bell notificationshomepageloginedit profileclubsdmBox

Read this ebook for free! No credit card needed, absolutely nothing to pay.

Words: 50496 in 7 pages

This is an ebook sharing website. You can read the uploaded ebooks for free here. No credit cards needed, nothing to pay. If you want to own a digital copy of the ebook, or want to read offline with your favorite ebook-reader, then you can choose to buy and download the ebook.

10% popularity   0 Reactions

Edition: 10

Kater Martinchen

Ernst Moritz Arndt

Einundzwanzig vorpommersche Sagen

Inhalt:

Geschichte von den sieben bunten M?usen Prinzessin Svanvithe Der Riese Balderich Die Unterirdischen in den Neun Bergen bei Rambin Abenteuer des Johann Dietrich Das Silbergl?ckchen Der gl?serne Schuh Der Alte von Granitz Der Falscheid Rattenk?nig Birlibi Das brennende Geld Kater Martinchen Thrin Wulfen De Kr?ger van Poseritz De Br?gg bi Slemmin Schipper Gau un sin Puk De witte Fru to L?bnitz De Prester un de D?wel De Wewer un de Steen Die alte Burg bei L?bnitz Der Rabenstein

Geschichte von den sieben bunten M?usen

Vor langer, langer Zeit wohnte in Puddemin ein Bauer, der hatte eine sch?ne und fromme Frau, die fleissig betete und alle Sonntage und Festtage zur Kirche ging, auch den Armen, die vor ihre T?re kamen, gern gab. Es war ?berhaupt eine freundliche und mitleidige Seele und im ganzen Dorfe und Kirchspiele von allen Leuten geliebt. Nie hat man ein hartes Wort von ihr geh?rt, noch ist ein Fluch und Schwur oder andere Ungeb?hr je aus ihrem Munde gegangen. Diese Frau hatte sieben Kinder, lauter kleine Dirnen, von welchen die ?lteste zw?lf und die j?ngste zwei Jahr alt war: h?bsche, lustige Dingelchen. Diese gingen alle ?bereins gekleidet, mit bunten R?ckchen und bunten Sch?rzen und roten M?tzchen; Schuhe aber und Str?mpfe hatten sie nicht an, denn das h?tte zuviel gekostet, sondern gingen barfuss. Die Mutter hielt sie nett und reinlich, wusch und k?mmte sie morgens fr?h und abends sp?t, wann sie aufstanden und zu Bett gingen, lehrte sie lesen und singen und erzog sie in aller Freundlichkeit und Gottesfurcht. Wann sie auf dem Felde was zu tun hatte oder weit ausgehen musste, stellte sie die ?lteste, welche Barbara hiess, ?ber die andern; diese musste auf sie sehen, ihnen was erz?hlen, auch wohl etwas vorlesen. Nun begab es sich einmal, dass ein hoher Festtag war , da ging die Bauerfrau mit ihrem Manne zur Kirche und sagte den Kindern, sie sollten h?bsch artig sein; der Barbara aber und den n?chst ?lteren gab sie ein paar Lieder auf aus dem Gesangbuche, die sie auswendig lernen sollten. So ging sie weg. Barbara und die andern Kinder waren anfangs auch recht artig; die ?lteren nahmen die B?cher und lasen, und die kleinsten sassen still auf dem Boden und spielten. Als sie so sassen, da erblickte das eine Kind etwas hinter dem Ofen und rief: "O seht! Seht! Was ist das f?r ein sch?ner und weisser Beutel!" Es war aber ein Beutel mit N?ssen und ?pfeln, den die Mutter des Morgens da hingeh?ngt hatte und den sie des Nachmittags einem ihrer kleinen Paten bringen wollte. Die meisten Kinder sprangen nun alsbald auf und guckten danach, und auch Barbara, die ?lteste, stand auf und guckte mit. Und die Kinder fl?sterten und sprachen dies und das ?ber den sch?nen Beutel und was wohl darin sein m?chte. Und es gel?stete sie so sehr, es zu wissen, und da riss eines den Beutel von dem Nagel, und Barbara ?ffnete die Schnur, womit er zugebunden war, und es fielen ?pfel und N?sse heraus. Und als die Kinder die ?pfel und N?sse auf dem Boden hinrollen sahen, vergassen sie alles, und dass es Festtag war, und was die Mutter ihnen befohlen und aufgegeben hatte; sie setzten sich hin und schmausten ?pfel und knackten N?sse und assen alles rein auf. Als nun Vater und Mutter um den Mittag aus der Kirche zu Hause kamen, sah die Mutter die Nussschalen auf dem Boden liegen, und sie schaute nach dem Beutel und fand ihn nicht. Da erz?rnte sie sich und ward b?se zum ersten Male in ihrem Leben und schalt die Kinder sehr und rief: "Der Blitz! Ich wollte, dass ihr Mausem?rten alle zu M?usen w?rdet!" Der Schwur war aber eine grosse S?nde, besonders weil es ein so heiliger und hoher Festtag war; sonst h?tte Gott es der B?uerin wohl vergeben, weil sie doch so fromm und gottesf?rchtig war. Kaum hatte die Frau das schlimme Wort aus ihrem Munde gehen lassen, so waren alle die sieben niedlichen Kinderchen weg, als h?tte sie ein Wind weggeblasen, und sieben bunte M?use liefen in der Stube herum mit roten K?pfchen, wie die R?cke und M?tzen der Kinder gewesen waren. Und Vater und Mutter erschraken so sehr, dass sie h?tten zu Stein werden m?gen. Da kam der Knecht herein und ?ffnete die T?re, und die sieben bunten M?use liefen alle zugleich hinaus und ?ber die Flur auf den Hof hin; sie liefen aber sehr geschwind. Und als die Frau das sah, konnte sie sich nicht halten, denn es war ihr im Herzen, als w?ren die M?use ihre Kinder gewesen; und sie st?rzte sich aus der T?re hinaus und musste den M?usen nachlaufen.

Die sieben bunten M?use aber liefen den Weg entlang aus dem Dorfe heraus, immer sporenstreichs; und so liefen sie ?ber das Puddeminer Feld und das G?nzer Feld und das Schoritzer Feld und durch die Krewe und die Dumsevitzer Koppel. Und die Mutter lief ihnen ausser Atem nach und konnte weder schreien noch weinen und wusste nicht mehr, was sie tat. So liefen die M?use ?ber das Dumsevitzer Feld hin und in einen kleinen Busch hinein, wo einige hohe Eichen standen und in der Mitte ein spiegelhellen Teich war. Und der Busch steht noch da mit seinen Eichen und heisst der M?usewinkel. Und als sie in den Busch kamen und an den Teich im Busche, da standen sie alle sieben still und guckten sich um, und die Bauerfrau stand dicht bei ihnen. Es war aber, als wenn sie ihr Adje sagen wollten. Denn als sie die Frau so ein Weilchen angeguckt hatten, plump! Und alle sieben sprangen zugleich ins Wasser und schwammen nicht, sondern gingen gleich unter in der Tiefe. Es war aber der helle Mittag, als dies geschah. Und die Mutter blieb stehen, wo sie stand, und r?hrte keine Hand und keinen Fuss mehr, sie war auch kein Mensch mehr. Sie ward stracks zu einem Stein, und der Stein liegt noch da, wo sie stand und die M?uslein verschwinden sah; und das ist dieser grosse runde Stein, an welchem wir sitzen. Und nun h?re mal, was nach diesem geschehen ist und noch alle Nacht geschieht! Glocke zw?lf, wann alles schl?ft und still ist und die Geister rundwandeln, da kommen die sieben bunten M?use aus dem Wasser heraus und tanzen eine ganze ausgeschlagene Stunde, bis es eins schl?gt, um den Stein herum. Und sie sagen, dann klingt der Stein, als wenn er sprechen k?nnte. Und das ist die einzige Zeit, wo die Kinder und die Mutter sich verstehen k?nnen und voneinander wissen; die ?brige Zeit sind sie wie tot. Dann singen die M?use einen Gesang, den ich dir sagen will, und der bedeutet ihre Ver?nderung, oder dass sie wieder in Menschen verwandelt werden k?nnen. Und dies ist der Gesang:

Herut! herut! Du junge Brut! Din Br?degam schall kamen; Se hebben di Doch gar to fr?h Din junges Leben namen.

Sitt de recht up'n Steen, Wat he Flesch un Been, Und wi gan mit dem Kranze: S?ven Junggesell'n Uns f?hren sch?l'n Juchhe! to'm Hochtidsdanze.

Und nun will ich dir sagen von dem Gesange, was er bedeutet. Die M?use tanzen nun wohl schon tausend Jahre und l?nger um den Stein, wann es die Mitternacht ist, und der Stein liegt ebensolange. Es geht aber die Sage, dass sie einmal wieder verwandelt werden sollen, und das kann durch Gottes Gnade nur auf folgende Weise geschehen:


Free books android app tbrJar TBR JAR Read Free books online gutenberg


Load Full (0)

Login to follow story

More posts by @FreeBooks

0 Comments

Sorted by latest first Latest Oldest Best

 

Back to top