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Words: 38032 in 29 pages
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Anmerkungen zur Transkription
Von der Normalschrift abweichende Schriftschnitte werden durch die folgenden Sonderzeichen hervorgehoben:
FRANZ WERFEL
NICHT DER M?RDER, DER ERMORDETE IST SCHULDIG
Eine Novelle
Kurt Wolff Verlag M?nchen
Motto:
Nun sind wir entzweit! -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- Wie wir einst im grenzenlosen Lieben Sp?sse der Unendlichkeit getrieben Ahnen wir im Traum. -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- und in einer wunderbaren leisen R?hrung st?rzt der Raum.
~Werfel~: Vater und Sohn.
Erster Teil
Wie habe ich immer die Knaben beneidet, deren V?ter in den Portierlogen oder auf den T?rb?nken gelassen und freundlich an Sonntagnachmittagen ihre Pfeife rauchten, und wie erst die Buben in den B?rgerzimmern, wo der Hausherr behaglich ger?tet, in Hemds?rmeln, die Virginier im Munde und ein halbgeleertes Bierglas vor sich, an dem weissen Tisch sass. Ich will von der Ersch?tterung schweigen, die ich einmal, noch als ganz kleiner Kadettensch?ler empfand, als ich an dem offenen Fenster einer Parterrewohnung vorbeiging und dahinter einen ?lteren Mann am Klavier sah, der aus einem aufgeschlagenen Notenbuch die Arie des Cherubim: ,,Neue Freuden, neue Schmerzen" spielte, die sein Sohn, ein wundersch?ner, elfj?hriger Junge, mit der reinen heiligen Stimme des Kirchensopranisten sang. -- Bitterlicher als damals habe ich nie mehr geweint, denn mein Weg f?hrte aus der Kaserne, wo ich allsonnt?glich meinem Vater ?ber die Ergebnisse der Woche Rechenschaft ablegen musste, in die Kadettenanstalt zur?ck.
Ja, mein Vater rauchte Zigaretten und spielte nicht Klavier. Er rauchte Zigaretten und zwar solche, die ihm meine Mutter, seine versch?chterte, harte Dienerin traurigen Angedenkens, allabendlich bis in die Nacht hinein mit der Maschine stopfte; denn sein Tagesbedarf war gross. Mit nobel zitternden, gelbspitzigen Fingern f?hrte er diese Zigaretten zum Mund, ob er nun in der Bataillonskanzlei sass, ?ber den Exerzierplatz ritt, oder gelangweilt nach der Ursache eines Zornausbruchs sinnend in seinem Zimmer auf und abging. Schon als achtj?hrigem Buben war es mir klar, dass der kein guter Mensch sein k?nne, der immerfort solche Rauchst?sse durch die N?stern der Nase blies. Alles an diesem Vater war: Von oben herab! Und Rauch durch die N?stern stossen, das taten doch nur die Drachen, die es jetzt nicht mehr gab.
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