bell notificationshomepageloginedit profileclubsdmBox

Read Ebook: Richard III by Shakespeare William Schlegel August Wilhelm Von Translator

More about this book

Font size:

Background color:

Text color:

Add to tbrJar First Page Next Page Prev Page

Ebook has 1195 lines and 28689 words, and 24 pages

ErsterEdelmann. Mylord, weicht aus und lasst den Sarg vorbei.

Gloster. Schamloser Hund! steh du, wenn ich's befehle; Senk die Hellbarde nicht mir vor die Brust, Sonst, bei Sankt Paul, streck ich zu Boden dich Und trete, Bettler, dich f?r deine Keckheit.

Anna. Wie nun? ihr zittert, ihr seid all erschreckt? Doch ach! ich tadl' euch nicht: ihr seid ja sterblich, Und es ertr?gt kein sterblich Aug' den Teufel.-- Heb dich hinweg, du grauser H?llenbote! Du hattest Macht nur ?ber seinen Leib, Die Seel' erlangst du nicht: drum mach dich fort.

Gloster. Sei christlich, s?sse Heil'ge! fluche nicht--!

Anna. Um Gottes Willen, schn?der Teufel, fort, Und st?r uns ferner nicht! Du machtest ja Zu deiner H?lle die begl?ckte Erde, Erf?llt mit Fluchgeschrei und tiefem Weh. Wenn deine grimm'gen Taten dich erg?tzen, Sieh diese Probe deiner Metzgerei'n.--. Ihr Herrn, seht, seht! des toten Heinrichs Wunden ?ffnen den starren Mund und bluten frisch.-- Err?te, Klumpe schn?der Missgestalt! Denn deine Gegenwart haucht dieses Blut Aus Adern, kalt und leer, wo kein Blut wohnt; Ja deine Tat, unmenschlich, unnat?rlich, Ruft diese Flut hervor, so unnat?rlich.-- Du schufst dies Blut, Gott: r?che seinen Tod! Du trinkst es, Erde: r?che seinen Tod! Lass, Himmel, deinen Blitz den M?rder schlagen! G?hn, Erde, weit, und schling ihn lebend ein, Wie jetzo dieses guten K?nigs Blut, Den sein der H?ll' ergebner Arm gew?rgt!

Gloster. Herrin, Ihr kennt der Liebe Vorschrift nicht, Mit Gutem B?ses, Fluch mit Segen lohnen.

Anna. Bube, du kennst kein g?ttlich, menschlich Recht; Das wildste Tier kennt doch des Mitleids Regung.

Gloster. Ich kenne keins, und bin daher kein Tier.

Anna. O Wunder, wenn ein Teufel Wahrheit spricht!

Gloster. Mehr Wunder, wenn ein Engel zornig ist!-- Geruhe, g?ttlich Urbild eines Weibes, Von der vermeinten Schuld mir zu erlauben, Gelegentlich bei dir mich zu befrein.

Anna. Geruhe, gift'ger Abschaum eines Manns, F?r die bekannte Schuld mir zu erlauben, Gelegentlich zu fluchen dir Verfluchtem.

Gloster. Du, sch?ner als ein Mund dich nennen kann! Verleih geduld'ge Frist, mich zu entschuld'gen.

Anna. Du, schn?der als ein Herz dich denken kann! F?r dich gilt kein Entschuld'gen, als dich h?ngen.

Gloster. Verzweifelnd so, verklagt' ich ja mich selbst.

Anna. Und im Verzweifeln w?rest du entschuldigt, Durch ?bung w?rd'ger Rache an dir selbst, Der du unw?rd'gen Mord an andern ?btest.

Gloster. Setz, ich erschlug sie nicht.

Anna. So w?ren sie nicht tot; Doch tot sind sie und, H?llenknecht, durch dich.

Gloster. Ich schlug nicht Euren Gatten.

Anna. Nun wohl, so lebt er noch.

Gloster. Nein, er ist tot, und ihn schlug Eduards Hand.

Anna. Du l?gst in deinen Hals; Margretha sah In seinem Blut dein m?rdrisch Messer dampfen, Das du einst wandtest gegen ihre Brust, Nur deine Br?der schlugen es beiseit.

Gloster. Ich war gereizt von ihrer L?sterzunge, Die jener Schuld legt' auf mein schuldlos Haupt.

Anna. Du warst gereizt von deinem blut'gen Sinn, Der nie von anderm tr?umt' als Metzgerein. Hast du nicht diesen K?nig umgebracht?

Gloster. Ich geb es zu.

Anna. Zu gibst du's, Igel? Nun, so geb' auch Gott, Dass du verdammt seist f?r die b?se Tat! Oh, er war g?tig, mild und tugendsam.

Gloster. So taugt er, bei des Himmels Herrn zu wohnen.

Anna. Er ist im Himmel, wo du niemals hinkommst.

Gloster. Er danke mir, der ihm dahin verholfen: Er taugte f?r den Ort, nicht f?r die Erde.

Anna. Du taugst f?r keinen Ort als f?r die H?lle.

Gloster. Ja, einen noch, wenn ich ihn nennen darf.

Anna. Ein Kerker.

Gloster. Euer Schlafzimmer.

Anna. Verbannt sei Ruh' vom Zimmer, wo du liegst.

Gloster. Das ist sie, Herrin, bis ich bei Euch liege.

Anna. Ich hoff es.

Gloster. Ich weiss es.--Doch, liebe Lady Anna, Um aus dem raschen Anlauf unsres Witzes In einen mehr gesetzten Ton zu fallen: Ist, wer verursacht den zu fr?hen Tod Der zwei Plantagenets, Heinrich und Eduard, So tadelnswert als der Vollzieher nicht?

Anna. Du warst die Ursach' und verfluchte Wirkung.

Gloster. Eu'r Reiz allein war Ursach' dieser Wirkung, Eu'r Reiz, der heim mich sucht' in meinem Schlaf, Von aller Welt den Tod zu unternehmen F?r eine Stund' an Eurem s?ssen Busen.

Anna. D?cht' ich das, M?rder, diese N?gel sollten Von meinen Wangen reissen diesen Reiz.

Gloster. Dies Auge kann den Reiz nicht tilgen sehn; Ihr t?tet ihm kein Leid, st?nd' ich dabei. Wie alle Welt sich an der Sonne labt, So ich an ihm: er ist mein Tag, mein Leben.

Anna. Nacht schw?rze deinen Tag und Tod dein Leben.

Gloster. Fluch, hold Gesch?pf, dir selbst nicht: du bist beides.

Anna. Ich wollt', ich w?r's, um mich an dir zu r?chen.

Gloster. Es ist ein Handel wider die Natur, Dich r?chen an dem Manne, der dich liebt.

Anna. Es ist ein Handel nach Vernunft und Recht, Mich r?chen an dem M?rder meines Gatten.

Gloster. Der dich beraubte, Herrin, deines Gatten, Tat's, dir zu schaffen einen bessern Gatten.

Anna. Ein bessrer atmet auf der Erde nicht.

Gloster. Es lebt wer, der Euch besser liebt als er.

Anna. Nenn ihn.

Gloster. Plantagenet.

Anna. So hiess ja er.

Add to tbrJar First Page Next Page Prev Page

 

Back to top