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Read Ebook: Das goldene Vließ by Grillparzer Franz

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Ebook has 2017 lines and 36455 words, and 41 pages

Edition: 10

Das goldene Vliess

Franz Grillparzer

Inhalt: Der Gastfreund Die Argonauten Medea

Der Gastfreund

Franz Grillparzer

Trauerspiel in einem Aufzug

Personen:

Aietes, K?nig von Kolchis Medea, seine Tochter Gora, Medeens Amme Peritta, eine ihrer Jungfrauen Phryxus Jungfrauen Medeens Griechen in Phryxus' Gefolge Kolcher

Kolchis. Medea, Gora, Peritta, Gefolge von Jungfrauen.

Jungfrauen . Das Opfer blutet!

Medea . Traf's?

Eine der Jungfrauen. --Gerad' ins Herz!

Medea . Das deutet Gutes; lasst uns eilen denn! Geh' eine hin und spreche das Gebet.

Gora . Darimba, m?chtige G?ttin Menschenerhalterin, Menschent?terin Die den Wein du gibst und des Halmes Frucht Gibst des Weidwerks herzerfreuende Spende Und des Todfeinds Blut: Darimba, reine, magdliche Tochter des Himmels, H?re mich!

Chor. Darimba, m?chtige G?ttin, Darimba! Darimba!

Gora. Sieh ein Reh hab' ich dir get?tet Den Pfeil schnellend vom starken Bogen Dein ist's! Lass dir gefallen sein Blut! Segne das Feld und den beutereichen Wald Gib, dass wir recht tun und siegen in der Schlacht Gib, dass wir lieben den Wohlwollenden Und hassen den, der uns hasst. Mach' uns stark und reich, Darimba, M?chtige G?ttin!

Chor. Darimba, Darimba!

Gora. Das Opfer am Altar zuckt und endet, So m?gen deine Feinde enden, Darimba! Deine Feinde und die unsern! Es ist Medea, Aietes' Tochter, Des Herrschers von Kolchis f?rstliches Kind Die empor in deine Wohnungen ruft H?re mich, h?re mich Und erf?lle was ich bat!

Chor . Darimba, Darimba! M?chtige G?ttin! Eriho! Jehu!

Medea. Und somit genug! Das Opfer ist gebracht, Vollendet das z?gernde Gesch?ft. Nun Pfeil und Bogen her, die Hunde vor, Dass von des Jagdl?rms hallendem Getos Der gr?ne Wald ert?ne nah und fern! Die Sonne steigt. Hinaus! hinaus! Und die am schnellsten rennt und die am leichtsten springt Sei K?nigin des Tags.-- Du hier Peritta? Sagt' ich dir nicht, Dass du mich meiden sollst und gehn? So geh!

Peritta . Medea!

Medea. Kniee nicht! Du sollst nicht knien! H?rst du? In deine Seele sch?m' ich mich. So feig, so zahm!--Mich schmerzt nicht dein Verlust, Mich schmerzt, dass ich dich jetzt verachten muss Und hab' dich einst geliebt!

Peritta. O w?sstest du!

Medea. Was denn?--Stahlst du dich neulich von der Jagd Und gingst zum Hirten ins Tergener Tal? Tatst du's? Sprich nein! Du Falsche, Undankbare! Versprachst du nicht du wolltest mein sein, mein Und keines Manns? Sag' an, versprachst du's?

Peritta. Als ich's gelobte wusst' ich damals--

Medea. Schweig! Was braucht's zu wissen, als dass du's versprachst. Ich bin Aietes' k?nigliches Kind Und was ich tu' ist recht weil ich's getan. Und doch, du Falsche! h?tt' ich dir versprochen Die Hand hier abzuhaun von meinem Arm Ich t?t's; f?rwahr ich t?t's, weil ich's versprach.

Peritta. Es riss mich hin, ich war besinnungslos, Und nicht mit meinem Willen, nein--

Medea. Ei h?rt! Sie wollte nicht und tat's!--Geh du sprichst Unsinn. Wie konnt' es denn geschehn Wenn du nicht . Was ich tu' das will ich Und was ich will--je nu das tu' ich manchmal . Geh hin in deines Hirten dumpfe H?tte Dort kaure dich in Rauch und schmutz'gen Qualm Und baue Kohl auf einer Spanne Grund. Mein Garten ist die ungemessne Erde Des Himmels blaue S?ulen sind mein Haus Da will ich stehn des Berges freien L?ften Entgegen tragend eine freie Brust Und auf dich niedersehn und dich verachten. Hallo! in Wald! Ihr M?dchen in den Wald! Kolcher.

Kolcher. Du K?nigstochter, h?re!

Medea. Was? Wer ruft?

Kolcher. Ein Schiff mit Fremden angelangt zur Stund'!

Medea. Dem Vater sag' es an. Was k?mmert's mich!

Kolcher. Wo weilt er?

Medea. Drin im Haus!

Kolcher. Ich eile!

Medea. Tu's!

Medea. Dass diese Fremden uns die Jagdlust st?ren! Ihr Schiff, es ankert wohl in jener Bucht, Die sonst zum Sammelplatz uns dient der Jagd. Allein was tut's! Bringt lange Speere her Und nahet ein K?hner, zahl' er's mit Blut! Nur Speere her! doch leise, leise, h?rt! Denn s?h's der Vater wehren m?cht' er es. Kommt!--Dort das Mal von Steinen aufgeh?uft Seht ihr's dort oben? Wer erreicht's zuerst? Stellt euch!--Nichts da! Nicht vorgetreten! Weg! Wer siegt hat auf der Jagd den ersten Schuss: So, stellt euch und wenn ich das Zeichen gebe Dann wie der Pfeil vom Bogen fort! Gebt Acht! Acht!--Jetzt!-- Aietes Bote,

Aietes. Medea!

Medea . Vater!

Aietes. Du, wohin?

Medea. In Wald!

Aietes. Bleib jetzt!

Medea. Warum?

Aietes. Ich will's. Du sollst.

Medea. So f?rchtest du, dass jene Fremden--

Aietes. Weisst du also?--

Angekommen M?nner Aus fernem Land Bringen Gold, bringen Sch?tze, Reiche Beute.

Medea. Wem?

Aietes. Uns, wenn wir wollen.

Medea. Uns?

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