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Read Ebook: Der Barometermacher auf der Zauberinsel by Raimund Ferdinand

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Ebook has 601 lines and 16036 words, and 13 pages

erster matrose. Wie kommt denn der Schuft daher? Er ist ohnehin an unserem Malheur schuld, weil wir die Missgeburt auf dem Schiff hatten.

quecksilber. Das wird der erste sein, an den ich bronzier?; der kriegt goldene Schl?ge!

erster matrose. Was? Du Seehund! Du Meerschwein!

quecksilber. Ich bitt? Sie einzuhalten mit Ihren ?sthetischen Benennungen. Jetzt werden wir gleich aus einem andern Ton sprechen. Nieder mit euch; erkennt in mir euren Gebieter, wenn ihr nicht verhungern wollt! Eine m?chtige Fee hat mir diesen Zauberstab gegeben; alles, was ich damit ber?hre, kann ich in Gold verwandeln.

alle .

erster matrose. Der Bursche muss Tollpflanzen gegessen haben, er ist n?rrisch geworden.

quecksilber. Was? Nun?

alle matrosen . Herr, wir sehen deine Macht! Kannst du uns verzeihen?

quecksilber. Oui! Steht auf, ihr seid von nun an in meinen

Diensten. An Gold soll?s euch nicht fehlen, und wer sich besonders gut auff?hrt, den lass ich zum Lohn im Feuer vergolden.

alle. Hurra!

quecksilber. Und jetzt sagt mir, was ihr von dieser Insel wisset!

erster matrose. Sie stehet unter dem Schutz einer m?chtigen

Fee. Es gelingt nur selten einem Fremden zu landen, und Tausende haben schon in diesen Wellen ihr Grab gefunden. Unser Kapit?n nur war so k?hn und so gl?cklich, auf der Ostseite an den Strand zu kommen, und erz?hlte, dass sich ein m?chtiges Reich dort befindet, dessen F?rst eine sehr sch?ne Prinzessin zur Tochter hat, welche die Natur mit ausserordentlichem Verstande beschenkt haben soll.

quecksilber. Da ist von dem meinigen auch eine Portion dabei; darum ist mir immer etwas abgegangen. Also bon! Dieses Wunder will ich kennenlernen, und weil auf dieser Insel kein Auskunftscomptoir ist, so fahren wir l?ngs der K?ste so lang herum, bis wir Leute entdecken. Ich nenne mich dort F?rst Maik?fer aus dem Candaridengeschlecht und bin Beherrscher von verschiedenen Heuschreckeninseln. Und jetzt fort, zu Schiff, denn sonst verhungert der ganze Hofstaat.

alle. Hurra! Zu Schiffe! Es schwellen die Segel. Es weht schon ein g?nstiger Wind! Bald sehn wir belebte Gestade; Vertrauet dem Gl?ck, es ist blind.

tutu. Ich erliege unter der Last der Gesch?fte! Seid?s still, damit ich schlafend mich besch?ftigen kann.--Ich mag mich schon hinlegen, wo ich will, es tut mir alles vom Liegen weh. Den ganzen Tag muss ich so in Gesch?ften hinbringen. Was ist denn das? Wer st?rt mich in meiner Weisheit? Da hat gewiss wieder eine Prinzessin Tochter etwas angestellt.

linda . Ach, sch?tzen Sie mich doch, gn?diger Herr!

tutu. Wenn?s nicht viel Arbeit macht, so sch?tze ich dich.

linda. Mit Ihrer Prinzessin Tochter ist?s nimmermehr zum Aushalten; es muss doch noch alles davonlaufen.

zoraide. Was seh? ich? Sie selbst nehmen die Frevlerin in Schutz, die meine Freier abredet? Aber freue dich, wie ich mit deinen Reizen umgehen will. Von morgen an darf kein sch?nes Gesicht im ganzen Lande mehr existieren.

tutu. Du, das wird ohne Spektakel nicht angehen. Wenn du den Weibern ihre Sch?nheit attaquierst, so wehren sie sich bis auf den letzten Mann.

zoraide. Aber ich will?s! Ich will?s! Ich will?s! Alle, alle werd? ich noch zu meinen F?ssen sehen. Mich allein m?ssen alle lieben, und vor Liebe vergehen.

hassar. M?chtiger Tutu! Vergib, dass sich meine Sch?nheit dir zu F?ssen wirft. Es ist ein Fremder angekommen, der ein entsetzliches Aufsehen macht.

zoraide. Also schon wieder einer? Oh, die verliebten Mannsbilder gehen nicht aus.

tutu. Nur weiter! Was macht er f?r Aufsehen? Man kann auch ein Aufsehen machen, wenn man auf dem Kopf geht oder Purzelb?um? macht.

hassar. Seine Schiffe sind gediegenes Gold, das Vorderteil ist mit lauter Solit?rs besetzt. Auf dem Weg zum Ufer bis zum Palast hat er und sein Gefolge lauter Dukaten gestreut.

zoraide. Das muss ein sch?ner Mann sein.

hassar. Vergeben Sie, Zoraide, in der Sch?nheit kann er mit mir keine Vergleichung aushalten; aber sehr lustig muss er sein; er will Sie sehen und will Sie heiraten.

zoraide. Schau, das ist alles zuviel Gnade.

tutu. So m?ssen wir uns also wieder strapezieren. Wir wollen ihn ansehen. Zoraide, geh, mach der G?schicht? ein End? und nimm ihn, denn sonst bleibst am End? doch sitzen. Es ist noch allen so gegangen, die gar herumg?sucht haben.

HASSAR .

zoraide. Besitzt er solche Reicht?mer? Sie m?ssen mein sein, dann mag er hingehen, wo er hergekommen ist.

linda . Wart, du Schlange! Den will ich warnen, den sollst du nicht foppen.--Ich weiss ?berhaupt nicht, was sie davon hat, dass sie die M?nner so papierlt. W?r? ich Prinzessin, ich w?sst? schon was Besser?s zu tun.

Oh, w?r ich Prinzessin heut an deiner Stell?; Ich w?sst? mich vor Freuden nicht aus, meiner Seel?! Ich h?nget mir Spitzen und Perlen hinauf, Als k?m? ich lebendig zu Markt auf ein? Kauf. Das w?r? ein Leben, juchhe! usw. Mit Sechsen, da fahret ich t?glich spazier?n, Heiducken, die m?ssten am Schlag paradiern?n, Vier Laufer voraus, ja die renneten her, Grad als wenn im Prater der erste Mai w?r?. Das w?r? ein Leben, juchhe! usw. Ich wollt? mir die Insel ganz richten nach Wien, Ein Graben, an Kohlmarkt, den machet ich hin. Theater, Redouten, das kostet? kein M?h, Ein Volksgarten, Prater, a, Wasserglacis. Das w?r? ein Leben, juchhe! usw. Weil einmal im Jahr sich gern jedes erholt, Wenn man zu elf Monat zu Haus brummt und grollt, So baut? ich ein Baden mir auch ohne Gnad, Da schicket der Bassa sein? Frau halt ins Bad. Das w?r? ein Leben, juchhe! usw.

bediente. Sie fallen dar?ber--sie st?rzen sich drein, Schlagt man ihnen d? Augen mit M?nzen auch ein.

volk. Und blieb? ich gleich liegen--und br?ch? ich ein Bein, Es m?ssen Dukaten in Menge mein sein.

tutu. Na, da geht?s ja schrecklich zu! Hat er wirklich Dukaten ausgeworfen oder sind?s nur Dantes vielleicht?

hassar. Herr, von dem feinsten Gold.

tutu. Also von Numero drei? Nu, da muss ich mich schon auch ein wenig sehen lassen. Man kann ihnen dann sp?ter aus meinem Schatz einige goldene Geschirre an den Kopf werfen.

zoraide. Nu, die Dienerschaft passiert. Aber wo bleibt denn der ausl?ndische Stutzer? Muss er sich vielleicht erst eine Rede einstudieren?

hassar. Er naht sich. Ha! Welch ein Glanz!

tutu. Halt Er sein Maul. Man erhebe eine Art von Freudengeschrei.

volk. Es lebe F?rst Tutu!

quecksilbers leute. Hurra!

zoraide. Stimmen haben s? wie die B?ren. Was ist denn das f?r eine Sprach?: Hurra?

tutu. Hurra?--Das ist Franz?sisch und heisst auf Italienisch? G?wehraus! Still, er kommt.

quecksilber . Prinzessin! Wie soll ich dich nennen? F?r die Kalmucken selbst entbrennen! Euphemia, Amarantia oder Rosel? Wie du auch heissest, gilt mir gleich; Mich trug der Rhein und auch die Mosel Auf einem Dampfschiff in dein Reich.

Ich besitze viel tausend Millionen, Und reise durch die halbe Welt, In den k?lt?sten und heissesten Zonen, Hab? ?berall ich Sch?tze gestellt. Um in Engelland recht zu verschwenden, Verschenk? ich die Sterling zu Zenten, Denn vom Auszahlen an mich wird die Bank Auf die Letzt vor Strapaze noch krank! In Italien recht m?chtig zu werden, Erkauft? ich die herrlichsten G?rten, Pomeranzen von Gold, das ist wahr, Ein Wald von Salami sogar. In Tirol auf der Alma, Wennst z?frieden willst sein, Da hab? ich drei H?tten, Die sind zwar nur klein: Dort nutzen ein? die Sch?tz? nix, Da bringt man?s nicht an, Da macht ein treu?s Herz nur Zum gl?cklichsten Mann. Doch im sch?nen Ungarland Bin als Kr?sus ich bekannt, Auf meiner Pussta z?hle ich Zehntausend B?ffel ohne mich. Im ?st?reicher-Landel Da bin ich zu Haus, Da geht mir das Gl?ck Und die Freude nie aus! Ich besitz? dort Auen und W?lder, Auf der Schmelz drauss? die herrlichsten Felder, Und die Br?hl, die so sch?n wie die Schweiz, Die g?h?rt mein bis nach Heiligenkreuz. Und in Wien hab? ich H?user sehr viele, Das ist halt schon so meine Grille, Dass ich immer in einem fort bau?, Doch die meisten sind in der Rossau. Auf dem Thuri hab? ich ganze Strassen, Von der Wieden kann ich d?H?lfte verlassen, Und um ein spottwohlfeiles Geld Hab? ich zwanzig kauft im Lerchenfeld. Die J?gerzeil? lieb? ich vor allen, Dort w?nsch? ich den Leuten zu g?fallen, Dort hab? ich ein einziges Haus, Da wirft man mich sicher nicht ?raus.

zoraide. Also, das ist der unmenschlich reiche Mensch? Der sieht aus wie ein ang?legter Aff?!

tutu. Man hat mir deine Ankunft auf unserer Insel gemeldet. Was suchst du hier? Es ist nicht viel zu finden.

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