerscheinung beobachten kann. In dieser Beziehung stehen ihm Philosophie und Religion auf gleichem Boden. Die Philosophie steht aber zugleich in der Mitte zwischen Religion und Wissenschaft. Sie hat beide zu vers?hnen, indem sie eine Weltanschauung entwickelt, die mit den Ergebnissen der Wissenschaft im Einklang bleibt, w?hrend sie den religi?sen Gem?tsbed?rfnissen Befriedigung schafft.
Man sieht, Fechner stellt der Philosophie eine andere Aufgabe, als sie ihr von allen denen gestellt zu werden pflegt, die dieselbe als eine wissenschaftliche ansehen. Von den grossen Philosophen der Vergangenheit gibt es kaum einen, der in Fechners Schriften seltener genannt wird als Kant. Von der Forderung Kants, die seitdem ein Axiom der wissenschaftlichen Philosophie geblieben ist, ehe man ?ber das Wesen der Dinge selbst irgend etwas aussage, m?sse vor allem die F?higkeit unseres Erkenntnisverm?gens zu solchen Aussagen gepr?ft werden, von dieser Forderung ist Fechners Philosophie v?llig unber?hrt geblieben. Man w?rde sich in ihr vergeblich nach etwas umsehen, was als Erkenntnistheorie oder als Ethik im wissenschaftlichen Sinne, als eine kritische Untersuchung der Prinzipien des menschlichen Handelns, angesprochen werden k?nnte. Darum w?rde man aber auch diese Philosophie mit einem falschen Massstabe messen, wenn man den der wissenschaftlichen Philosophie an sie anlegen wollte. Dies will sie grunds?tzlich nicht sein. Vielmehr besteht sie ebensowohl in einer Umdeutung der religi?sen Glaubensinhalte wie in einer Erg?nzung der wissenschaftlichen Ergebnisse, wobei jene Umdeutung und diese Erg?nzung in einer Weise vorgenommen werden sollen, dass sich Glaube und Wissen zu einer einzigen, in sich harmonischen, den Wissenstrieb wie das Gl?cksbed?rfnis des Menschen befriedigenden Weltanschauung vereinigen. Darum ist Fechners Philosophie wesentlich Religionsphilosophie oder, vielleicht noch treffender ausgedr?ckt, Theodizee. Aber sie ist keine Theodizee im Leibnizschen Sinne. Sie macht nicht den Versuch, das christliche Dogmensystem mit einer zun?chst unabh?ngig von ihr entstandenen Philosophie in Einklang zu bringen. Dem Dogma steht Fechner vollkommen frei gegen?ber. Es ist ihm eine H?lle, die den religi?sen Kern des christlichen Glaubens h?ufiger verbirgt als sch?tzt. Um so mehr gilt ihm dieser Kern selbst als ein unver?usserliches Gut der Menschheit.
Man wird nach allem dem Fechner recht geben m?ssen, wenn er den Namen eines Phantasten ablehnt. In der Tat, seine Philosophie ist phantasievoll, aber phantastisch im Sinne eines die Wirklichkeit willk?rlich ver?ndernden Spieles der Phantasie ist sie nicht. Freilich bietet sie ?berall blosse Denkm?glichkeiten. Mehr zu leisten macht sie sich aber auch nicht anheischig. Die Rechtfertigung dieses Standpunktes sieht eben Fechner darin, dass der Glaube ?berhaupt nicht ein abgesondertes Reich neben dem Wissen sei, sondern dass er mitten in dieses hineinreiche, zur Verbindung und Erg?nzung seiner Bestandteile unentbehrlich sei. Wenn wir annehmen, dass andere Menschen ein Bewusstsein in sich tragen, ?hnlich dem unsern, oder dass in fernen R?umen und Zeiten des Weltalls nicht weniger wie in der uns umgebenden Welt das Gesetz der Kausalit?t gelte, so seien auch solche f?r die Wissenschaft unentbehrliche Voraussetzungen im Grunde nur eine Sache des Glaubens. Vollends die Annahmen ?ber die Materie und ihre Kr?fte, ?ber die allgemeinsten Gesetze der Natur und des geistigen Lebens, sie verraten sich schon dadurch als Glaubenss?tze, dass in ihnen keineswegs irgendeine Einm?tigkeit erzielt ist. Manche von ihnen h?lt man offenbar nur darum f?r gewiss, weil man sich an sie gew?hnt hat. Bei diesem Punkte setzt nun Fechners Philosophie ein. Er verlangt, dass man zwischen dem eigentlichen Wissen und dem blossen Glauben streng unterscheide und dass man nicht Glaubensinhalte deshalb schon als wahr annehme, weil sie uns ?berliefert oder in allgemeiner Geltung sind. Vielmehr, so unentbehrlich der Glaube sei, um das Wissen zu erg?nzen, so k?nne doch nur dies als das Kriterium eines berechtigten Glaubens angesehen werden, dass er eine solche Erg?nzung in befriedigender Weise zustande bringe. Dieses Kriterium versagt nun nach seiner festen ?berzeugung bei den Glaubensinhalten der gew?hnlichen Weltansicht, wie sie von der heutigen Wissenschaft sanktioniert ist. Er sieht es dagegen in vollem Masse erf?llt bei seiner eigenen Weltansicht, die in den wesentlichsten Beziehungen die Umkehrung jener ist. Es ist das Bewusstsein dieses Gegensatzes, verbunden mit dem festen Glauben an den begl?ckenden Inhalt seiner Lehre, was Fechners philosophischen Schriften einen eigent?mlichen Reiz verleiht. Er will nicht bloss durch Argumente ?berzeugen, sondern er hat etwas von dem Geiste eines Propheten in sich, der die Menschheit von eingewurzelten Irrt?mern befreien und sie des Gl?ckes der neuen Gottes- und Welterkenntnis teilhaftig machen m?chte, die sich ihm selbst offenbart hat.
Erstes Kapitel
Der Mensch lebt auf der Erde nicht einmal, sondern dreimal. Seine erste Lebensstufe ist ein steter Schlaf, die zweite eine Abwechselung zwischen Schlaf und Wachen, die dritte ein ewiges Wachen.
Auf der ersten Stufe lebt der Mensch einsam im Dunkel; auf der zweiten lebt er gesellig aber gesondert neben und zwischen andern in einem Lichte, das ihm die Oberfl?che abspiegelt, auf der dritten verflicht sich sein Leben mit dem von andern Geistern zu einem h?hern Leben in dem h?chsten Geiste, und schaut er in das Wesen der endlichen Dinge.
Auf der ersten Stufe entwickelt sich der K?rper aus dem Keime und erschafft sich seine Werkzeuge f?r die zweite; auf der zweiten entwickelt sich der Geist aus dem Keime und erschafft sich seine Werkzeuge f?r die dritte; auf der dritten entwickelt sich der g?ttliche Keim, der in jedes Menschen Geiste liegt und schon hier in ein f?r uns dunkles, f?r den Geist der dritten Stufe tageshelles Jenseits durch Ahnung, Glaube, Gef?hl und Instinkt des Genius ?ber den Menschen hinausweist.
Der ?bergang von der ersten zur zweiten Lebensstufe heisst Geburt; der ?bergang von der zweiten zur dritten heisst Tod.
Der Weg, auf dem wir von der zweiten zur dritten Stufe ?bergehen, ist nicht finstrer als der, auf dem wir von der ersten zur zweiten gelangen. Der eine f?hrt zum ?ussern, der andere zum innern Schauen der Welt.
Wie aber das Kind auf der ersten Stufe noch blind und taub ist f?r allen Glanz und alle Musik des Lebens auf der zweiten und seine Geburt aus dem warmen Mutterleibe ihm hart ankommt und es schmerzt, und wie es einen Augenblick in der Geburt gibt, wo es die Zerst?rung seines fr?heren Daseins als Tod f?hlt, bevor noch das Erwachen zum ?ussern neuen Sein stattfindet, so wissen wir in unserm jetzigen Dasein, wo unser ganzes Bewusstsein noch im engen K?rper gebunden liegt, noch nichts vom Glanze und der Musik und der Herrlichkeit und Freiheit des Lebens auf der dritten Stufe und halten leicht den engen dunkeln Gang, der uns dahin f?hrt, f?r einen blinden Sack, aus dem kein Ausgang sei. Aber der Tod ist nur eine zweite Geburt zu einem freiern Sein, wobei der Geist seine enge H?lle sprengt und liegen und verfaulen l?sst, wie das Kind die seine bei der ersten Geburt.
Danach wird alles, was uns mit unsern jetzigen Sinnen ?usserlich und gleichsam nur aus der Ferne nahe gebracht wird, in seiner Innerlichkeit von uns durchdrungen und empfunden werden. Der Geist wird nicht mehr vor?berstreifen am Berge und Grase, er wird nicht mehr, umgeben von der ganzen Wonne des Fr?hlings, doch von der Wehmut gequ?lt werden, dass das alles ihm nur ?usserlich bleibt, sondern er wird Berg und Gras durchdringen und jenes St?rke und dessen Lust im Wachsen f?hlen; er wird sich nicht mehr abm?hen, durch Worte und Geb?rde einen Gedanken in andern zu erzeugen, sondern in der unmittelbaren Einwirkung der Geister aufeinander, die nicht mehr durch die K?rper getrennt, sondern durch die K?rper verbunden werden, wird die Lust der Gedankenzeugung bestehen; er wird nicht ?usserlich den zur?ckgelassenen Lieben erscheinen, sondern er wird in ihren innersten Seelen wohnen, als Teil derselben, in ihnen und durch sie denken und handeln.
Zweites Kapitel
Das Kind im Mutterleibe hat bloss einen K?rpergeist, den Bildungstrieb. Die Sch?pfung und Entwickelung der Gliedmassen, womit es aus sich herausw?chst, sind seine Handlungen. Es hat noch nicht das Gef?hl, dass diese Glieder sein Eigentum sind, denn es gebraucht sie nicht und kann sie nicht gebrauchen. Ein sch?nes Auge, ein sch?ner Mund sind ihm bloss sch?ne Gegenst?nde, die es geschaffen, unwissend, dass sie einst dienstbare Teile seines Selbst sein werden. Sie sind f?r eine folgende Welt gemacht, wovon das Kind noch nichts weiss; es st?sst sie aus verm?ge eines ihm selbst dunkeln Triebes, der nur in der Organisation der Mutter klar begr?ndet liegt. Aber so, wie das Kind zur zweiten Lebensstufe reif, die Organe seines bisherigen Schaffens abstreift und dahinten l?sst, sieht es sich pl?tzlich als selbstkr?ftige Einheit aller seiner Sch?pfungen. Dieses Auge, dieses Ohr, dieser Mund sind jetzt ihm zugeh?rig, und wenn es erst nach dunkelem eingebornen Gef?hle dieselben schuf, so lernt es jetzt deren k?stlichen Gebrauch kennen. Die Welt des Lichts, der Farben, der T?ne, der D?fte, des Geschmacks und Gef?hls gehen ihm erst jetzt in den dazu erschaffenen Werkzeugen auf, wohl ihm, wenn es sie brauchbar und t?chtig schuf.
Das Verh?ltnis der ersten Stufe zur zweiten wird gesteigert wiederkehren im Verh?ltnisse der zweiten zur dritten. Unser ganzes Handeln und Wollen in dieser Welt ist eben so nur berechnet, uns einen Organismus zu schaffen, den wir in der folgenden Welt als unser Selbst erblicken und brauchen sollen. Alle geistigen Wirkungen, alle Folgen der Kraft?usserungen, die bei Lebzeiten eines Menschen von ihm ausgehen und sich durch die Menschenwelt und Natur hindurchziehen, sind schon durch ein geheimes, unsichtbares Band miteinander verbunden, sie sind die geistigen Gliedmassen des Menschen, die er bei Lebzeiten treibt, verbunden zu einem geistigen K?rper, zu einem Organismus von rastlos weitergreifenden Kr?ften und Wirkungen, deren Bewusstsein noch ausser ihm liegt und die er daher, obwohl untrennbar mit seinem jetzigen Sein zusammengesponnen, doch nur im Ausgangspunkte von demselben f?r sein erkennt. Im Augenblick des Todes aber, wo sich der Mensch von den Organen scheidet, an welche seine schaffende Kraft hier gekn?pft war, erh?lt er auf einmal das Bewusstsein alles dessen, was als Folge seiner fr?hern Lebens?usserungen in der Welt von Ideen, Kr?ften, Wirkungen fortlebt, fortwirkt und, als #einem# Quell organisch entflossen, auch noch seine organische Einheit in sich tr?gt, die aber nun lebendig, selbstbewusst, selbstkr?ftig wird und in der Menschheit und Natur mit eigener individueller Machtvollkommenheit nach eigener Bestimmung waltet.
Was irgend jemand w?hrend seines Lebens zur Sch?pfung, Gestaltung oder Bewahrung der durch die Menschheit und Natur sich ziehenden Ideen beigetragen hat, das ist sein unsterblicher Teil, der auf der dritten Stufe noch fortwirken wird, wenn auch der Leib, an den die wirkende Kraft auf der zweiten gekn?pft war, lange verfault ist. Was Millionen gestorbener Menschen geschaffen, gehandelt, gedacht haben, ist nicht mit ihnen gestorben, noch wird es wieder zerst?rt von dem, was die n?chsten Millionen schaffen, handeln, denken, sondern es wirkt in diesen fort, entwickelt sich in ihnen selbstlebendig weiter, treibt sie nach einem grossen Ziele, das sie selbst nicht sehen.
Freilich erscheint uns dieses ideale Fortleben nur als eine Abstraktion und das Fortwirken des Geistes der gestorbenen Menschen in den Lebenden nur als ein leeres Gedankending. Aber nur darum erscheint es uns so, weil wir keine Sinne haben, die Geister auf der dritten Stufe in ihrem wahren, die Natur erf?llenden und durchdringenden Sein zu erfassen, bloss die Ankn?pfungspunkte ihres Daseins an unseres k?nnen wir erkennen, den Teil, mit dem sie in uns hineingewachsen sind und der uns eben unter der Form jener Ideen erscheint, die sich von ihnen in uns fortgepflanzt haben.
Ob der Wellenkreis, den ein versinkender Stein im Wasser hinterliess, um jeden Stein, der noch daraus hervorragt, durch seinen Anprall einen neuen Wellenkreis erregt, bleibt es doch ein in sich zusammenh?ngender Kreis, der alle erregt und in seinem Umfang tr?gt; die Steine aber wissen nur um die Zerst?ckelung der Umfangskreise. Wir sind solche unwissende Steine, nur dass wir, ungleich festen Steinen, selbst jeder schon im Leben einen zusammenh?ngenden Kreis von Wirkungen um uns schlagen, der sich nicht bloss um andere, sondern in andere hinein verbreitet.
In der Tat schon w?hrend seiner Lebzeiten w?chst jeder Mensch mit seinen Wirkungen in andere hinein durch Wort, Beispiel, Schrift und Tat. Schon als Goethe lebte, trugen Millionen Mitlebende Funken seines Geistes in sich, an denen neue Lichter entbrannten; schon als Napoleon lebte, drang seines Geistes Kraft in fast die ganze Mitwelt ein; als beide starben, starben diese Lebenszweige, die sie in die Mitwelt getrieben, nicht mit; bloss die Triebkraft neuer diesseitiger Zweige erlosch, und das Wachstum und die Fortentwickelung dieser von #einem# Individuum ausgegangenen, in ihrer Gesamtheit #ein# Individuum wieder bildenden Ausgeburten geschieht jetzt mit einem gleichen inwohnenden, von uns freilich nicht zu erfassenden Selbstbewusstsein, als fr?her ihr erstes Hervortreiben. Noch leben ein Goethe, ein Schiller, ein Napoleon, ein Luther unter uns, in uns als selbstbewusste, schon h?her als bei ihrem Tode entwickelte, in uns denkende und handelnde, Ideen zeugende und fortentwickelnde Individuen, jeder nicht mehr eingeschlossen in einen engen Leib, sondern ergossen durch die Welt, die sie bei Lebzeiten bildeten, erfreuten, beherrschten, und weit hinausreichend mit ihrem Selbst ?ber die Wirkungen, die wir noch von ihnen sp?ren.
Das gr?sste Beispiel eines m?chtigen Geistes, der noch in der Nachwelt fortlebt und fortwirkt, haben wir an Christo. Es ist nicht ein leeres Wort, dass Christus in seinen Bekennern lebe; jeder echte Christ tr?gt ihn nicht bloss vergleichungsweise, sondern wahrhaft lebendig in sich; jeder ist seiner teilhaftig, der in seinem Sinne handelt und denkt, denn eben nur Christi Geist wirkt in ihm dieses Handeln und Denken. Er hat sich ausgebreitet durch die ganzen Glieder seiner Gemeinde, und alle h?ngen durch seinen Geist zusammen wie die ?pfel eines Stammes, wie die Reben eines Weinstocks.
>>Denn gleich wie #ein# Leib ist und hat doch viele Glieder, alle Glieder aber #eines# Leibes, wiewohl ihrer viele sind, sind sie doch #ein# Leib, also auch Christus<< .
Aber nicht bloss die gr?ssten Geister, sondern jeder t?chtige Mensch erwacht in der folgenden Welt mit einem selbstgeschaffenen, eine Einheit unendlicher geistiger Sch?pfungen, Wirkungen, Momente in sich befassenden Organismus, der einen gr?ssern oder kleinern Umfang erf?llen und mehr oder weniger Fortentwickelungskraft haben wird, je nachdem der Geist des Menschen selbst bei Lebzeiten weiter und kr?ftiger um sich griff. Wer aber hier an der Scholle klebte und seinen Geist nur brauchte, seine Materie zu bewegen, zu n?hren und zu vergn?gen, von dem wird auch nur ein bedeutungsloses Wesen ?brigbleiben. Und so wird der Reichste der ?rmste werden, wenn er sein Geld nur austut, um seine Kraft zu sparen, und der ?rmste der Reichste, wenn er seine Kraft austut, sein Leben redlich zu gewinnen. Denn was jeder hier austut, wird er dort haben, und das Geld dort nur gelten, was es des Geltenden geschaffen.
Die R?tsel unsers jetzigen Geisteslebens, der Durst nach Erforschung der Wahrheit, die uns zum Teil hier nichts frommt, das Streben jedes rechten Geistes, Werke zu schaffen, die bloss der Nachwelt zugute kommen, das Gewissen mit der Reue, das uns eine unergr?ndliche Angst wegen schlechter Handlungen einpflanzt, die uns doch hier keine Nachteile bringen, gehen aus ahnenden Vorgef?hlen hervor, was uns alles dies in jener Welt eintragen wird, wo selbst die Frucht unsrer kleinsten und verborgensten T?tigkeit uns als ein Teil unseres Selbst anheimf?llt.
Das ist die grosse Gerechtigkeit der Sch?pfung, dass jeder sich die Bedingungen seines zuk?nftigen Seins selbst schafft. Die Handlungen werden dem Menschen nicht durch ?usserliche Belohnung oder Strafen vergolten; es gibt keinen Himmel und keine H?lle im gew?hnlichen Sinne der Christen, Juden und Heiden, wohin die Seele nach dem Tode k?me; sie macht weder einen Sprung aufw?rts noch einen Fall abw?rts, noch einen Stillstand; sie zerplatzt nicht, sie zerfliesst nicht in das Allgemeine; sondern nachdem sie die grosse Stufenkrankheit, den Tod, ?berstanden, entwickelt sie sich nach der unwandelbaren, jede sp?tere Stufe ?ber dem Grunde der fr?heren aufbauenden Folgerichtigkeit der Natur auf der Erde ruhig weiter fort in einem und zu einem h?heren Sein; und je nachdem der Mensch gut oder schlecht, edel oder gemein gehandelt, fleissig oder m?ssig gewesen, wird er im folgenden Leben einen gesunden oder kranken, einen sch?nen oder h?sslichen, einen starken oder schwachen Organismus als sein Eigentum finden, und seine freie T?tigkeit in dieser Welt wird seine Stellung zu den andern Geistern, seinen Schicksalsweg, seine Anlagen und Talente f?r das weitere Fortschreiten in jener Welt bestimmen.
Darum seid r?stig und wacker. Denn wer hier langsam geht, wird dort lahm gehen, und wer seine Augen nicht auftut, wird dort ein bl?des Gesicht haben, und wer Falschheit und Bosheit ?bt, wird seine Disharmonie mit dem Chor der wahren und guten Geister als Schmerz f?hlen, der ihn noch in jener Welt treiben wird, das ?bel zu bessern und zu heilen, was er in dieser verschuldet, und ihn nicht Rast und Ruhe finden lassen wird, bis er auch seine kleinste und letzte ?beltat abgestreift und abgeb?sst. Und wenn die andern Geister schon lange in Gott ruhen, oder vielmehr leben als Teilhaber seiner Gedanken, wird er noch umgetrieben werden im Tr?bsal und in der Wandelbarkeit des Lebens auf der Erde, und sein Seelen?bel wird die Menschen plagen mit Ideen des Irrtums und Aberglaubens, sie f?hren zu Laster und Torheiten, und indem er selbst dahinten bleibt auf seinem Wege in der dritten Welt zur Vollendung, wird er auch sie, in denen er fortlebt, zur?ckhalten auf ihrem Wege in der zweiten zur dritten.
Wie lange aber auch das Unwahre, B?se und Gemeine noch fortwirken und um seinen Bestand mit dem Wahren, Sch?nen, Rechten ringen m?ge, es wird zuletzt durch dessen immer wachsende Macht bezwungen, durch seine eigenen mit wachsender Kraft zur?ckschlagenden Folgen vernichtet werden, und so wird nichts von aller L?ge, aller Bosheit, allem Schmutz in der Seele des Menschen endlich ?brigbleiben. Nur das ist der ewige unverg?ngliche Teil des Menschen, was an ihm wahr, sch?n und gut ist. Und wenn nur ein Senfkorn davon in ihm ist -- in wem aber keines w?re, der w?re nicht --, so wird es zuletzt gereinigt von Spreu und Schlacken durch das, nur den B?sen qu?lende, Fegefeuer des Lebens auf der dritten Stufe ?brigbleiben und, wenn auch sp?t, noch zum herrlichen Baume wachsen k?nnen.
Freut euch auch, ihr, deren Geist hier gest?hlt ist durch Tr?bsal und Schmerz, euch wird die ?bung zugute kommen, die hier im wackeren Kampfe mit den Hindernissen gegen euer Fortschreiten gefunden, und kr?ftiger geboren in das neue Dasein, werdet ihr rascher und freudiger einholen, was euer Geschick euch hier vers?umen liess.
Drittes Kapitel
Der Mensch verbraucht viele Mittel zu #einem# Zwecke; Gott dient #ein# Mittel zu vielen Zwecken.
Die Pflanze denkt, sie sei bloss f?r sich da, zu wachsen, im Winde sich zu schaukeln, Licht und Luft zu trinken, D?fte und Farben zu bereiten f?r ihren eigenen Schmuck, mit K?fern und Bienen zu spielen; -- sie ist auch f?r sich da, aber zugleich ist sie nur eine Pore der Erde, worin sich Licht, Luft und Wasser begegnen und verwickeln in Prozessen, wichtig f?r das ganze Erdenleben; sie ist da, um f?r die Erde auszud?nsten, zu atmen, ihr ein gr?nes Kleid zu weben und Menschen und Tieren Stoff zu Nahrung, Kleidung und W?rme darzubieten.
Der Mensch denkt, er sei bloss f?r sich da, sich zu vergn?gen, zu wirken und zu schaffen f?r sein eignes leibliches und geistiges Wachstum; -- er ist auch f?r sich da, aber zugleich ist sein Leib und Geist nur eine Wohnung, worein h?here fremde Geister eintreten, sich verwickeln und entwickeln und allerlei Prozesse untereinander treiben, die zugleich das F?hlen und Denken des Menschen sind und ihre h?here Bedeutung f?r die dritte Lebensstufe haben.
Des Menschen Geist ist ununterscheidbar zugleich sein Eigentum und das Eigentum jener h?heren Geister, und was darin vorgeht, geh?rt stets beiden zugleich an, aber auf verschiedene Weise.
Gleichwie in dieser Figur, die kein #Abbild#, sondern nur ein Symbol oder #Gleichnis# sein soll, der in der Mitte stehende bunte sechsstrahlige Stern als ein Selbst?ndiges, seine innere Einheit in sich Tragendes, betrachtet werden kann, dessen Strahlen alle von seinem Mittelpunkt abh?ngig und einheitlich dadurch verkn?pft sind, anderseits aber doch wieder zusammengeflossen erscheint aus der Verkettung der sechs einfach gef?rbten Kreise, deren jeder auch seine innere Einheit f?r sich hat, und wie jeder Strahl desselben sowohl ihm selbst als den Kreisen, durch deren Ineinandergreifen er entsteht, angeh?rt, so ist es mit der menschlichen Seele.
Der Mensch weiss oft nicht, woher ihm seine Gedanken kommen, es f?llt ihm etwas ein; es wandelt ihn eine Sehnsucht, eine Bangigkeit oder Lust an, von der er sich keine Rechenschaft zu geben vermag; es dr?ngt ihn eine Macht zu handeln oder es mahnt ihn eine Stimme davon ab, ohne dass er sich eines eignen Grundes bewusst ist. Das sind Anwandlungen von Geistern, die in ihn hineindenken, in ihn hineinhandeln von einem andern Mittelpunkte aus, als seinem eignen. Noch augenf?lliger werden ihre Wirkungen in uns, wenn in abnormen Zust?nden das eigentlich gegenseitige Abh?ngigkeitsverh?ltnis zwischen ihnen und uns sich zu ihren Gunsten entschieden hat, so dass wir nur noch passiv aufnehmen, was uns von ihnen zufliesst, ohne R?ckwirkung von unserer Seite.
Solange aber der menschliche Geist wach und gesund ist, ist er nicht das willenlose Spiel oder Produkt der Geister, die in ihn hineinwachsen oder aus denen er zusammengewachsen erscheint; sondern das, was ebendiese Geister verkn?pft, der unsichtbare urlebenskr?ftige Mittelpunkt voll geistiger Anziehungskraft, in den alle zusammenstr?men, in dem sich alle kreuzen und durch wechselseitigen Verkehr miteinander die Gedanken zeugen, dieser ist nicht erst durch die Kreuzung der Geister entstanden, sondern ist dem Menschen als sein Ureigentum bei der Zeugung eingeboren; und der freie Wille, die Selbstbestimmung, das Selbstbewusstsein, die Vernunft und der Grund aller geistigen Verm?gen liegen hierin enthalten. Aber alles das liegt bei der Geburt noch darin wie in einem unaufgeschlossenen Keime, erst harrend der Entwickelung zum Organismus voll lebensvoller individueller Wirklichkeit. Sowie der Mensch in das Leben getreten ist, sp?ren es die fremden Geister und dr?ngen sich von allen Seiten heran und suchen seine Kraft zu der ihrigen zu machen, um durch sie ein Moment ihrer selbst zu verst?rken, aber indem ihnen dies gelingt, wird zugleich dies Moment Eigentum des Menschengeistes selbst, wird ihm eingebildet und tr?gt zu seiner Entwickelung bei.
Die in den Menschen eingewachsenen fremden Geister sind ebensowohl, obschon in anderer Weise, dem Einflusse des menschlichen Willens unterworfen, als der Mensch von fremden Geistern abh?ngig ist; er kann ebensowohl aus der Mitte seines geistigen Seins Neues in die in ihm verkn?pften Geister hineingeb?ren, als diese auf sein Innerstes bestimmend einwirken k?nnen; aber in dem harmonisch entwickelten Geistesleben hat kein Wille die Obermacht ?ber den andern. Da jeder fremde Geist nur einen Teil seines Selbst mit dem einzelnen Menschen in Gemeinschaft hat, so kann der Wille des einzelnen Menschen nur einen anregenden Einfluss auf ihn haben, der mit seinem ganzen ?brigen Teile ausser dem Menschen liegt; und da jeder menschliche Geist eine Gemeinschaft sehr verschiedener fremder Geister in sich schliesst, so kann der Wille eines einzelnen darunter auch nur einen anregenden Einfluss auf den ganzen Menschen haben, und nur, wenn der Mensch mit freier Willk?r sich ganz seines Selbst an einzelne Geister ent?ussert, wird er der F?higkeit verlustig, sie zu bemeistern.
Nicht alle Geister k?nnen unterschiedslos in derselben Seele zur Einheit sich verkn?pfen; darum streiten sich die guten und die b?sen, die wahren und die L?gengeister um den Besitz derselben, und wer im Streite siegt, beh?lt das Feld. Der innere Zwiespalt, der so oft im Menschen Platz hat, ist nichts als dieser Kampf fremder Geister, die seinen Willen, seine Vernunft, kurz sein innerstes Wesen f?r sich gewinnen wollen. Wie der Mensch die Einigung der in ihm wohnenden Geister empfindet als Ruhe, Klarheit, Harmonie und Sicherheit seiner selbst, empfindet er ihren Kampf in sich als Unruhe, Zweifel, Schwanken, Verwirrung und Entzweiung seines Innern. Aber nicht als m?heloser Preis oder tr?ge Beute f?llt er den st?rkeren Geistern in diesem Streite anheim, sondern mit dem Quell selbstt?tiger Kraft im Mittelpunkte seines Wesens steht er zwischen den entgegenstrebenden Kr?ften inne, die ihn an sich ziehen wollen, und streitet mit f?r welchen Teil er will, und vermag so den Sieg auch f?r den schw?chern Antrieb zu entscheiden, indem er ihm seine Kraft gegen den st?rkeren beigesellt. So bleibt das Selbst des Menschen inmitten des Geisterstreites ungef?hrdet, solange er sich die angeborene Freiheit seiner Kraft bewahrt und nicht m?de wird, sie zu gebrauchen. F?llt er dennoch so oft den b?sen Geistern anheim, so ist es darum, weil die Kraftentwickelung aus seinem Innern mit M?hseligkeit verbunden ist; und so reicht, um b?se zu werden, oft hin, nur faul und l?ssig zu sein.
Je besser der Mensch schon ist, um so leichter wird es ihm, noch besser zu werden, und je schlechter er ist, um so leichter verdirbt er ganz und gar. Denn der gute Mensch hat schon viel gute Geister in sich aufgenommen, die sich nun mit ihm verb?nden gegen die zur?ckgebliebenen und die neu andr?ngenden b?sen Geister, und ihm die Kraftentwickelung aus seinem Innern ersparen. Der Gute tut das Gute ohne M?he; seine Geister tun es f?r ihn; der Schlechte muss aber erst aus innerer Kraft alle b?sen Geister d?mpfen und ?berwinden, die ihm dabei entgegenstreben.
Zudem sucht und kn?pft sich Verwandtes an Verwandtes und flieht sein Gegenteil, wenn es dasselbe nicht zwingt. Die guten Geister in uns locken die guten Geister ausser uns, und die b?sen Geister in uns das B?se ausser uns. Gern kehren die reinen Geister in eine reine Seele ein, und an dem B?sen in uns fasst uns das B?se ausser uns. Haben die guten Geister erst in unserer Seele ?berhand genommen, so flieht bald von selbst auch der letzte Teufel, der noch darin zur?ckgeblieben ist, es ist ihm in der guten Gesellschaft nicht geheuer; und so wird die Seele guter Menschen eine reine himmlische Wohnung f?r selige darin beieinander wohnende Geister. Aber auch die guten Geister, wenn sie verzweifeln, den ?berm?chtig gewordenen b?sen eine Seele abzustreiten, ?berlassen sie ihnen allein, und so wird sie zuletzt zu einer H?lle, einem Orte bloss f?r die Qualen der Verdammten. Denn die Pein des Gewissens und die innere Zerst?rung und Ruhelosigkeit in der Seele der B?sen sind Schmerzen, welche nicht diese allein, sondern mit noch bitterem Wehe die verdammten Geister in ihnen f?hlen.
Viertes Kapitel
Indem die h?heren Geister nicht bloss in einzelnen Menschen wohnen, sondern indem jeder sich in mehrere hineinverzweigt, sind sie es, die diese Menschen auf geistige Weise verkn?pfen, sei es zu #einer# Form des Glaubens, oder #einer# Wahrheit, #einer# moralischen oder politischen Bestrebung. Alle Menschen, die irgendeine geistige Gemeinschaft miteinander haben, geh?ren zum Leibe eines und desselben Geistes zusammen und gehorchen der Idee, die von ihm in sie eingegangen ist, wie zusammengeh?rige Glieder. Oft lebt eine Idee in einem ganzen Volke auf einmal, oft wird eine Masse Menschen zu einer und derselben Tat begeistert: das ist ein m?chtiger Geist, der sie alle ?berkommt, in alle epidemisch hineinstrahlt. Freilich nicht bloss durch die Geister der Toten geschehen diese Verkn?pfungen, sondern unz?hlige neugeborene Ideen wirken von den Lebenden in die Lebenden hinein; aber alle diese Ideen, die vom Lebenden in die Welt gehen, sind ja schon Glieder seines k?nftigen geistigen Organismus.
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