Read Ebook: Das goldene Vließ by Grillparzer Franz
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Ebook has 2017 lines and 36455 words, and 41 pages
Medea. Uns?
Aietes. 's sind Fremde, sind Feinde, Kommen zu verw?sten unser Land.
Medea. So geh hin und t?te sie!
Aietes. Zahlreich sind sie und stark bewehrt Reich an List die fremden M?nner, Leicht t?ten sie
Medea. So lass sie ziehn!
Aietes. Nimmermehr. Sie sollen mir--
Medea. Tu was du willst Mich aber lass zur Jagd!
Aietes. Bleib, sag' ich, bleibe
Medea. Was soll ich?
Aietes. Helfen! Raten!
Medea. Ich?
Aietes. Du bist klug, du bist stark. Dich hat die Mutter gelehrt Aus Kr?utern, aus Steinen Tr?nke bereiten, Die den Willen binden Und fesseln die Kraft. Du rufst Geister Und besprichst den Mond Hilf mir, mein gutes Kind!
Medea. Bin ich dein gutes Kind! Sonst achtest du meiner wenig. Wenn ich will, willst du Und schiltst mich und schl?gst nach mir; Aber wenn du mein bedarfst Lockst du mich mit Schmeichelworten Und nennst mich Medea, dein liebes Kind.
Aietes. Vergiss Medea was sonst geschehn. Bist doch auch nicht immer wie du solltest. Jetzt steh mir bei und hilf mir.
Medea. Wozu?
Aietes. So h?re denn mein gutes M?dchen!-- Das Gold der Fremden all und ihre Sch?tze-- Gelt l?chelst?
Medea. Ich?
Aietes. Ei ja, das viele Gold Die bunten Steine und die reichen Kleider Wie sollen die mein M?dchen zieren!
Medea. Ei immerhin!
Aietes. Du schlaue B?bin, sieh, Ich weiss dir lacht das Herz nach all der Zier!
Medea. Kommt nur zur Sache, Vater!
Aietes. Ich-- Heiss dort die M?dchen gehn!
Medea. Warum?
Aietes. Ich will's!
Medea. Sie sollen ja mit mir zur Jagd.
Aietes. Heut keine Jagd'
Medea. Nicht?
Aietes. Nein sag' ich und nein! und nein!
Medea. Erst lobst du mich und--
Aietes. Nun, sei gut, mein Kind! Komm hierher! Weiter! hierher, so! Du bist ein kluges M?dchen, dir kann ich trauen. Ich--
Medea. Nun!
Aietes. Was siehst du mir so starr ins Antlitz?
Medea. Ich h?re Vater!
Aietes. O ich kenne dich! Willst du den Vater meistern, Ungeratne? I ch entscheide was gut, was nicht. Du . Aus meinen Augen Verhasste!
Bleib!--Wenn du wolltest, begreifen wolltest-- Ich weiss du kannst, allein du willst es nicht! --So sei's denn, bleib aus deines Vaters Rat Und diene, weil du dienen willst.
Aietes. Was ist das? Weh sie kommen uns zuvor! Siehst du T?rin? Die du schonen wolltest, sie t?ten uns! In vollem Zug hierher die fremden M?nner! Weh uns! Waffen! Waffen!
Bote. Der F?hrer, Herr, der fremden M?nner!--
Aietes. Was will er? Meine Krone, mein Leben? Noch hab' ich Mut, noch hab' ich Kraft Noch wallt Blut in meinen Adern Zu tauschen Tod um Tod!
Bote. Er bittet um Geh?r.
Aietes. Bittet?
Bote. Freundlich sich mit dir zu besprechen Zu stiften friedlichen Vergleich.
Aietes. Bittet? und hat die Macht in H?nden, Findet uns unbewehrt, er in Waffen, Und bittet, der Tor!
Bote. In dein Haus will er treten, Sitzen an deinem Tische, Essen von deinem Brot Und dir vertrauen Was ihn hierher gef?hrt.
Aietes. Er komme, er komme. H?lt er Friede nur zwei Stunden, Sp?ter f?rcht' ich ihn nicht mehr. Sag' ihm, dass er nahe, Aber ohne Schild ohne Speer, Nur das Schwert an der Seite, Er und seine Gesellen. Dann aber geh und biet auf die Getreuen Rings herum im ganzen Lande Heiss sie sich stellen gewappnet, bewehrt Mit Schild und Panzer mit Lanz' und Schwert Und sich verbergen im nahen Geh?lz Bis ich winke, bis ich rufe.--Geh!
Ich will dein lachen du schwacher Tor! Du aber Medea, sei mir gew?rtig! Einen Trank, ich weiss es, bereitest du Der mit sanfter, schmeichelnder Bet?ubung Die Sinn' entbindet ihres Diener-Amts Und ihren Herrn zum Sklaven macht des Schlafs. Geh hin und hole mir von jenem Trank!
Medea. Wozu?
Aietes. Geh, sag' ich, hin und hol' ihn mir! Dann komm zur?ck. Ich will sie z?hmen diese Stolzen!
Aietes
.) Peronto, meiner V?ter Gott! Lass gelingen, was ich sinne Und teilen will ich, treu und redlich Was wir gewinnen von unsern Feinden. Bewaffnete Griechen Phryxus, Bewaffnete Kolcher
Phryxus. Kann ich den Augen traun?--Er ist's, er ist's! Sei mir gegr?sst, du freundliche Gestalt, Die mich durch Wogensturm und Ungl?cksnacht Hierher gef?hrt an diese ferne K?ste, Wo Sicherheit und einfach stille Ruh Mit Kindesblicken mir entgegen l?cheln. Dies Zeichen, das du mir als Pfand der Rettung In jener unheilvollen Stunde gabst Und das, wie der Polarstern vor mir leuchtend, Mich in den Hafen eingef?hrt des Gl?cks, Ich pflanz' es dankbar auf vor deinem Altar Und beuge betend dir ein frommes Knie, Der du ein Gott mir warest in der Tat Wenn gleich dem Namen nach, mir Fremden, nicht!
Aietes . Was ist das? Er beugt sein Knie dem Gott meiner V?ter! Denk' der Opfer, die ich dir gebracht, H?r' ihn nicht Peronto, H?re den Fremden nicht!
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