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Read Ebook: Othello by Shakespeare William Wieland Christoph Martin Translator

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Ebook has 1258 lines and 32153 words, and 26 pages

Jago. Lebt wohl, ich kan mich nicht l?nger aufhalten--Es w?rde sich gar nicht wol f?r meinen Plaz schiken, und mir in keinerley Absicht gesund seyn, als ein Zeuge gegen den Mohren vorgef?hrt zu werden. Die Gr?nde, die ihn zum Heerf?hrer in dem Cyprischen Kriege, worinn sie w?rklich begriffen sind, bestimmen, sind so dringend, dass sie, f?r ihre Seelen, keinen andern von seinem Gewicht finden k?nnen, dem sie dieses Gesch?ft mit Sicherheit anvertrauen d?rften. Bey solchen Umst?nden muss ich, ob ich ihn gleich so herzlich hasse als die Pein der H?lle, doch ?usserlich, meines eignen Vortheils wegen, dergleichen thun, als ob ich ihm g?nzlich ergeben sey. Damit ihr ihn aber unfehlbar findet, so f?hret den Brabantio und seine Leute zum Sch?zen, und dort werd' ich bey ihm seyn. Hiemit, gehabt euch wol.

Dritte Scene.

Brabantio. Mein Ungl?k ist nur allzugewiss. Sie ist weg; und Schmach und Bitterkeit ist nun der Antheil meines ?brigen Lebens. Nun, Rodrigo, wo sahst du sie? O, das ungl?kselige M?dchen! Mit dem Mohren, sagst du? Wer wollte mehr ein Vater seyn wollen?--Woher wusstest du, dass sie's war? O! das ist unbegreiflich, wie sehr ich mich an ihr betrogen habe!--Was sagte sie zu euch?--Noch mehr Fakeln her--Ruft meine ganze Verwandtschaft zusammen--meynt ihr, sie seyen schon verheurathet?

Rodrigo. Ich denke freylich, sie sind's.

Brabantio. O Himmel! wie ist's m?glich, dass sie so aus der Art schlagen konnte!--V?ter, forthin trauet euern Kindern nicht weiter als ihr sie sehet. Giebt es nicht Zauber-Mittel, wodurch die Unschuld eines jungen unwissenden M?dchens verf?hrt werden kan? Habt ihr nichts von dergleichen Dingen gelesen, Rodrigo?

Rodrigo. Ja mein Herr, das hab' ich, in der That.

Brabantio Ruft meinen Bruder; oh, wie wollt' ich izt, ihr h?ttet sie gehabt, auf eine oder die andre Art--Wisst ihr, wo wir sie und den Mohren antreffen k?nnen?

Rodrigo. Ich denke, ich werde sie entdeken k?nnen, wenn es euch gef?llt, unter einer guten Bedekung mit mir zu gehen.

Brabantio. Ich bitte euch, geht voran. Ich will von Hause zu Hause ruffen; ich kann befehlen, wenn's n?thig ist; schafft Waffen her, holla! und holt einige Officiers, auf die man sich verlassen kan--Geht, mein guter Rodrigo, ich will dankbar f?r eure Bem?hung seyn.

Vierte Scene.

Jago. Ob ich gleich, seitdem ich das Kriegs-Handwerk treibe, manchen im Feld erschlagen habe, so mach' ich mir doch das gr?sseste Gewissen draus, einen vorsezlichen Mord zu begehen! Weniger Bedenklichkeit w?rde manchmal mein Vortheil seyn--Ich dachte neun- oder zehn mal, ich m?sste ihm nothwendig eins unter die Ribben geben.

Othello. Es ist besser, dass du's nicht gethan hast.

Jago. Nein, aber er plapperte, er gayferte so lotterb?bisches Zeug, und in so empfindlichen Ausdr?ken gegen eure Ehre, dass all mein Bisschen Sanftmuth kaum zureichend war, mich bey Geduld zu erhalten. Aber ich bitte euch, mein Herr, seyd ihr auch recht g?ltig verheurathet? Denn davon d?rft ihr versichert seyn, dass der sehr beliebt ist, und dass seine Stimme in der Republik zum wenigsten so viel zu bedeuten hat, als des Herzogs selbst: Er wird auf die Zerreissung euers Bandes dringen, und wenn sich seine Macht auch so weit nicht erstrekt, euch doch so viel Uebels thun, als das Gesez in seiner ?ussersten Strenge ihm Befugniss geben kan.

Othello. Er mag sein Aergstes thun; die Dienste, die ich der Regierung gethan habe, werden seine Klagen weit ?berschreyen. Es ist noch unbekannt, dass mein Blut aus einer k?niglichen Quelle geflossen ist; und meine Verdienste allein sind, ohne Vergr?sserung, zul?nglich auf ein so stolzes Gl?k Anspruch zu machen, als dieses ist, dessen ich mich bem?chtiget habe. Denn wisse, Jago, w?r' es nicht, dass ich die reizende Desdemona liebe, der Werth des ganzen Oceans sollte mich nicht bewegen, meine Freyheit in die Fesseln des ehlichen Standes schliessen zu lassen. Aber siehe, was f?r Lichter kommen dort?

F?nfte Scene.

Jago. Es werden der aufgebrachte Vater und seine Freunde seyn--das beste w?r', ihr giengt hinein.

Othello. Ich? gewiss nicht, ich muss gefunden werden. Meine Verdienste, mein Titel, und mein unerschrokner Muth sollen mich in meinem wahren Lichte zeigen. Sind sie's?

Jago. Beym Janus, ich denke, nein.

Othello. Es sind Leute vom Herzog und mein Lieutenant: guten Abend, meine Freunde; was bringt ihr Neues?

Cassio. Der Herzog entbeut euch seinen Gruss, Feldherr; und ersucht euch mit der eilfertigsten Behendigkeit, gleich diesen Augenblik, um eure Gegenwart.

Othello. Was meynt ihr, warum es zu thun sey?

Cassio. Etwas von Cypern, soviel ich errathen kan. Es muss eine dringende Anliegenheit seyn. Die Galeren haben in dieser nemlichen Nacht zw?lf Expressen hinter einander hergeschikt, ein grosser Theil der Senatoren ist auf, und im Pallast des Herzogs versammelt. Man liess euch sehr dringend ruffen, und da man euch nicht in euerm Quartier fand, schikte der Senat drey verschiedene Partheyen aus, euch ?berall aufzusuchen.

Othello. Es ist gut, dass ihr mich gefunden habt: Ich habe nur ein Wort in diesem Hause zu reden, und dann will ich mit euch gehen.

Cassio. F?hndrich, was thut er hier?

Jago. Meiner Treue, er hat heute Nacht eine reiche Land-Caraque

aufgebracht; wenn sie f?r gute Prise erkl?rt wird, so ist sein Gl?k gemacht.

Cassio. Ich weiss nicht, was ihr sagen wollt.

Jago. Er hat sich verheurathet.

Cassio. Mit wem?

Othello. Hier bin ich--

Cassio. Da kommt eine andre Parthey, die euch sucht.

Sechste Scene.

Jago. Es ist Brabantio; General, nehmt euch in Acht; er hat nichts Gutes im Sinn.

Othello. Holla! Steht, ihr dort!

Rodrigo. Signor, es ist der Mohr.

Brabantio. Zu Boden mit ihm, dem R?uber!

Jago. Wie, ihr, Rodrigo?--Kommt, mein Herr, ich bin auf eurer Seite--

Othello. Stekt eure Degen ein, der Thau m?chte sie rostig machen. Werther Signor, euer Alter wird euch mehr Gewalt geben, als eure Waffen.

Brabantio. O du sch?ndlicher R?uber! Wo hast du meine Tochter hin verborgen? Verdammlicher Bube! Du hast sie bezaubert; denn ich will alles was Vernunft hat den Ausspruch thun lassen, ob ein M?dchen, so jung, so sch?n, so z?rtlich als sie war, von ihrem Stand und Gl?k, und so abgeneigt vom Heurathen, dass sie den Augen der auserlesensten und reichsten von unsrer edelsten Jugend sich entzog--ob ein solches M?dchen, ohne die fesselnde Gewalt zaubrischer K?nste f?hig gewesen w?re, dem allgemeinen Spott Troz zu bieten, und aus dem v?terlichen Haus zu entlauffen, um in die russichten Arme eines solchen Dings wie du, das geschikter ist Schreken zu erweken, als Liebe, sich hinein zu st?rzen? Die ganze Welt sey Richter, ob es nicht handgreiflich ist, dass du vermittelst schn?der Zauber-Mittel oder Liebes-Tr?nke die das Hirn verr?ken, ihre schuldlose Jugend missbraucht und verleitet hast--Ich will es untersucht haben: Es ist wahrscheinlich, man kan sich nichts anders vorstellen. Ich arrestiere dich also hier, als einen Verf?hrer und der hiezu verbotne K?nste treibt--Bem?chtigt euch seiner; und wenn er sich wehrt, so entwaffnet ihn auf seine Gefahr.

Othello. Haltet ein, zu beyden Seiten; wenn es hier meine Scene zum Fechten w?re, so w?rd' ich's ohne einen Einsager gewusst haben. Wohin wollt ihr, dass ich mit euch gehen soll, mich auf diese Anklage zu verantworten?

Brabantio. Ins Gef?ngniss, bis zur geh?rigen Zeit, wo du vor der Gerichts-Bank erscheinen sollst.

Othello. Aber wenn ich euch gehorche, wie soll indess der Herzog zufrieden gestellt werden, dessen Abgeordnete hier zu meiner Seite und im Begriff sind, mich in einer dringenden Angelegenheit des Staats zu ihm zu f?hren?

Officier. Diss verh?lt sich w?rklich so, sehr edler Herr; der Herzog ist im Staats-Rath; und ich bin sicher, dass ihr gleichfalls dahin beruffen worden seyd.

Brabantio. Wie? der Herzog im Staats-Rath? In dieser sp?ten Nacht? F?hrt ihn dahin; meine Sache ist keine Kleinigkeit. Der Herzog selbst und jeder von meinen Br?dern im Staat kan nicht anders als diese Beleidigung so empfinden, als ob sie ihnen selbst angethan worden w?re. Wenn solche Frefel-Thaten ungestraft ver?bt werden d?rften, so w?rden bald Sclaven und Banditen unsre Befehlshaber seyn.

Siebende Scene.

Herzog. Es ist zu wenig Uebereinstimmung in diesen Zeitungen, als dass sie Glauben verdienen k?nnten.

Herzog. Und meine hundert und vierzig.

Herzog. Es ist m?glich, und wenn ich mich auch irren sollte, so werd' ich doch alle Maassnehmungen einer klugen Furcht, die allezeit die Mutter der Sicherheit ist, bey diesen Umst?nden gut heissen.

Matrosen

Holla! ho! he! aufgemacht!

Officiers. Eine Bottschaft von den Galeeren.

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