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Words: 22716 in 4 pages
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Novellen in Gelb Band 3
Heinrich Mann Die Tote und andere Novellen
O. C. Recht Verlag / M?nchen
Alle Rechte vorbehalten.
Copyright 1921 by O. C. Rechtverlag, M?nchen
Titelzeichnung: Ottomar Starke
Die Tote
Als am Ende des Sees der Zug hielt, stieg Leo Cromer, ohne die Gedanken an die gehabte Beratung abzubrechen, aus, ging in dem Mondlicht um den Schuppen herum, der eine Bahnhofshalle bedeutete, und betrat den dunklen Baumgang. Einmal erhob er den Kopf; hinter den St?mmen das Wasser lag weiss wie Gewebe des Lichts, die Ufer schienen unwirklich, die Stille ein Geschrei von Geistern . . . Dies war der dichtere Schatten seines eigenen Grundes, er stand und atmete die verborgene W?rme, das tiefe Alleinsein. Dahinten, zu Wolken versilberten Laubes hinab, stieg die flimmernde Treppe seines Hauses, die Vasen rannen ?ber von Licht, die Stufen hernieder ging es wie eine Schleppe. Sie ward bewegt! Aus ihren Falten neigte sich ein Fuss! . . . >>Was heisst das?>Jetzt habe ich also Gesichte? Ich scheine nicht eben gl?cklich zu sein -- wenn gerade sie sich mir zeigt?>W?re ich es denn zufrieden, dass sie, wie fr?her, wenn ich aus der Stadt heimkam, bei dem Busch dort auf mich zutr?te? Bin ich schon alt und m?de genug, um billig zu sein und mich zu bescheiden? . . . Sie hat wohl geb?sst,>Busse? Ein Wesen wie sie, stirbt aus Zorn, seiner Selbstachtung zuliebe, oder einfach um des guten Abgangs willen. Nicht f?r mich ist sie gestorben! Ich habe ihr nicht zu danken gehabt. Ich habe nichts bereut.>Wer schlafen geht, vers?umt viel, -- aber auch, wer denken und handeln geht . . . Unsereiner weiss dies von vormals; ganz erfasslich sind solche N?chte nicht mehr f?r uns . . . Was f?r Gedanken ?brigens bei jemand, der geradeswegs aus einer Versammlung von Machtmenschen kommt! Ich kenne mich l?ngst, die Fragen sind erledigt, ich habe nichts vers?umt, was mir gegeben war. Erfolge: ich habe sie gekannt. Ich habe mit Menschen ?bergenug zu tun gehabt, ich habe Frauen und M?nner erobert und niedergek?mpft, habe vielen die Spur meines Daseins aufgedr?ckt, die mich hassen oder lieben mussten. Ich habe selbst gehasst, selbst geliebt.>Wie dies alles schal wird, sobald man es sich r?hmen m?chte! Wie es zerrinnt! Menschen: habe ich denn mehr bei ihnen erfahren, als ein kraftloses und schmerzliches aneinander Hingleiten? Das Leben ist vergangen wie eine Diskussion im Klub; man hat einander am?siert oder weh getan, zum Schluss aber steht jeder auf, mit seiner Meinung. In Wahrheit habe ich keinen Mann ?berzeugt, keine Frau ganz gewonnen, habe niemand je zu mir her?bergebracht.>Die Menschen halten einander nicht. Ich habe Lida nicht gehalten. Woher der bittere Geist, der Seelen nehmen will und doch nicht an sie glaubt! Ich habe lieber verworfen als standgehalten, und bessere Augen f?r den Verrat gehabt als f?r die Hingabe. Lida wenigstens ist mir die Antwort nicht schuldig geblieben, die Toten haben das letzte Wort. Da stehe ich nun . . .
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