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Read Ebook: Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums Jahrgang 1901 by Various

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Ebook has 904 lines and 159892 words, and 19 pages

Cornelis Matsys: B. 32, 52. -- Abraham Hogenberg: Bildnis des Pfalzgrafen bei Rhein Wolfgang Wilhelm. Nach Melch. Geldrop. -- Jan Saenredam: B. 24. -- Theodor Matham: Die hl. Begga. Nach van Eyck. -- John Boydell: The dutch chymist. Nach Jan Steen. ca. 1750. -- Rossini: 25 Stiche nach antiken r?mischen Bauten. Rom, 1819-1822.

Geschenke.

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BIBLIOTHEK.

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Tauschschriften.

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HISTORISCH-PHARMAZEUTISCHES ZENTRALMUSEUM.

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H?lfsb?chlein in der Pocken- oder Blatternnot; o. O. 1798; 8. Doktor Podalirius oder das entdeckte Geheimnis der Urinschauerkunst; o. O. 1798; 8. Der Gr?ninger Wunderschl?ssel, ein hochgepriesenes Mittel gegen die Wut nebst besserer Belehrung dar?ber etc.; o. O. 1798; 8. Das aufrichtige Aderlassm?nnlein oder der neue Bader von Trossfeld; o. O. 1769; 8.

DEUTSCHES HANDELSMUSEUM.

+Geschenke.+

Herausgegeben vom Direktorium des germanischen Museums.

Abgeschlossen den 23. April 1901.

F?r die Schriftleitung verantwortlich: +Gustav von Bezold+.

Gedruckt bei U. E. +Sebald+ in N?rnberg.

MITTEILUNGEN

AUS DEM

GERMANISCHEN NATIONALMUSEUM

HERAUSGEGEBEN

VOM DIRECTORIUM.

JAHRGANG 1901.

MIT ABBILDUNGEN.

N?RNBERG

VERLAGSEIGENTUM DES GERMANISCHEN MUSEUMS

VORLAGEN ZU SONNENUHREN VON GEORG BRENTEL VON LAUINGEN.

VON TH. HAMPE.

Allein mit diesen wenigen Bl?ttern ersch?pft sich das Werk G. Brentels keineswegs. Er hat vielmehr noch eine gr?ssere Anzahl von Kupferstichen geschaffen, die sich s?mtlich als Vorlagen f?r die Anfertigung von Sonnenuhren darstellen und, zumeist sehr sauber ausgef?hrt, in manchen Einzelheiten auch nicht ganz ohne k?nstlerischen Wert sind. Ich fand sie unter den Depotbest?nden der Bibliothek des Germanischen Museums in einem Sammelbande, der ehemals wohl in der Hand eines Uhrmachers oder Mechanikers praktischen Zwecken gedient hat. Darauf deuten die manche Bl?tter f?llenden, fast ausschliesslich geometrischen Zeichnungen, die vielfachen Reste von ?berklebungen mit anderen Bl?ttern, unter denen auch die Stiche Brentels hie und da gelitten haben, endlich ?berhaupt der desolate Zustand des ganzen Buches, das nach einer Eintragung auf dem ersten Blatt fr?her, wie es scheint, 112 St?ck , darunter solche von Michael Herr und einem Mitgliede der K?nstlerfamilie Rugendas enthielt, von denen indessen nur wenige und auch diese zum Teil defekt auf uns gekommen sind.

Gerade derartige alte Vorlagen-Sammlungen aber, die sich oft Jahrhunderte hindurch im Werkstattgebrauch erhalten haben, ja uns noch heute bisweilen als mehr oder minder gesch?tztes V?tererbe in den Werkst?tten von Handwerkern und kleinen Kunstgewerbetreibenden begegnen -- sie bilden ein besonderes Jagdobjekt f?r den Sammler und den Museumsbeamten -- gerade sie enthalten h?ufig genug Seltenheiten, die im Kupferstichhandel nur noch schwer und mit erheblichen Kosten erh?ltlich sind. So wird denn auch den sogleich n?her zu betrachtenden Stichen Georg Brentels, die ich bisher nirgends erw?hnt gefunden habe, der Vorzug wenigstens der Seltenheit kaum bestritten werden k?nnen. Auch scheinen sie nicht etwa einem Buch als Tafeln beigegeben worden zu sein -- ich habe die mir zur Verf?gung stehende ?ltere Litteratur ?ber Sonnenuhren vergeblich darnach durchsucht -- sondern einzeln als Vorlagebl?tter gedient zu haben. Schon das ganz verschiedene Format der Bl?tter deutet darauf hin. -- Ein hervorragender K?nstler freilich war unser Georg Brentel nicht, und nicht etwa als eine Ehrenrettung, sondern nur als eine Erg?nzung zu den mangelhaften Angaben Andresens will die Aufz?hlung seiner Stiche aufgefasst sein. Ehe ich jedoch zu dieser schreite, sei es mir gestattet, noch mit ein paar Worten auf den ?brigen Inhalt des Bandes und den Gebrauch von Sonnenuhren einzugehen.

Angesichts der Scharen von K?nstlern, Kunsthandwerkern und Gelehrten, die namentlich w?hrend des 16. und 17. Jahrhunderts noch f?r die Herstellung aller Arten von Sonnenuhren th?tig gewesen sind und angesichts der grossen Zahl solcher Uhren, die sich eben aus jenen Zeiten erhalten hat -- auch das Germanische Museum besitzt davon bekanntlich eine sehr ansehnliche Sammlung --, muss man sich in der That ?ber die Beliebtheit wundern, deren sich diese Zeitmesser, die, so kompliziert sie oft waren, doch stets nur bei Sonnenschein gebraucht werden konnten, offenbar noch lange nach Erfindung der Taschenuhren allgemein erfreut haben. Sehr charakteristisch ist daf?r unter anderm auch die Stelle in einem Briefe, der allerdings noch der ersten H?lfte des 16. Jahrhunderts angeh?rt. Jeronimus Imhoff n?mlich, damals, wie oft lange Monate hindurch zum Zweck des Safranhandels des von ihm vertretenen grossen Imhoff'schen Handelshauses >>im Adler<< d. h. in Aquileja, schreibt unterm 14. Januar 1547 an Paulus Behaim in N?rnberg:

>>Ich dir f?r diesmall auch dester minder zu schreiben ways, vnd dies mein schreiben hiemitt allain, das mein pidtt vnd begern an dich ist, mir ein baynenen compas, darauff die deutsch vnd welsch vhr stand, kaufft vnd mitt erstem gesanndtt hest. Der mayster, so solche machtt, ist genanndtt Linhartt Gressell; hab dergleichen vhr pey der Hans Welsser diener alhie gesehen, ist ein sonnencompas, verstast wol, was ich nun mayn vnd beger; was solcher cost zall ich dir hernach zu danck. Es hatt alhie schier weder vnd sonderlich kein sonnen- oder de?ttende, dessgleichen wenig vnd kein gerechtte schlagende vhr, h?re pey vnsserm wallen vnd in vnsserer stanzia kein vhr schlagen, das dessen also gleich wol bedarff<<.

Zwar war N?rnberg der Hauptort f?r die Herstellung von Sonnenuhren, und die >>Kompassmacher<< bildeten daselbst ein ansehnliches Handwerk. Dennoch w?rde man in F?llen, wie dem vorliegenden, ohne die ausdr?ckliche Erkl?rung des Briefschreibers wohl eher angenommen haben, derselbe h?tte sich eine zur Tages- wie zur Nachtzeit brauchbare Uhr, etwa eine jener Taschenuhren, wie sie einige Jahrzehnte zuvor eben in N?rnberg erfunden worden waren, kommen lassen. Diese scheinen sich indessen nur langsam durchgesetzt zu haben und ?berhaupt in ihrer Konstruktion zun?chst noch so mangelhaft und unzuverl?ssig gewesen zu sein, dass man f?r den gew?hnlichen Gebrauch immer wieder auf die Sand- und Sonnenuhren zur?ckkam.

Nach dieser kurzen Abschweifung mag nunmehr die Aufz?hlung der in unserem Bande enthaltenen Stiche Georg Brentels folgen.

Es er?brigt noch, ein kurzes Wort ?ber die Mitarbeiter Georg Brentels hier anzuf?gen. Wir bemerkten, dass verschiedentlich ausser seiner eigenen, zumeist grossen und deutlichen >>K?nstlerinschrift<< noch andere Bezeichnungen auf den im Vorstehenden besprochenen Bl?ttern vorkamen, und schon die Verschiedenheit der Ausf?hrung der Stiche l?sst mit Sicherheit darauf schliessen, dass sie h?ufig, vielleicht stets anderen H?nden ?berlassen worden ist. Nr. 1 und 2 stehen jede f?r sich, sind aber dennoch in ihrer Technik, die in der Hauptsache die Anwendung des Grabstichels zeigt, n?her mit einander als mit der Gruppe 3-10 verwandt, deren Bl?tter alle eine ausgiebigere Anwendung der kalten Nadel aufweisen und entschieden erheblich k?nstlerischer ausgef?hrt sind. Der Kupferstecher, der sie gestochen, ist offenbar C. Senft, dessen Name uns auf Blatt 3 begegnet und dessen Monogramm auf Nr. 6 neben demjenigen Brentels erscheint. Schon Heller , kannte >>C. Senft<< als >>Kupferstecher zu Lauingen um 1603<< und ebenso sein Monogramm. Nagler dagegen nennt ihn >>Graveur und Ciseleur<<. Die beiden anderen Geh?lfen Brentels sind ohne k?nstlerische Bedeutung.

Dass aber Brentel die Zeichnungen zu s?mtlichen Kupferstichen gefertigt hat und nicht etwa nur als Verleger, der er freilich wohl zugleich war, aufzufassen ist, ergiebt sich -- auch abgesehen von dem seinem Namen mehrfach hinzugef?gten >>faciebat<< -- schon aus der Gleichm?ssigkeit des ?berall zur Verwendung gekommenen Ornaments, der sich schl?ngelnden B?nder, Barockcartouschen, Wappenschilder, Putten u. s. f. Sein Monogramm wird durch unsere Nr. 7 sicher gestellt. Schon Heller , schrieb es ihm zu; Nagler brachte dann durch Verwechselung mit einem doch etwas anders signierenden Formschneider um 1561 Verwirrung in die Sache. -- Im ?brigen lasse ich das Leben und Wirken des wackeren Meisters f?r diesmal auf sich beruhen, wie ich es auch geflissentlich vermieden habe, die Frage nach seiner etwaigen Verwandtschaft mit dem Miniaturmaler Friedrich Brentel und die damit zusammenh?ngende Frage nach Beider Lebenszeit in Obigem zu ber?hren. Dass Andresens Ausf?hrungen hierzu, wonach Friedrich >>im Jahre 1580 das Licht der Welt erblickte<< , als Georg >>bereits ein Alter von 58 Jahren erreicht hatte<< , derselbe Georg Brentel aber erst 1638 gestorben ist , wenig Wahrscheinlichkeit f?r sich haben, leuchtet wohl ohne weiteres ein. Wo steckt der Fehler?

HERD UND HERDGER?TE IN DEN N?RNBERGISCHEN K?CHEN DER VORZEIT.

VON DR. OTTO LAUFFER.

Dieser letzteren Art geh?ren diejenigen von C. und D., sowie der von Hans Paur, Abt. 7 dargestellte an, die allerdings alle sich durch die Form und Stellung der Beine etwas von einander unterscheiden. Auch der grosse Dreifuss von F. , der auf dem Fussboden der K?che stehend sich noch ?ber die H?he des Herdes erhebt und wohl f?r den Waschkessel berechnet ist, zeigt eigentlich nur die vervollkommnete Gestalt des einfachen Ringdreifusses.

Ehe wir nun auf die formale Erweiterung und Erg?nzung desselben eingehen, kehren wir noch einmal zu der oben geschilderten einfachsten Art mit den drei Pf?hlen zur?ck und machen darauf aufmerksam, dass die Entwicklung zum selbst?ndigen Ger?t nicht der einzig m?gliche Fortschritt war. Es konnten ebenso gut die drei St?tzen eine Verbindung mit dem dar?ber gestellten Kochger?t eingehen, und dieses ist in der That geschehen. So begegnen wir denn Pfannen und T?pfen, die auf eigenen Beinen stehen , selbst H?ngekessel sind mit ihnen versehen, wie z. B. ein in der K?che des Museums befindlicher mit der Jahreszahl 1596 gezeichneter Bronzekessel , der in der Form durchaus an die mittelalterlichen drei- oder auch vierbeinigen Kessel erinnert, die aus zahlreichen M?rtyrerdarstellungen zur Gen?ge bekannt sind.

Die technisch gr?ssere Schwierigkeit mag es veranlasst haben, dass man in manchen Gegenden nicht dazu gelangte, auch irdene Gef?sse mit Beinen zu versehen, und dass man diese Erweiterung nur am Metallger?t vornahm, allein diese Frage f?llt nicht mehr in den Rahmen unserer Untersuchung, weil die betreffenden Ger?te nicht mehr zum Herdger?t gez?hlt werden k?nnen. Wir mussten hier nur deshalb darauf zu sprechen kommen, damit sich nicht die Meinung einschleiche, als seien diese mit Beinen versehenen Gef?sse aus einer Vereinigung des Dreifusses und des einfachen Gef?sses entsprossen.

Kehren wir zum Dreifuss zur?ck! Derselbe war in der bisher geschilderten Gestalt nur bef?higt, diejenigen Kochger?te zu tragen, die sich so auf ihn stellen liessen, dass ihr Schwerpunkt m?glichst ?ber die Mitte des Dreifussringes, bezw. -dreiecks zu liegen kam. Das musste sich aber ?ndern, sowie dieser Schwerpunkt, durch die Gestalt des Kochger?tes bedingt, ?ber die Seite des Dreifusses hinaus verschoben wurde, d. h. sowie das einseitige ?bergewicht sich nicht mehr durch einfaches Verschieben des Kochger?tes aufheben liess. Vor allen Dingen war dieses bei den Stielpfannen der Fall, aber es m?ssen auch noch andere Ger?te das Bed?rfnis einer formalen Ver?nderung des Dreifusses geweckt haben, denn der im Jahre 1896 aus einem N?rnberger Hause in das Museum gelangte Dreifuss hat entschieden eine Stielpfanne nicht tragen k?nnen. Wir bilden in Fig. 20 das interessante St?ck ab, dem sich, so viel wir sehen, unter den bislang bekannt gewordenen ?hnlichen St?cken kein zweites an die Seite stellen l?sst, wobei wir nach wiederholter eingehender Pr?fung ausdr?cklich betonen, dass es sich nicht etwa lediglich um die Verst?mmelung eines Pfannenknechtes handelt: die K?rze des seitlich herausspringenden B?gels beweist das ganz sicher.

An diesem Ger?t zeigt sich in der einfachsten Form, wie die entscheidende Ver?nderung des Dreifusses bereits eingetreten ist, welche darin besteht, dass die drei Beine nicht mehr an den drei Ecken eines ?ber dem Dreifussringe liegend gedachten gleichseitigen Dreieckes ansetzen, sondern dass es sich bei den neuen Ansatzstellen um die Eckpunkte eines ebenso gedachten Quadrates handelt: Punkt 1 bleibt frei, an den einander gegen?berliegenden Punkten 2 und 3 setzt je ein Bein an, und bei Punkt 4 ist ein wagerechter B?gel an den Kranz angesetzt, der sich an seinem Ende zum dritten Beine umbiegt. Eines der Hauptmerkzeichen des einfachen Dreifusses ist also durch die Ver?nderung der Beinansatz-Stellen aufgegeben, und eben dadurch zumeist ist ein neues Ger?t entstanden. Aber wie gesagt, das in der Abbildung gegebene St?ck ist das einzige uns bekannt gewordene. Wirkliche Verbreitung scheint das Ger?t erst gefunden zu haben, nachdem es durch eine nochmalige Erweiterung vervollkommnet und so zum Tragen der Stielpfannen hergerichtet war. Das dadurch entstandene Ger?t ist der +Pfannenknecht+.

>>N? weiz ich einen der sich s?re vl?zet wie er mich beswaere an Engelgarte. j? weiz ich niht waz er der guoten w?zet. im mac geschehen als jenem Durinkharte, den ir muoter mit der pfannen schalke harte an s?nen dr?zzel sluoc.<<

Wer diese wechselseitigen Beziehungen zwischen Pfannenknecht und Pfanne kennt, wird nun auch verstehen, weshalb bei den verschieden grossen Stielpfannen, die sich in einer K?chenausstattung oft in 6 bis 10 verschiedenen Gr?ssen vorfinden , die L?nge der Stiele immer genau oder ann?hernd dieselbe ist: sie kann nicht in entsprechendes Verh?ltnis zu der Gr?sse des Pfannentellers gesetzt werden, sondern sie ist einzig und allein gebunden an die L?nge des Pfannenknechtes.

In Verbindung mit dem Pfannenknechte mussten wir des ?fteren das +Pfanneisen+ erw?hnen, wir sehen uns deshalb gen?tigt, auf Form und Bedeutung dieses Ger?tes hier etwas n?her einzugehen, obwohl es, wie gesagt, nicht zu den Herdger?ten zu z?hlen ist. Es ist vielmehr ebenso wie das +Pfannholz+, mit dem es zusammengeh?rt, lediglich ein Servierger?t.

Hans Sachsens Spruch endlich vom Jahre 1544 nennt das Pfannholtz als Ausstattungsst?ck der Stube. --

Neben dem Pfannholz nun entsteht das Pfanneisen. Dasselbe tritt, wie bereits bemerkt wurde, in zwei Formen auf, deren eine sich offenbar an die des Pfannenknechtes anlehnt. Das Museum besitzt f?nf derartige St?cke des 16. und 17. Jahrhunderts in der K?che und ferner je eine Miniaturnachahmung in B. und C. Sie alle unterscheiden sich deutlich von den Pfannenknechten, vor allen Dingen haben sie ganz niedrige Beine, die zum Teil nur in Kn?pfen bestehen, und die gerade durch ihre K?rze den sichersten Beweis daf?r liefern, dass wir es lediglich mit einem Servierger?t zu thun haben. W?hrend bei dem Pfannenknechte die Beine so hoch sind, dass unter dem Ringe, der den Pfannenteller tr?gt, v?llig Raum ist, um die Glut dort aufzuschichten, ist dies bei dem Pfanneisen unm?glich. +Die Form des Pfanneisens beweist also, dass es nicht als Herdger?t verwandt sein kann.+ -- Nun treten noch einige weitere Merkmale auf, die die Unterscheidung zwischen Pfannenknecht und Pfanneisen leicht machen. Zun?chst ist das letztere in der Arbeit viel sauberer und sorgf?ltiger ausgef?hrt und h?ufig dekorativ ausgestattet, was uns bei dem Herdger?t nie begegnet ist. Ferner hat es nur eine Gabel mit einem oder mehreren Seiten?sten. Diese Gabel ist bei allen im Museum vorhandenen St?cken so in das Ende des B?gels eingesetzt, dass sie umgeklappt werden kann, wodurch die Verwahrung des Ger?tes erleichtert wurde, die wohl meist darin bestand, dass man es an die Wand h?ngte. Da nun aber mit der Beweglichkeit der Gabel zugleich auch das an ihrem unteren Ende sitzende dritte Bein mit hochgeklappt wurde, so war dadurch die Standfestigkeit des Ger?tes sehr gef?hrdet. Dem suchte man nat?rlich abzuhelfen, und +so wurde diese Art des Pfanneisens meist vierbeinig+, wieder ein deutliches Merkmal zur Unterscheidung vom Pfannenknecht! Dreibeinig sind von unseren sieben St?cken, deren eines Meringer abgebildet hat, nur zwei: eins in der K?che und das von C. Bei dem ersteren von beiden ist aber wenigstens dadurch eine gr?ssere Standfestigkeit erreicht, dass die Gabel wegen eines im Beine angebrachten Kniegelenkes nur nach vorne klappen kann, woran sie durch den Druck des Pfannenstieles gehindert wird. Dieses St?ck ist auch deshalb interessant, weil es nur eine Gabel -- ohne Seiten?ste -- besitzt, deren H?he aber dadurch ver?ndert werden kann, dass sie auf einem Schraubengewinde des Gabelstieles l?uft.

So m?ssen wir denn einstweilen lediglich das Ger?t des Gacks selber sprechen lassen.

Bei der oben erw?hnten Stelle S. 144 berichtet Meringer in der Anm. 1: >>Leitner sagte mir, es g?be auch eiserne Gacke und es w?rden noch jetzt solche gemacht.<< Wenn wir danach allein uns von der Entwicklung des Ger?tes ein Bild h?tten machen m?ssen, so w?re das n?chste gewesen, sie in Vergleich zu stellen mit der Entwicklung ?hnlicher Ger?te, und wie wir zwischen dem quergelegten Holzscheit und dem eisernen Feuerbock die Steinunterlage als Zwischenstufe gefunden haben, oder wie wir sp?ter den Bratspiessst?nder von der einfachen Holzgabel ?ber das steinerne Ger?t hinaus zum eisernen sich werden entwickeln sehen, so w?rden wir auch hier mit ziemlicher Sicherheit zwischen dem h?lzernen und dem eisernen Gack als ?bergangsstufe den steinernen haben vermuten m?ssen. Wir w?rden uns darin nicht get?uscht haben, und wir sind in der gl?cklichen Lage, alle drei Entwicklungsstufen durch Beispiele belegen zu k?nnen. Der Gack scheint sogar das einzige Ger?t zu sein, bei dem alle drei Stufen als voll entwickelte k?nstlich ausgef?hrte Ger?te erscheinen, w?hrend bei allen ?brigen entweder die erste h?lzerne Entwicklungsstufe aus dem nat?rlich sich ergebenden Gebrauch nur vermutet werden muss, oder andernteils die steinerne Zwischenstufe nicht belegt werden kann. +Ethnologisch betrachtet scheint diese Entwicklungsreihe: Holz, Stein, Eisen von grosser Bedeutung zu sein, weil es berechtigt erscheint, allen den Ger?ten, bei denen sie belegt oder mit Sicherheit angenommen werden kann, ein hohes Alter zuzuschreiben+, ein Grundsatz, der, wenn er zutrifft, nicht nur f?r die Altersbestimmung des Pfannenhalters, sondern auch f?r die der Stielpfanne von entscheidender Bedeutung sein w?rde.

Wie weit der Pfannenhalter in dieser Form verbreitet war, l?sst sich jetzt noch nicht feststellen, ganz abgesehen von der Frage, wie weit sein Gebrauch durch den des Pfannenknechtes eingeschr?nkt gewesen ist. In S?ddeutschland ist er durch Meringer f?r Tirol bezeugt, Boesch nimmt das betr. Blatt f?r Augsburg in Anspruch und in N?rnberg soll das Ger?t nach der Aussage des Antiquars Wohlbold ebenfalls in Gebrauch gewesen sein. Wir haben es hier freilich nirgend gesehen, und es bleibt auch immerhin auff?llig, dass es in keinem der Puppenh?user sich findet. Ob es auch in Norddeutschland gebr?uchlich war, wissen wir nicht, wir glauben es aber nicht, denn in Westfalen wenigstens wurde ein Pfannenhalter verwandt, der auf v?llig anderen Prinzipien beruht. Unser Museum hat vor kurzem in M?nster ein aus dortiger Gegend stammendes St?ck dieser Art erworben, welches wir in Fig. 28 abbilden. Ein Ring mit daran befestigter Gabel tr?gt die Pfanne. Von ihm in die H?he steigt ein lyraf?rmig gebogener B?gel, durch den das Ger?t -- offenbar an dem unten zu besprechenden Kesselhaken -- aufgeh?ngt wird. Dass dasselbe gerade ?berm?ssig praktisch gewesen sei, scheint mir kaum anzunehmen, weil es allen m?glichen Schwankungen ausgesetzt war, die doch besonders bei der immer ziemlich flachen Pfanne nach Kr?ften vermieden werden sollten. Wir haben versucht, ?ber dieses Ger?t n?here Auskunft zu erhalten und uns zu diesem Zwecke an Herrn Prof. Dr. Nordhoft in M?nster gewandt, wir sind aber leider ohne Antwort geblieben. --

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