Read Ebook: The Princess Casamassima: A Novel by James Henry
Font size:
Background color:
Text color:
Add to tbrJar First Page Next Page Prev Page
Ebook has 179 lines and 7621 words, and 4 pages
Sehr tadelnswerth ist unser Thun, Wir sind nicht brav und bieder. -- Gesetzt den Fall, es k?me nun Die S?ndfluth noch mal wieder.
Das w?r ein Zappeln und Geschreck! Wir tauchten alle unter; Dann kr?chen wir wieder aus dem Dreck Und w?ren, wie sonst, recht munter.
Was ist die alte Mamsell Schm?le F?r eine liebe treue Seele! Sie spricht zu ihrer Dienerin: Ach, Rieke, geh Sie da nicht hin! Was will Sie da im goldnen L?ben Heut Abend auf und nieder schweben? Denn wedelt nicht bei Spiel und Tanz Der Teufel fr?hlich mit dem Schwanz? Und ?berhaupt, was ist es n?tz? Sie qu?lt sich ab, Sie kommt in Schwitz, Sie geht hinaus, erk?ltet sich Und hustet dann ganz f?rchterlich. Drum bleibe Sie bei mir nur lieber! Und, Rieke, geh Sie mal hin?ber Und hole Sie von Kaufmann Fr?se Ein Viertel guten Schweizerk?se, Und sei sie aber ja ja ja Gleich zur Minute wieder da! So ist die gute Mamsell Schm?le Besorgt f?r Riekens Heil der Seele. Ja sp?ter noch, in stiller Nacht, Ist sie auf diesen Zweck bedacht Und schleicht an Riekens Kammerth?r Und schaut, ob auch die Rieke hier, Und ob sie auch in Frieden ruht Und dass ihr ja nicht wer was thut, Was sich nun einmal nicht geh?rt, Was gottlos und beneidenswerth.
Es wird mit Recht ein guter Braten Gerechnet zu den guten Thaten; Und dass man ihn geh?rig mache, Ist weibliche Charaktersache. Ein braves M?dchen braucht dazu Mal erstens reine Seelenruh, Dass bei Verwendung der Gew?rze Sie sich nicht hastig ?berst?rze. Dann zweitens braucht sie Sinnigkeit, Ja, so zu sagen, Innigkeit, Damit sie alles appetitlich, Bald so, bald so und recht gem?thlich Begiessen, drehn und wenden k?nne, Dass an der Sache nichts verbrenne. In Summa braucht sie Herzensg?te, Ein sanftes Sorgen im Gem?the, Fast etwas Liebe insofern, F?r all die h?bschen, edlen Herrn, Die diesen Braten essen sollen Und immer gern was Gutes wollen. Ich weiss, dass hier ein Jeder spricht: Ein b?ses M?dchen kann es nicht. Drum hab ich mir auch stets gedacht Zuhaus und anderw?rts: Wer einen guten Braten macht, Hat auch ein gutes Herz.
Ihr kennt ihn doch schon manches Jahr, Wisst, was es f?r ein Vogel war; Wie er in allen Gartenr?umen Herumgeflattert auf den B?umen; Wie er die h?bschen rothen Beeren, Die andern Leuten zugeh?ren, Mit seinem Schnabel angepickt Und sich ganz lasterhaft erquickt. Nun hat sich dieser b?se N?scher, Gardinenschleicher, M?dchenh?scher, Der manchen Biedermann gequ?lt, Am Ende selber noch verm?hlt. Nun legt er seine Stirn in Falten, F?ngt eine Predigt an zu halten Und m?chte uns von Tugend schwatzen. Ei, so ein alter Schlingel! Kaum Hat er 'nen eignen Kirschenbaum, So schimpft er auf die Spatzen.
Ferne Berge seh ich gl?hen! Unruhvoller Wandersinn! Morgen will ich weiter ziehen, Weiss der Teufel, wohin?
Ja ich will mich nur bereiten, Will -- was h?lt mich nur zur?ck? Nichts wie dumme Kleinigkeiten! Zum Exempel, Dein Blick!
Es ging der fromme Herr Kaplan, Nachdem er bereits viel Gutes gethan, In stiller Betrachtung der sch?nen Natur Einst zur Erholung durch die Flur. Und als er kam an den Waldessaum, Da rief der Kuckuck lustig vom Baum: W?nsch guten Abend, Herr Kollege! Der Storch dagegen, nicht weit vom Wege, Steigt in der Wiese auf und ab Und spricht verdriesslich: Plapperapapp! G?b's lauter Pfaffen lobesam, Ich w?re l?ngst schon fl?gellahm!
Man sieht, dass selbst der fr?mmste Mann Nicht allen Leuten gefallen kann.
Ach, wie geht's dem heilgen Vater, Gross und schwer sind seine Lasten, Drum, o Joseph, trag den Gulden In Sanct Peter's Sammelkasten!
So sprach im Seelentrauerton Die Mutter zu dem frommen Sohn. Der Joseph, nach empfangner Summe, Eilt auch sogleich um's Eck herumme, Bis er das Thor des Hauses fand, Wo eines Bockes Bildniss stand, Was man dahin gemalt mit Fleiss Zum Zeichen, dass hier Bockverschleiss. Allhier in einen k?hlen Hof Setzt sich der Joseph hin und sof; Und ass dazu, je nach Bedarf, Die gute Wurst, den Radi scharf, Bis er, was nicht gar lange w?hrt, Sanct Peters Gulden aufgezehrt. Nun wird's ihm trauriglich zu Sinn Und stille singt er vor sich hin:
Ach der Tugend sch?ne Werke, Gerne m?cht ich sie erwischen, Doch ich merke, doch ich merke, Immer kommt mir was dazwischen.
Es stand vor eines Hauses Thor Ein Esel mit gespitztem Ohr, Der k?ute sich sein B?ndel Heu Gedankenvoll und still entzwei -- Nun kommen da und bleiben stehn Der naseweisen Buben zween, Die auch sogleich, indem sie lachen, Verhasste Redensarten machen, Womit man denn bezwecken wollte, Dass sich der Esel ?rgern sollte. -- Doch dieser hocherfahrne Greis Beschrieb nur einen halben Kreis, Verhielt sich stumm und zeigte itzt Die Seite, wo der Wedel sitzt.
Wer m?chte diesen Erdenball Noch fernerhin betreten, Wenn wir Bewohner ?berall Die Wahrheit sagen th?ten.
Ihr hiesset uns, wir hiessen euch Spitzbuben und Hallunken, Wir sagten uns fatales Zeug Noch eh wir uns betrunken.
Und ?berall im weiten Land, Als langbew?hrtes Mittel, Entsprosste aus der Menschenhand Der treue Knotenknittel.
Da lob ich mir die H?flichkeit, Das zierliche Betr?gen. Du weisst Bescheid, ich weiss Bescheid; Und Allen macht's Vergn?gen.
Ich wusste, sie ist in der K?chen, Ich bin ihr leise nachgeschlichen. Ich wollt' ihr ew'ge Treue schw?ren Und fragen, willst du mir geh?ren. Auf einmal aber stutzte ich. Sie kramte zwischen dem Gew?rze; Dann schn?utzte sie und putzte sich Die Nase mit der Sch?rze.
Die erste alte Tante sprach: Wir m?ssen nun auch dran denken, Was wir zu ihrem Namenstag Dem guten Sophiechen schenken.
Drauf sprach die zweite Tante k?hn: Ich schlage vor, wir entscheiden Uns f?r ein Kleid in Erbsengr?n, Das mag Sophiechen nicht leiden.
Der dritten Tante war das recht: Ja, sprach sie, mit gelben Ranken! Ich weiss, sie ?rgert sich nicht schlecht Und muss sich auch noch bedanken.
Da kommt mir eben so ein Freund Mit einem grossen Zwicker. Ei, ruft er, Freundchen, wie mir scheint, Sie werden immer dicker.
Ja ja, man weiss oft selbst nicht wie, So kommt man in die Jahre; Pardon, mein Schatz, hier haben Sie Schon eins, zwei graue Haare! --
Hinaus, verdammter Kritikus, Sonst schmeiss ich dich in Scherben. Du Schlingel willst mir den Genuss Der Gegenwart verderben!
Der alte F?rster P?sterich Der ging nach langer Pause Mal wieder auf den Schnepfenstrich Und brachte auch eine nach Hause.
Als er sie nun gebraten h?tt, Da th?t ihn was verdreussen; Das Thierlein roch wie sonst so nett, Nur konnt er's nicht recht mehr beissen.
Ach ja! so seufzt er wehgemuth Und wischt sich ab die Thr?ne, Die Nase w?r so weit noch gut, Nur blos, es fehlen die Z?hne.
Kinder, lasset uns besingen, Aber ohne allen Neid, Onkel Kaspers rothe Nase, Die uns schon so oft erfreut.
Einst ward sie als zarte Pflanze Ihm von der Natur geschenkt; Fleissig hat er sie begossen, Sie mit Wein und Schnaps getr?nkt.
Bald bemerkte er mit Freuden, Dass die junge Knospe schwoll, Bis es eine Rose wurde, Dunkelroth und wundervoll.
Alle Rosen haben Dornen, Diese Rose hat sie nicht, Hat nur so ein B?schel Haare, Welches keinen Menschen sticht.
Ihrem Kelch entstr?men s?sse Wohlger?che, mit Verlaub: Aus der wohlbekannten Dose Sch?pft sie ihren Bl?thenstaub.
Oft an einem frischen Morgen Zeigt sie uns ein duftig Blau, Und an ihrem Herzensblatte Blinkt ein Tr?pflein Perlenthau.
Wenn die andern Blumen welken, Wenn's im Winter rauh und kalt, Dann hat diese Wunderrose Erst die rechte Wohlgestalt.
Drum zu ihrem Preis und Ruhme Singen wir dies sch?ne Lied. Vivat Onkel Kaspers Nase, Die zu allen Zeiten bl?ht!
Fr?her, da ich unerfahren Und bescheidner war als heute, Hatten meine h?chste Achtung Andre Leute.
Sp?ter traf ich auf der Weide Ausser mir noch mehre K?lber, Und nun sch?tz ich, so zu sagen, Erst mich selber.
Und wie's denn so mit Kindern geht, Sehr fr?mmig sind sie nie, Ach, dacht ich oft beim Tischgebet, Wie sch?n ist doch Marie!
Die Tante winkt, die Tante lacht: He, Fritz, komm mal herein! Sieh, welch ein h?bsches Br?derlein Der gute Storch in letzter Nacht Ganz heimlich der Mamma gebracht. Ei ja, das wird dich freun! Der Fritz der sagte kurz und grob: Ich hol 'n dicken Stein Und schmeiss ihn an den Kopp!
Es sprach der Fritz zu dem Papa: Was sie nur wieder hat? Noch gestern sagte mir Mamma: Du f?hrst mit in die Stadt.
Ich hatte mich schon so gefreut Und war so voll Pl?sir. Nun soll ich doch nicht mit, denn heut Da heisst es: Fritz bleibt hier!
Der Vater sass im Sorgensitz. Er sagte ernst und still: Trau Langhals nicht, mein lieber Fritz, Der hustet, wann er will!
Was soll ich nur von eurer Liebe glauben? Was kriecht ihr immer so in dunkle Lauben? Wozu das ewge Fl?stern und Gemunkel? Das scheinen h?chst verd?chtige Geschichten. Und selbst die besten ehelichen Pflichten, Von allem Thun die sch?nste Th?tigkeit, In Tempeln von des Priesters Hand geweiht, Ihr h?llt sie in ein schuldbewusstes Dunkel.
Du willst sie nie und nie mehr wiedersehen? Besinne dich, mein Herz, noch ist es Zeit. Sie war so lieb. Verzeih, was auch geschehen. Sonst nimmt dich wohl beim Wort die Ewigkeit Und zwingt dich mit Gewalt zum Weitergehen In's ?de Reich der Allvergessenheit. Du rufst und rufst; vergebens sind die Worte; In's feste Schloss dumpfdr?hnend schl?gt die Pforte.
Ich hab in einem alten Buch gelesen Von einem J?ngling, welcher schlimm gewesen. Er streut sein Hab und Gut in alle Winde. Von Lust zu L?sten und von S?nd zu S?nde, In tollem Drang, in schrankenlosem Streben Spornt er sein Ross hinein in's wilde Leben, Bis ihn ein j?her Sturz vom Felsenrand Dahingestreckt in Sand und Sonnenbrand, Dass Str?me Bluts aus seinem Munde dringen Und jede Hoffnung fast erloschen ist. Ich aber hoffe -- sagt hier der Chronist -- Die Gnade leiht dem J?ngling ihre Schwingen.
Im selben Buche hab ich auch gelesen Von einem Manne, der honett gewesen. Es war ein Mann, den die Gemeinde ehrte, Der so von sechs bis acht sein Sch?ppchen leerte, Der aus Princip nie Einem etwas borgte, Der emsig nur f?r Frau und Kinder sorgte; Dazu ein proprer Mann, der nie geflucht, Der seine Kirche musterhaft besucht. Kurzum, er hielt sein R?ss'lein stramm im Z?gel Und war, wie man so sagt, ein guter Christ. Ich f?rchte nur -- bemerkt hier der Chronist -- Dem Biedermanne wachsen keine Fl?gel.
Zwischen diesen zwei gescheidten M?dchen, Anna und Dorette, Ist zu allen Tageszeiten Doch ein ewiges Gekrette.
Noch dazu um Kleinigkeiten -- Gestern gingen sie zu Bette, Und sie fingen an zu streiten, Wer die dicksten Waden h?tte.
Es flog einmal ein muntres Fliegel Zu einem vollen Honigtiegel. Da tunkt es mit Zufriedenheit Den R?ssel in die S?ssigkeit. Nachdem es dann genug geschleckt, Hat es die Fl?glein ausgereckt Und m?chte sich nach oben schwingen. Allein das Bein im Honigseim Sitzt fest als wie in Vogelleim. Nun f?ngt das Fliegel an zu singen: Ach lieber Himmel, mach mich frei Aus dieser s?ssen Sklaverei.
Ein Freund von mir, der dieses sah, Der seufzte tief und rief: Ja ja!
Die Liebe war nicht geringe. Sie wurden ordentlich blass; Sie sagten sich tausend Dinge Und wussten noch immer was.
Add to tbrJar First Page Next Page Prev Page