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Words: 33243 in 10 pages

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Translator: Paul Hansmann

EROTIKA BIBLION

von Honor? Gabriel Riquetti Graf von Mirabeau

HYPERIONVERLAG

Anagogie

Bekanntlich haben unter den zahllosen Ausgrabungen der Altert?mer von Herkulanum die Handschriften die Geduld und den Scharfsinn der K?nstler und Gelehrten ersch?pft. Die Schwierigkeit besteht in dem Aufrollen der seit zweitausend Jahren durch die Lava des Vesuvs halbvernichteten Schriften. Sowie man sie ber?hrt, zerf?llt alles in Staub.

Indessen haben ungarische Mineralogen, die geduldiger und gewandter als die Italiener sind, Vorteile aus den Erzeugnissen, die der Mutterschoss der Erde darbietet, zu ziehen, der K?nigin von Neapel ihre Dienste angeboten. Die F?rstin, eine Freundin aller K?nste, die den Wetteifer geschickt anzufeuern versteht, hat die K?nstler liebensw?rdig aufgenommen: sie aber st?rzten sich auf diese uns?glich schwierige Arbeit.

Zuerst kleben sie eine d?nne Leinwand ?ber eine dieser Rollen; wenn das Leinen trocken ist, h?ngt man es auf und legt gleichzeitig die Rolle auf einen beweglichen Rahmen, um ihn unmerklich zu senken, je nachdem die Abwicklung vor sich geht. Um sie zu erleichtern, streicht man mit einem Federbart einen Faden Gummiwassers auf die Rolle, und allm?hlich l?sen sich Teile davon ab, um sich unverz?glich auf die ausgespannte Leinewand zu leimen.

Diese m?hselige Arbeit nimmt soviel Zeit in Anspruch, dass man im Laufe eines Jahres kaum einige Bl?tter abrollen kann. Die Unannehmlichkeit, nur allzu oft Handschriften zu finden, die nichts enthalten, h?tte auf dieses schwierige und m?hselige Unternehmen verzichten lassen, wenn so viele Anstrengungen nicht schliesslich durch die Entdeckung eines Werkes belohnt worden w?ren, das bald den Scharfsinn von einhundertf?nfzig Akademien Italiens herausgefordert hat.

Es handelte sich um eine mozarabische Handschrift, die geschrieben ist in den fernen Zeiten, wo Philippus von der Seite des Eunuchen von Candacia fort geraubt wurde; wo Habacuc, an den Haaren emporgetragen, Daniel das Mittagbrot f?nfhundert Meilen weit trug, ohne dass es kalt wurde, wo die beschnittenen Philister sich Vorh?ute machten, wo Hintern von Gold H?morrhoiden heilten . . . . . Ein gewisser Jeremias Shackerley, ein Rechtgl?ubiger laut der Handschrift, nutzte die Gelegenheit f?r sich aus.

Er war gereist, und von Vater auf Sohn war nichts in der Familie, einer der ?ltesten auf der Welt, verloren gegangen, da sie nicht unzuverl?ssige ?berlieferungen aus dem Zeitabschnitt aufbewahrte, wo die Elefanten die k?ltesten Teile Russlands bev?lkerten, wo Spitzbergen wundervolle Orangen hervorbrachte, wo England nicht von Frankreich getrennt war, wo Spanien noch am Festland von Kanada hing durch das grosse, Atlantis geheissene Land, dessen Namen man kaum bei den Alten wiederfindet, das uns aber der scharfsinnige Herr Bailly so gut zu schildern weiss.

Shackerley wollte auf einen der entferntesten Planeten, die unser System bilden, gebracht werden, doch setzte man ihn nicht auf dem Planeten selber nieder, sondern lud ihn auf dem Ring des Saturn ab. Dieser ungeheure Himmelsk?rper war noch nicht in Ruhe. Auf seinen niedrig gelegenen Teilen gabs tiefe und st?rmische Meere, reissende Sturzb?che, strudelnde Gew?sser, beinahe immerw?hrende Erdbeben, die durch das Einsinken von H?hlen und h?ufige Vulkanausbr?che hervorgerufen wurden, wirbelnde Dampf- und Rauchs?ulen, St?rme, die unaufh?rlich durch die Ersch?tterungen der Erde und ihren w?tenden Anprall gegen die Gew?sser der Meere erregt wurden, ?berschwemmungen, Austreten der Fl?sse, Sintfluten Lava-, Erdpech-, Schwefelstr?me, die die Gebirge verheerten und sich in die Ebenen st?rzten, wo sie die Gew?sser vergifteten; das Licht aber war durch Wasserwolken, durch Aschenmassen, durch gl?hende Steine, die die Vulkane auswarfen, verdunkelt . . . . Also sah es auf diesem noch ungestalten Planeten aus. Einzig der Ring war bewohnbar. Sehr viel d?nner und mehr abgek?hlt erfreute er sich bereits seit langem der Vorteile der vollkommenen, empf?nglichen, weisen Natur; aber man erblickte von dort aus die furchtbaren Vorg?nge, deren Theater der Saturn war.


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