Read Ebook: Transatlantische Reiseskizzen und Christopherus Bärenhäuter. Erstes Bändchen. by Sealsfield Charles
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Ebook has 537 lines and 36727 words, and 11 pages
>>Bald werden wir keinen Fensterrahmen mehr einsetzen lassen k?nnen, so wachsen sie uns bereits ?ber die K?pfe. Und diese Miss Fanny Wright...<<
Die Dame stiess einen Ausdruck des Entsetzens aus; sie fasste sich jedoch wieder, und sprach:
>>Nein, Sie sind doch unser alter Hausfreund, und ich hoffe, Sie werden<<...
>>Apropos,<< unterbrach sie ihr liebender Gatte. >>Wie ist Ihre Baumwollernte ausgefallen? Sie k?nnten sie an mich spediren. Wie viele Ballen?<<
Hundert und einige Dutzend F?sser Tabak.
Was das betrifft, so habe ich das Capital in H?nden, fuhr ich nachl?ssig fort, die hundert Ballen um noch hundert zu vermehren.
>>Zweihundert! zweihundert!<< des Mannes Augen funkelten beif?llig. >>Das ginge, das w?re nicht ?bel. Ja, Arthurine ist ein liebes M?dchen! Nun, theurer Mister Howard! wollen sehen. Ja, ja! Sie kommen doch jeden Abend -- ganz ungenirt -- Arthurine, wissen Sie, sieht es gerne.<<
Und Mistress Bowsends und Mister Bowsends? fragte ich.
>>Sind es ganz zufrieden,<< l?chelten die Beiden, >>machen Sie nur bald.<<
Ja, versetzte der Gute mit einem seltsamen Gedankensprunge, Moreland kaut ja auch.
Ja, aber der hat f?nf Mal hunderttausend Dollars, und die vers?ssen das Gift.
Ach! seufzte er.
Den Muth nicht verloren! rief ich ihm zu, Bowsends ist reich.
Der Mann sch?ttelte den Kopf. Zwei Mal hunderttausend sagt die Welt; aber morgen sind es nicht mehr zwanzig. Du kennst unsere Newyorker. Der Aufwand ist gross, und hat er die T?chter los, so fallirt er vielleicht in acht Tagen.
Ersteht aber wieder um desto glorreicher im n?chsten Jahre, tr?stete ich ihn.
Ja, wenn das noch w?re, meinte der Yankee.
Je nun, mit H?lfe eines so zarten Gewissens, wie das deinige, wird es ihm nicht fehlen, versetzte ich lachend. Unterdessen nimmst du die schmachtende Margareth, und theilst mit deinen Mitb?rgern das beneidenswerthe Loos, mit der blechernen B?chse oder dem weiss geflochtenen Korbe dich morgens auf dem Greenwich-Markte zu ergehen, und deiner unterdessen sanft schlummernden Gattin die Kartoffeln und gesalzenen Mackarels vor den Theetisch zu legen, wof?r dir dann ihre sch?ne Hand eine Schale Bohea einzuschenken sich herablassen wird; das ist ein Antidote gegen die Dispepsia.
Du bist boshaft, sprach der arme Staunton.
Und du nicht klug. Einem jungen Advokaten, wie du, stehen hundert H?user offen.
Und so dir.
Ja, da hast du Recht.
Und dann habe ich den Vortheil, dass mich das M?dchen liebt.
Mich lieben der Pa und die Ma und das M?dchen.
Hast du f?nf Mal hunderttausend Dollars?
Nein.
Armer Howard! lachte er.
Hol dich der Teufel! lachte ich dazu.
Wir hatten so ein recht angenehmes Viertelst?ndchen verplaudert, als von der Greenwichstrasse eine Kutsche herauffuhr, in der ein Personnage sass, die ich zu kennen glaubte. So eben war eines der Philadelphia-Dampfboote angekommen. Ich trat vor. Halt! rief es -- Halt! rief ich, und st?rzte auf den Wagenschlag zu. Es war Richard, mein Jugend-, Schul- und Collegien-Freund und Nachbar obendrein, zwanzig Meilen von mir geboren, hundert und siebenzig von mir wohnend. Ich nahm vom guten Staunton Abschied, setzte mich in den Wagen, und wir rollten durch Broadway hinauf dem American Hotel zu.
Aber um's Himmels willen, George! rief mein Freund, als wir uns in dem ihm so eben angewiesenen Zimmer befanden, was machst du hier? Hast du deine Freunde, dein Haus, deinen Hof so ganz vergessen? Eilf Monate sitzt er da.
Und macht die Cour, und ist keinen Schritt weiter, als am ersten Tage, fiel ich ein.
Also ist es wahr, was das Ger?cht sagt, dass du bei Bowsends geangelt bist? Armer Junge! sage mir um aller T....l willen, was du wohl mit dem P?ppchen machen willst, die nicht einmal Geduld hat, einen Roman von Cooper durchzulesen, die schon in ihrem zw?lften Jahre Tom Moore und Byron, Don Juan, vielleicht ausgenommen, auswendig wusste? Die Geographie und die Globen, Astronomie und Cuvier und die Cartons von Raphael bis ?ber den Hals studirt, und, so wahr ich lebe, nicht weiss, ob ein Hammels-Cotelette vom Rinde oder Schweine herr?hrt; die den Thee wie Blumenkohl absieden, und die Eier im deutschen Sauerkraut einmachen wird.
Und vor jeder Nadel Zuckungen bek?mmt; -- das r?hrt aber vom Gebl?te her, setzte ich hinzu. Aber das Kochen und Absieden wird sie bleiben lassen.
Die nicht weiss, fuhr er fort, ob die W?sche gekocht oder gebraten werden muss.
Und singt, wie ein Engel, wenn sie n?mlich nicht den Schnupfen hat, und spielt wie der Teufel, und tanzt wie besessen.
Ja das wird dich fett machen, meinte er. Ich kenne die Familie; Vater und Mutter sind die Erb?rmlichsten.
Halt ein! rief ich, sie sind um kein Haar besser, noch schlechter, als der Rest.
Ja, da hast du Recht.
Wohl denn! Um sechs Uhr habe ich versprochen, zum Thee zu kommen. Willst du mit? Ich f?hre dich auf.
Kenne sie -- kenne sie. Ich gehe unter der Bedingung, dass du nach drei Tagen mit mir Newyork verl?sst.
Wenn ich nicht heirathe, bemerkte ich.
Verdammter Narr! rief er.
Walter Scott! rief sie mit lieblich verschmelzender Stimme. Ach! der gemeine Mensch weiss auch nicht ein Wort zu sagen, fl?sterte sie mir nach einer Weile zu.
Warten Sie nur, tr?stete ich sie; Sie wissen ja, dass derlei Affairen zuerst immer Jampartien sind. -- Furcht, Bescheidenheit versperren ihm den Mund.
Das M?dchen sah mich an. Sie war bitterb?se. Kalter, herzloser Sp?tter, sagte sie.
Wie konnte ich anders? sie war so empfindsam-albern.
Richard hatte unterdessen mit Bowsends die Conversation begonnen. Der arme Junge, der nicht wusste, dass der Theegeber Adamsmann war, und f?nftausend Dollars in Wetten und Beitr?gen zur Umstimmung des souver?nen Volkswillens verloren, hatte sich beeilt, ihn wissen zu lassen, dass der alte Hickory n?chstens die Hermitage verlassen werde.
Der blutdurstige Backwoodsman, halb Pferd, halb Alligator, unterbrach ihn Mister Bowsends.
Kostet Sie schwer Geld, versetzte Moreland lachend.
Und raucht aus einer Tabakspfeife, wie die vulg?ren Deutschen, f?gte Mistress Bowsends hinzu.
Nun das k?nnte ich eben nicht so vulg?r nennen; der Tabak hat wirklich einen ganz andern Geschmack, sprach der ungl?ckselige Moreland.
Ich stiess ihn mit dem Elbogen in den R?cken.
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