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Words: 17060 in 3 pages
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: Reden an die deutsche Nation by Fichte Johann Gottlieb - National characteristics German; Germany Politics and government 1806-1815; Education and state Germany
: so w?re dies ein Beweis, dass wir schon jetzt keine deutsche Schriftstellerei mehr h?tten, und wir w?ssten, wie wir mit den Aussichten auf eine k?nftige Literatur daran w?ren.
Was k?nnte es doch sein, das diese f?rchteten? Etwa, dass dieser und jener dergleichen Stimmen nicht gern h?ren werde? Sie w?rden f?r ihre zarte Besorgtheit wenigstens die Zeit ?bel gew?hlt haben. Schm?hungen und Herabw?rdigungen des Vaterl?ndischen, abgeschmackte Lobpreisungen des Ausl?ndischen k?nnen sie ja doch nicht verhindern; seien sie doch nicht so strenge gegen ein dazwischen t?nendes vaterl?ndisches Wort! Es ist wohl m?glich, dass nicht alle alles gleich gern h?ren; aber daf?r k?nnen wir zurzeit nicht sorgen, uns treibt die Not, und wir m?ssen eben sagen, was diese zu sagen gebietet. Wir ringen ums Leben; wollen sie, dass wir unsre Schritte abmessen, damit nicht etwa durch den erregten Staub irgendein Staatskleid best?ubt werde? Wir gehen unter in den Fluten; sollen wir nicht um Hilfe rufen, damit nicht irgendein schwachnerviger Nachbar erschreckt werde?
Wer sind denn diejenigen, die es nicht gern h?ren k?nnten, und unter welcher Bedingung k?nnten sie es denn nicht gern h?ren? Allenthalben ist es nur die Unklarheit und die Finsternis, die da schreckt. Jedes Schreckbild verschwindet, wenn man es fest ins Auge fasst. Lasset uns mit derselben Unbefangenheit und Unumwundenheit, mit der wir bisher jeden in diese Vortr?ge fallenden Gegenstand zerlegt haben, auch diesem Schrecknisse unter die Augen treten.
Man nimmt an, entweder, dass das Wesen, dem dermalen die Leitung eines grossen Teils der Weltangelegenheiten anheimgefallen ist, ein wahrhaft grosses Gem?t sei, oder man nimmt das Gegenteil an, und ein drittes ist nicht m?glich. Im ersten Falle: worauf beruht denn alle menschliche Gr?sse, ausser auf der Selbst?ndigkeit und Urspr?nglichkeit der Person, und dass sie nicht sei ein erk?nsteltes Gem?chte ihres Zeitalters, sondern ein Gew?chs aus der ewigen und urspr?nglichen Geisterwelt, ganz so wie es ist hervorgewachsen, dass ihr eine neue und eigent?mliche Ansicht des Weltganzen aufgegangen sei, und dass sie festen Willen habe und eiserne Kraft, diese ihre Ansicht einzuf?hren in die Wirklichkeit? Aber es ist schlechthin unm?glich, dass ein solches Gem?t nicht auch ausser sich, an V?lkern und einzelnen, ehre, was in seinem Innern seine eigne Gr?sse ausmacht, die Selbst?ndigkeit, die Festigkeit, die Eigent?mlichkeit des Daseins. So gewiss es sich in seiner Gr?sse f?hlt und derselben vertraut, verschm?ht es ?ber armseligen Knechtssinn zu herrschen und gross zu sein unter Zwergen; es verschm?ht den Gedanken, dass es die Menschen erst herabw?rdigen m?sse, um ?ber sie zu gebieten; es ist gedr?ckt durch den Anblick des dasselbe umgebenden Verderbens, es tut ihm weh, die Menschen nicht achten zu k?nnen; alles aber, was sein verbr?dertes Geschlecht erhebt, veredelt, in ein w?rdigeres Licht setzt, tut wohl seinem selbst edlen Geiste, und ist sein h?chster Genuss. Ein solches Gem?t sollte ungern vernehmen, dass die Ersch?tterungen, die die Zeiten herbeigef?hrt haben, benutzt werden, um eine alte ehrw?rdige Nation, den Stamm der mehrsten V?lker des neuen Europa, und die Bildnerin aller, aus dem tiefen Schlummer aufzuregen und dieselbe zu bewegen, dass sie ein sicheres Verwahrungsmittel ergreifen, um sich zu erheben aus dem Verderben, welches dieselbe zugleich sichert, nie wieder herabzusinken, und mit sich selbst zugleich alle ?brigen V?lker zu erheben? Es wird hier nicht angeregt zu ruhest?renden Auftritten; es wird vielmehr vor diesen, als sicher zum Verderben f?hrend, gewarnt, es wird eine feste unwandelbare Grundlage angegeben, worauf endlich in einem Volke der Welt die h?chste, reinste und noch niemals also unter den Menschen gewesene Sittlichkeit aufgebaut, f?r alle folgende Zeiten gesichert, und von da aus ?ber andre V?lker verbreitet werde; es wird eine Umschaffung des Menschengeschlechts angegeben aus irdischen und sinnlichen Gesch?pfen, zu reinen und edlen Geistern. Durch einen solchen Vorschlag, meint man, k?nne ein Geist, der selbst rein ist und edel und gross, oder irgend jemand, der nach ihm sich bildet, beleidigt werden?
Was w?rden dagegen diejenigen, welche diese Furcht hegten und dieselbe durch ihr Handeln zugest?nden, annehmen, und laut vor aller Welt bekennen, dass sie es annehmen? Sie w?rden bekennen, dass sie glaubten, dass ein menschenfeindliches und ein sehr kleines und niedriges Prinzip ?ber uns herrsche, dem jede Regung selbst?ndiger Kraft bange mache, der von Sittlichkeit, Religion, Veredlung der Gem?ter nicht ohne Angst h?ren k?nne, indem allein in der Herabw?rdigung der Menschen, in ihrer Dumpfheit und ihren Lastern f?r ihn Heil sei und Hoffnung, sich zu erhalten. Mit diesem ihrem Glauben, der unsern andern Uebeln noch die dr?ckende Schmach hinzuf?gen w?rde, von einem solchen beherrscht zu sein, sollen wir nun ohne weiteres und ohne die vorhergegangene einleuchtende Beweisf?hrung einverstanden sein und in demselben handeln?
Den schlimmsten Fall gesetzt, dass sie recht h?tten, keineswegs aber wir, die wir das erstere durch unsre Tat annehmen: soll denn nun wirklich, einem zu Gefallen, dem damit gedient ist, und ihnen zu Gefallen, die sich f?rchten, das Menschengeschlecht herabgew?rdigt werden und versinken, und soll keinem, dem sein Herz es gebietet, erlaubt sein, sie vor dem Verfalle zu warnen? Gesetzt, dass sie nicht bloss recht h?tten, sondern dass man sich auch noch entschliessen sollte, im Angesichte der Mitwelt und der Nachwelt ihnen recht zu geben, und das eben hingelegte Urteil ?ber sich selbst laut aussprechen: was w?re denn nun das H?chste und Letzte, das f?r den unwillkommenen Warner daraus erfolgen k?nnte? Kennen sie etwas H?heres, denn den Tod? Dieser erwartet uns ohnedies alle, und es haben vom Anbeginn der Menschheit an Edle um geringerer Angelegenheit willen -- denn wo gab es jemals eine h?here, als die gegenw?rtige? -- der Gefahr desselben getrotzt. Wer hat das Recht zwischen ein Unternehmen, das auf diese Gefahr begonnen ist, zu treten?
Sollte es, wie ich nicht hoffe, solche unter uns Deutschen geben, so w?rden diese ungebeten, ohne Dank, und, wie ich hoffe, zur?ckgewiesen, ihren Hals dem Joche der geistigen Knechtschaft darbieten; sie w?rden, bitter schm?hend, indem sie staatsklug zu schmeicheln glauben, weil sie nicht wissen, wie wahrer Gr?sse zumute ist, und die Gedanken derselben nach denen ihrer eignen Klarheit messen -- sie w?rden die Literatur, mit der sie nichts andres anzufangen wissen, gebrauchen, um durch die Abschlachtung derselben als Opfertier ihren Hof zu machen. Wir dagegen preisen durch die Tat unsers Vertrauens und unsers Mutes weit mehr, denn Worte es je verm?chten, die Gr?sse des Gem?ts, bei dem die Gewalt ist. Ueber das ganze Gebiet der ganzen deutschen Zunge hinweg, wo irgendhin unsre Stimme frei und unaufgehalten ert?nt, ruft sie durch ihr blosses Dasein den Deutschen zu: niemand will eure Unterdr?ckung, euren Knechtssinn, eure sklavische Unterw?rfigkeit, sondern eure Selbst?ndigkeit, eure wahre Freiheit, eure Erhebung und Veredlung will man, denn man hindert nicht, dass man sich ?ffentlich mit euch dar?ber beratschlage, und euch das unfehlbare Mittel dazu zeige. Findet diese Stimme Geh?r und den beabsichtigten Erfolg, so setzt sie ein Denkmal dieser Gr?sse und unsers Glaubens an dieselbe ein in den Fortlauf der Jahrhunderte, welches keine Zeit zu zerst?ren vermag, sondern das mit jedem neuen Geschlechte h?her w?chst und sich weiter verbreitet. Wer darf sich gegen den Versuch setzen, ein solches Denkmal zu errichten?
Anstatt also mit der zuk?nftigen Bl?te unsrer Literatur ?ber unsre verlorne Selbst?ndigkeit uns zu tr?sten, und von der Aufsuchung eines Mittels, dieselbe wiederherzustellen, uns durch dergleichen Trost abhalten zu lassen, wollen wir lieber wissen, ob diejenigen Deutschen, denen eine Art von Bevormundung der Literatur zugefallen ist, den ?brigen selbst schreibenden oder lesenden Deutschen eine Literatur im wahren Sinne des Worts noch bis diesen Tag erlauben, und ob sie daf?r halten, dass eine solche Literatur dermalen in Deutschland noch erlaubt sei, oder nicht; wie sie aber wirklich dar?ber denken, das wird sich demn?chst entscheiden m?ssen.
Nach allem ist das n?chste, was wir zu tun haben, um bis zur v?lligen und gr?ndlichen Verbesserung unsres Stammes uns auch nur aufzubehalten, dies, dass wir uns Charakter anschaffen, und diesen zun?chst dadurch bew?hren, dass wir uns durch eignes Nachdenken eine feste Meinung bilden ?ber unsre wahre Lage, und ?ber das sichere Mittel, dieselbe zu verbessern. Die Nichtigkeit des Trostes aus der Fortdauer unsrer Sprache und Literatur ist gezeigt. Noch aber gibt es andre, in diesen Reden noch nicht erw?hnte Vorspiegelungen, welche die Bildung einer solchen festen Meinung verhindern. Es ist zweckm?ssig, dass wir auch auf diese R?cksicht nehmen; jedoch behalten wir dieses Gesch?ft vor der n?chsten Rede.
Dreizehnte Rede.
Fortsetzung der angefangenen Betrachtung.
Es sei noch ein Mehreres von nichtigen Gedanken und t?uschenden Lehrgeb?uden ?ber die Angelegenheiten der V?lker unter uns im Umlaufe, welches die Deutschen verhindere, eine ihrer Eigent?mlichkeit gem?sse feste Ansicht ?ber ihre gegenw?rtige Lage zu fassen, ?usserten wir am Ende unsrer vorigen Rede. Da diese Traumbilder gerade jetzt mit gr?sserem Eifer zur ?ffentlichen Verehrung herumgeboten werden, und, nachdem so vieles andre wankend geworden, von manchem lediglich zur Ausf?llung der entstandenen leeren Stellen aufgefasst werden k?nnten: so scheint es zur Sache zu geh?ren, dieselben mit gr?sserem Ernste, als ausserdem ihre Wichtigkeit verdienen d?rfte, einer Pr?fung zu unterwerfen.
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