bell notificationshomepageloginedit profileclubsdmBox

Read this ebook for free! No credit card needed, absolutely nothing to pay.

Words: 115224 in 22 pages

This is an ebook sharing website. You can read the uploaded ebooks for free here. No credit cards needed, nothing to pay. If you want to own a digital copy of the ebook, or want to read offline with your favorite ebook-reader, then you can choose to buy and download the ebook.

10% popularity   0 Reactions

Illustrator: Ludwig Richter

Ludwig Bechsteins

M?rchenbuch

Mit 176 Holzschnitten nach Originalzeichnungen

Ludwig Richter

Hesse & Becker Verlag, Leipzig

Vom tapfern Schneiderlein.

Nun war in demselben Lande ein K?nig, dessen Lob weit und breit erschallte, zu dem begab sich der faule Schneider, der gleich nach seiner Heldentat Nadel, Schere und B?geleisen an den Nagel gehangen, trat in den Hof des K?nigspalastes, legte sich alldort in das Gras und entschlief. Die Hofdiener, so aus- und eingingen, den Schneider in dem reichen Harnisch sahen, und die Goldschrift lasen, verwunderten sich sehr, was doch jetzt, zu Friedenszeiten, dieser streitbare Mann an des K?nigs Hof tun wolle? Er deuchte sie ohne Zweifel ein grosser Herr zu sein.

Des K?nigs R?te, so den schlafenden Schneider gleichfalls gesehen, taten solches Sr. Majest?t, ihrem allergn?digsten K?nig, zu wissen, mit dem untert?nigsten Bemerken, dass, so sich kriegerischer Zwiespalt erhebe, dieser Held ein sehr n?tzlicher Mann werden und dem Lande gute Dienste leisten k?nne. Dem K?nig gefiel diese Rede wohl, sandte alsbald nach dem geharnischten Schneider, und liess ihn fragen, ob er Dienste begehre? Der Schneider antwortete, eben deshalb sei er hergekommen, und b?te die K?nigliche Majest?t, wo h?chstdieselbe ihn zu brauchen ged?chte, ihm allergn?digst Dienste zu verleihen. Der K?nig sagte dem Schneiderlein Dienste zu, verordnete ihm ein stattliches Losament und Zimmer, und gab ihm eine gute Besoldung, von der es, ohne etwas zu tun, herrlich und in Freuden leben konnte.

Als der gute K?nig sahe, dass alle seine treuen Diener um eines einzigen Mannes willen ihn verlassen wollten, ward er traurig, wie nie zuvor, und w?nschte, dass er den Helden doch nie m?ge gesehen haben; scheute sich aber doch, ihn hinwegzuschicken, weil er f?rchten musste, dass er samt all seinem Volk von ihm m?chte erschlagen, und hernach sein K?nigreich von dem stracklichen Krieger m?chte besessen werden. Da nun der K?nig in dieser schweren Sache Rat suchte, was doch zu tun sein m?ge, um alles g?tlich abzutun und zum Besten zu lenken, so ersann er letztlich eine List, mit welcher er vermeinte, des Kriegsmannes ledig zu werden und abzukommen. Er sandte sogleich nach dem Helden und sprach zu ihm, wie er wohl vernommen, dass ein gewaltigerer und st?rkerer Kampfheld auf Erden nimmer zu finden sei, denn er . Nun hauseten im nahen Walde zwei Riesen, die t?ten ihm aus der Massen grossen Schaden mit Rauben, Morden, Sengen und Brennen im Lande umher, und man k?nne ihnen weder mit Waffen noch sonst wie beikommen, denn sie erschl?gen alles, und so er sich's nun unterfangen wolle, die Riesen umzubringen, und br?chte sie wirklich um, so solle er des K?nigs Tochter zur ehelichen Gemahlin, und das halbe K?nigreich zur Aussteuer erhalten, auch wolle der K?nig ihm hundert Reiter zur Hilfe gegen die Riesen mitgeben.

Auf diese Rede des K?nigs ward dem Schneiderlein ganz wohl zumute und deuchte ihm sch?n, dass es sollte eines K?nigs Tochtermann werden und ein halbes K?nigreich zur Aussteuer empfangen; sprach daher kecklich: er wolle gern dem K?nig, seinem allergn?digsten Herrn, zu Diensten stehen, und die Riesen umbringen, und sie wohl ohne Hilfe der hundert Reiter zu t?ten wissen. Darauf verf?gte er sich in den Wald, hiess die hundert Reiter, die ihm auf des K?nigs Befehl dennoch folgen mussten, vor dem Walde warten, trat in das Dickicht, und lugte umher, ob er die Riesen irgendwo sehen m?chte. Und endlich nach langem Suchen fand er sie beide unter einem Baume schlafend, und also schnarchend, dass die ?ste an den B?umen, wie vom Sturmwind gebogen, hin- und herrauschten.

Der Schneider besann sich nicht lange, las schnell seinen Busen voll Steine, stieg auf den Baum, darunter die Riesen lagen, und begann, den einen mit einem derben Steine auf die Brust zu werfen, davon der Riese alsbald erwachte, ?ber seinen Mitgesellen zornig ward und fragte, warum er ihn schl?ge? Der andere Riese entschuldigte sich bestens, so gut er's vermochte, dass er mit Wissen nicht geschlagen, es m?sse denn im Schlafe geschehen sein; da sie nun wieder entschliefen, fasste der Schneider wieder einen Stein, und warf den andern Riesen, der nun auffahrend ?ber seinen Kameraden sich erz?rnte und fragte, warum er ihn werfe? der aber nun auch nichts davon wissen wollte. Als beiden Riesen nun die Augen nach einigem Zanken vom Schlafe wieder zugegangen waren, warf der Schneider abermals gar heftig auf den andern, dass er es nun nicht l?nger ertragen mochte, und auf seinen Gesellen, von dem er sich geschlagen vermeinte, heftig losschlug; das wollte denn der andere Riese auch nicht leiden, sprangen beide auf, rissen B?ume aus der Erde, liessen aber doch zu allem Gl?ck den Baum stehen, darauf der Schneider sass, und schlugen mit den B?umen so heftig aufeinander los, bis sie einander gegenseitig totschlugen.


Free books android app tbrJar TBR JAR Read Free books online gutenberg


Load Full (0)

Login to follow story

More posts by @FreeBooks

0 Comments

Sorted by latest first Latest Oldest Best

 

Back to top