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Read Ebook: Die Reden Gotamo Buddhos. Mittlere Sammlung zweiter Band by Neumann Karl Eugen Translator

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Ebook has 3573 lines and 176880 words, and 72 pages

Anmerkungen zur Transkription #############################

In diesem Text werden fortlaufend Seitenzahlen aus zwei verschiedenen Ausgaben anderer Autoren angegeben. Diese Verweise werden hier am rechten Rand ausserhalb des laufenden Textes wiedergegeben.

Kursive Passagen im Original werden von Unterstrichen umgeben , gesperrter Text dagegen von Tilden . Hochgestellte Symbole werden durch ein vorangehendes Caret-Zeichen repr?sentiert; mehrere Zeichen werden dabei in geschweiften Klammern gruppiert. Tiefgestellte Zeichen werden in geschweifte Klammern gesetzt und mit Hilfe eines vorangestellten Unterstriches versinnbildlicht.

Die Wortformen, die in der Vorrede und einigen Fussnoten einem Wurzelzeichen folgen, stellen die Wortwurzel der erkl?rten Begriffe dar. Diese wurden im Original kursiv gesetzt, in dieser Version werden diese jedoch in normalem Schriftschnitt beispielhaft folgendermassen wiedergegeben: ?.

Der vorliegende Text wurde anhand der 1921 erschienenen Buchausgabe erstellt; Interpunktionsfehler wurden dabei stillschweigend korrigiert. Die Rechtschreibung des Originals wurde beibehalten, sofern es sich nicht um offensichtliche Fehler handelt. Der Fussnotenanker fehlt in dieser Ausgabe und wurde an der in den Fassungen von 1919 und 1922 vorgesehenen Position eingef?gt.

Die folgenden Stellen wurden korrigiert:

S. 354: ,Versamlung' -> ,Versammlung' S. 430: ,K?cc?no' -> ,Kacc?no' S. 462: ,Sahampatin' -> ,Sahampati' S. 479: ,Mant?n?' -> ,Mant???' S. 490: ,N??ij??gho' -> ,N??ija?gho' S. 594: ,Bh?radv?yo' -> ,Bh?radv?jo' S. 597 : ,' -> ,' S. 734 : ,285; 83' -> ,285, 288' S. 738 : ,A??ro' -> ,???ro'

DIE REDEN GOTAMO BUDDHOS

AUS DER MITTLEREN SAMMLUNG MAJJHIMANIK?YO DES P?LI-KANONS

ZUM ERSTEN MAL ?BERSETZT VON KARL EUGEN NEUMANN

ZWEITE AUFLAGE

ZWEITER BAND MITTLERES HALBHUNDERT

ALLE RECHTE VORBEHALTEN COPYRIGHT 1921 BY R. PIPER & CO. / G. M. B. H. / M?NCHEN

INHALT

Seite

DIE MITTLERE SAMMLUNG DER REDEN GOTAMO BUDDHOS

ZWEITER BAND

MITTLERES HALBHUNDERT

SECHSTER THEIL

BUCH DER HAUSV?TER

SIEBENTER THEIL

BUCH DER M?NCHE

ACHTER THEIL

BUCH DER PILGER

NEUNTER THEIL

BUCH DER K?NIGE

ZEHNTER THEIL

BUCH DER PRIESTER

ANMERKUNGEN 661

NACHWEISE. Vom Herausgeber 715

REGISTER 725

VORREDE

Nur indisches? Es hat den Anschein als ob jene Gedanken auch bei uns langsam, langsam merkbar w?rden, zu wirken beg?nnen, kraft ihres unzerst?rbaren Gehaltes. Eine gesammte Umwandlung altererbter Ueberzeugungen und Ansichten wird nun sicherlich kein Teleolog von ihnen erwarten, sowenig wie etwa unsere Missionare dergleichen beim braven Chinesen gew?rtigen d?rfen. Tausendj?hrigen Kulturen, und w?ren sie noch so morsch und ?berlebt, kann man nicht so leicht mit geistigen Mitteln beikommen, nicht von einem Jahrhundert zum anderen, wie dem Papste, schon den Untergang voraussagen: sie altern gern und wohlgemuth weiter. Aber die Gedanken haben keine Eile, langsam, langsam wirken sie durch unermessliche Zeiten und R?ume, in ewiger Jugend. -- Einst fragte mich der Gesandte von Siam am Berliner Hofe, Seine Exzellenz Phya Nond Buri, ob sich denn wirklich, wie man ihm erz?hlt habe, bereits buddhistische Einfl?sse in Europa wahrnehmen liessen: ich entgegnete, ich h?tte nicht eben viel davon gemerkt; da l?chelte er in seiner feinen Weise und sagte, auf ein buddhistisches Volkswort anspielend: >>Nun, wir haben ja Zeit, noch f?nftausend Jahre.<< -- Wir haben mehr Zeit und weniger. Mehr, weil uns die Erde geduldig tr?gt; weniger, weil wir heute den Worten eines Meisters lauschen k?nnen, die aus der Welt des Unsch?nen und Sch?nen hin?bergeleiten, wo es keinen Schein giebt. >>Willkommen sei mir ein verst?ndiger Mann<<, sagt Gotamo, gegen Ende der achtzigsten Rede, >>kein H?uchler, kein Gleissner, ein gerader Mensch; ich f?hr' ihn ein, ich lege die Satzung dar. Der F?hrung folgend wird er in gar kurzer Zeit eben selber merken, selber sehn, dass man also ganz von der Fessel befreit wird, n?mlich von der Fessel des Nichtwissens.<<

~Wien~, Ende 1899.

/KARL EUGEN NEUMANN./

SECHSTER THEIL

BUCH DER HAUSV?TER

Sechster Theil Erste Rede

KANDARAKO

Das hab' ich geh?rt. Zu einer Zeit weilte der Erhabene bei 339 Camp?, am Gestade des Gaggar?-Sees, mit einer grossen Schaar von M?nchen.

Da nun begab sich Pesso, der Sohn eines Elephantenlenkers, und Kandarako, ein Pilger, dorthin wo der Erhabene weilte. Dort angelangt begr?sste Pesso, der Sohn des Elephantenlenkers, den Erhabenen ehrerbietig und setzte sich seitw?rts nieder; w?hrend Kandarako, der Pilger, mit dem Erhabenen h?flichen Gruss und freundliche, denkw?rdige Worte tauschte und sich dann seitw?rts hinstellte. Seitw?rts stehend blickte da Kandarako der Pilger ?ber die lautlose, stille Schaar der M?nche hin und sprach nun zum Erhabenen also:

>>Wunderbar, o Gotamo, ausserordentlich ist es, o Gotamo, wie da Herr Gotamo so richtig die J?ngerschaft gewiesen hat! Die da fr?her, o Gotamo, in vergangenen Zeiten Heilige, vollkommen Erwachte waren, haben auch diese Erhabenen ebenso richtig ein solches Ziel den J?ngern gewiesen, gleichwie da jetzt Herr Gotamo die J?nger richtig gewiesen hat? Und die da sp?ter, o Gotamo, in k?nftigen Zeiten Heilige, vollkommen Erwachte sein werden, werden auch diese Erhabenen ebenso richtig ein solches Ziel den J?ngern weisen, gleichwie da jetzt Herr Gotamo die J?nger richtig gewiesen hat?<<

>>So ist es, Kandarako, so ist es, Kandarako. Die da fr?her, Kandarako, in vergangenen Zeiten Heilige, vollkommen Erwachte waren, auch diese Erhabenen haben ebenso richtig ein solches Ziel den J?ngern gewiesen, gleichwie da jetzt von mir die J?nger richtig gewiesen sind; und die da sp?ter, Kandarako, in k?nftigen Zeiten Heilige, vollkommen Erwachte sein werden, auch diese Erhabenen werden ebenso richtig ein solches Ziel den J?ngern weisen, gleichwie da jetzt von mir die J?nger richtig gewiesen sind.

>>Denn es giebt, Kandarako, M?nche unter diesen J?ngern, die Heilige, Wahnversieger, Endiger sind, die das Werk gewirkt, die Last abgelegt, das Heil sich errungen, die Daseinsfesseln vernichtet, sich durch vollkommene Erkenntniss erl?st haben. Und es giebt, Kandarako, M?nche unter diesen J?ngern, die K?mpfer sind, tapfer in Tugend, tapfer im Wandel, gewitzigt sind, witzig im Wandel; die haben ihr Gem?th auf die vier Pfeiler der Einsicht gegr?ndet; auf welche vier? Da wacht, 340 Kandarako, ein M?nch beim K?rper ?ber den K?rper, unerm?dlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bek?mmerns; wacht bei den Gef?hlen ?ber die Gef?hle, unerm?dlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bek?mmerns; wacht beim Gem?the ?ber das Gem?th, unerm?dlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bek?mmerns; wacht bei den Erscheinungen ?ber die Erscheinungen, unerm?dlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bek?mmerns.<<

Auf diese Worte wandte sich Pesso, der Sohn des Elephantenlenkers, also an den Erhabenen:

>>Wunderbar, o Herr, ausserordentlich ist es, o Herr, wie so deutlich, o Herr, der Erhabene die vier Pfeiler der Einsicht gezeigt hat, die da zur L?uterung der Wesen, zur Ueberw?ltigung des Schmerzes und Jammers, zur Zerst?rung des Leidens und der Tr?bsal, zur Gewinnung des Rechten, zur Verwirklichung der Erl?schung f?hren! Denn auch wir, o Herr, als Hausleute, weiss gekleidet, haben von Zeit zu Zeit unser Gem?th auf die vier Pfeiler der Einsicht gegr?ndet: da wachen wir, o Herr, beim K?rper ?ber den K?rper, unerm?dlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bek?mmerns; wachen bei den Gef?hlen ?ber die Gef?hle, unerm?dlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bek?mmerns; wachen beim Gem?the ?ber das Gem?th, unerm?dlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bek?mmerns; wachen bei den Erscheinungen ?ber die Erscheinungen, unerm?dlich, klaren Sinnes, einsichtig, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Bek?mmerns. Wunderbar, o Herr, ausserordentlich ist es, o Herr, wie genau, o Herr, der Erhabene, wo die Menschen so heimlich, wo die Menschen so verhohlen, wo die Menschen so h?uchlerisch sind, weiss, was den Wesen frommt und was ihnen nicht frommt! Denn heimlich wie die H?hle, o Herr, ist der Mensch, und offen wie die Ebene, o Herr, ist das Thier. Ja, ich kann mich, o Herr, an einen Elephantenhengst erinnern: so oft der auch durch die Strassen von Camp? gehn und kommen mag, wird er jedesmal all seine List und T?cke, Launen und R?nke offenbaren. Was da aber, o Herr, unsere Knechte und S?ldner und Werkleute sind, die gehn anders an die Arbeit, und anders reden sie, und wiederum anders denken sie. Wunderbar, o Herr, ausserordentlich ist es, o Herr, wie genau, o Herr, der Erhabene, wo die Menschen so heimlich, wo die Menschen so verhohlen, wo die Menschen so h?uchlerisch sind, weiss, was den Wesen frommt und was ihnen nicht frommt. Denn heimlich wie die H?hle, o Herr, ist der Mensch, und offen wie die Ebene, o Herr, ist das Thier.<<

>>So ist es, Pesso, so ist es, Pesso: heimlich wie die H?hle, 341 Pesso, ist ja der Mensch, und offen wie die Ebene, Pesso, ist ja das Thier. -- Vier Arten von Menschen, Pesso, finden sich hier in der Welt vor: welche vier? Da ist, Pesso, einer ein Selbstqu?ler, ist der Uebung der Selbstquaal eifrig ergeben; da ist wieder, Pesso, einer ein N?chstenqu?ler, ist der Uebung der N?chstenquaal eifrig ergeben; da ist, Pesso, einer ein Selbstqu?ler, ist der Uebung der Selbstquaal eifrig ergeben, und er ist ein N?chstenqu?ler, ist der Uebung der N?chstenquaal eifrig ergeben; und da ist, Pesso, einer weder ein Selbstqu?ler, ist nicht der Uebung der Selbstquaal eifrig ergeben, noch ist er ein N?chstenqu?ler, ist nicht der Uebung der N?chstenquaal eifrig ergeben: ohne Selbstquaal, ohne N?chstenquaal ist er schon bei Lebzeiten ausgegl?ht, erloschen, k?hl geworden, f?hlt sich wohl, heilig geworden im Herzen. Welcher ist es, Pesso, von diesen vier Menschen, der deinem Sinne zusagt?<<

>>Jener Mensch, o Herr, der ein Selbstqu?ler, der Uebung der Selbstquaal eifrig ergeben ist, der sagt meinem Sinne nicht zu; und auch jener Mensch, o Herr, der ein N?chstenqu?ler, der Uebung der N?chstenquaal eifrig ergeben ist, auch der sagt meinem Sinne nicht zu; und auch jener Mensch, o Herr, der ein Selbstqu?ler, der Uebung der Selbstquaal eifrig ergeben ist, und ein N?chstenqu?ler, der Uebung der N?chstenquaal eifrig ergeben ist, auch der sagt meinem Sinne nicht zu; aber jener Mensch, o Herr, der weder ein Selbstqu?ler, nicht der Uebung der Selbstquaal eifrig ergeben ist, noch ein N?chstenqu?ler, nicht der Uebung der N?chstenquaal eifrig ergeben ist: der ohne Selbstquaal, ohne N?chstenquaal schon bei Lebzeiten ausgegl?ht, erloschen, k?hl geworden ist, sich wohlf?hlt, heilig geworden im Herzen: der sagt meinem Sinne zu.<<

>>Warum aber, Pesso, sagen jene drei Menschen deinem Sinne nicht zu?<<

>>Jener Mensch, o Herr, der ein Selbstqu?ler, der Uebung der Selbstquaal eifrig ergeben ist, der l?sst sich selber, der Wohl begehrt und Wehe verabscheut, Quaal und Pein erleiden: darum sagt jener Mensch meinem Sinne nicht zu; und jener Mensch, o Herr, der ein N?chstenqu?ler, der Uebung der N?chstenquaal eifrig ergeben ist, der l?sst den N?chsten, der Wohl begehrt und Wehe verabscheut, Quaal und Pein erleiden: darum sagt jener Mensch meinem Sinne nicht zu; und jener Mensch, o Herr, der ein Selbstqu?ler, der Uebung der Selbstquaal eifrig ergeben ist, 342 und ein N?chstenqu?ler, der Uebung der N?chstenquaal eifrig ergeben ist, der l?sst sich wie den N?chsten, die Wohl begehren und Wehe verabscheuen, Quaal und Pein erleiden: darum sagt jener Mensch meinem Sinne nicht zu; aber jener Mensch, o Herr, der weder ein Selbstqu?ler, nicht der Uebung der Selbstquaal eifrig ergeben ist, noch ein N?chstenqu?ler, nicht der Uebung der N?chstenquaal eifrig ergeben ist: der ohne Selbstquaal, ohne N?chstenquaal schon bei Lebzeiten ausgegl?ht, erloschen, k?hl geworden ist, sich wohlf?hlt, heilig geworden im Herzen: dieser Mensch sagt meinem Sinne darum zu. -- Wohlan denn, jetzt, o Herr, wollen wir gehn: manche Pflicht wartet unser, manche Obliegenheit.<<

>>Wie es dir nun, Pesso, belieben mag.<<

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