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Read Ebook: Aus Prager Gassen und Nächten by Kisch Egon Erwin Kostial Karel Illustrator

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Ebook has 701 lines and 60761 words, and 15 pages

Das Floss war prachtvoll. Keine d?nnen St?cke, wie sie haupts?chlich von der Sazawa her gefl?sst werden, sondern breite Riesenst?mme. ,,Eine Salon-Prahme", hatte mir Herr Max Winterberg versichert, als er meine ihm erstaunliche Bitte, auf einem Floss der Firma ,,L?wy u. Winterberg" bis nach Sachsen fahren zu d?rfen, in liebensw?rdiger Weise erf?llt hatte. Majest?tisch schwammen die Balken dahin, ein breites St?ck der Moldau erf?llend. Doch schon hinter der Palackybr?cke, unter welcher der Mauteinnehmer zu unserem Floss gerudert kam, um die Zahl der Holztafeln zu kontrollieren, nahmen wir eine schm?lere Formation an. Es hiess ,,Einzeln abfallen", denn das Schittkauer Wehr war in der N?he, und dessen Flossschleuse ist eng. W?hrend wir bisher mit zwei nebeneinander befestigten Holztafeln gefahren waren, musste jetzt die linke Flossh?lfte losgel?st und r?ckw?rts befestigt werden.

Flossf?hrer und Flossknechte arbeiteten fieberhaft. Der Vorderteil des Flosses wurde durch einen m?chtigen ?berlegbaum an der n?chstfolgenden Tafel befestigt, damit er von der Gewalt der Wassermassen der Schleuse nicht zu tief gerissen werde. Die Durchschlagsst?mme, welche je zw?lf Balken zu einer Tafel verbinden, wurden scharf darauf angesehen, ob sie nicht schadhaft geworden seien. Die Bindwieden, die Weidenb?nder, welche die dreizehn Tafeln des Flosses aneinander festhalten, wurden mit Wasser besprengt, damit sie nicht zu spr?de seien und von der Wucht des Schleusenwassers nicht zersprengt w?rden. Die Fl?sser bohrten mit Energie und Schwung die harpunenartigen Staaken tief in den Moldaugrund und schritten, sich mit dem ganzen K?rper gegen die eingebohrte Stange stemmend, r?stig vorw?rts, wobei sie nat?rlich immer an derselben Stelle blieben, da sich das Floss mit gleicher Schnelligkeit in entgegengesetzter Richtung bewegte. An den Rudern war man besch?ftigt, die Prahme in die Verl?ngerung der Schleuse zu bringen -- keine leichte Arbeit, denn das Schittkauer Wehr ist schief gegen den Stromstrich gelegen, weshalb auch die Kanalisierungskommission seine Demolierung und die Errichtung eines neuen Wehres in der H?he der Schittkauer M?hle projektiert. Das Wehr teilt sich ?berdies gegen das linke Moldauufer in zwei Arme und das Floss, das mit M?he richtig in die erste Schleuse eingefahren ist, muss wenige Meter hinterher, inmitten der Gewalt der Schleusenstr?mung schon in die zweite einlenken. Die Vorsichtsmassregeln, die der alte Steuermann Vrabec und seine beiden nicht j?ngeren Fl?sser Kolensk? und Kone?ny -- die aus drei Leuten bestehende Bemannung des Flosses war zusammen 182 Jahre alt -- getroffen hatten, verfehlten ihre Wirkung nicht: Trotzdem die St?mme krachend an den Schleusenrand stiessen, kamen die schwimmenden Balken unversehrt durch Str?mung und Gischt, und lenkten, die Sch?tzeninsel links liegen lassend, zum Altst?dter Wehr ein.

Beim ,,Frantischek" erhielten wir Vorspann. Der Remorqueur ,,Austria", der die Ehre hat, der erste Dampfer im Weichbilde Prags zu sein, schleppte uns nun bis zum Neum?hl-Wehr unterhalb der Karlsbr?cke -- dem letzten Wehr alter Konstruktion, das bis zur M?ndung zu passieren ist. Bisher waren die einzelnen Tafeln des Flosses nur lose aneinander gekn?pft gewesen, sodass, unmittelbar nach Passieren der Schleuse, der Vorderteil schon gegen die Moldaumitte gesteuert werden konnte, ohne dass die noch vor oder innerhalb der Schleuse befindlichen Flossteile aus ihrer Fahrtrichtung gebracht worden w?ren. Nachdem das Neum?hlwehr durchfahren war, wurde dem Floss durch Anspannen der Bindwieden eine steife Formation gegeben. Die Schleuse des neuen Nadelwehres bei der Hetzinsel ist n?mlich lang, und es ist streng erforderlich, dass der r?ckw?rtige Teil des Flosses die gleiche Richtung habe, wie die ersten Tafeln.

In Holleschowitz wurde Halt gemacht. Die Schregge, ein um einen festen Punkt drehbarer Riesenbalken, wurde von zwei Fl?ssern senkrecht aufgestellt, und die Spitze bohrte sich tief in den Moldaugrund ein. ?chzend blieb das Floss stehen. Nun ging es auf den hier in breiter Reihe verankerten anderen Fl?ssen ans Land, in das Wirtshaus ,,Ba?teck?". Das war mit Fl?ssern dicht gef?llt. Gespr?chsthema: Zwei Prahmen seien in der Hetzinsel-Schleuse auseinander gegangen und die Bemannung, die selbst in Gefahr geschwebt habe, m?sse nun den ganzen Tag arbeiten, die St?mme wieder zu ordnen und zu binden. Die Erregung ist allgemein. Dar?ber, dass die Schleuse schlecht sei, sind alle einig. Auch gegen die Ansicht, dass die deshalb an die Statthalterei gerichtete Eingabe ohne Erfolg bleiben werde, erhebt sich kein Widerspruch. Aber ?ber die Art der Abwehrmassregeln kann man sich nicht einigen.

,,Wir sollten einfach erkl?ren, dass wir nicht durchfahren," meint aufgeregt ein junger Fl?sserbursch.

,,Dann fahren einfach andere durch!" erwidert ihm ruhig ein Steuermann.

,,Wir sollten uns auf andere Sachen kaprizieren, so lange die Schleuse nicht gebessert wird," meint da ein blutjunger Bursch -- der j?ngste Steuermann auf der Moldau. Der Sprosse eines Podskaler Fl?ssergeschlechts. Sein Vater ist Flosstransporteur in der Kanzlei einer grossen Prager Holzfirma, drei seiner Br?der sind Steuerm?nner, ein vierter, der gleichfalls Flossf?hrer war, hat vor Jahren den Fl?ssertod im Helmschen Wehr gefunden. ,,Wir sollten die Fl?sse ausmessen. Und wenn eines l?nger ist als 130 Meter, sollten wir nicht darauf fahren -- so wie es das Gesetz vorschreibt."

,,Das ist unm?glich," wirft ein alter Fl?sser ein. ,,Man kann doch die St?mme nicht abschneiden, wenn sie um einen Meter l?nger sind!"

,,So m?sste eben eine Tafel weniger angekoppelt werden," meint der junge Flossf?hrer.

,,Na, dann legt man sie eben als Fracht auf die Prahme, und du bist gerade dort, wo du warst. Im ?brigen w?rde sich das Ausmessen der Fl?sse nur gegen die Holzh?ndler richten, und die haben mit der Schleuse nichts zu tun."

Der junge Steuermann l?sst nicht locker: ,,Wenn sich die Holzh?ndler der Sache annehmen w?rden, w?rde schnell Abhilfe geschaffen werden."

,,Schmarrn!", belehrt ihn der Alte. ,,Die Holzh?ndler haben sich gegen die ganze Moldaukanalisierung eingesetzt, welche die Fl?sserei fast ruiniert hat. Und was hat's ihnen gen?tzt?"

Jetzt ist das Fragen an mir: ,,Wieso hat die Kanalisierung dem Flosstransport geschadet?"

,,Weil sie die ganze Moldau verschandelt hat. Ist denn das noch ein Fluss? Gibt es denn noch unterhalb Prags eine Str?mung? Lauter gestautes Wasser, lauter T?mpel. Jede Weile muss man sich von Remorqueuren ans G?ngelband nehmen lassen. Von Holleschowitz bis Troja, von der Selzer Dynamitfabrik bis Kletzan, von ?alow bis Libschitz, von Libschitz nach Mi?owitz, von da nach Wranian, von hier nach Ho?in, dann nach Be?kowitz, dann nach Wegst?dtl m?ssen wir uns von den Remorqueuren ins Schlepptau nehmen lassen. Lauter Vorspann, lauter bl?de Schleusen. Gott sei Dank, dass das Land kein Geld hat. Sonst h?tten sie uns auch schon in Leitmeritz und Raudnitz solche H?rden errichtet. Lauter Wehrmeister, lauter Kontrolle ..."

,,Nicht einmal ein M?del kann man sich mitnehmen," brummt ein junger Fl?sser, ein ,,Podskal?k" von reinstem Wasser, der sich eine Schmachtlocke so tief ?ber das rechte Auge gek?mmt hat, dass er auf diesem fast blind sein muss.

,,Na, du nimmst dir ein M?del auf jeden Fall mit! Und wenn du es unter dem Floss vor dem Wehrmeister verstecken m?sstest." So ruft man lachend dem ,,Don Juan von der Wasserkante" zur Antwort, und selbstgef?llig streichelt das Wassergigerl seine Stirnlocke.

Dann ergreift mein Steuermann das Wort: ,,Fr?her wars eine Kunst zu fl?ssen. Wenn man sich nicht auskannte, sass man flugs auf dem Trockenen. Im Jahre 1872 fl?sste ich mit zwei anderen jungen Burschen am alten Buchta vor?ber. Der Buchta, das war ein guter Steuermann. Jetzt ist er schon lang tot. Damals war er auf einer Sandbank stecken geblieben und musste Wasser stauen, um die Prahme flott zu kriegen. Als wir vorbeischwammen, schimpfte der Alte: Verfluchte Buben! Wir alten Esel bleiben stecken und die fahren glatt vorbei!"

Wenn jetzt der Steuermann nur hinzugef?gt h?tte, dass ein solches Auffahren auf Sand heute nicht mehr vorkommen k?nne, so h?tte er den Anschein zu erwecken vermocht, er habe die Geschichte vom alten Buchta nur erz?hlt, um zu zeigen, wie damals selbst der erfahrenste Steuermann eine b?se Fahrtunterbrechung erleiden konnte. Aber der Erz?hler hat darauf verzichtet. Offen r?hmt er sich des Buchtaschen Zitates, dessen Datum er sich durch 38 Jahre gemerkt, in denen er etwa 1200 Flossfahrten unternommen. Der Fluch des alten Buchta ist dem alten Vrabec ein kostbares Verm?chtnis.

Ein Bediensteter der Schiffahrtsgesellschaft kommt jetzt in das Gasthaus und meldet, dass der Remorqueur, der andere Fl?sse bis Troja gezogen hat, eben zur?ckkehrt. Man bricht auf und bald schwimmt das Floss wieder talw?rts.

Im Karolinentaler Hafen werden je vier Fl?sse zu einem Schleppzuge, dem ,,Transport", rangiert. Die beiden vorderen Prahmen werden mit zwei Seilen an den Schleppdampfer gebunden und die vier Fl?sse mit einander verkn?pft. Jetzt ist f?r die Fl?sser Zeit zur Rast. Nur hie und da muss an den Vorderrudern gearbeitet werden, damit man bei scharfen Biegungen des Flusses nicht an das Ufer anrenne. Im ?brigen wird jetzt bloss f?r das eigene Wohl gesorgt. Steuermann und Fl?sser setzen sich auf die Holzladung, die auf dem Flosse ruht, und stecken ihr Pfeifchen in Brand. Einer der Fl?sser richtet den Feuerherd her. Rasenst?cke, die aus Prag mitgenommen worden sind, werden auf der Holzladung hoch aufgesch?ttet und reichlich mit Wasser begossen. Dann klatscht der ,,Hafner" mit der flachen R?ckseite einer Schaufel das Erdreich glatt, wobei dem anderen Fl?sser einige andere Kotpatzen in das Gesicht fliegen, was von diesem mit unvergleichlich prachtvollen Schimpfworten quittiert wird. Nun wird ein St?ck von einem Rundbalken abges?gt, klein gehackt, und bald flackert ein lustiges Herdfeuer ?ber den Wassern. Die irdenen Kochgef?sse hat einer der an vielen Stellen heranrudernden Marketender den Fl?ssersleuten gegen ein stattliches St?ck Buchenholz eingetauscht. Jetzt brodelt Kaffee in den Gef?ssen, dem ein verteufelt starkes Quantum Rum beigemengt wird. Dann wird gejaust. Um die Fahrt braucht man sich nicht zu sorgen.

Das gestaute Wasser ist still und unbeweglich. Lautlos f?hrt das Vierfloss durch diesen Teich, und nur sein Vorderrand wird von leichten Wellen umsp?lt, die der vorauseilende Remorqueur verursacht. Fast scheint es, als ob dadurch, dass dem Flusse die Str?mung genommen wurde, auch die Uferlandschaft ihrer Romantik verlustig gegangen w?re. Es fehlt den B?umen, deren Zweige auf das Wasser ?berh?ngen, es fehlt den Str?uchern, welche die beiden Flussr?nder umrahmen, ein str?mendes, an das Ufer pl?tscherndes Wasser. Die ganze ?ppige Landschaft sieht eint?nig drein. Die Balken des Flosses schaukeln nicht, man spaziert auf ihnen wie auf einem Parkettboden.

Um so m?chtiger wirkt der Kontrast, wenn man durch die Schleusen f?hrt. Etwa zweihundert Schritt vor dem Wehr wendet sich der Dampfer mit einem schrillen Pfiff, die vier Fl?sse des Transports kn?pfen sich von einander und vom Remorqueur los, und fahren einzeln -- eine Distanz von 400 Metern einhaltend -- durch die Schleusen. Das ist ein Nervenkitzel. Man m?chte aufjauchzen w?hrend dieser Fahrt. Die Wellen schlagen hoch ?ber die Balken und peitschen das lodernde Herdfeuer, ohne es verl?schen zu k?nnen, in das Ger?usch der aus der H?he zur?ckklatschenden Wogen mischt sich das dumpfe Krachen der Randbalken der Flosstafeln, die in ohnm?chtiger Wut gegen die Steinw?nde des k?nstlichen Hohlweges Sturm laufen und jeden Augenblick die Prahme zu zerschellen drohen. Einzelne Balken sind durch das dar?ber schlagende Wasser verdeckt und es scheint, dass die Binden entzweigegangen, das Floss in seine Bestandteile zerrissen worden sei. Die Plattform der Prahme, die erste Flosstafel, ist vollst?ndig unter den sch?umenden Wassermassen vergraben, trotzdem ein am zweiten Flossgliede befestigter Mastbaum sie krampfhaft in die H?he zerrt. In der Mitte der zweiten Flosstafel steht der Steuermann, auf deren rechtem und linkem Rande die beiden Gehilfen. Und wenn das Ende der Schleuse nahe ist und die Vordertafel aus dem Wasser emportaucht, dann rennen die drei in wilder Hast, der Wogen nicht achtend, die hoch ?ber ihre Wasserstiefel schlagen, zu den Steuerrudern. Es gilt nach innen zu lenken, sonst w?rde die Gewalt des Schleusenwassers die schwanke Prahme auf die Uferb?schung treiben. Kaum ist das Wehr passiert, so gl?tten sich die Wasser, die Balken ordnen sich wieder parallel und an das Toben des Elementes, in dessen Mitte man sich eben befunden, erinnert nur noch ein Blick nach r?ckw?rts: Das n?chste Floss saust k?mpfend die Schleuse hinab ...

Hinter jeder Schleuse sammeln sich die vier Fl?sse des Transportes wieder, ein anderer Remorqueur wird vorgespannt, und es geht bis zum n?chsten Wehr.

In Jedibab, einem von Gott und Menschen verlassenen Nest, machten wir Nachtquartier. Das D?rfchen liegt nicht einmal am Ufer, und man hat von diesem noch gute 20 Minuten auf schlechten Wegen zu gehen. Aber Jedibab hat das Gl?ck 33 Kilometer von Prag gelegen und derjenige bewohnte Punkt zu sein, welcher dem Nadelwehr von Wranian am n?chsten liegt. Die Fl?sse kommen nachts hier an, und da sie die Kammerschleuse nicht mehr passieren k?nnen, so wandert die Bemannung in das Dorf, das auf diese Weise zu einem gar nicht zu verachtenden Fremdenverkehr gekommen ist. Man ass hier in der Schenke ein St?ck warmen Brotes und trank ein ebensolches Bier. Dann wurden Strohs?cke ins Wirtslokal geschafft und man ging schlafen. Draussen peitschte ein scharfer Regen die Fensterscheiben. Das nahmen die Fl?sser mit schadenfrohem Lachen zur Kenntnis, denn einer von ihnen, der erkl?rt hatte, es falle ihm nicht ein, das teuere Hotellogis zu bezahlen, war draussen am Flosse ?ber Nacht geblieben. Die anderen malten sich schon aus, wie sie ihn am Morgen uzen wollten. Aber dazu kam es nicht. Als um 1/4 2 Uhr nachts aufgestanden und die Weiterreise angetreten wurde, goss der Himmel noch immerfort Wassermassen auf das Floss, das oben bald ebenso feucht war, wie unten. Die Balken waren nass und glatt, bei jedem Schritte, den man machte, rutschte der Fuss aus und man fiel in das tote Wasser zwischen den einzelnen Balken und Tafeln. Finstere Wolken, die wie schwarze Berge aussahen, schienen wenige Schritte vor dem Flosse zu liegen und den ganzen Strom zu verstellen. Das Floss fuhr weiter, aber da sich die Distanz zwischen ihm und den schwarzen Bergen durch Stunden nicht verringerte und die Ufer in dem Nebel nicht erkennbar waren, so sah es aus, als ob sich die Prahme nicht von der Stelle r?hre, als ob sie mit einer unsichtbaren Schregge festgehalten w?rde.

Dabei knurrte der Magen. Im Jedibaber Restaurant haben wir fr?h weder Kaffee noch Brot bekommen und an ein Feueranmachen auf dem Flosse war in dem giessenden Regen nicht zu denken. Proviant hatten wir nicht und kein einziger schwimmender Marketenderwagen liess sich blicken. Wenn ein Gasthaus von der Ferne sichtbar wurde, dann br?llte der alte Fl?sser Kolensk? mit heiserer Stimme, der die Verzweiflung eine furchtbare Gewalt lieh, sein ,,Pivo" ?ber Wasser und Land. Immer heiserer, immer verzweifelter klang sein Sehnsuchtsschrei, und als er hinter der Sprachgrenze, von Liboch und von Wegst?dtl an, nach ,,Bier" zu schreien begann, t?nte sein Ruf wie der Todesschrei eines verwundeten Hirsches. Die Leute an den Ufern vernahmen das Flehen und eilten mitleidsvoll in das Gasthaus, wo der Wirt ein Paar Gl?ser einschenkte und in den Kahn einstieg, um zum Flosse zu rudern. So sehr er sich aber auch beeilen mochte -- die Str?mung war schneller und unser Floss war schon vorbei, als er herankam. Der Wirt wartete in der Mitte des Stromes und bot dann seine Biere der Bemannung der n?chsten Fl?sse -- unseres schwamm als das erste -- zum Kaufe an. Diese konnte nat?rlich nicht in jedem Orte Bier trinken und am Abend erz?hlten uns die Fl?sser in der Schenke, wie die Wirte auf den Booten geflucht, als ihnen das mit so viel Eindringlichkeit bestellte Bier auf dem Halse blieb. Was aber k?nnen die Fl?che aller Wirte gegen jeden einzelnen Fluch bedeuten, den der durstige Kolensk? jedesmal ausstiess, wenn er sah, wie das von ihm bestellte Bier den ,,Nachfahrern" angeboten wurde!

Ein Anlegen des Flosses w?hrend der Fahrt -- sei es wegen Sturmes, Regengusses oder Hagelschlags, sei es infolge Hungers oder selbst Durstes -- gibt es nicht. Nur wenn der Fl?sser Feierabend machen muss, weil es ihm die Vorschrift anordnet und weil er die Ufer nicht mehr erkennt, h?lt er an. Er weiss, dass ihm die Reise als solche sehr gut bezahlt wird , dass er aber auch an den Tagen, an denen er sich auf keinem Holztransport befindet, dass er auch in den vier Wintermonaten von seinen Reisehonoraren zehren muss. Er muss trachten, von seiner Fahrt so bald es m?glich zur?ck zu sein, um einen neuen Holztransport zugewiesen zu erhalten. Das ist der oberste Grundsatz des Fl?ssers, und trotz des verzweifelten Durstes fiel es dem alten Kolensk? nicht ein, ein Anlegen des Flosses zu verlangen. Erst um 7 Uhr abends nahmen wir, die wir um 1/4 2 Uhr nachts aufgebrochen waren, in Birnai, einem Dorfe oberhalb Aussigs, unser Fr?hst?ck ein.

Um 1 Uhr nachts brachen wir wieder auf. Die Nacht, durch die wir glitten, war dunkel, aber die machtvollen Zacken der Uferberge waren sichtbar. Drohend und schwarz schob sich der zerkl?ftete Workotsch in das n?chtliche Elbtal hinein, rechts blickte der Schreckenstein noch d?sterer als sonst ?bers Land. Es war ein Anblick, den selten ein Tourist zu geniessen Gelegenheit hat, vom Niveau des Wassers die wechselnden Schattenrisse des Elbpanoramas zu bestaunen. Eine Reise durch eine Silhouettenlandschaft. Wenige Stunden sp?ter wurden auch die H?nge der Uferlandschaften sichtbar, allerdings nur in dem bizarren Rahmen der Nebelrisse. Als wir hinter Tetschen das Elbesandsteingebirge erblickten, war schon die Morgensonne mit gl?nzendem Leuchten aufgegangen und bestrahlte die Elbfluten und die seltsamen Felsgebilde an den Ufern. Das ruhig dahingleitende Floss war wohl ein besonders geeignetes Beobachtungsniveau f?r die Sch?nheit der Landschaft.

Ich bin auf der Elbe weitergefahren. Noch immer -- jetzt bin ich in Magdeburg -- ist, wenn man von der stellenweisen Remorquage absieht, die Elbstr?mung die einzige treibende Kraft f?r das Fahrzeug, dessen Passagier ich bin. Auf meiner Fahrt habe ich manches herrliche Bild auf den Elbufern gesehen, aber noch nichts hat die Pracht der Landschaft zu ?bertreffen vermocht, die sich in der Heimat, von Leitmeritz bis ?ber die Grenzen des Nachbarlandes bis zur Bastei n?chst Wehlen breitet.

G?ste der Polizei

,,Departement f?r die ?ffentliche Sicherheit." So steht es auf dem Torschild. Aber das ist ungenau, unpr?zis. Sagt zu viel, also zu wenig. Denn in das Gebiet der ?ffentlichen Sicherheit geh?ren auch Baubeh?rden, Schieneninspektionen, Feuerwehren, Rettungsstationen, Kesselpr?fungen, Automobilvorschriften, Kutscherschulen und viele andere Dinge, mit denen das Sicherheitsdepartement nichts zu tun hat. Immerhin bleiben ihm noch mehr als genug Agenden. Und auf die Art dieser Agenden weist viel deutlicher als die Aufschrift auf dem Schilde das Relief hin, das ?ber dem Tore prangt und eine Zusammenstellung dreier Symbole zeigt: Das Richtbeil, das Fascesb?ndel und die Wage der Themis. Nun wird zwar hier im Departement das Richtbeil nicht geschwungen, die Themis hat hier noch nicht ihre w?gende T?tigkeit zu entfalten und die Fasces, das Sinnbild der strafenden Gewalt ?ber Tod und Leben, d?rfte eigentlich erst die n?chsth?here Instanz, der Gerichtshof, mit voller Berechtigung im Wappen f?hren. Jedoch das Sicherheitsdepartement ist Agentie und Werbeamt, und wenn es durch seine Beamten und Detektivs nicht das Menschenmaterial herbeischaffen w?rde, so k?nnten sich die symbolischen Manipulationen mit Richtbeil, Fasces und Wage im allgemeinen nur auf die kleinen Gauner, die gen?gsamen Dorfdiebe und die armen Landstreicher erstrecken, welche die Gendarmerie dem Landesgerichte ?berantwortet.

?brigens ist es die Verbrecherwelt nicht allein, auf die sich die T?tigkeit des Sicherheitsdepartements erstreckt. Mit allerhand Anliegen kommt man in diese R?ume. Da ist ein ehrsamer Handwerksmann, der sich seit einigen Tagen durch die Amtslokalit?ten schleicht. Auf seinem Wege muss er durch das Zimmer der Detektivs. Die kennen den wackeren B?rger und sch?tteln die K?pfe: Wie der in den letzten Tagen gealtert ist! Der Ank?mmling geht zu dem Beamten, der die Vermissten und Wiedergefundenen in Evidenz f?hrt. Dieser, ein junger Polizeikonzeptspraktikant, kennt schon des Alten Begehr und hat diesem schon einigemale den Bescheid gegeben, dass man von dem Aufenthalte seines Sohnes, der nach missgl?ckter Pr?fung nicht mehr nach Hause zur?ckgekehrt ist, noch immer nichts wisse. Heute aber ist die Nachricht da, eine Hiobspost: Die Leiche des jungen Mannes ist aus der Moldau gezogen worden. Der junge Polizeipraktikant spielt verlegen mit dem Bleistift. Wie soll er dem Alten die furchtbare Botschaft beibringen. Er n?tigt ihn, sich zu setzen. Da weiss der bedauernswerte Handwerksmann schon alles.

,,Tot?", st?sst er hervor. Und bald h?lt er das Telegramm in H?nden, das im Lapidarstil die Best?tigung der ?rgsten Bef?rchtungen des Vaters birgt.

,,Tot", schluchzt der Alte, ,,tot! Und ich bin schuld. Ich habe ihn studieren lassen, damit er's besser hat, wie ich! Tot!"

Am gegen?berliegenden Tisch wird ein Fall von grundverschiedener Natur verhandelt, aber auch etwas, was mit der ?ffentlichen Sicherheit gar wenig zu tun hat, auch etwas Unkriminalistisches im Kriminaldepartement. An den Grenzen des Polizeirayons ist ein Weib aufgelesen worden, das kaum viel mehr als einen Meter gross, taubstumm, irrsinnig und halbblind ist und nun apathisch bei dem Tische des Kommiss?rs steht. Dieser hat auf den ersten Blick gesehen, dass aus der Alten ?ber ihre Identit?t und Heimatszust?ndigkeit nichts herauszubekommen ist, und so setzt er sich resigniert und schreibt zuerst einen kurzen Begleitakt an das Taubstummeninstitut, wohin die Arme zun?chst gebracht werden muss, damit man dort versuche, mittels Zeichensprache ihr irgendwelche Angaben zu entlocken. Aber im Taubstummeninstitut wird man die Alte nicht behalten, weil sie irrsinnig ist, ebensowenig wie man sie in der Landesirrenanstalt aufnehmen wird, weil sie taubstumm ist. Und so muss ein zweiter Akt an den Magistrat abgesandt werden, der aus dem Tschechischen ins Amtsdeutsch ?bersetzt, folgendermassen lautet: ,,Inliegend beschriebene, unbekannte Taubstumme wird zur Unterbringung in das Gemeindearresthaus bis zur Feststellung ihrer Heimatszust?ndigkeit in Empfehlung gebracht." Und dann muss die Beschreibung, die polizeiliche Photographie, die Stilisierung der Notiz f?r den ,,Polizei-Anzeiger" erfolgen. Unwillig brummt der Kommiss?r in den Bart: ,,Wenn nur die Gemeindevorsteher in die Bluse solcher Kretins den Namen der Heimatsgemeinde einn?hen liessen, dann k?nnte man solche arme Leute gleich per Schub nach Hause bef?rdern, und alle diese Scherereien, Schreibereien und Suchereien w?ren erspart!" Ja, wenn! Aber das tun die Gemeindevorsteher wohlweislich nicht, denn jeden Tag, der mit den Recherchen verloren geht, hat die Gemeinde an Erhaltungskosten f?r den l?stigen Dorftrottel erspart!

Die Expeditr?ume des Sicherheitsdepartements beherbergen gleichfalls eine Gruppe unkriminalistischer G?ste. F?nf oder sechs M?nner und eine junge Frau stehen dort beisammen. Jeder h?lt eine Harfe in der Hand und die gibt alles an -- Legitimation, Heimatsort, Leidensgeschichte und Begehr. Aus dem Harfenistenst?dtchen Nechanitz sind sie, von wo die b?hmischen Wandermusikanten stammen, und ihre Schicksale sind die ewig alten: Vom Impresario engagiert, ausgebeutet und ohne Entlohnung verlassen, von den ?sterreichischen Auslandsbeh?rden nach Prag einwaggoniert, kommen sie ins Sicherheitsdepartement der Polizei, um eine Reiseunterst?tzung zu erbitten. Jeder erh?lt eine Eisenbahnkarte von Prag nach K?niggr?tz oder den Fahrpreis von K 4.40 auf die Hand. Und von K?niggr?tz gehen sie zu Fuss ins Heimatsst?dtchen und leben hier, bis sie wieder ein Impresario engagiert, ausbeutet, ohne Entlohnung verl?sst ... ad infinitum.

Selbst im anthropometrischen Kabinett kann man oft unkriminelle Leute sehen, obzwar dieses, wie schon aus dem Namen und der daraus zu deduzierenden Bestimmung ersichtlich ist, nur f?r die R?ckf?lligkeit, beziehungsweise die zu bef?rchtende R?ckf?lligkeit der hier gemessenen Verbrecher eingerichtet ist, und obzwar hier schon das Milieu, und die Einrichtungsst?cke darauf deuten, welche Beachtung man den Inhaftaten zollt. Mit Kopfzirkeln, Ohrmessern, Messkreuzen, Sitzh?henmassen, Narbenmassen, Fingerdruckkissen und dem ?brigen Instrumentarium der beiden Bertillons wird man doch nicht die Personaleigent?mlichkeiten bedauernswerter Bettler, harmloser Kretins und unterst?tzungsbed?rftiger Musikanten auf der Messkarte verewigen! Gewiss nicht. Man braucht aber auch nicht zu glauben, dass jedes halbwegs ehrliche Gesicht, das man hier auf Ohren-, Nasenl?nge und Pupillennuance misst, gleich das Wort von der ,,Verbrecherphysiognomie" L?gen straft. Gar viele Abdr?cke von Finger-Papillarz?gen, die in die Messkarten-Registratur einverleibt worden sind, m?ssen nie wieder hervorgeholt werden. Und der im anthropometrischen Kabinett t?tige Beamte hat schon von seinen Klienten, besonders jenen, die im jugendlichen ?bermut entgleisten, das Wort geh?rt:

,,Meine Masse werden Sie nie mehr brauchen!"

Das verr?t, schon nach dem Tonfall, Selbstmordabsicht. Aber der Beamte hat da einen alten Kniff. Er missversteht absichtlich.

,,Nun, es freut mich zu h?ren," bemerkt er wohlwollend, ,,dass Sie von nun an alle derartigen Entgleisungen vermeiden wollen. Denn wenn Sie noch ein zweites Mal hierher kommen, dann sind Sie f?r Ihr ganzes Leben als Verbrecher gebrandmarkt."

,,Das bin ich schon," lautet die stereotype Antwort, ,,jetzt kommt es in die Zeitungen, alle Leute erfahren es ..."

,,Nun, wenn Sie mir Ihr Ehrenwort geben, dass Sie von jetzt ab ein ehrlicher Mensch sein wollen, dann verspreche ich Ihnen, mich daf?r einzusetzen, dass Ihr Name nicht in die Zeitung kommt. Einmal ist keinmal! Ihr Ehrenwort?"

Gar mancher gibt hier im anthropometrischen Kabinett das ehrenw?rtliche Versprechen. Und mancher h?lt es auch.

Wenn dann wirklich nach ein paar Jahren ein solcher junger Mann als ehrlicher, t?chtiger Mensch in das Sicherheitsdepartement kommt, um sich daf?r zu bedanken, dass man ihn einst so vom Selbstmord abgehalten, dann ist das auch ein unkriminalistischer Besuch bei der Kriminalpolizei. Der einzige freilich, den man dort gerne sieht.

Caf? Kandelaber

Der Menschheit ganzer Jammer fasst mich an, wenn ich so um f?nf Uhr fr?h beim Caf? Kandelaber mein Fr?hst?ck verzehre. Es ist zwar ein famoser Trunk, der 80gradige, mit angenehm im Magen flammendem Rum vermengte Tee, der hier kredenzt wird -- aber er bleibt doch nur ein Fr?hst?ck, ein verteufelt kategorischer Schlusspunkt nach einer sch?nen, kaum begonnenen Nacht. Das ist es, was mich grollen macht. Ich bin b?s auf die ganze Welt. Es ist aber auch wirklich zu arg mit ihren Einrichtungen. Jedes Schulkind weiss z. B., dass der Erfinder der Dampfmaschine James Watt hiess. Weil dieser beim Brodeln eines Teekessels auf die Idee kam, die Dampfmaschine zu erfinden. Auch schon etwas? Ein anderer Erfinder, der wohl beim Vorbeifahren einer Dampfmaschine, sei es einer Lokomotive oder einer Lokomobile auf die Idee kam, sie als Teekessel zu verwerten, ist keinem Schulkinde bekannt, seinen Namen meldet kein Lied, kein Heldenbuch. Und doch ist die Verwendung der Lokomotive als Teekessel -- das ,,Caf? Kandelaber" -- eine Erfindung, die Hunderten von m?den Pilgern im n?chtlichen Prag die Wohltat eines aufpulvernden, w?rmenden Trankes gew?hrt. Der Name eines solchen Wohlt?ters wird in der Weltgeschichte nicht verzeichnet! Ich muss meinen Groll hinuntersp?len.

,,Frau Jemelka, noch einen Achtziggradigen, Zwanzigprozentigen um f?nf, etwas zum Aufweichen und zwei Retten."

Frau Jemelka stellt ein Glas unter die M?ndung des Messingrohres, dreht den Hahn nach rechts und l?sst die Essenz in mein Glas rinnen, in welches nun das heisse Wasser kommt. Dann sucht sie mir eine Mohnbuchte zum ,,Aufweichen" aus und gibt mir zwei ,,Sport". Sie weiss ganz gut, dass mit der Bestellung der Retten -- so wird der Ausdruck ,,Zigaretten" in vorger?ckter Nachtstunde abgek?rzt -- nur ,,Sport" gemeint sein k?nnen, damit die Zeche die runde Summe von 20 Hellern ausmache.

Jawohl, bloss zwanzig Heller! Man zeige mir, bitte, ein Kaffeehaus, wo f?r dieses Geld ein warmes Fr?hst?ck mit Mehlspeise und Zigaretten erh?ltlich ist. Dabei habe ich noch die feinere Teesorte, die um 10 Heller -- nobel muss die Welt zugrunde gehen! -- getrunken und ,,Sport", statt der billigen und hier bedeutend st?rker verlangten ,,Drama" geraucht.

Frau Jemelka steckt das Zwanzighellerst?ck in eine Blechb?chse, die ihr als feuer- und einbruchssichere Kassa dient. Zw?lf Prozent geh?ren der ,,Cafetiere", die nicht selbst?ndige Unternehmerin ist, sondern eine Angestellte der Kleinschen Lik?rfabrik vom ,,Roten Stern" in Karolinental. Das fahrbare Teehaus ist Eigentum der Kleinschen Fabrik und diese liefert die Essenz, die Tee, Rum und Zucker enth?lt. Den Erl?s der verkauften Quanten, abz?glich der Provision von zw?lf Prozent, muss Frau Jemelka abf?hren.

Keine Angst, die gesetzte, ins Pragerische transponierte Geisha kommt trotz alledem auf ihre Kosten. Das ambulante Teehaus, das manchen n?chtlichen Passanten n?hrt, n?hrt auch seinen Mann. Im Winter kommen die Bettmeider frierend zu dem Teeverschleiss, um sich an dem behaglichen Koksofen zu w?rmen, im Sommer aber gibt es zahllose Menschen, welche den im Einkehrhaus ,,U val?u" zu entrichtenden Logierpreis von 20 Hellern als eine ?berfl?ssige Ausgabe betrachten, und lieber in der lauen Luft der Gassen umherspazieren. Die statten dann dem ,,Caf? Kandelaber" l?ngere Besuche ab und geben oft dreimal so viel Geld aus, als das Nachtquartier kosten w?rde.

Ausserdem haben die Kandelaber-Cafetiers noch ganz gute Nebeneink?nfte. Wenn irgend ein Neuling kommt -- an der Frage nach dem Preise eines Glases Tee ist er erkennbar -- dann wird ihm statt der feinen, der 10 Heller-Essenz, die 8 Heller-Essenz gereicht, aber das Greenhorn muss den teuereren Preis bezahlen. Oder wird der Hahn des Kesselrohres zur?ckgedreht, bevor das vorschriftsm?ssige Quantum der Essenz herausgeronnen ist. Wehe aber, wenn der Teemann eine solche Manipulation bei einem gewiegten Bummler in Anwendung bringen wollte! Der weiss ganz genau, dass der rechte der beiden durch ein festes Schloss vor Verf?lschung oder Verw?sserung durch den Kandelaberwirt gesch?tzte Kessel die teure, der linke Kessel die billige Essenz birgt, und der wacht mit Argusaugen dar?ber, dass kein Tr?pfchen der vorgeschriebenen Essenzmenge im Rohre des Kessels bleibe. Der w?rde f?r einen ?bervorteilungsversuch Worte finden, die selbst in dem Milieu des Caf? Kandelaber ihre Wirkung nicht verfehlen w?rden.

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