Read Ebook: Robert Bontine: Roman by Andrews C Schultz Marie Translator
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Ebook has 1968 lines and 70013 words, and 40 pages
Translator: Marie Schultz
Robert Bontine
Ensslins Mark-B?nde.
In derselben Ausstattung wie der vorliegende Band erschienen in demselben Verlage:
Vom 1. August 1914 an erscheinen in monatlichen Zwischenr?umen:
Robert Bontine
Roman
von
C. Andrews
Autorisierte ?bersetzung von Marie Schultz
Reutlingen Ensslin & Laiblins Verlagsbuchhandlung
Nachdruck verboten.
Alle Rechte vorbehalten.
?bersetzungsrecht vorbehalten.
Inhaltsverzeichnis
Seite
Kapitel 1. 5 Kapitel 2. 21 Kapitel 3. 35 Kapitel 4. 48 Kapitel 5. 59 Kapitel 6. 71 Kapitel 7. 83 Kapitel 8. 91 Kapitel 9. 101 Kapitel 10. 113 Kapitel 11. 126 Kapitel 12. 138 Kapitel 13. 152 Kapitel 14. 165 Kapitel 15. 175 Kapitel 16. 189 Kapitel 17. 203 Kapitel 18. 213 Kapitel 19. 224 Kapitel 20. 240 Kapitel 21. 256 Kapitel 22. 265 Kapitel 23. 283 Kapitel 24. 298 Kapitel 25. 309
Es schien, als ob das Gewitter sich in wenigen Minuten zusammengezogen h?tte. Den ganzen Tag war das Wetter wundersch?n gewesen, warm und sonnig. Es war schwer zu entscheiden, ob der Himmel oder das Meer tiefer blau sei, -- an ersterem zeigte sich kaum ein W?lkchen, auf der Meeresfl?che kaum eine schaumgekr?nte Welle. Dann war pl?tzlich die Sonne verschwunden, grosse, schwarze Wolkenb?nke schoben sich ?ber die zackigen Bergkuppen, hinter denen sie versanken, und See und Himmel waren grau. Ein fahler Blitz zuckte am Horizont auf, ein dumpfes Donnerrollen unterbrach die schw?le Stille, und schwere Regentropfen begannen zu fallen. Sie rauschten schneller und schneller hernieder, und der Wind erhob sich in heulenden St?ssen, als freue er sich des gest?rten Friedens in der Natur.
>>Das ist angenehm! Im Umkreis einer Meile allem Anschein nach keine menschliche Behausung, und dabei ein Gewitter! Sehr angenehm in der Tat!<<
Bei diesen laut gesprochenen Worten blieb der, der sie sagte, stehen, um den Kragen seines leichten Oberrockes in die H?he zu schlagen. Auf der breiten, ebenen Fl?che, die sich vom Rande der Klippen her?berzog, war kein lebendes Wesen ausser ihm zu erblicken, noch irgendein Geb?ude, das ihm Obdach h?tte gew?hren k?nnen.
Er beugte den Kopf tiefer, als ihm der Wind den Regen ins Gesicht trieb, und eilte schnelleren Schrittes auf dem unebenen Fusspfade, den er seit einer Stunde verfolgt hatte, weiter. Aber sein Fuss zauderte pl?tzlich, als ob der Donner, der ?ber seinem Haupte krachte, ein Schuss gewesen w?re, der unmittelbar an seinem Ohre abgefeuert worden.
>>Kehren Sie um!<< rief eine Stimme laut hinter ihm. >>Sie finden weit und breit kein Obdach und werden bis auf die Haut durchn?sst werden! Hierher! Schnell!<<
Der Angeredete wandte sich j?h um. Eine kleine Strecke hinter ihm, ungef?hr in der Mitte zwischen dem Fussweg und dem steil abfallenden Rande der Klippe, stand eine weibliche Gestalt neben einigen hohen Ginsterb?schen und Farnkraut. Als er einen Augenblick stehen blieb und sie schier verwundert anstarrte, winkte sie ihm gebieterisch mit der Hand.
>>Schnell!<< rief sie ungeduldig. >>Ich werde sonst auch noch nass! Beeilen Sie sich, der Regen wird bald noch schlimmer werden als jetzt.<<
Er lief ?ber den kurzen, schl?pfrigen Rasen, ihrem herrischen Befehle folge gebend. Als er bei ihr anlangte, versank sie pl?tzlich und verschwand unter dem nassen Gestr?pp.
>>Kommen Sie herein!<< klang es jetzt in dumpfem Tone aus der Tiefe herauf. >>Seien Sie vorsichtig -- es kommen drei Stufen. Aber fallen k?nnen Sie nicht.<<
Er schob die Bl?tter beiseite und folgte ihr. Ein Lichtschein, der zu hell war, als dass er durch das Laub h?tte fallen k?nnen, zeigte ihm das kleine h?hlen?hnliche Loch in der Klippe, in das er auf diese Weise Zutritt erlangt hatte, und die drei unebenen Felsstufen, neben denen sie stand. Er war ein hochgewachsener Mann und musste sich deshalb b?cken, um nicht gegen das niedrige Dach zu stossen, w?hrend er vorsichtig hinabstieg. Sie lachte.
>>Es ist nicht sehr h?bsch hier unten,<< meinte sie, >>aber es ist doch dem Nasswerden vorzuziehen. Geben Sie mir lieber die Hand, sonst m?chten Sie straucheln -- der Boden ist so uneben. Warten Sie einen Augenblick! H?ren Sie nur, wie es regnet! Ich wusste, dass es noch schlimmer werden w?rde.<<
Sie hatte recht gehabt. Der Regen rauschte in Str?men herab und prasselte auf den Felsen nieder. Aufhorchend wandte er seiner Gef?hrtin das Gesicht zu, aber er konnte das ihre kaum in schwachen Umrissen erkennen. Der helle Lichtschein, der von unten kam, fiel nur bis auf die Hand, mit der sie die seinige ergriffen hatte.
>>Kommen in dieser Gegend die Gewitter immer so pl?tzlich zum Ausbruch?<< fragte er.
>>Sehr oft. Es ist das eine Spezialit?t von Rippondale. Aber ich kenne die Vorboten und konnte deshalb Schutz suchen. Sie sahen mich nicht -- nicht eher?<<
>>Erst als Sie mich anriefen.<<
>>Das dachte ich mir; aber ich sah Sie und wartete am Eingang, um Sie hereinzurufen, aber das erstemal h?rten Sie mich nicht. Hierher! Treten Sie dorthin, wohin ich trete, so werden Sie nicht ausgleiten.<<
Ihre Hand, die k?hl und nass vom Regen war, umschloss die seine, und er schritt vorsichtig hinter ihr die schmale, absch?ssige Senkung hinunter, an der sie ihn entlangf?hrte. Mit jedem Schritte wurde der Lichtschein heller und das murmelnde Pl?tschern der Wellen am Fusse der Klippe vernehmlicher. Nach einer Minute etwa liess sie seine Hand los.
>>Nicht weiter!<< sprach sie ruhig. >>Wie ich schon sagte, ist es kein besonders anziehender Zufluchtsort, aber er ist mir schon oft von Nutzen gewesen.<<
Der absch?ssige Gang m?ndete in eine nat?rliche H?hle, die sich so gross wie ein kleines Zimmer in der Vorderwand der Klippe befand. Mit einem belustigenden Blick in das Gesicht des Gef?hrten, das sie jetzt erst deutlich sah, setzte sich das M?dchen gelassen auf einen flachen Vorsprung der Felswand nieder, der gross und niedrig genug f?r den Zweck war.
>>Sie haben sich wohl gewundert, wohin ich Sie f?hrte, nicht wahr?<< meinte sie.
Er schien ihre Frage nicht zu h?ren. Er hatte sich der ?ffnung der H?hle gen?hert und blickte nach unten. Eine dicht von Schlingpflanzen ?berwucherte Felsplatte sprang etwa vier oder f?nf Fuss vor, dann fiel die Klippenwand senkrecht ins Meer hinunter. Ein Schauder ?berlief ihn, als er auf die wogende Wasserfl?che herniedersah, und er trat aus dem Bereich des herabstr?menden Regens zur?ck.
>>Sie haben sich einen gef?hrlichen Zufluchtsort gew?hlt,<< sagte er. >>Gef?hrlich?<< gab sie zur?ck.
>>Freilich. Im Falle eines Sturzes von hier oben --<<
>>O, eines Sturzes!<<
Sie zuckte die Achseln. >>Daran habe ich nie gedacht,<< meinte sie gleichg?ltig. >>Ich werde doch nicht so nahe herangehen, dass ich hinabst?rzen k?nnte.<<
>>Absichtlich vermutlich nicht. Aber,<< beharre er, >>ein Sturz von hier oben w?rde den Tod bedeuten.<<
>>Ganz ohne Zweifel. Aber dasselbe liesse sich bei vielen anderen Stellen der Klippen behaupten. Die Felsw?nde sind fast ?berall furchtbar steil. Es ist schon die Rede davon gewesen, den Klippenpfad durch ein Gel?nder zu sch?tzen, glaube ich; aber der Plan ist wieder aufgegeben worden. Vielleicht ist es auch kaum n?tig, denn die Eingeborenen kennen jeden Schritt und Tritt des Weges, und Fremde, wie Sie, sind eine seltene Erscheinung.<<
>>Sie wissen also,<< sagte er langsam, >>dass ich hier fremd bin?<<
>>Freilich. Erstens kenne ich Sie nicht, zweitens fragten Sie mich, ob unsere Gewitter sich immer so pl?tzlich zusammenz?gen.<<
>>Und drittens -- wusste ich nichts von diesem Ihrem Zufluchtsort,<< erg?nzte er.
>>Das sagt nichts, denn wenige Leute kennen ihn, -- ich glaube, kaum irgend jemand. Ich selbst habe ihn ganz zuf?llig entdeckt.<<
>>So?<<
>>Ja. Eines Tages hatte ich einen Hund bei mir, und er verschwand in dem Ginstergeb?sch, das den Eingang verdeckt. Er muss wohl die Stufen herabgesprungen oder heruntergerutscht sein und konnte sich nicht wieder herausfinden. Ich rief und wartete, und schliesslich h?rte ich ihn bellen und leise winseln. Da fand ich das Loch und bahnte mir einen Weg hinunter.<<
>>Und so entdeckten Sie die H?hle?<<
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