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Read Ebook: Jüdische Flieger im Kriege ein Blatt der Erinnerung by Theilhaber Felix A Felix Aaron

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Ebook has 1384 lines and 124225 words, and 28 pages

Kiessler

Leutn. d. Res. u. stellv. Esk.-F?hrer

Diese Anzeige stand in der >>Frankfurter Zeitung<<. Sie bedarf wohl keines Kommentars. Ein junger Kriegsfreiwilliger, der eben Referendar geworden war, tritt sofort August 1914 bei der Kavallerie ein, wo er auf Grund seines Verhaltens vor dem Feinde Anfang 1916 Offizier wird. Durch die Aufl?sung seiner Schwadron wurde ihm die Erf?llung eines lang gehegten Wunsches der Uebertritt zur Fliegertruppe erm?glicht. Nach erfolgter Ausbildung wurde er als Beobachtungsoffizier einer gegen die englische Front aufgestellten Abteilung verwendet. Dort ist er in treuester Pflichterf?llung den Heldentod gestorben. Eine F?lle von Zuschriften seiner verschiedenen Vorgesetzten, Kameraden und Untergebenen an seinen Vater, den Direktor der Frankfurter Philanthropin, geben Kunde von den vorz?glichen menschlichen und milit?rischen Vorz?gen und von der grossen Beliebtheit, deren er sich erfreute.

>>In derselben Nacht, als Laon mit Bomben heimgesucht wurde, erhielt ein deutscher Flieger den Auftrag, eine Ladung von 500 Kilogramm Dynamit auf einen wichtigen Verkehrspunkt hinter der feindlichen Front abzuwerfen. Er stieg auf, suchte sein Ziel, konnte es aber im aufsteigenden Nebel nicht erkunden und flog zur?ck, um eine bessere Stunde wahrzunehmen. Ueber der H?he von Laon sah er Sprengpunkte von Abwehrgesch?tzen in der Luft und entdeckte auch alsbald das betroffene franz?sische Geschwader. Da kommt ihm ein Gedanke: vorsichtig h?ngt er sich dem Geschwader an den Schwanz und folgt ihm unbemerkt in der Dunkelheit ?ber die feindliche Linie. Er vertraut darauf, dass man ihn f?r einen ausgepichten Franzosen halten werde, und so war es wohl auch. Nicht lange, so sah er unter sich die Landungsfeuer des franz?sischen Flughafens. Die Piloten des Geschwaders gingen im Gleitflug zur Erde, und als letzter schickte sich auch unser Flieger scheinbar dazu an. Er steuerte in sonderbarem Ungeschick recht nahe ?ber die Flugzeugschuppen hin, liess aus geringster Entfernung, 50 Meter vielleicht nur, seine Ladung fallen, riss die Steuerung hoch und entschwand in der Nacht. Die Sprengladung, mit sechzig Sekunden-Zeitz?nder versehen, krepierte genau und mit furchtbarer Wirkung.<<

Am 4. Juni 1917 ist Rosin im Luftkampf gefallen.

>>Mein Eisernes Kreuz erster Klasse habe ich f?r drei Sachen erhalten: Einschiessen des >>Langen Heinrichs<< auf D?nkirchen, bei dem ich mit noch einigen anderen Herren beteiligt war. Wir flogen in ziemlich heftigem Granatfeuer ?ber der Stadt, und mein Beobachter signalisierte die Einschlagstellen bei dem Gesch?tz. Die Verw?stungen waren kolossal. Am 10. Mai 1915 schoss ich mit einem f?nfsch?ssigen Selbstladekarabiner ein feindliches Kampfflugzeug herunter, das Maschinengewehr an Bord hatte. Die Franzosen gaben dieses auch in ihrem offiziellen Tagesbericht zu. Und schliesslich hatte ich im Mai ca. 16 000 Kilometer an Aufkl?rungsfl?gen, Artillerie-Einschiessen usw. in Feindesland hinter mir. Dass nicht immer alles ganz glatt gegangen ist, davon kann meine Maschine mit ihren ca. f?nfzig Schussl?chern ein Lied singen , dazu kommen noch etliche Notlandungen dicht hinter unserer Front und paar St?rze mit anderen Maschinen.<<

Der amtliche Heeresbericht vom 6. Mai 1916 aus dem Grossen Hauptquartier, der in allen Zeitungen ver?ffentlicht wurde, sprach erstmalig von ihm:

>>Der Vizefeldwebel Frankl hat am 4. Mai einen englischen Doppeldecker abgeschossen und damit sein 4. feindliches Flugzeug ausser Gefecht gesetzt. Seine Majest?t der Kaiser hat seine Anerkennung f?r die Leistungen des Fliegers durch die Bef?rderung zum Offizier Ausdruck verliehen.<<

Seinen Entschluss, zur Fliegertruppe ?berzutreten, gab er seinen Eltern in folgendem charakteristischen Briefe kund: >>Liebe Eltern! Mit herzlichem Dank f?r Eure lieben j?ngsten Zeilen, teile ich Euch heute mit, dass ich ab 1. September zu den Fliegern nach .... kommandiert bin. Eltern k?nnen derartige Schritte ihrer Kinder nicht billigen, aber versucht, meine Gr?nde, die mich veranlasst haben, zu verstehen. Nicht Ehrsucht hat mich bestimmt, zu dieser Waffe zu eilen. Ich will mehr leisten in diesem furchtbaren V?lkergemetzel, als meine Pflicht und Schuldigkeit. Meine kr?ftige K?rperkonstitution hat in mir den Glauben und das Vertrauen erweckt, dass ich bei den Fliegern meinen Platz voll und ganz ausf?llen werde. Bl?hende Gatten, b?rtige V?ter sind hinausgezogen in den Kampf; sollte ich, ein junger, kr?ftiger Mann, zur?ckstehen! Ihr werdet sagen, ich sei gef?hllos! Nein, nein und nochmals nein. Schreibt mir bitte keine Briefe -- sie m?gen noch so stark von gl?hender Liebe getragen sein -- die mich weich machen. Ich brauche nun viel mehr Kraft und Sicherheit, als das t?gliche Brot. Es ist gleich, wo man steht in diesem riesigen Kampfe; ich sah es auf verschiedenen Kampfschaupl?tzen. Hauptsache ist -- Pflicht und Schuldigkeit -- dann ist alles recht! Lebt wohl! Mit herzinnigen Gr?ssen in Liebe Euer treuer Max.<<

Vom Trainsoldaten r?ckte er nun zum Fliegerleutnant auf und wurde wegen seiner gl?nzenden Leistungen zur Armee Oberkommando-Abteilung versetzt.

Nach den Mitteilungen eines Kameraden leistete Leutnant Holzinger besonders im Anfange der Abteilung gute Dienste, in dem er sich f?r Artillerie-Einschiessen, insbesondere f?r die schwer zu beobachtenden kleinkalibrigen Batterien als am besten geeignet erwies. >>Es kam anfangs wiederholt vor, dass, wenn unsere s?mtlichen Offiziere beim Artillerie-Einschiessen versagten, man einfach den >>Kleinen Holzinger<<, wie er gern genannt wurde, nach vorne schickte. Er hat die Auftr?ge dann meistens spielend erledigt. Recht gut bediente er auch als einer der ersten die funkentelegraphischen Einrichtungen im Flugzeug. Er war ein vorsichtiger Flieger. Bei den ?brigen Offizieren, insbesondere bei den Vorgesetzten, erfreute er sich grosser Beliebtheit. Das Ende seiner T?tigkeit ereilte ihn auf der R?ckfahrt von einem Frontfluge, bei welcher sich in einer H?he von zirka 3-4000 Meter eine Tragfl?che losl?ste und das Flugzeug zum Absturz brachte. Leutnant Holzinger und sein Flugzeugf?hrer waren sofort tot.<<

Der Abteilungsf?hrer der Feldflieger-Abteilung Armee Oberkommando setzte die Eltern davon mit folgenden Worten in Kenntnis:

Im Felde, den 11. September 1917.

Sehr geehrter Herr Holzinger!

Schweren Herzens ergreife ich die Feder, um meinem Telegramm von heute fr?h die ausf?hrliche Nachricht vom Tode Ihres Sohnes Max nachfolgen zu lassen, der uns Allen ein schwerer Verlust ist.

Ihr Sohn war zu einem Bilderkundungsfluge hinter unserer Linie gestartet und ist anscheinend nicht mit dem Gegner in Ber?hrung gekommen. Augenzeugen berichten, dass ?ber Bergnicourt pl?tzlich sich das Flugzeug mehrmals ?berschlug und dann auseinanderbrach. Ihr Sohn und der Flugzeugf?hrer Leutnant Oelsner m?ssen sofort tot gewesen sein.

Lassen Sie mich Ihnen und Ihrer Familie unser Aller tiefstes und aufrichtigstes Beileid zum Tode Ihres Sohnes aussprechen, der es in der kurzen Zeit seines Hierseins verstanden hat, durch sein zuvorkommendes Wesen, seine Bescheidenheit und seine grosse Dienstfreudigkeit sich die Herzen seiner Kameraden zu gewinnen. Das Vaterland hat wieder einmal einen seiner Besten gefordert!

Mit vorz?glicher Hochachtung

Diesem Schreiben schloss sich der F?hrer der Flieger-Abteilung Herr Oberleutnant M?hl nach einigen Tagen mit folgenden Ausf?hrungen an:

Im Felde, den 17. September 1917.

Sehr geehrter Herr Holzinger!

Als Abteilungsf?hrer dr?ngt es mich, Ihnen und Ihrer ganzen Familie anl?sslich des Heldentodes Ihres Sohnes mein und der ganzen Abteilung aufrichtigstes und herzlichstes Beileid auszusprechen. Dass wir alle tiefbetr?bt und ersch?ttert sind, brauche ich Ihnen nicht zu sagen. Wir alle hatten den so j?h aus unserer Mitte gerissenen Kameraden sehr gerne gehabt wegen seines offenen, bescheidenen, grundvornehmen, gem?tvollen Wesens. Uns tr?stet nur der Gedanke, dass er einen sch?nen Soldatentod gestorben ist. Die Abteilung wird den Verlust schwer verwinden. Ihr heldenm?tiger Sohn hat durch seine mit ungew?hnlicher, todesverachtender Unerschrockenheit unternommenen Fl?ge an erster Stelle dazu beigetragen, der Abteilung den Ruf zu sichern, den sie jetzt geniesst. Daf?r geb?hrt ihm auch ?ber das Grab hinaus unser unausl?schlicher Dank. Wie oft haben wir ihn bei der Aus?bung seines m?hevollen und so gef?hrlichen Dienstes bewundert, wenn es weder Maschinengewehren, noch Schrapnells, noch feindlichen Kampfeinsitzern gelang, ihn von seiner Aufgabe abzubringen und wie oft hat er so k?hn dem Tode ins Auge geschaut ...

Wir haben unseren tapferen Kameraden mit seinem Flugzeugf?hrer in einer F?lle von Blumen und jungem Birkengr?n in der kleinen Ortskirche feierlich aufgebahrt. Zu seinen H?upten brannten Kerzen, Freiwillige hielten die Totenwache ...

Aus der F?lle der ergreifenden Worte, die anl?sslich seiner Aufbahrung in Frankreich und an seinem Grabe ihm gewidmet wurden, mag hier die Grabrede des Fliegerleutnants Meyer, welcher die Flieger-Ersatzabteilung F?rth vertrat, zitiert werden. Sie klang aus in den Worten:

Trauernd stehen wir an der Bahre unseres lieben Kameraden Max Holzinger. Nie haben wir einen pr?chtigeren Menschen verloren, einen Flieger, dessen T?chtigkeit und Schneid allgemein anerkannt wurde, einen Kameraden, gesch?tzt und geachtet von Jedem, der ihn n?her kennen lernte. Nicht der Feind, dem er auf seinen Fl?gen so oft und k?hn ins Auge blickte, hat ihn besiegt, sondern ein j?her und t?ckischer Zufall hat ihn seiner, ihm so lieb gewordenen Waffe entrissen, die seinen Tod aufrichtig bedauert und betrauert. So lege ich nun im Namen der Offiziere und Flugzeugf?hrer der Flieger-Ersatzabteilung F?rth diesen Kranz an Deiner Bahre nieder als letzten Ehrengruss; schlafe wohl, Kamerad, ruhe sanft, Du hast Deine Pflicht bis zum letzten Atemzug erf?llt und starbst als Held!

>>Die Bundesbr?der kennen seine Soldatenlaufbahn. Bei Ausbruch des Krieges Sanit?tsgefreiter der Reserve, stellte er sich freiwillig zur Waffe, zieht als einer der ersten hinaus, so dass schon der erste unserer Berichte von seiner mit Mut und Kampfesfreude ?berstandenen Feuertaufe in der vordersten Sturmlinie erz?hlen kann. Von seinen Vorgesetzten anerkannt, ist er als der bestqualifizierte unter den ersten Auserw?hlten des Offizierskurses, der ihm hervorragende Eignung zuerkennt. Der junge Leutnant kehrt in den Sch?tzengraben zur?ck. Nach den heissen K?mpfen bei Ban de Sapt, in deren Brennpunkt er k?mpft, gen?gt die nun ruhigere Vogesenfront seinem Tatendrang nicht mehr. Er wird Flieger, seine Tapferkeit wird einzige K?hnheit: im Begriffe vom Beobachtungsfluge zum Kampffluge ?berzugehen, ereilt ihn das von manchem Freunde in steter Besorgnis bef?rchtete Fliegerschicksal, von schwindelnder H?he, vollsten Lebensbewusstseins hinabzust?rzen in das Nichts.

Wir haben leiden gelernt in diesem Kriege. Fast der zehnte Teil unseres Bundes, unsere T?chtigsten, sanken vor dem Feinde. Aber dieser neue Schmerz zerw?hlt unser Inneres mit bitterster Verzweiflung. Hier war ein K?hner, ein Reichbegabter, ein Charakter, ein Mann von Ueberzeugungstreue und ungebeugtem Nacken, ein lebendiger Geist, ein tiefes Gem?t -- und all diese hervorragenden Eigenschaften schienen f?r ihn nur vorhanden zu sein, um sie restlos einzusetzen in den Dienst der Gemeinschaft.<<

Es verlohnt sich seinem Leben nachzusp?ren. Ernst M?ller war zu Kriegsbeginn cand. med., und da er gedient hatte, geh?rte er eigentlich zum Sanit?tsdienst als Sanit?tsunteroffizier, da er die Gefreiten-Qualit?t hatte. Er begn?gt sich als Gefreiter in der Font mitzumachen. Sein Humor bleibt jeder Zeit unverw?stlich. Nach 1 1/2 Jahren Krieg, nach vielen schweren Erlebnissen, schreibt er den Freunden in der Salia:

Zu Beginn des Jahres 1916 kommt er in Schleissheim bei den Fliegern an, wird ausgebildet und der Feldfliegerabteilung ?berwiesen.

Im September l?sst er sich wieder einmal vernehmen. Er fliegt jetzt in den Brennpunkten der K?mpfe, zuletzt bei Verdun. >>Was man sieht und h?rt, ist ausserordentlich interessant, eignet sich leider nicht zur Mitteilung. Mir gef?llt meine T?tigkeit sehr gut<<. Einige Zeit sp?ter:

>>Bei einigermassen ausreichendem Wetter wird viel geflogen. Meine Staffel bekam heute f?r einen feinen Flug nach Nancy am 4. 10. die h?chste Anerkennung des Kronprinzen ausgesprochen. Wir sind als Etappenflieger ?berall hin bekannt, weil wir beim Fliegen weit in der franz?sischen und sonst weit hinten in der deutschen Etappe herumtollen. Ich bin Kasinovorstand und habe viel mit K?che und Keller zu tun. Dieser Tage zum Beobachter-Abzeichen eingegeben. Also es ist eine Lust zu leben. Heute gehts nach Vadelaincourt s?dlich Verdun, um Flugplatz und Ausladebahnhof der Franzosen etwas aufzumuntern. Aber sonst gehts mir famos.<<

Eines Tages aber blieben seine Briefe aus. Daf?r kamen die seines Staffelf?hrers, des Oberltn. Schwenden u. a. Offiziere. Sein Vorgesetzter schrieb dem Vater:

Vom 16. Nov.: Mit einem Worte, das Schicksal Ihres Herrn Sohnes und meines trefflichen Beobachters ist noch vorl?ufig in vollkommenes Dunkel geh?llt. Wir wollen uns nicht selbst betr?gen, sogern ich dies tun w?rde, um nicht an den eventl. Tod meines Beobachters, der mir durch seine hervorragenden soldatischen Eigenschaften so sehr ans Herz gewachsen war, glauben zu m?ssen. Mit Spannung wartet die Staffel auf die Nachricht, die aus der Schweiz eintrifft. Wir wollen die Freundspflicht zu unserer verlorenen Flugzeugbesatzung dadurch in den n?chsten Tagen erf?llen, dass wir durch Abwurf aus dem Flugzeug bitten, die Franzosen m?chten uns das Schicksal dieser Besatzung mitteilen. Bisher hinderte uns das schlechte Wetter daran. Aus Ihrem Briefe entnehme ich, dass Ihr Herr Sohn Ihnen von den Erfolgen meiner Staffel berichtet hat. Meinen ganz vortrefflichen Offizieren hatte ich dies zu verdanken. Um so eher werden Euer Hochwohlgeboren verstehen, wie mein Herz an jedem einzelnen h?ngt und wie schwer mir besonders dieser Verlust ankommt. Darf ich Euer Hochwohlgeboren daher nochmals bitten, unsere gegenseitigen Kr?fte zu vereinen, um m?glichst bald Klarheit und hoffentlich freudige Klarheit in das bisherige Dunkel zu bringen.

Vom 6. bayer. Kampfgeschwader, der Kampfstaffel, kamen noch weitere Briefe, deren wichtigste wir anf?hren m?ssen, um die Geschichte zu Ende zu erz?hlen:

Nachtr?glich kommen noch zwei Zuschriften: Die eine betrifft den K?nigl. Erlass, wodurch unter dem 17. 11. der Bayerische Milit?r-Verdienstorden 4. Klasse mit Schwertern ihm verliehen wurde. Der Umtausch dieses Ordens war Ernst M?ller schon fr?her angeboten worden. Er war aber stolz auf seinen Unteroffizierorden und gab ihn nicht heraus.

Schliesslich wurde auch noch die Kapsel gefunden. Man schrieb den Eltern:

Wir haben jetzt noch den franz. Text, eine Abschrift von der franz?sischen, aus einem Flugzeug abgeworfenen Meldung, bekommen.

>>Vom Heldentod unseres lieben M?ller.<< Folgende Nachricht der Franzosen wurde am 26. Dezember von den Deutschen gefunden, soll aber einige Tage nach dem Ungl?ck abgeworfen sein:

#Le 9 novembre 1916; le lieutenant Ernst M?ller et le sous-officier Christian Bemsel, pilote, ont ?t? abattus sur Verdun et enterr?s en ce lieu avec les honneurs militaires. Ils se sont battus heroique ment.#

Uebersetzung: Am 19. 11. 16 fielen der Ltn. M?ller und Flugzeugf?hrer Untrffz. Chr. Bemsel. Sie wurden an Ort und Stelle mit milit?rischen Ehren bestattet. Sie haben wie Helden gek?mpft.

Leutnant der Reserve

Simon Pinczower

Die Abteilung beklagt tief den Verlust dieses t?chtigen, vor dem Feinde bew?hrten Offiziers und hochgesch?tzten Kameraden, dessen besonderer pers?nlicher Schneid f?r unsere Waffe zu den besten Hoffnungen berechtigte.

Die Abteilung wird ihm ein treues Andenken bewahren.

Hildebrandt,

Hauptmann und Kommandeur der Flieger-Ersatz-Abteilung 11

Unter den Nachrufen mag noch eine Abschrift hier Platz finden, die vom F?hrer seiner Truppe, Rittmeister V?lkel, stammte.

>>... Die Abteilung, insbesondere das Offizierskorps bedauert mit Ihnen und Ihrer Gattin aufs Tiefste den Heimgang Ihres Sohnes. Uns allen wird er unausl?schlich in der Erinnerung bleiben. Als ein Soldat, der stets sein Blut, sein Leben, sein ganzes K?nnen, sein F?hlen und Denken f?r seinen Kaiser und sein Vaterland eingesetzt hat, dem von seiten seiner Vorgesetzten und Untergebenen stets das vollste Vertrauen entgegengebracht wurde, als Kamerad, der die Liebe des gesamten Offizierskorps besass.

Hochachtungsvoll ...<<

Im Kriege kam alles anders. Auf dem Truppen?bungsplatz Meiningen kurze Zeit nach Kriegsausbruch ausgebildet kam er im November 1914 zum W. Inf.-Reg. 127 in die Argonnen, wo er sich durch Mut und Ausdauer auszeichnete. Im M?rz 1915 wurde er bereits Offizier, und als solcher zum Regiment 52 versetzt, wo er im Priesterwalde stand, aber weder als Soldat noch als Mensch gen?gend Anerkennung fand, sogar antisemitische Uebergriffe blieben ihm nicht erspart.

Vom August bis Anfang Dezember 1916 verweilte er in der Fliegerschule B?blingen in W?rttemberg und in der Fliegerschule Grossenheim in Sachsen. Von Mitte Dezember 1916 flog er im Westen und zwar in Flandern, bei Arras und zuletzt bei Cambrai.

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